Freitag, 31. Oktober 2025

Ich bin dann mal weg (Urlaub)

...und zwar mache ich, wenn alles klappt, ab Sonntag eine Woche lang eine Krimi-Kreuzfahrt. Von Dänemark mit der Norröna über die Färöer bis nach Island und wieder zurück.

Ich habe mir schon lange gewünscht, einmal mit der Fähre von Hirtshals nach Island zu fahren, und ich wollte auch mal im Rahmen einer geführten Tour einen kleinen Eindruck von den Färöern bekommen - das hatte ich mir letztes Jahr zu Weihnachten gewünscht. 

Geworden ist es eine "Crime Cruise".

Es gibt während der Überfahrt nach Island und zurück auf dem Schiff Krimi-Lesungen von Bestseller-Autoren, Podiumsgespräche mit den Autoren, die erzählen, wie sie erfolgreich Krimis schreiben oder die Täter dingfest machen, Einblicke in die Welt der Kriminalistik und mehrere Live-Tatorte an Bord. 

Dazu gibt es bei den Stopps auf den Färöern und auf Island organisierte Ausflüge vor Ort. 

Klingt doch nach einem einmaligen Erlebnis, oder?!? 


Ich war ja immerhin schon mal in Seyðisfjörður, und zwar im Sommer 2019. Allerdings sind wir damals mit der Familie mit dem Auto dorthin gefahren. 



Damals lag ein anderes Schiff dort vor Anker - und zwar das Kreuzfahrtschiff MSC Preziosa, die 2013 in Dienst gestellt wurde. Dieses Kreuzfahrtschiff bietet mit rund 333 m Länge und knapp 38 m Höhe Platz für maximal 4.345 Passagiere. Die Norröna wird dagegen als Fähr- und Frachtschiff eingesetzt und hat ihren rund 165 m Länge und 30 m Breite Platz für 800 Pkw, maximal 1.428 Passagiere und rund 3.250 Tonnen Fracht. Die Norröna ist also ein Stück kleiner als das große Kreuzfahrtschiff hier auf dem Bild. 


Aber einen Blick auf das Terminal der Norröna am Hafen haben wir natürlich trotzdem geworfen, um mal einen allerersten Eindruck zu bekommen! 


Dann sind wir noch ein bisschen durch den Ort gelaufen. 


Ich hoffe, das Wetter spielt mit und ich bekomme im Rahmen der Tour jetzt noch ein bisschen mehr Eindrücke von diesem kleinen Ort in den Ostfjorden.

Ich freue mich auf jeden Fall sehr auf die Reise. Ich habe mich schon mit Tabletten gegen Reise-Übelkeit eingedeckt, wenn die Überfahrt über den Nordatlantik im November vielleicht etwas stürmisch wird. Ich habe mir in Deutschland ein entsprechendes Mittel besorgt und in Island waren wir auch noch in der Apotheke und haben dort das Mittel geholt, das eine Freundin nach einer heftigen Überfahrt mit der Norröna aus eigener Erfahrung wärmstens empfohlen hat. Ich hoffe, ich bin gerüstet.

Wenn alles klappt, bin ich dann am 10. November wieder da. 

Bis dann!


Mittwoch, 29. Oktober 2025

Hrekkjavaka á Íslandi

Halloween auf Island


Letztes Jahr war ich am Abend des 31. Oktobers in Reykjavík unterwegs. Dabei fiel mir auf, wie viele schöne, liebevoll geschmückte Häuser es hier doch gibt. 

Wirklich viele Leute hatten sich sichtlich Mühe gegeben und waren kreativ geworden. Ganz viele ausgehölte und geschnitzte Kürbisse, in denen Lichter brannten, ganz viele große Kerzen auf den Eingangstreppen, vielfach hingen auch große "Spinnweben" in den kahlen Büschen, Fledermäuse flatterten durch die Äste der Bäume oder Hexen und Skelette trieben ihr Unwesen. 


