Mittwoch, 30. Oktober 2024

Grikk eða gott

Süßes oder Saures


Das isländische Wort für Halloween ist "hrekkjavaka", was wörtlich übersetzt so viel bedeutet wie "die Wache, bei der man andere erschreckt und drangsaliert", oder vielleicht auch einfach die "Schelmen-Wache". 

Auch auf Island ist es in den letzten Jahren üblicher geworden, Ende Oktober die Häuser mit leuchtenden Kürbissen, Skeletten und Hexenfolk zu schmücken und gruselige Partys zu feiern. Ich habe allerdings das Gefühl, da feiern eher Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. In den sozialen Medien sehe ich viele Fotos von schönen Kostümen bei isländischen Bekannten oder Menschen, die hier leben. Exzessiv geschmückte Häuser sind mir bisher noch nicht aufgefallen. 

Der Ruf für de Kinder, die umherziehen und Süßigkeiten sammeln ("Süßes oder Saures"), ist hier übrigens "grikk eða gott", also "Streich oder Gutes".

Auch in den Geschäften gibt es Halloween-Dekorationen. So haben z.B. hier im Krónan drei Hexen die Aktionsfläche vor der Obst- und Gemüseabteilung erobert. 


Und auch die Stadtmitte von Selfoss wird immer wieder passend zur Jahreszeit geschmückt, vor zwei Jahren war es hier ein armes altes Skelett und ein paar große, gruselige Spinnen.


Mir persönlich gefällt die Halloween-Deko im Baumarkt allerdings viel besser: Einfach ein kleiner künstlicher Weihnachtsbaum, der mit einer orangenen Girlande, einer Kette mit grinsenden, leuchtenden Kürbissen und einer Kette mit beleuchteten Augäpfeln geschmückt ist. Das finde ich viel knuffiger! 


Und im Hintergrund ist auch schon die ganze Weihnachts-Deko ausgebrochen...


Ehrlich gesagt - ich freue mich auch schon darauf, nach dem 31. Oktober die Weihnachtsdeko wieder auszupacken und unser Island-Haus schon ein bisschen weihnachtlich zurecht zu machen... 


Dienstag, 29. Oktober 2024

Bleiki dagurinn 2024

Oktober ist Brustkrebsmonat


Unter dem Motto "bleikur október" läuft jedes Jahr diese internationale Gesundheitskampagne mit ihrem Höhepunkt am "pinken Tag", dem "bleiki dagurinn".

Dabei geht es um Brustkrebs, und zwar um Prävention, um die Erforschung von Ursachen, um die Suche nach Therapien zur Heilung bzw. Behandlung von Brustkrebs sowie die Beratung und Unterstützung von betroffenen Frauen und den Menschen um sie herum.

Hier auf Island ist die Kampagne, unterstützt von der Krabbameinsfélagið, der isländischen Krebsgesellschaft, wirklich in der Öffentlichkeit präsent - der Oktober ist hier wirklich pink. An öffentlichen Orten wie z.B. hier am Kreisverkehr an der Brücke in Selfoss hängen die pinken Fahnen mit der "rosa Schleife", Gebäude wie die Hallgrímskirkja in Reykjavík oder auch die Kirche hier in Selfoss werden pink angestrahlt.


Na gut, Ende Oktober war hier die Folie über dem Strahler schon etwas mitgenommen und es leuchtete letztes Jahr nur noch die halbe Kirche in Pink, aber auch das hatte etwas. 


Bleika slaufan - Rosa Schleife - Pink Ribbon

Die "rosa Schleife" ist das Symbol dieser alljährlichen Aufmerksamkeits- und Spendenkampagne der Krebsgesellschaften zur Bekämpfung von Brustkrebs bei Frauen. Man kann sie hier auf Island bei zahlreichen Läden im ganzen Land kaufen, die Geschäfte beteiligten sich unentgeltlich an der Kampagne und es wird, soweit ich weiß, insoweit auch keine Mehrwertsteuer fällig, so dass der komplette Erlös direkt der Kampagne zu Gute kommt.

Das Geld wird dazu verwendet, Menschen mit Krebs und ihren Familien, aber auch medizinischem Personal und Sozialarbeitern kostenlose Beratung und Unterstützung anzubieten und Forschung, Aufklärung und Präventionsarbeit zu fördern. Alle Projekte zielen darauf ab, dem Krebs vorzubeugen, die Zahl der Menschen, die daran sterben, zu reduzieren und die Lebensqualität von erkrankten Menschen und ihren Familien zu verbessern. 

