Die Wasserfälle des Trollweibs Kola
Unser zweiter Halt auf unserem Urlaub in Nord-Island waren die Kolufossar - die Wasserfälle des Trollweibs Kola.
Nahe der Ringstraße stürzt hier der Fluss Víðidalsá über drei Wasserfälle in die Schlucht Kolugljúfur. Die Schlucht ist 1 bis 2 km lang.
Man erreicht die Wasserfälle von der Ringstraße aus über die Straße 715 (Víðidalsvegur). Die Straße ist ein gut 13 km langer Rundweg. Kurz vor den Wasserfällen biegt man dann noch einmal ab und fährt den Schildern zum Parkplatz entlang.
Das hier ist der Anfang der 715, die Abzweigung von der Ringstraße. Wir haben allerdings erst ein bisschen gewartet, bis der tierische Querverkehr die Straße gequert hatte und ein Stück weiter wieder auf eine andere Weide auf der anderen Straßenseite abgebogen war.
Die drei Wasserfälle heißen Efrifoss (= "Oberer Wasserfall"), Kolufoss (= "Wasserfall der Kola") und Neðri-Kolufoss (= "Unterer Wasserfall der Kola").
Zusammen werden die drei Wasserfälle als "Kolufossar" (= "Wasserfälle der Kola") bezeichnet.
Der Fluss Víðidalsá entspringt in einer Hochebene in der ehemaligen Landgemeinde Húnavatn (heute: Húnabyggð) und fließt über eine Strecke von ca. 67 km durch den See Hóp bis zum Meer. Bis zur Schlucht Kolugljúfur, ca. 25 km von der Mündung beim Hóp entfernt, wird hier unterhalb der Wasserfälle von Mitte Juni bis Ende September im Fluss geangelt. Die Wasserfälle Kolufossar in der Schlucht sind so hoch, dass hier kein Lachs weiter den Fluss hinauf kann, deshalb kann man nur im Becken unterhalb des Wasserfalls und im weiteren Verlauf des Flusses bis zum Meer angeln.
Die Angelrechte im Fluss hat, soweit ich es gefunden habe, der Angel-Club Starir gepachtet. Angel-Interessenten müssen sich somit mit dem Club in Verbindung setzen. Aber der Fluss Víðidalsá und sein Nebenfluss Fitjá sind beide als guter Angelfluss bekannt: Hier werden vor allem große Lachs mit einem Gewicht von rund 20 Pfund geangelt, aber auch Saiblinge und Forellen.
Der Name "Kola" soll übrigens auf das Trollweib Kola zurückgehen:
Sie soll in der Nähe beim Hof Kolugil gelebt haben, nahe dem heutigen Weg zur Schlucht, bevor sie sich dann in die Einsamkeit zurück zog.
Es heißt, sie habe die Schlucht Kolugljúfur mit eigenen Händen gegraben und dann auf den Steinen bei den Wasserfällen gelebt haben. Auf einer besonderen Platte an der Klippen, die heute noch Kolusæng (= "Bett der Kola") genannt wird, war ihr Schlafplatz. Er befand sich direkt am Fluss, hinter den Wasserfällen, so dass sie morgens noch vor dem Aufstehen direkt vom Bett aus mit ihren langen Armen in das Wasserbecken unterhalb der Wasserfälle greifen und sich den ersten Lachs des Tages noch roh in den Mund stecken konnte.
Wenn sie aufgestanden war, fing sie mehr Lachse, die sich dann aber gekocht verzehrte - etwas weiter westlich gibt es noch ein großes Loch in einem der Felsen, das Koluketill genannt wird - der Kessel der Kola.
Das Trollweib Kola soll in der Nähe unter dem Hügel Koluhóll begraben worden sein.
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