Teilweise hatten die Leute sogar Musik angestellt, die durch die Gärten schallte, um den Kindern auf ihrer Suche nach Süßigkeiten ("Süßes oder Saures" - oder "Grikk eða gott", wie es hier auf Island heißt) zu zeigen, wo sie willkommen sind. 

Und tatsächlich, mit Beginn der Dämmerung zogen viele Eltern mit ihren kleinen Kindern oder etwas ältere Kinder in Gruppen durch das Wohnviertel, die Kinder verkleidet, mir sind jedenfalls viele schöne Kostüme entgegen gekommen, von einem kleinen Frankenstein-Monster über einem "Untoten", der bloß ein viel zu großes weißes Herrenhemd über seiner Hose trug (dem muss doch furchtbar kalt gewesen sein?!?) und Hexen mit wehenden Umhängen über dicken Jacken bis zu einem wirklich sehr aufwendigen "Joker". Dazu hatten viele einen kleinen Spieleimer, einen Rucksack o.ä. dabei, um ihre "Beute" einzusammeln. 




Dienstag, 28. Oktober 2025

Essen bei Mika

Restaurant MIKA in Reykholt


Eigentlich waren wir hier "privat" unterwegs. Freunde von uns hatten uns zum Mittagessen ins Mika nach Reykholt in Árnessýsla eingeladen und ich hatte mir fest vorgenommen, beim Essen keine Fotos zu machen, schließlich war es ja "privat" und ich war nicht im "Food Blogger bei der Arbeit"-Modus. 

Aber als wir dann da waren und das Essen kam, war ich einfach so begeistert, dass ich wenigstens ein paar Fotos machen musste, es ging nicht anders! 

Das Restaurant liegt am Ortseingang von Reykholt, beim Kreisverkehr an der Straße 35 (Biskupstungnabraut) zwischen der Tankstelle N1, dem Einkaufsladen Bjarnabúð (hier gibt es gefühlt alles von Lebensmitteln über Bücher, Babyflaschen bis zu Hufeisen) und dem Campingplatz. 


Von außen sieht das "Mika" eher unauffällig aus. Und mit der großen Leuchtreklame über dem Eingang wirkt es ein bisschen wie ein amerikanischer Diner. Auch von innen wirkt es auf mich eher zweckmäßig und praktisch. 



Aber das Essen ist fantastisch - auch wenn (auch für isländische Verhältnisse) nicht preiswert ist. Eine Freundin, die in Reykholt gewohnt hat, ist einmal zum Geburtstag dort hingegangen - und hat sich mit ihrer Begleitung ein Stück Schokoladentorte geteilt, weil es so teuer, aber gleichzeitig so toll war! 

Das Restaurant gehört dem Ehepaar Michal und Bozena Józefik. Sie stammen aus Polen, leben aber schon seit rund 30 Jahren in Island. Sie wohnen mit ihren Kindern und Michals Eltern in Flúðir und betreiben das Restaurant "Mika" ca. 10 km entfernt in Reykholt (Árnessýsla). Sie hatten 2008 damit angefangen, Süßwaren und Schokolade herzustellen. Zuerst verkauften sie ihre Sachen auf einem Weihnachtsbasar in der Umgebung, aber im Laufe der Zeit wuchs das Unternehmen. Im Jahr 2011 eröffneten sie dann das Restaurant "Mika".

Das "Mika" ist ein Familienunternehmen, bei dem jeder aus der Familie mithilft - von der Großmutter bis zu den Kindern. Es wird hier viel Wert auf Frische und Regionalität gelegt. In den verschiedenen Gerichten werden vorwiegend frische Zutaten aus der Region verarbeitet, die Familie sagt selbst, dass sie eine gute Zusammenarbeit mit den Bauern hier haben. 

Sie sind spezialisiert auf Schokoladen-, Süßwaren- und Hummergerichte - außerdem gibt es eine große Auswahl an Pizza und auch die Gerichte, die wir gegessen haben, waren wirklich lecker! 

Die Preise

Für eine Vorspeise zahlt man hier im Schnitt knapp 3.000 ISK, umgerechnet also gut 21 €. Die Hauptgerichte liegen meist zwischen 4.990 ISK und 7.990 ISK, d.h. zwischen 35 € und 56 €. 