Bleiki dagurinn 2024

Der "pinke Tag", der Höhe der Aktion, war dieses Jahr am Mittwoch, den 23. Oktober

Es geht bei diesem Tag um zwei Aspekte - einerseits werde alle Menschen aufgerufen, an diesem Tag etwas Pinkes zu tragen - tragen Sie Pink, trinken Sie einen pinken Milkshake oder posten Sie Ihre pinke Suppe oder Ihren pinken Salat. Geben Sie dem Tag einen pinken Glanz, geben Sie damit allen Frauen, bei denen der Krebs diagnostiziert wurde, ein Zeichen für Unterstützung und Solidarität

Zum Anderen bieten Unternehmen, die diese Aktion unterstützen, bestimmte Dienstleistungen und Produkte an, bei denen ein Teil des Erlöses direkt in die Kampagne fließt. Beim Elektro-Händler gehen z.B. die ganze Woche lang 10% der Erlöse aller verkauften pinken Produkte an die Aktion, ein Gesundheitssalon spendet die Tageseinnahmen vom 23. Oktober, eine pinke Zumba-Party stiftet die Eintrittsgelder, Bäckereien und Konditoreien beteiligen sich, bieten teilweise extra pinke Süßigkeiten an und spenden einen Teil der Einnahmen, zahlreiche Unternehmen (vom Fitness-Unternehmen über Bekleidungsgeschäfte und Galerien bis zum Zahlungsdienstleister) beteiligen sich und spenden einen gewissen Prozentsatz der Erlöse

So wird, auch in den sozialen Medien, sowohl öffentliche Aufmerksamkeit für die Krebserkrankung gewonnen als auch konkrete finanzielle Unterstützung für die zahlreichen Projekte. 

Dieses Jahr 2024 feiert die Kampagne rund um die "bleika slaufan" bereits ihr 25-jähriges Jubiläum. Dazu gab es Anfang Oktober eine spezielle Jubiläumsausstellung, bei der alle "Pink Ribbons" der Krebsgesellschaft von Anfang an gezeigt wurden, jedes Jahr eine andere Schleife. Außerdem haben 9 Künstler spezielle T-Shirts entworfen, die zur Unterstützung der isländischen Krebsgesellschaft versteigert werden. Diese Auktion läuft noch bis zum 31. Oktober

Mal ein paar Zahlen der isländischen Krebsgesellschaft

Island hatte nach offiziellen Zahlen am 1. Januar 2024 genau 383.726 Einwohner, davon waren rund 49% Frauen. Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen auf Island und macht etwa 1/3 alle bei Frauen diagnostizierten Krebserkrankungen aus. In den Jahren 2018 bis 2022 wurde im Schnitt bei 971 Frauen pro Jahr auf Island Brustkrebs diagnostiziert

Etwa 1% der an Brustkrebs erkrankten Personen sind übrigens Männer

In den Jahren 2017 bis 2024 wurden aus den Wissenschaftsfonds der isländischen Krebsgesellschaft insgesamt 562 Millionen Kronen an 58 isländische Krebsforschungsprojekte vergeben. Das sind umgerechnet etwa 3,8 Mio. Euro.




Montag, 28. Oktober 2024

Breytingar á Geysissvæðinu

Veränderungen - Erhöhte Aktivität im Geysir-Gebiet 


Seit dem 19. Oktober 2024 berichtet die isländische Wetterbehörde (Veðurstofa Íslands), die auch für die Überwachung der Naturgewalten und der hiervon ausgehenden Gefahren zuständig ist, von einer ungewöhnlichen und erhöhten Aktivität der heißen Quellen im Geothermalgebiet Haukadalur

Aufgrund der Meldungen in den Medien habe ich am Sonntag (27.10.) das gute Wetter genutzt, mir diese Veränderungen vor Ort anzuschauen. Dieselbe Idee hatten offenbar auch viele isländische Familien, so viel Isländisch habe ich hier normalerweise sonst selten gehört. 

Der Strokkur bricht öfter, stärker und höher aus als sonst

Normalerweise bricht der Strokkur, der große aktive Geysir in diesem Gebiet, im Abstand von etwa 5 bis 10 Minuten aus, meist ein Mal, manchmal zwei Mal, sehr selten auch drei Mal hintereinander. Die Wassersäule erreicht dabei eine Höhe von bis zu 20 Metern, kann aber auch immer mal wieder deutlich kleiner ausfallen. 

Foto vom August 2024

Durch die erhöhte Aktivität im Gebiet bricht der Strokkur aktuell aber immer wesentlich stärker aus.
 
Bilder vom 27. Oktober 2024

Die Wolke der Wassereruption erreicht dabei eine Höhe von bis zu 30 Metern. Dabei sind die Eruptionen teilweise wohl sogar so heftig, dass auch Gesteinsmaterial und Steine mit in die Luft geschleudert werden. 

Als ich gestern schon dabei war zu gehen, "eskalierte" der Strokkur gefühlt - erst hörte ich die Wasserfontäne und die Rufe der Menschen hinter mir, dreht mich noch einmal um und machte noch ein "Abschiedsfoto". Aber dann ging es weiter, der nächste Ausbruch folgte, und wieder einer, und wieder einer... Beim Mitzählen kam ich auf 9 oder 10 Ausbrüche hintereinander, aber ich war so überrascht, dass ich beim Zählen vielleicht durcheinander gekommen bin.

