Sonntag, 23. Februar 2025

Konudagurinn 2025

Der isländische Frauentag


Der alt-isländische Kalender kennt nur zwei Jahreszeiten - Winter und Sommer. Der Winter beginnt Ende Oktober und dauert bis Ende März. In der 18. Winterwoche beginnt der fünfte Wintermonat, der Monat Góa

Und so wie der erste Tag des vierten Wintermonats der "Männertag" (bóndadagur) ist, ist der erste Tag des fünften Wintermonats der Frauentag (konudagur).

Es gibt Überlieferungen, dass sowohl der bóndagur als auch der konudagur zumindest Mitte des 19. Jahrhunderts auf Island gefeiert wurden. Heute bekommen die isländischen Frauen zum Frauentag oft Blumen, Schokolade oder anderes leckeres Essen. Ich habe heute auch einen schönen Blumenstrauß bekommen! 


Mal spürt, dass es so langsam auf den Frühling zugeht. Die Tage werden spürbar länger, es gibt wieder mehr Licht. Ich freue mich schon!

In diesem Sinne:

Gleðilegan konudag! 
Schönen Frauentag! 


Samstag, 22. Februar 2025

Lummur með jarðarberjum

Isländische Pancakes mit Erdbeeren


Auf Island gibt es zwei Sorten Pfannkuchen: Einmal die größeren, ganz dünnen Pfannkuchen (pönnukökur) und dann solche kleinem, dickem Pfannkuchen (lummur). Typisch für isländische Pfannkuchen ist übrigens, dass das Fett direkt in den Teig gegeben wird, die Pfannkuchen dann aber ohne Fett in der Pfanne gebacken werden. 

Isländer essen Pfannkuchen gerne zum Kaffee, sie sind aber auch für ein gemütliches, spätes Frühstück perfekt - vor allem mit Sahne und frischen Früchten.


Zutaten

140 g Vollkornmehl
150 g Weizenmehl
2 TL Backpulver
1 EL brauner Zucker
1 Prise Salz
400 ml Dickmilch
1 Ei 
3 EL Rapsöl

Zubereitung

Das Vollkornmehl mit dem Weizenmehl und dem Backpulver in eine große Schüssel geben, Zucker und Salz hinzufügen.

Mit 400 ml Dickmilch übergießen und zu einem geschmeidigen Teig verrühren.


Ei und Öl hinzugeben und gründlich verrühren.


Nach Bedarf noch etwas Milch hinzufügen, wenn die Konsistenz des Teigs noch zu fest ist. 


Die Lummur in einer heißen Pfanne ohne zusätzliches Öl ausbacken, bis sie von beiden Seiten goldbraun geworden sind.


Die Lummur am besten frisch mit Obst oder Marmelade und Sahne servieren.


Guten Appetit!




Montag, 17. Februar 2025

Velkominn Þorri!

Willkommen, Þorri!


Der alt-isländische Kalender kannte nur zwei Jahreszeiten, Winter und Sommer. Der Winter dauerte von Mitte Oktober bis Mitte März, der Sommer war dann von Mitte März bis Mitte Oktober. Allerdings waren die Sommer auf Island immer kurz und oft nicht besonders warm, während die Winter lang und kalt und voller Entbehrung waren. 

Entsprechend wurde das Alter eines Menschen damals auf Island auch nach der Anzahl der Winter, die er schon überlebt hatte, angegeben. Das haben wir auch gerade noch im Isländisch-Unterricht geübt, wo wir derzeit eine Kinder-Version der Egilssaga lesen, als der große Wikinger bereits im zarten Alter von 7 Jahren seinen ersten Mann erschlug: "Egill var á sjöunda vetri", Egill war in seinem 7. Winter, als er seinen ersten Mord beging.  

Der vierte Wintermonat Þorri

Der alt-isländische Wintermonat Þorri beginnt am Freitag zwischen dem 19. und dem 26. Januar, mit der 13. Winterwoche. Dieser "Dürremonat" war damals der Monat, in dem alle Vorräte endgültig aufgebraucht wurden und es noch nichts Neues, Frisches zu essen gab. 