Die Pizza kostet bei 25-cm-Durchmesser im Schnitt gut 3.250 ISK (knapp 23 €), die Familienpizza (40 cm) liegt im Durchschnitt bei knapp 6.000 ISK (gut 42 €). 

Unser Essen

Ich hatte als Vorspeise in Butter gebratene Champignons aus Flúðir, serviert mit Lakritz-Mayonnaise, Blauschimmelkäse und Orange. Ich liebe gebratene Champignons, ich liebe Lakritz, ich liebe Blauschimmelkäse - für mich war diese Vorspeise einfach nur absolut perfekt!


Als Hauptspeise hatte mein Mann den "Fisch des Tages" (der wirklich sehr lecker war!) ... 


...und ich hatte polnische Piroggen, gefüllt mit Wildpilzen und Sauerkraut und serviert mit brauner Butter und Sauerrahm. Auch sehr lecker, wenn auch eher "Seelenfutter" und nicht so ausgefallen wie das Pilzgericht bei der Vorspeise.


Zum Dessert hatte mein Mann den Schokoladenkuchen, ich hatte mich für das Dessert des Tages entschieden: Käsekuchen mit Früchten. Der Schokoladenkuchen war definitiv lecker, überhaupt keine Frage, auch wieder das perfekte "Seelenfutter". Aber ich fand den Käsekuchen interessanter, mit den unterschiedlichen Geschmäckern zwischen Süß und leicht Säuerlich und den verschiedenen Strukturen, teilweise weich, teilweise körnig - da hat schon die Haptik beim Essen richtig Spaß gemacht!


Die hausgemachte Schokolade, die Spezialität vom "Mika", müssen wir vielleicht beim nächsten Mal probieren - wir waren nach unserem 3-Gänge-Essen doch auf sehr angenehme Art sehr satt! Und sehr glücklich!


Samstag, 25. Oktober 2025

Möndlukaka með bleiku kremi

Mandelkuchen mit pinker Creme


Was in Deutschland der "Pinktober" ist, ist in Island "bleikur október" - der Oktober ist pink. Das ist eine jährliche, internationale Gesundheitskampagne zum Thema Brustkrebs

Während in Deutschland u.a. die Deutsche Krebshilfe die Aktion unterstützt, ist es auf Island Krabbameinsfélagið, die Krebsgesellschaft. 

Die "pinke Schleife" zur finanziellen Unterstützung der Kampagne kann man bei zahlreichen Händler im ganzen Land kaufen. Dazu gibt es viele weitere Aktionen, deren Erlös der Brustkrebs-Kampagne zu Gute kommen, z.B. eine Konditorei verkauft pinke Törtchen, bei einem Elektro-Geschäft gibt es 10% Rabatt auf pinke Geräte, ... Die Erlöse aus diesen Aktionen kommen alle der Krabbameinsfélagið zu Gute. Das Geld wird für verschiedene Maßnahmen verwendet, von Vorsorge über Forschung bis hin zu Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensqualität von Betroffenen und ihren Familien.

Um auf das Thema Brustkrebs aufmerksam zu machen, werden wieder viele Gebäude diesen Monat pink angeleuchtet. 


Wenn Ihr auch auf das Thema aufmerksam machen wollt, könnt Ihr aber z.B. pinke Kleidung tragen oder auch ganz schlicht einen Mandelkuchen mit pinkem Zuckerguss backen. Hauptsache, es ist schön pink!

P.S.: Ich habe meinen Termin zur Brustkrebs-Früherkennung Mitte November.


Zutaten

200 g gemahlene Mandeln
1 TL Backpulver
1 Prise Salz
3 Eier
140 g Zucker
80 g geschmolzene Butter
1 Prise gemahlene Vanille
2 TL Mandelblättchen

200 g Puderzucker
3 EL Wasser
rote Speisefärbe


Zubereitung

Den Backofen auf 180° Ober-Unter-Hitze vorheizen. 

In einer Schüssel die Eier und den Zucker schaumig rühren.