Anhand meiner Fotos komme ich jedenfalls auf mindestens 8 Ausbrüche hintereinander, zwischen dem ersten und dem letzten Foto liegen laut meiner Kamera etwas weniger als 3 Minuten


In einem Zeitungsbericht vom 24. Oktober berichtete der Parkranger im Haukadalur übrigens von 12 Ausbrüchen innerhalb von 2 Minuten. So eine "Eskalation" vom Strokkur kommt derzeit also offenbar wirklich vor, ist aber an sich ausgesprochen ungewöhnlich.

Blesi kocht 

Die Thermalquelle Blesi liegt oberhalb vom Strokkur. Normalerweise ist es hier ruhig, aber aktuell sieht das ganz anders aus. Der Weg direkt vor der Quelle, der erst diesen Sommer schön gepflastert wurde, ist abgesperrt, und es steht ein großes, solides Holzschild davor: "Lokað / Closed" und zwar "vegna hættulegra aðstæðna / due to dangerous condition". 


Blesi ist eine heiße Quelle mit zwei verschieden farbigen Becken. Das Wasser aus der Quelle läuft zuerst in das erste Becken, das gefüllt ist mit farblosen, kochend heißem Wasser. Durch das heiße Wasser dampft dieses Becken auch je nach Außentemperatur unterschiedlich stark. Aus dem ersten Becken fließt ein Teil des Wasser dann über in das zweite Becken. Dabei kühlt sich das Wasser ab und die im Thermalwasser enthaltene Kieselsäure reagiert mit der Luft. Die Wasseroberfläche im zweiten Becken reflektiert dann die Umgebungsluft und so entsteht meistens eine herrlich leuchtende, intensivblaue Farbe. 


Aktuell "kocht" Blesi aber geradezu - es dampft ganz gewaltig, an der einen Seite steigen kleine Blasen auf, die Blasen werden größer, es steigt langsam eine kleine Wassersäule auf, spritzt, sprudelt und blubbert, spritzt bis ins andere Becken und flutet die Umgebung. Dann wird es kurzzeitig wieder weniger - und beginnt dann erneut. 


Ich habe das so absolut noch nie gesehen. Bekannte haben aber versichert, dass sie Aktivitäten in der Quelle schon erlebt haben. Phasenweise soll das Wasser hier schon früher eine Höhe von 0,5 bis 1 Meter erreicht haben. Ich kann es wirklich schlecht schätzen, aber gemessen an den Menschen im Hintergrund denke ich, dass das Wasser gestern teilweise sicherlich eine Höhe von mehr als 1 Meter erreicht hat. 

Am Geysir selbst bisher keine Veränderung

Am Großen Geysir selbst gibt es wohl, trotz der gestiegenen Aktivität, bisher keine Veränderungen. Der Wasserspiegel lag gestern jedenfalls glatt und ruhig da, es stieg nur leichter Dampf auf aus der heißen Quellen.


Subjektiv: Auffallend hoher Wasserstand 

Mein subjektiver Eindruck gestern war, dass die Wasserstände überall ungewohnt hoch waren. Ich hatte beim Strokkur das Gefühl, dass der Wasserstand im Becken höher war als sonst, es lief rundum über und die "Einfassung", aus der die Wassersäule nach oben schießt, was unter dem wogenden Wasser kaum zu erahnen.


Bei Blesi, wo man normalerweise gut die beiden Becken der Thermalquelle erkennen kann, hatte sich zwischen den beiden Becken scheinbar noch ein drittes Wasserbecken gebildet. 


Und der Wasserlauf, der normalerweise sanft neben dem Weg zum Ausgang vor sich hin plätschert, rauschte gestern deutlich hörbar und und führte mehr Wasser, als ich es bisher je erlebt habe. 


Die Umweltbehörde bittet die Touristen im Geysir-Gebiet aufgrund der erhöhten Aktivität um besondere Vorsicht und Abstand. 

Die Situation vor Ort wird überwachtet, bisher konnte aber wohl noch keine eindeutigen Ursachen für die erhöhte Aktivität ermittelt werden. Möglicherweise haben Veränderungen des Grundwasserspiegels für mehr Druck in den heißen Quellen gesorgt. Die Behörde geht derzeit aber wohl davon aus, dass die Veränderungen noch im Rahmen der üblichen Variabilität des geothermischen Systems liege.



Foto vom Juli 2020
Hintergrund-Infos zum Geothermalgebiet Haukadalur 

Das Geysir-Gebiet im Haukadalur ist eines der bekanntesten Gebiete mit Springquellen (goshverir) in der Welt, zumal eines der wenigen, die seit Jahrhunderten bekannt sind. Der Große Geysir ist damit wohl der älteste bekannte und noch (gelegentlich) aktive Geysir der Welt. 