Früher feierte man in diesem Monat ein großes heidnisches Opferfest, das Þorrablót, das Opferfest im Monat Þorri. Oder für den Monat Þorri, mit dem man versuchte, diesen kalten Wintermonat ein wenig milde zu stimmen, dass er nicht gar zu grimmig war. Die Menschen schmückten ihre Häuser, ähnlich wie zu Weihnachten oder zu Ostern. Es gab auch spezielle Bräuche. So hüpften die Bauern am bóndadagur, dem ersten Tag des Monats Þorri, nur im Hemd und mit einem Hosenbein, barfuß ums Haus, zogen das andere Hosenbein hinter sich her und markierten so ihren Hof und ihren Besitz, und hinterher bekamen sie von ihren Frauen besonders leckeres Essen wie sauer eingelegte Hammelhoden oder gesengten Schafskopf. Und frisch gebackenes Flatbrauð.

Flatbrauð in der Wikinger-Küche in Haitabu (Mai 2024)

Außerdem wurde reihum auf den Höfen noch einmal gefeiert, mit all den traditionellen Gerichten, die im Winter lange haltbar waren - Lebensmittel wie Blut- und Leberwurst, Hommelhoden, Walfleisch oder Seehundflossen, die in saure Molke eingelegt wurden und so lange haltbar gemacht. Als "Ehrengast" beim Þorrablót galt immer der Wintermonat Þorri selbst, der mit diesem Opferfest gnädig gestimmt werden sollte. 

Wikinger in Haitabu (Mai 2024)

Diese traditionellen isländischen Bräuche rund um das Opferfest Þorrablót wurden offenbar im Laufe der Christianisierung weitgehend verdrängt. 

Das erste überlieferte Þorrablót der Neuzeit fand dann erst 1873 statt, veranstaltet von einer Gruppe isländischer Studenten. Etwa ab 1880 feierte die isländische Gesellschaft für Altertumskunde alljährlich ein festliches Þorrablót. In den 1950er Jahren veranstalteten auch lokale Heimatvereine festliche Þorrablóts zu diesem Anlass. Ab 1958 bot das Restaurant Naustið in Reykjavík, auf Initiative eines der Besitzer, Halldór S. Gröndal (1927 - 2009), dann Þorramatur an, um auch den Stadtbewohnern die Möglichkeit zu geben, diese traditionellen Speisen kennenlernen zu können.

Heute veranstalten lokale Vereine ihre Þorrablót-Feste überall auf dem Land. Man bekommt aber auch fast alles, was man für ein zünftiges Þorrablót zu Hause mit Freunden oder Verwandten braucht, mittlerweile problemlos im Supermarkt:


In einem 2-Liter-Eimer kann man verschiedenes súrmatur kaufen, also in sauer in Molke eingelegte Fleischprodukte. Und wenn man sich nicht an den 2-Liter-Eimer traut, kann man auch kleinere Mengen kaufen, z.B. ein Þorrabakki, also ein Probier-Tablette mit verschiedenen traditionellen Þorramatur-Gerichten.

Typische Þorramatur-Gerichte sind z.B. über Schafsdung geräuchertes Lammfleisch (hangikjöt), Salzfleisch (saltkjöt), Sülze wie z.B. Schafskopfsülze (sviðasulta), sauer eingelegte Widderhoden (súrsaðirhrútsprungar), verschiedene Blut- und Leberwurstgerichte (blóðmör og lifrapylsa), 
und Rollfleisch (lundabaggar), aber auch Fischgerichte wie Trockenfisch (harðfiskur) und Gammelhai (hákarl). 

Traditionelle Beilagen zum Þorrablót sind oft Rübenstampf (rófustappe) und Kartoffelbrei (kartöflumús), außerdem das typisch-isländische süße Roggenbrot (rúgbrauð) und dünnes Fladenbrot (flatbrauð). 

Außerdem trank man dazu früher reichlich hochprozentigen Alkohol, wie z.B. Brennivín.  