Die geschmolzene Butter, die gemahlene Vanille und 1 TL Mandelblättchen zu der Eier-Zucker-Mischung geben. 


Zum Schluss die gemahlenen Mandeln, das Backpulver und das Salz hinzufügen und unterrühren.


Eine Springform (18 - 20 cm Durchmesser) einfetten und den Boden und den Rand mit dem zweiten TL Mandelblättchen bestreuen.


Den Teig in die Form gießen...


... und im vorgeheizten Backofen bei 180° Ober-Unter-Hitze ca. 35 Minuten lang backen. 


Den Kuchen dann in der Form abkühlen lassen und anschließend auf eine passende Kuchenplatte stürzen.


Für die Glasur den Puderzucker mit dem Wasser und der Lebensmittelfarbe verrühren.

Die pinke Glasur über den Kuchen geben und fest werden lassen.


Den gut ausgekühlten Kuchen anschließend servieren.




Freitag, 24. Oktober 2025

Kvennafrídagurinn

Frauenstreik in Island


Der Frauentag ist ein Tag des Kampfes für die Gleichberechtigung - für bessere Arbeitsbedingungen für Frauen, bessere Aufstiegschancen, eine gerechte Bezahlung und eine bessere Anerkennung der unbezahlten Care-Arbeit für Kinder, Haushalt und Pflege von Angehörige.

Heute gilt Island als Musterbeispiel für Gleichberechtigung, als einer der besten Orte der Welt für Frauen

Das war beim ersten Frauentag auf Island im Jahr 1975 noch anders - da wurde von einem Mann noch nicht einmal erwartet, dass er sich selbst seinen Kaffee kochen konnte. 

Frauenstreik am 24. Oktober 1975 - Ein Tag ohne Frauen

Am Morgen des 24. Oktober 1975 legten rund 90% der Frauen in Island ihre Arbeit nieder und verließen ihre Häuser - sie weigerten sich zu arbeiten, ihre Kinder zu betreuen oder zu kochen - und brachten mit dem "Frauenstreik" fast ein ganzes Land zum Stillstand. 

In einer Zeit, als in ganz Island noch knapp 220.000 Menschen lebten, versammelten sich am 24. Oktober 1975 rund 100.000 Frauen in Reykjavík und an anderen Orten im Land - davon über 25.000 Frauen allein in Reykjavík auf dem Lækjartorg. Die Frauen stellten Forderungen, hielten Reden, diskutierten und sangen - und zeigten, das Frauen eine Gesellschaft nachhaltig verändern können, wenn sie zusammen stehen. 

Bild vom 24.10.1975: Kvennasögusafn Íslands

Vor dem "Frauenstreik" 1975 machten sich die Männer zuerst über die Pläne der Frauen lustig und nahmen die Frauen nicht ernst. Erst zwei oder drei Tage vorher wurde den Männern klar, dass die isländischen Frauen es wirklich ernst meinten - und sie bekamen Panik. Weil sie wussten, dass sie die Betriebe, Firmen und Schulen ohne die Frauen nicht offen halten konnten. Tatsächlich zeigte der "Frauenstreik" Wirkung - das Land stand still. Und der Streik machte den Menschen deutlich, wie wichtig Frauen in der Gesellschaft für das Wohl aller sind. 

Eine der Frauen, die damals nach Reykjavík fuhren, erzählt heute: "Ich verabschiedete mich von meinen drei Jungs, meinem Mann und meinem Schwager. Ihr findet schon was zu Essen. Ich komme vor Mitternacht zurück. Auf Wiedersehen!"


Eine andere der Frauen beim Frauenstreik 1975 war Vigdís Finnbogadóttir (geb. 1930) - damals Französisch-Lehrerin, künstlerische Leiterin einer Theatergruppe, Leiterin des städtischen Theaters in Reykjavík und alleinerziehende Mutter einer kleinen Tochter. 


Ursprünglich wollte Vigdís immer die Welt sehen, schon als sie ein kleines Mädchen war. "Wenn mich jemand fragte, was ich mal werden möchte, antwortetete ich; Kapitänin auf einem Schiff", erzählt sie noch heute. Und sie erzählt davon, dass ihr die Leute dann immer antworteten: "Nein, nein, meine Liebe, das kannst du nicht. Du bist ein Mädchen."