Im Jahr 1294 gab es ein großes Erdbeben in Südisland und in Schriften aus dem Ende des 13. Jahrhundert wurde der Große Geysir als heiße Springquelle in diesem Gebiet erstmals beschrieben. Geologische Untersuchungen weisen allerdings daraufhin, dass das Geothermalgebiet im Haukadalur wohl schon seit Ende der letzten großen Eiszeit auf Island vor rund 10.000 Jahren aktiv ist.

Der Große Geysir wurde 1647 erstmals namentlich erwähnt, nach mehreren großen Beben in Südisland ab 1630. Der Geysir brach damals zwar nicht regelmäßig aus, seine Wassersäule erreichte zu dieser Zeit aber wohl eine Höhe von ca. 60 bis 80 Metern. Im Laufe der Jahrhunderte veränderte sich die Aktivität des Geysirs immer wieder erheblich. Um 1845 schaffte er wohl eine Höhe von bis zu 170 Metern, ab 1900 nahm seine Akvitität jedoch stark ab, wohl weil die Oberfläche des Sees (= Kühlfläche) zu groß wurde. Teilweise wurde er durch Seifenlauge zum Ausbruch gebracht. Nach Erdbeben im Sommer 2000 bracht der Geysir erneut aus, mittlerweile ist der letzte Ausbruch aber schon eine Weile her. 


Rund um den Großen Geysir und seinen mittlerweile aktiveren Kollegen Strokkur gibt es zahlreiche weitere heiße Quellen. z.B. Konungshver und Blesi. 

Strokkur - Foto vom Dez. 2023

Strokkur-Ausbruch, Foto vom Febr. 2023

Das Gebiet unmittelbar um die heißen Quellen Geysir, Strokkur und Blesi wurde 1935 von dem isländischen Unternehmer Sigurður Jónasson (1896 - 1965) gekauft und dem isländischen Staat geschenkt. Das übrige Gebiet befindet sich aber weiter in Privatbesitz. 

Das Geysir-Gebiet im Haukadalur wurde am 17. Juni 2020 als Naturdenkmal unter Schutz gestellt.


Samstag, 26. Oktober 2024

Eggjakaka með gráðosti og eplum

Omelett mit Blauschimmel-Käse und Apfel


Heute habe ich mal ein Rezept für ein schönes, gemütlich Sonntagsfrühstück für Euch - eigentlich ideal für ein "Spätstück", wie meine Großmutter es früher nannte. Man könnte auch "Brunch" dazu sagen. 

Ich habe das Rezept dazu jedenfalls in einem isländischen Kochbuch von 1982 gefunden, Omelett mit Käse, Apfel und Blauschimmel-Käse. Klingt ein bisschen ungewohnt, ist aber wirklich richtig lecker, finde ich! 

Aber ich liebe auch Blauschimmel-Käse. Hier habe ich meinen persönlichen isländischen Lieblingskäse verwendet: Ljótur

"Ljótur að utan, ljúfur að innan" - "hässlich von außen, lieblich von innen", das ist das Motto dieses Blauschimmelkäses, der seit einigen Jahren von der isländischen Molkerei MS in Búðardalur in Westisland hergestellt wird. Der Käse ist nicht besonders bröselig und er sieht von außen wirklich beeindruckend hässlich aus, schmeckt uns aber herrlich! 



Zutaten für 1 Portion

3 Eier
30 g geriebenen Käse
1/2 Apfel
50 g Blauschimmel-Käse
1 Prise Pfeffer
2 EL Butter


Zubereitung 

Den Apfel waschen, schälen, vierteln, entkernen und in dünne Spalten schneiden. 


Eine Pfanne auf dem Herd bei mittlerer Hitze erwärmen und 1 EL Butter langsam schmelzen lassen. 

Die Apfelspalten ca. 1 Minuten lang in der Butter erwärmen, anschließend aus der Pfanne nehmen und beiseite stellen.


Bei mittlerer Hitze den zweiten Löffel Butter in der Pfanne schmelzen lassen.

Die Eier mit einer Gabel verquirlen, den geriebenen Käse dazugeben und mit dem frischen Pfeffer würzen. 


Wenn die Butter zu köcheln beginnt, das gerührte Ei in die Pfanne geben und bei mittlerer Hitze von unten goldbraun backen.


Den Blauschimmel-Käse in kleine Würfel schneiden.


Wenn das Omelett von unten goldbraun, die Oberseite aber noch nicht ganz durchgebacken ist, die Apfelspalten auf der Hälfte des Omeletts verteilen, ...


... mit dem Blauschimmel-Käse bestreuen...


... und das Omelett vorsichtig zusammen klappen. 

Noch kurz in der heißen Pfanne stehen lassen, dass der Blauschimmel-Käse ein kleines bisschen schmilzt, und dann direkt servieren. 