Ein Rezept für ein typisches Þorrablót-Gericht habe ich in einem alten Kochbuch gefunden, allerdings aus diversen Gründen tatsächlich nicht selbst ausprobiert:

Für die sauereingelegten Widderhoden in Sülze (hier rechts auf dem Teller) werden im Herbst die Hoden der frischgeschlachteten Schafe in kochendes Salzwasser gegeben und ca. eine Stunde lang kochen gelassen. Anschließend werden die gekochten Hoden mit einem Schöpflöffel aus der Brühe geholt. Aus etwas Brühe wird dann mit Salz und Aspik das Gelee zubereitet. Die gekochten Hoden werden dann in ein großes Gefäß gegeben (z.B. gebrauchte 2-Liter-Eimer von súrmatur), mit dem Gelee übergossen und etwas Schweres zum Pressen daraufgelegt. Wenn das Gelee fest geworden ist, schneidet man die Sülze in dicke Scheiben und übergießt sie reichlich mit Molke. Die Molke wird dann zuerst nach ca. 2 Wochen, dann nach ca. 6 bis 8 Wochen regelmäßig gewechselt und im Januar sind die sauereingelegten hrútsprungar dann fertig zum Genuss. Oder zum Verzehr, wie man es nimmt.


Ehrlich gesagt, für einen mitteleuropäischen Gaumen sind viele dieser traditionellen Fleischgerichte gar nicht mal so lecker. Aber ausprobiert haben wir es natürlich trotzdem!


Und am 23. Februar 2025 fängt schon der nächste, der fünfte Wintermonat an, der Monat Góa. Dieser Monat beginnt am Sonntag in der 18. Winterwoche, also heute zwischen dem 18. und dem 24. Februar. Am ersten Tag dieses Monats feiert man auf Island den konudagur, also den "Frauentag".  

Auf Island gibt es übrigens eine Wetterregel, es heißt, es soll einen guten Sommer geben, wenn der Frauentag stürmisch war und das Wetter an den ersten Tagen dieses Monats schlecht. Schauen wir mal, wie das Wetter am Sonntag wird - und wie der Sommer 2025 wird. 




Norðurljós um helgina

Am Wochenende hatten wir gutes Wetter und die letzten Tage hatten wir vier Nächte hintereinander Nordlichter. Besonders am Samstagabend waren die Nordlichter gigantisch schön. 

Dieses Foto hier von mir hat mein Mann am Samstagabend aufgenommen. Eigentlich waren wir müde und wollten ins Bett, aber mein Mann hat vorsichtshalber noch einmal einen letzten Blick auf die Terrasse geworfen und dabei gesehen, wie herrlich die Nordlichter über uns tanzten. Also doch noch mal kurz raus... 

Hier auf dem Bild stehe ich einfach da, schaue auf die sich bewegenden Bilder über mir am Himmel und starre und staune. Und freue mich. Wie Bolle. Und ich finde, genau das drückt dieses Bild auch aus. Ich liebe dieses Foto von mir! 

Was sind Nordlichter?

Nordlichter (Aurora borealis) entstehen, wenn Sonnenwinde in die Atmosphäre eindringen, d.h. elektrisch geladene Teilchen aus der Sonne treffen über den Polen der Erde auf die Erdatmosphäre, dabei entsteht dann dieses ganz besondere Leuchten am Himmel. 

Mit dem menschlichen Auge sind schwache Nordlichter oft nur weißlich-grau zu sehen, mit steigender Intensität nimmt aber eigentlich auch die Farbe zu und ich sehe, wie viele andere Leute auch, die Nordlichter dann durchaus in Grün und teilweise sogar in Magenta-Tönen. 

Ich habe mal versucht, optisch ein bisschen darzustellen, wie eine Kamera Nordlichter wahrnimmt und wie ich selbst sie mit dem bloßen Auge sehe, hier anhand von nicht so starkem Nordlicht. Das Foto habe ich am Sonntagabend gemacht, mit bloßem Auge habe ich die Nordlichter deutlich gesehen, aber eher als weiß-gräulichen Schleier mit ganz leichtem Grün-Stich. Auf der Kamera dagegen war das leuchtende Grün deutlich imposanter.