Infolge der Frauenstreiks von 1975 veränderte sich die isländische Gesellschaft - und bei der Präsidentschaftswahl 1980 trat Vigdís als Kandidatin an. Unter der Wählern war sie umstritten - nicht nur, weil sie eine Frau war, und dann auch noch eine alleinstehende Frau mit einem adoptierten Kind, sondern auch, weil sie sich als überzeugte Pazifistin für den Abzug der US-Streitkräfte aus Island einsetzte. Tatsächlich gewann sie die Wahl mit 33,8% der Stimmen knapp vor ihrem Mit-Bewerber Guðlaugur Þorvaldsson mit 32,3%. Damit war sie das erste demokratische gewählte weibliche Staatsoberhaupt weltweit. Ihre Amtszeit dauerte vom 1. August 1980 bis zum 1. August 1996. 


Über den "Tag ohne Frauen" am 24. Oktober 1975 haben die isländische Filmproduzentin Hrafnhildur Gunnarsdóttir (die als 11-Jährige beim Frauenstreik selbst dabei war) und die US-amerikanischen Dokumentarfilmerin Pamela Hogan den 2024 erschienenen Dokumentarfilm "The Day Iceland Stood Still" gedreht. In dem Film lassen die beiden Frauen Aktivistinnen von damals zu Wort kommen und erzählen anschaulich die Geschichte dieses bedeutsamen Tages. 

Die Musik im Abspann ist übrigens von der isländischen Künstlerin Björk - Björk ist Jahrgang 1965 und Hrafnhildur Gunnarrdóttir (Jahrgang 1964) ist in dieselbe Schule gegangen wie Björk und konnte sie über gemeinsame Bekannte erreichen und sofort für das Projekt gewinnen. Es gibt übrigens eine kurze Aufnahme im Film, in der zu sehen ist, wie die damals 9-jährige Björk auf der Bühne steht und mit einer Marsch-Kapelle Flöte spielt. Die Island-Welt ist manchmal ziemlich klein!


Der Film "Island - Ein Tag ohne Frauen" kam in Deutschland im März 2025 in die Kinos. Bei ARTE kann man sich den 65 Minuten langen Film in der Mediathek noch bis zum 13.01.2026 anschauen. 


Seit dem ersten Frauenstreik in Island 1975 hat sich viel verändert. Und während in anderen Ländern immer noch über das Thema "Geschlechtergerechtigkeit" politisch diskutiert wird, ist Island schon weiter: Hier wird nicht mehr darüber debattiert, ob Gerechtigkeit zwischen den Geschlechtern ein wichtiges Ziel darstellt, sondern darüber, wie man dieses Ziel am besten erreicht. 

Trotzdem ist immer noch eindeutig Luft nach oben. 

Nach dem ersten Frauenstreik auf Island fanden weitere Aktionen in den Jahren 1985, 2005, 2010, 2016, 2018 und 2023 statt sowie heute am 24. Oktober 2025 am 50. Jahrestag. 

Bild vom Frauenstreik 2025

Wie beim ersten Mal 1975 legten die Frauen 2023 und 2025 den ganzen Tag die Arbeit nieder. Im Jahr 2005 hatten die Frauen erst um 14.08 Uhr die Arbeit nieder gelegt, um darauf aufmerksam zu machen, dass sie - bei gleichem Lohn wie Männer - nur bis zu dieser Uhrzeit für ihre Arbeit bezahlt wurden. Der Lohnunterschied zwischen Männern und Frauen verringerte sich in den folgenden 11 Jahren immerhin um 30 Minuten - beim Frauenstreik 2018 streikten die Frauen erst ab 14.38 Uhr. Wenn die Entwicklung in diesem Tempo weiterginge, wäre die finanzielle Gleichstellung schon im Jahr 2068 erreicht - also nur noch schlappe 43 Jahre... 