Ich habe den Eggjakaka hier mit frisch gebuttertem isländischen Roggenbrot (rúgbrauð) und frischer Petersilie serviert. Die Petersilie bringt noch ein bisschen Frische und Knackigkeit ins Spiel, außerdem sieht es gleich noch so schön bunt aus.

Ich wünsche Euch einen schönen, gemütlichen Tag! 




Fyrsti vetrardagur

Der erste Wintertag


Der altisländische Kalender kennt nur zwei Jahreszeiten - den Winter und den Sommer. Beide Jahreszeiten dauern jeweils 6 Monate. 

Der erste Wintermonat (gormánuður) beginnt am Samstag nach der 26. Sommerwoche, also in der Regel dem Samstag zwischen dem 21. und dem 27. Oktober (in Schaltjahren auch dem 28. Oktober). Der erste Tag des ersten Wintermonats ist dementsprechend der erste Wintertag auf Island (fyrsti vetrardagur). 

Der erste Wintertag 2024 

Für dieses Jahr ist also heute, am Samstag, den 26. Oktober 2024, der erste Wintertag auf Island. 

Das Wetter hier bei uns ist aktuell sehr wechselhaft, gefühlt wechselt es wirklich alle 10 Minuten zwischen Sonnenschein und Hagelsturm, dabei ist es noch knapp über 0°. 

Das Foto hier ist vom Morgen, aufgenommen etwa um Viertel vor 9. Man sieht, alles ist noch nass, die Wolken hängen tief, aber am Horizont leuchtet das Morgenrot. 


Dafür gibt es abends die letzten Tage auch immer mal wieder Wolkenlücken und ich konnte Nordlichter genießen, wie hier der Blick vom Arbeitszimmerfenster aus nach Norden. Rechts unten war übrigens gerade der Mond aufgegangen. 



Ernsthaft - das Bild hier rechts habe ich gestern Abend etwa um 20 Minuten vor Mitternacht gemacht, dann bin ich ins Bett gegangen. Und kurz vor Mitternacht wehte der Sturm wieder so heftig und der Hagel fegte gefühlt waagerecht über die Terrasse, dass ich noch einmal aufgestanden bin und kontrolliert habe, ob auch alles in Ordnung ist, weil es so laut klapperte. Wirklich - vielleicht 15 Minuten nach diesem Nordlicht-Bild hier! 


Wintermonat - Schlachtmonat

Der erste Wintermonat im altisländischen Kalender wurde auch als "Schlachtmonat" bezeichnet - nachdem Ende September der Viehabtrieb war, folgte dann eben die Schlachtung der Tiere, die nicht über den Winter gebracht werden sollten. Daher ist der erste Wintermonat der perfekte Zeitpunkt für eine richtig gute Fleischsuppe aus frisch geschlachtetem isländischen Lammfleisch. Entsprechend wurde auf der Skólavörðustígur in Reykjavík auch mehrere Jahre lang am ersten Wintertag der Kjótsúpadagur gefeiert; mittlerweile wird diese schöne Tradition aber leider nicht mehr fortgeführt. 
 
Vetrarboð 

Zu dieser Zeit gab es früher auch große Feste und Einladung, wahrscheinlich auch aus ganz praktischen Gründen: Das frischgeschlachtete Fleisch musste schnell verzehrt werden, da es früher - ohne Salz und ohne moderne Gefrierschränke - schwierig war, das Fleisch ausreichend haltbar zu machen. Und auch wenn man vieles räucherte oder in Molke einlegte, musste doch vieles auch direkt gegessen werden, damit es nicht verdarb. Also die perfekte Gelegenheit, die Nachbarn einzuladen, sich großzügig zu zeigen - und sich auf die Gegeneinladung zu freuen. 

Wobei Winter auf Island nie eine leichte Zeit war - kalt, dunkel, schneereich und voller Stürme. Die Menschen haben die Winter oft gefürchtet und um sich vielleicht ein bisschen besser auf das, was kommen würde, vorbereiten zu können, gehörte es zum Anfang des Winters auch dazu, aus diversen Omen zu lesen, wie der kommende Winter sein würde. 

Veðurspá fyrir vetri

Manche versuchten, Anfang November aus der Milchstraße zu lesen, wie der Winter werden würden. Das Band der Milchstraße erstreckt sich als unregelmäßig breiter Streifen über den Himmel - der gesamte Streifen stand dann für den kommenden Winter und die Stellen, wo der Streifen besonders dick war, sollten anzeigen, zu welchen Zeiten der Winter besonders schneereich sein würde. 

Eine andere Methode war es, den Verlauf des Winters aus den Gedärmen des ersten Schafes zu lesen, das im Herbst auf dem Hof geschlachtet wurde. Der Darm stand dabei für den Verlauf des Winters und wurde von unten nach oben "gelesen" - die freien Stellen im Darm standen dann für die besonders harten, entbehrungsreichen Zeiten im kommenden Winter. 