Der Kp-Index

Der Kp-Index ist eine planetarische Kennziffer und dient auch als Gradmesser für mögliche Polarlichterscheinungen. Die Ziffern beziehen sich auf die geomagnetische Aktivität. Je niedriger der Kp-Index, desto schwächer voraussichtlich auch die Aktivität. Je höher der Kp-Index, desto intensiver die Polarlichtaktivität (Bewegung und Formation) und auch desto südlicher voraussichtlich die Nordlichter. Die Darstellung im Kp-Index erfolgt in ganzen Zahlen und reicht von 0 bis 9. 

Um Nordlichter sehen zu können, darf es nicht zu bewölkt sein. Außerdem sollte die Umgebung möglichst dunkel sein. Vollmondnächte sind daher nicht optimal, wenn man auf Nordlichter hofft. 

Allerdings ist ein hoher Kp-Index keine Garantie dafür, dass man wirklich Nordlichter sieht. Ich habe schon bei einem Kp-Index von 6 (also relativ hoch) und sternenklarem Himmel keinerlei Nordlichter gesehen. Dafür habe ich bei einem Kp-Index von 2 (also ziemlich niedrig) durchaus schon schöne Nordlichter gesehen.

Samstagabend, Kp-Index bei 3

Am Samstagabend war der Kp-Index nur bei 3, also eigentlich nicht besonders hoch - aber die Nordlichter waren sehr intensiv, hell leuchtend und tanzten schnell und in wilden Formationen über den Himmel. 

Hier mal von unserer Terrasse aus gesehen...


...und der Blick zum Nachbarhaus... 


...sowie direkt in den Himmel.


Unser Nachwuchs fand, es hätte etwas "Harry-Potter-mäßiges" und "Wow, das dunkle Mal wurde über Island gesichtet!" Ja, ich weiß schon, was sie meinen, den Vergleich mit der Szene im Film "Harry Potter und der Feuerkelch", als das Dunkle Mal des bösen Zauberers Voldemort in Grüntönen am Nachthimmel über der Zaubererwelt beschworen wird, kann ich schon nachvollziehen...


Aber auch ganz ohne Zauberer sind Nordlichter oft einfach magisch!


Es war wunderschön und ich habe es so genossen! 


Am Sonntagmorgen waren keine Nordlichter mehr zu sehen. Dank dem Mondschein (am 12.02. war Vollmond) war es aber auch um halb sechs schon ziemlich hell. Nach dem Foto bin ich dann wieder ins Bett gegangen... 




Sonntag, 16. Februar 2025

Smáterta í afmælisgjöf

Kleine Torte als Geburtstagsgeschenk


Letzte Woche hatte eine besondere Freundin Geburtstag und wir haben hier bei uns im Island-Haus gefeiert. Die kulinarische Versorgung hat komplett das Geburtstagskind übernommen, aber als kleine Überraschung habe ich dieses kleine Törtchen hier gebacken.

Diesen Geburtstagskuchen (afmæliskaka) hatte ich "in Groß" schon 2023 meinem Mann zum Geburtstag gebacken. Jetzt habe ich ihn spontan noch mal "in Klein" gebacken. Ich hatte mir vorher extra so eine Mini-Springform mit 12 cm Durchmesser besorgt. Das Ergebnis..? Klein, lecker und macht auch optisch wirklich einen netten Eindruck!

Und falls bei Euch in nächster Zeit kein Geburtstag ansteht - nächsten Sonntag am 23. Februar ist dieses Jahr konudagurinn, also der isländische Frauentag. Vielleicht wäre das ja eine nette Gelegenheit..?


Zutaten

Zutaten für die Böden

110 g weiche Butter
120 g Zucker
2 Eier
180 g Mehl
1/2 TL Backpulver
1 Prise Salz
1 Prise gemahlene Vanille
80 ml Milch
2 EL gehackte Mandeln 

Zutaten für die Buttercreme

130 g weiche Butter
250 g Puderzucker
1 EL Schlagsahne
1 Prise Salz
1 Prise gemahlene Vanille

Zutaten für den Krokant

1 EL Butter
1 EL Zucker
3 EL gehackte Mandeln


Zubereitung

Den Backofen auf 180° Ober-Unter-Hitze vorheizen.