Das Ziel des Frauenstreiks 2025 ist es, an den historischen Streik von 1975 zu erinnern und auf die immer noch anhaltende Ungleichheit der Geschlechter, das Lohngefälle und Gewalt gegen Frauen und queere Menschen aufmerksam zu machen. 




Mittwoch, 22. Oktober 2025

Ofnbakaður lax með sýrðum rjóma

Ofengebackener Lachs mit Sauerrahm


Ich liebe ja frischen Lachs - und als einfaches, schnelles Gericht überbacken aus dem Ofen mit frischem Gemüse liebe ich frischen Lachs ganz besonders!

Daher ist ein Rezept wie dieses für ofengebackenen Lachs mit Lauch und Sauerrahm die perfekte Alltagsküche für mich - auch wenn ich dann zumindest für meinen jüngsten Nachwuchs alternativ noch etwas anderes zubereite, weil irgendwer hier tatsächlich nicht gerne Fisch isst... 


Zutaten für 4 Portionen

800 g Lachs
200 g Schmand oder Sauerrahm
3 EL süßer Senf
1 EL brauner Zucker
1 - 2 Stangen Lauch
2 EL Semmelbrösel
Salz und Pfeffer nach Geschmack


Zubereitung

Den Backofen auf 180° Ober-Unter-Hitze vorheizen.

Den Lachs in einer feuerfeste Form geben und mit Salz und Pfeffer würzen.


Den Lauch waschen, putzen und in dünne Scheiben schneiden.


Anschließend den Lauch über dem Lachs verteilen.


In einer kleinen Schüssel den Sauerrahm mit dem Senf und dem braunen Zucker verrühren und über den Lachs verteilen.


Die Semmelbrösel über der Sauerrahm-Sauce verteilen.


Den Lachs dann im vorgeheizten Backofen bei 180° Ober-Unter-Hitze ca. 20 Minuten lang backen.


Den Fisch nach Geschmack mit Kartoffeln und / oder Salat servieren.



Montag, 20. Oktober 2025

Best fyrir - oft góð lengur

Das Mindesthaltbarkeitsdatum - aber oft noch länger gut


Die Angabe des Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) auf abgepackten Lebensmitteln ist vom EU-Recht vorgeschrieben. Dabei gibt der Hersteller (im eigenen Ermessen) an, bis zu welchem Datum das Lebensmittel bei sachgemäßer Lagerung mindestens haltbar sein soll. Es handelt sich, anders als z.B. bei Medikamenten, nicht um ein Verfallsdatum. Bei sachgerechter Lagerung ist ein Lebensmittel oft noch deutlich länger haltbar.

Auf isländischen Lebensmitteln wird angegeben "best fyrir ...", d.h. haltbar bis ... bzw. eigentlich eher "am besten vor ...". 

Seit Sommer 2021 findet sich auf den Milchtüten der isländischen Firma MS (Mjólkursamsalan), dem größten Unternehmen in der isländischen Milchindustrie, neben dem Mindesthaltbarkeitsdatum noch der ausdrückliche Hinweis "oft góð lengur", d.h. "oft länger gut". 


Damit will die Firma etwas gegen Lebensmittelverschwendung tun und den Verbraucher daran erinnern, dass die Milch zwar vor dem aufgedruckten Datum am besten ist, aber trotzdem oft noch länger gut.

Wenn man seine Nase und seine Augen / seine Zunge benutzt, kann man z.B. diese Milch auch nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums bedenkenlos konsumieren, solange der Geruch und der Geschmack in Ordnung sind und das Produkt korrekt gelagert wurde.

In diesem Online-Artikel der Zeitung Vísir vom 29.06.2021 habe ich übrigens noch ein Vergleichsbild gefunden, wie der Aufdruck auf den Milchtüten früher aussah bzw. wie er heute aussieht:

Quelle: vísir.is

Eine Freundin hat mich letztens beim gemeinsamen Frühstück auf den Aufdruck "oft góð lengur" aufmerksam gemacht. Ich hatte tatsächlich noch nie bewusst darauf geachtet, aber ich finde den Hinweis gut!

In diesem Sinne - oft góð lengur!