Alternativ verwendete man auch die Milz des Schafes für die Wettervorhersage: Man entnahm die Milz, macht blind zwei oder drei Einschnitte und hängt die Milz dann an die Wand. Die Milz wird allmählich weiß, wenn sie an der Wand hängt und trocknet, und die Teile, die zuerst weiß wurden, sollten die schneereichsten Phasen des Winters vorhersagen.

In diesem Sinne - danke für den vergangenen Sommer und ich wünsche Euch und uns allen einen möglichst guten Winter! 




Freitag, 25. Oktober 2024

Grindavík opin á ný

Grindavík ist wieder für die Öffentlichkeit geöffnet


Am Montag, den 21. Oktober 2024, wurde der Ort Grindavík nach mehr als 11 Monaten Sperrung wieder für die Öffentlichkeit geöffnet

Seit dem 10. November 2023 war der Zugang zu der Stadt aus Sicherheitsgründen beschränkt. Teilweise war der Zugang komplett verboten. Oft durften nur die Menschen nach Grindavík, die dort wohnen oder arbeiten oder besondere Erledigungen zu machen hatten. Der Zugang wurde kontrolliert. Jetzt wurde die Stadt "wiedereröffnet".  Der Hauptzweck der Öffnung besteht darin, den Unternehmen, die noch vor Ort tätig sind, eine mögliche Perspektive zu geben - ihnen wieder "Sauerstoff zuzuführen", wie es hier heißt.



Zugang auf eigenes Risiko

Der Zugang in die Stadt ist seit 21.10.2024 aktuell nicht mehr eingeschränkt. Der ganze Ort ist aber ein ausgewiesener Gefahren-bereich

Es kann überall unerwartete Erdspalten und Ritzen geben, in die man stürzen kann. Ein Mensch ist in so einer Spalte schon ums Leben gekommen. Deshalb ist es wichtig, nur auf den Straßen zu laufen und keine Grundstücke oder offenen Flächen zu betreten

Die eingezäunten Bereiche dürfen nicht betreten werden! 
  
Der Verkehr in und aus der Stadt wird elektronisch überwacht, aus Sicherheitsgründen im Fall einer möglichen Evakuierung. 

Alle Menschen in Grindavík halten sich auf eigenes Risiko im Gefahrenbereich auf. Jeder ist für sein eigenes Tun und Unterlassen verantwortlich. 

Grindavík ist kein Ort für Kinder. Lasst Kinder hier auf keinen Fall unbeaufsichtigt! 

Große Schilder geben Anweisungen: 

Verlassen Sie den Ort, wenn die Sirenen vom Katastrophenschutz erklingen. Folgen Sie bei einem Evakuierungsalarm den markierten Fluchtwegen

Große, grüne Schilder weisen auf Isländisch und Englisch groß und deutlich auf den Fluchtweg hin: FlóttaleiðEmergency Exit

Außerdem wichtig - der Respekt für die Anwohner. So viele Menschen haben hier ihre Häuser und Wohnungen verloren, ihr gewohntes Umfeld, ihre Nachbarn, ihren Arbeitsplatz, ihre Schule, ihren Verein. Daher ist es wichtig, sich vor Ort wenigstens sensibel zu verhalten. Man betritt kein Privatgelände. Und man schaut nicht in die Fenster der verlassenen Häuser. 

Wichtig auch noch für Besucher: In Grindavík gibt es derzeit keine öffentlichen Toiletten. Lediglich in den geöffneten Restaurants könne die Gäste die dortige Toilette benutzen., wie hier z.B. in dieser Pizzeria  


Neben der Pizzeria gibt es noch ein paar weitere Unternehmen in Grindavík, die aktuell geöffnet sind, so z.B. ein Fischrestaurant am Hafen, das werktags einen Mittagstisch anbietet, eine Bäckerei, die momentan vormittags wieder geöffnet hat, außerdem eine Mechanikerwerkstatt und sogar ein Guesthouse, das Anfang dieser Woche wieder geöffnet hat. Andere Firmen wollen ebenfalls öffnen, sobald die nötigen Reparaturarbeiten abgeschlossen sind. 


Unsere Fahrt nach Grindavík am zweiten Tag der Öffnung

Wir waren am Dienstag (22.10.) geplant auf Reykjanes unterwegs, wir mussten zum Flughafen. Als ein paar Tage vorher die Öffnung von Grindavík angekündigt wurde, haben wir entschieden, wir fahren kurz hin. 

Velkomin til Grindavíkur -
das alte Willkommensschild oberhalb der Stadt

Blick von oben auf die Stadt
und die neue Lava

Beklemmende Atmosphäre vor Ort 

Vor Ort herrscht eine beklemmende Atmosphäre. Die leere Stadt, fast keine Autos vor den Häusern, keine Blumentöpfe in den Fenstern, Gardinen an  den Fenstern vor leeren Wohnungen, keine Fußgänger, keine spielenden Kindern...  nur tiefe Risse, mehr oder weniger zerstörte Häuser, abgesperrte Bereiche und Stille. 