In einer großen Schüssel Butter, Zucker und Eier schaumig schlagen. Mehl, Backpulver, Salz, Vanille und Milch hinzufügen und verrühren. Noch die gehackten Mandeln in den Teig heben und unterrühren.


Den Teig dann gleichmäßig in drei kleine, mit Backpapier ausgelegte Springförmchen (Durchmesser 12 cm) geben und im vorgeheizten Backofen bei 180° Ober-Unter-Hitze ca. 20 - 25 Minuten lang backen (Stäbchenprobe!).

Während die Böden im Ofen sind, die Buttercreme vorbereiten:

In einer Schüssel Butter, Puderzucker, Schlagsahne, Salz und gemahlene Vanille verrühren, bis eine schön einheitliche Creme entstanden ist. Die Creme ggf. im Kühlschrank etwas fester werden lassen, wenn die Butter sehr weich war, während die gebackenen Tortenböden auskühlen.


Das Krokant vorbereiten:

In einer Pfanne Butter und Zucker schmelzen und die gehackten Mandeln darin anrösten. Anschließend die Pfanne vom Herd nehmen und das Krokant gut auskühlen lassen.

Den ersten Boden auf einen flachen Teller legen, in der Mitte mit etwas Buttercreme bestreichen und mit ca. 1/4 des Krokant belegen. Mehr Buttercreme in eine Spritztülle füllen und rundum kleine "Häufchen" der Creme auf den Tortenboden spritzen. (Einfach nur mit Creme bestreichen geht natürlich auch, aber die aufgespritzten Häufchen machen optisch gleich viel mehr her!)

Den zweiten Tortenboden auflegen und genauso verfahren wie beim ersten. 

Den dritten Tortenboden auflegen, mit etwas Buttercreme bestreichen und den restlichen Krokant darauf verteilen. Die restliche Buttercreme dann rundum mit einer Tortenspritze möglichst dekorativ aufspritzen.


Die Torte im Kühlschrank noch etwas festwerden lassen und aus dem Kühlschrank servieren.

Die kleine Torte kam hier als Geburtstagsüberraschung richtig gut an und wir konnten einen wunderschönen Geburtstag feiern, sogar mit Nordlichtern abends! 



Freitag, 14. Februar 2025

Salat með jarðarberjum og fræjum

Salat mit Erdbeeren und Saaten


Ich bin so wild auf deinen Erdbeermund... Äh, nein, das war jetzt etwas anderes. 

Aber am Freitag ist Valentinstag (14.02.). Und für viele sind Erdbeeren sehr romantische Früchte. Allein schon die intensive Farbe Rot macht Lust auf mehr. Zudem gelten Erdbeeren wegen ihrem hohen Vitamin-C- und Zinkgehalt als "natürliche Aphrodisiaka". 

Ob sich das messbar nachweisen lässt, weiß ich ja nicht, aber auf jeden Fall sind Erdbeeren gesund, unterstützen das Immunsystem und schützen mit ihren sekundären Pflanzenstoffen vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen und wirken entzündungshemmend. Obwohl sie so süß schmecken, enthalten Erdbeeren nur sehr wenig Fruchtzucker und wenig Kalorien (rund 33 kcal pro 100 g) und enthalten mehr Vitamin C als Orangen oder Zitronen. Bereits rund 200 g Erdbeeren decken den durchschnittlichen Tagesbedarf eines Erwachsenen an Vitamin C. 

Außerdem schmecken und riechen Erdbeeren einfach so gut! 


Zutaten

200 g frischer Spinat
150 g frische Erdbeeren
2 - 3 EL Salatkerne 

1 Bio-Zitrone
1 cm frischer Ingwer
3 EL Olivenöl
1 EL Honig


Zubereitung

Den Spinat waschen, trocknen und klein rupfen.


Die Erdbeeren waschen, putzen und in Stücke schneiden.


Den Spinat und die Erdbeeren in eine große Schüssel geben.


Für das Dressing das Olivenöl und den Honig in eine kleine Schüssel geben. 

Etwas Zitronenschale abreiben, dann die Zitrone halbieren, auspressen und den Saft einer halben Zitrone mit in die kleine Schüssel geben. 