Schon der Weg in die Stadt macht einem bewusst, wo man hier ist - die neue Straße führt über die frische Lava, rechts und links neben der Straße dampft es. Kein Ort, um sich hier aufzuhalten. 


Wir kamen auf dem Straße an den Überresten der Stromleitung vorbei. Dieser Strommast hier hatte, auf seinem erhöhten Plateau, hoch genug gestanden und so den Lavafluss überstanden, aber die Leitungen waren bei der Hitze zusammengebrochen und die Masten näher am Ort lagen nur noch als schwarze, verkohlte Ruinen über der frischen Lava. 


Am Ortsanfang kommt man am Nettó-Supermarkt vorbei. Nettó war das einzige Lebensmittelgeschäft in Grindavík, aber jetzt ist es geschlossen. Ich erinnere mich, dass wir hier früher mal einkaufen waren, ein quirliger, lebendiger Ort voller Menschen und im Laden spielten sie das ESC-Lied "Satellite" von Lena Meyer-Landrut, es muss also im Sommer 2010 gewesen sein. Heutzutage ist der Ort still und leer. 



Fotoausstellung am Ortseingang

Neben dem Parkplatz vom Nettó ist jetzt auf einem leeren Parkplatz eine Fotoausstellung eingerichtet. 

Der Fotograf Sigurður Ólafur Sigurðsson hat seit Januar 2020 für den Katastrophenschutz und das Notfallmanagement regelmäßig die Menschen vor Ort begleitet und auf rund 70 Fahrten die Ereignisse in der Stadt bis jetzt auf seinen Bildern festgehalten und dokumentiert. 

Im Oktober 2024 hat er sein Foto-Buch "Reykjanes vaknar" (= "Reykjanes erwacht") veröffentlicht. Auf über 400 Seiten dokumentiert er hierin mit rund ausgewählten 500 Bildern und kurzen Texten die Geschichte des Ortes in dieser Zeit. 

Rund 20 dieser Bilder kann man sich jetzt auch vor Ort in dieser Foto-Ausstellung in Grindavík anschauen und sie erzählen von den Erdbeben und Vulkanausbrüchen, der Zerstörung, aber auch dem Kampf der Menschen um den Ort, von Solidarität, Einfallsreichtum und Mut und der kollektiven Kraft der Isländer. 


Seit der Evakuierung im November 2023 ist Grindavík eine mehr oder weniger verlassene Stadt. Zwischenzeitlich konnten Anwohner immer wieder in die Stadt. Im Schnitt übernachten aktuell noch in bis zu 60 Häusern im Ort Menschen, oft sind es aber auch nur um die 30 Häuser. 

Hier, vor dem ehemaligen Sportcenter der Stadt, sieht man im abgesperrten Bereich deutlich die Schäden, die die Erbeben vor Ort verursacht haben. 


Hier mal zum Vergleich ein Bild aus einem Zeitungsartikel von Ragnhildur Helgadóttir im Morgunblaðið (mbl.is) vom 13. November 2023. Hier steht ein Mitglied der Rettungsmannschaft und betrachtet den tiefen Riss durch die Straße, der sich hier qualmend aufgetan hat. Aber der Parkplatz vor dem Sportcenter ist noch eine ebene Fläche, hier parken Autos, es laufen Polizisten und Mitglieder der Rettungsmannschaften herum und die Laternen stehen noch.

Quelle: mbl.is vom 13.11.2023

Mittlerweile ist das anders. Die Beben haben das komplette Gebiet auseinander gerissen. Die Straße ist jetzt zwar wieder benutzbar, man fährt über einen großen Wall, mit dem sie die Risse verfüllt und überbrückt haben. Aber die Schäden sich unübersehbar: Die eine Hälfte des Fußwegs ist einfach mal rund einen Meter nach oben versetzt worden, oder die andere Hälfte nach unten, keine Ahnung. Man sieht wirklich nicht, auf welchem Niveau hier früher der Weg verlief, und sowohl unterhalb als auch oberhalb des Risses ist eine solide Ebene - nur halt "höhenversetzt", aber komplett, mit allem, was darauf stand. Manche Laternen am Weg stehen noch, andere nicht mehr, auch die Stromleitungen hat es zerrissen. 


Ich kann mir nicht vorstellen, welche Kräfte hier gewirkt haben. 


Viele Gebiete in der Stadt sind komplett abgesperrt, auch die Anwohner dürfen hier aus Sicherheitsgründen nicht mehr hin. 


Teilweise sind größere Bereiche der Stadt abgesperrt, teilweise "nur" einzelne Häuserzeilen, die besonders betroffen sind. 


Überall große Absperrgitter aus dem Baumarkt, die ganze Häuserviertel und Wege komplett absperren. Und aus den verbliebenen Rissen in der Straße steigt Dampf auf... 


An vielen Häusern sind die massiven Schäden durch die Erdbeben deutlich sichtbar. Viele Holzkonstruktionen an den Dächern sind geborsten. Außenverkleidung aus Wellblech sind einfach abgefallen. Durch den Beton der Häuser ziehen sich tiefe Risse, wie hier vom Fenster neben der Tür und an das Fassade. 


An etlichen Fenstern hängen noch die Zettel, die die Menschen bei der Evakuierung am 10. November 2023 entsprechend dem Evakuierungsplan für die Stadt an die Fenster gehängt haben, als schlichte Botschaft an die Rettungskräfte: "Farin". Fort. Weggegangen. Alle weg, keiner mehr da. So konnten die Rettungskräfte schneller sicherstellen, dass tatsächlich der ganze Ort geräumt war.

Quelle: mbl.is vom 13.11.2023 / Foto Brynjólfur Löve

Heute ist die Botschaft auf den Zetteln ausgeblichen, aber viele Zettel hängen noch, gut sichtbar in den Fenstern. 


Hier noch ein aktuelles Foto vom Pflegeheim Víðihlíð in Grindavík - das Gebäude des Pflegeheims wurde am frühen Abend des 10. November 2023 von den Beben stark beschädigt, die geborstenen Wasserleitungen hatten etliche Teile der Einrichtung unter Wasser gesetzt und an einer Stelle ist das Gebäude fast in zwei Teile gespalten. Die Einrichtung wurde vom Rettungsteam Þorbjörn geräumt, noch vor der allgemeinen Evakuierung der Stadt.  


Nach einem kurzen, beklemmenden Aufenthalt haben wir die Stadt wieder in Richtung Keflavík verlassen.


Der Polizeichef von Suðurnes sagte gestern gegenüber der Zeitung Morgunblaðið, dass der Zustrom nach Grindavík nach der Öffnung für die Öffentlichkeit am Montag nicht groß war. Es gebe bisher nicht viel Touristenverkehr in die Stadt.


Geschichte der Evakuierung der Stadt am 10. November 2023

Die Evakuierung von Grindavík mit seinen rund 3.300 Einwohnern erfolgte am 10. November 2023 abends, nachdem es zu starken Erdbeben und massiven Schäden vor Ort gekommen war. Das stärkste Beben hatte eine Stärke von 5,2. Die Straße 43, der Grindavíkurvegur, war gegen 20 Uhr bei den Beben buchstäblich zerrissen worden. Im weiteren Verlauf des Abends wurden massive Schäden an Gebäuden im Ort gemeldet. Gegen 22 Uhr entschied der Zivilschutz in Absprache mit den Experten, den Ort zu evakuieren. Ab 23 Uhr wurden die Menschen aufgefordert, ihre Häuser geordnet zu verlassen - Strom abstellen, Wasser abzustellen, Medikamente und persönliche Gegenstände einpacken und mitnehmen, ggf. auf Kopfkissen und Bettdecken für die Nacht. Gegen 3 Uhr in der Nacht war die Evakuierung abgeschlossen. Anschließend wurden aus Sicherheitsgründen auch die meisten Rettungskräfte abgezogen.

Am 18. Dezember 2023 kam es nördlich von Grindavík zum Ausbruch, allerdings nur kurz. Anschließend wurde versucht, den Ort wieder zu sichern. Es wurden zahlreiche Wälle rund um die Stadt und die Infrastruktur gebaut, die sich in der Folge auch sehr bewährt haben. Ohne diese Schutzwälle gäbe es die Stadt mittlerweile vielleicht gar nicht mehr.

Bei Arbeiten, bei denen die entstandenen Risse im Ort verfüllt werden sollten, kam es am 10. Januar 2024 zu einem tödlichen Unfall. Der 50-jähriger Arbeiter stürzte beim Festrütteln von Füllmaterial in einen Riss, der an der Oberfläche relativ klein wirkte, der sich nach unten aber extrem erweiterte. Der Mann konnte trotz intensiver Suche nicht mehr gefunden werden. 

Am 15. Januar 2024 folgte der nächste Vulkanausbruch. Aus einem kleineren Spalt, der sich ganz in der Nähe der Stadt öffnete, floss Lava. Dabei brannten drei Häuser bis auf die Grundmauern nieder

Die Schäden am Ort sind beträchtlich. Durch die Beben wurden mindestens 74 Häuser vollständig zerstört, viele weitere Häuser sind auch massiv beschädigt.  

Die Regierung unterstützte die Bewohner von Grindavík, die Grindvíkingar, bei der Suche nach Ersatzwohnraum, sowohl durch spezielle Angebotsportale als auch finanziell durch Wohngeld. Für komplett zerstörte Hauser zahlt die Versicherung, bei anderen Gebäuden kauft der Staat bis Ende 2024 auf Antrag Privatwohnungen und -häuser von Einwohern von Grindavík für 95% des Brandversicherungswerts auf. Für Gewerbeimmobilien ist bisher keine vergleichbare Regelung vorgesehen.