Den Ingwer schälen und in die kleine Schüssel für das Dressing reiben.


Das Dressing gründlich verrühren und über den Salat geben.

In einer Pfanne die Salatkerne anrösten.


Den Salat auf den Tellern anrichten und mit den frisch gerösteten Salatkernen garnieren.



P.S.: 

Hier auf Island wachsen diese süßen Früchte in geothermal betriebenen Gewächshäusern, man kann also praktisch das ganze Jahr über frische Erdbeeren aus regionalem Anbau genießen und muss nicht auf die deutsche Erdbeer-Saison von Mai bis Juli warten. 


Donnerstag, 13. Februar 2025

Island-Besuch im Winter

Island im Winter

Auf Island kannte man früher nur zwei Jahreszeiten, das halbe Jahr war Winter (von Ende Oktober bis Ende März) und das andere halbe Jahr war Sommer (von Ende März bis Ende Oktober). 

Heute bezeichnen die Meteorologen die 4 Monate Dezember bis März als Winter auf Island, dann 2 Monate Frühling (April und Mai), 4 Monate Sommer (Juni bis September) und 2 Monate Herbst (Oktober und November).

Und Winter auf Island kann so ziemlich alles sein - von strahlendem Sonnenschein und im Dunkeln Nordlichtern bis zu keine 10 Meter Sicht, von ganz viel Schnee über viel Schnee bis zu wenig Schnee und gar kein Schnee, von Temperaturen über Null bis zu tagelang Temperaturen von bis zu -20°, von Wolkenbruch bis trocken und von etwas Wind und viel Wind bis zu extremem Sturm und Wetterwarnungen mit tagelangen Straßensperrungen, bei der man möglichst gar nicht erst das Haus verlassen sollte. (Und hoffen, dass der Sturm und der Niederschlag nicht zu viel Schaden anrichten.)

Es ist also nicht möglich, im Winter feste Pläne zu haben, man muss immer kurzfristig schauen, wie das Wetter ist (vedur.is) und der Straßenzustand (umferdin.is) und dann spontan entscheiden. 

Wenn wir uns im Winter mit Freunden verabreden, kommt auch immer der Zusatz dazu: "...müssen wir noch vom Wetter abhängig machen. Wir melden uns noch!"


Island-Besuch im Winter

Wenn wir hier in unserem Island-Haus im Winter lieben Besuch haben, waren das bisher immer Leute, die uns auch schon im Sommer besucht hatten. Sie hatten also schon einen gewissen Eindruck und wollten dann eben auch noch mal "Island im Winter" erleben. 

Das heißt aber auch, dass wir es ruhig angehen lassen konnten, nicht möglichst viel gezeigt haben, sondern eher kleine Ausflüge unternommen haben und auch gemütlich zu Hause ausgeruht. Und natürlich Baden im Hot 

Dieses Jahr hatten wir nach Silvester Kind 2 und seine Freundin zu Besuch. 

Ihre Urlaubswünsche waren viel Schnee und Nordlichter zu erleben, und obwohl sie wussten, dass beides nicht garantiert ist, auch nicht im Winter auf Island, hatten sie Glück. Schon auf der Fahrt vom Flughafen nach Hause tanzten die Nordlichter über Hveragerði und hier bei uns konnten wir dann durch den tiefen Schnee zum Haus stapfen; das Auto haben wir vorne am Weg stehen gelassen, am Anfang unserer Einfahrt - es war einfach zu viel Schnee, um bis zum Haus fahren zu können. Ihre Urlaubswünsche wurden also direkt in den ersten paar Stunden schon erfüllt!


Na gut, vielleicht gehörte es nicht unbedingt zu ihren Urlaubswünschen, dass bei der Ankunft zu Hause unsere Wasserleitung eingefroren war - es war den Tag über -19° kalt und irgendwie hat unser Wasseranschluss das übel genommen. Aber wir haben da schon ein bisschen Routine und mehrere große Wasserflaschen mit abgefülltem Leitungswasser haben wir vorsichtshalber hier stehen, so dass zumindest Toilette und Händewaschen noch einige Zeit sichergestellt sind. Und bis zum nächsten Morgen hatten wir die Wasserleitung auch wieder aufgetaut. 

Besonders schön fand ich, dass Kind 2 und seine Freundin über den 6. Januar hier waren und wir gemeinsam in Selfoss zu Feierlichkeiten zu Þrettándi genießen konnten, den Abschied von Weihnachten mit dem feierlichen Fackelzug der Weihnachtsmänner durch den Ort, dem großen Brenna und dem Feuerwerk neben dem Sportplatz. 


Ansonsten haben wir nur ein paar kleinere Ausflüge hier in der Umgebung unternommen:

Golden Circle - Geysir und Gullfoss

Den ersten Tag waren wir am Geysir, Gullfoss und zum Pferdestreicheln

Den Geysir Strokkur finde ich sowieso immer einen lohnenden Besuch, ich könnte jedes Mal wieder stundenlang davor stehen und auf die große blaue Blase und den nächsten Ausbruch warten. Das wird mir nicht langweilig! 

Und der große Wasserfall Gullfoss ist auch sehenswert, und zugefroren im Winter sieht er noch einmal ganz anders aus als im Sommer. 

Außerdem haben wir noch einen kurzen Stopp an der Straße 35 vom Geysir zum Gullfoss gemacht - hier gibt es an der linken Seite eine Farm namens Brú. Direkt neben der Straße sind hier ein Parkplatz und eine eingezäunte Weide, und hier stehen extra für Besucher einige Island-Pferde, die besonders freundlich und geduldig sind und gestreichelt werden dürfen (wenn sie es selbst wollen und sie an den Zaun kommen). Außerdem kann man hier am Automaten "Pferde-Süßigkeiten" ziehen und die Tiere damit füttern. So können Besucher die Island-Pferde ganz aus der Nähe erleben, ohne sich, andere Verkehrsteilnehmer und die Pferde selbst in Gefahr zu bringen. 


Vom Brúarfoss nach Laugarvatn

Einen anderen Tag waren wir am Brúarfoss, in Laugarvatn und unterwegs noch Eisessen auf einer Milchfarm. 

Der Wasserfall Brúarfoss, der "Brückenwasserfall", mit seiner leuchtend türkis-blauen Farbe ist für mich einfach einer der schönsten Wasserfälle Islands. Und seit Sommer 2023 muss man auch nicht mehr an der Straße 37 (Laugarvatnsvegur) parken und die 3,5 km lange und teilweise schwierige / matschige Strecke bis zum Wasserfall wandern, sondern kann ganz bequem mit dem Auto bis fast zum Wasserfall fahren. Sowohl die neue Straße zum Parkplatz als auch der Fußweg vom Parkplatz zum Wasserfall waren sehr gut geräumt, als wir jetzt da waren. Da bekommt man dann auch wirklich eine sehr gute Gegenleistung für seine Parkgebühren!


Anschließend sind wir über Laugarvatn gefahren und haben dort noch einen kleinen Stopp gemacht und neben dem Schwimmbad Fontana die heißen Quellen bestaunt und die kleinen Erdhügelchen am Ufer des Sees, in denen das leckere Roggenbrot hier gebacken wird. 

Außerdem haben wir auf dem Weg noch einen Zwischenstopp gemacht und auf einem Bauernhof mit Blick in den Kuhstall hausgemachtes Eis genossen.


Ausflug nach Reykjavík

Einen Tag waren wir in Reykjavík, einfach nur ein bisschen spazieren, einkaufen und städtisches Flair genießen. 


Krater Kerið 

Am letzten Tag haben wir nur einen Ausflug zum Krater Kerið unternommen und sind, schön warm eingepackt, einmal oben um den Kraterrand herum gelaufen.


Alles in allem ein schön ruhiger und gemütlicher Besuch, mit viel Schnee und Nordlichtern. Und ich glaube, unser Besuch hat es auch genossen und hinterher viel zu erzählen - inklusive der eingefrorenen Wasserleitung und dem geplatzten Reifen auf dem Rückweg zum Flughafen. Aber es ist ja alles gut gegangen und wir hatten eine sehr schöne Zeit hier!