Samstag, 30. März 2024

Gleðilega páska!

Við óskum ykkur gleðilegra páska! 

Wir wünschen Euch alle frohe Ostern! 

Ostern ist Gelb, zumindest hier auf Island - da ist Gelb die wichtigste Farbe für Ostern. Man dekoriert gerne alles fröhlich mit Osterglocken und Küken, so richtig die geballte Ladung gelbe Farbe und gute Laune. 

Mein Ostern ist auch gelb - ich habe mir zu Ostern einen neuen Schulterwärmer gestrickt aus Léttlopi-Wolle, also "mitteldicker" Island-Wolle. In Knallgelb - mit lila Häschen drauf, für den Farbkonstrast. 

In diesem Sinne: Frohe Ostern, gleðilega páska! 




Freitag, 29. März 2024

Föstudagurinn langi - Karfreitag

Auf Island ist es üblich, am Karfreitag die Island-Fahne auf Halbmast (= "í hálfa stöng") zu hissen. 

Präsidialdekret vom 23. Januar 1991

Im Präsidialdekret vom 23. Januar 1991 ist geregelt, dass an 12 bestimmten Tagen Flaggen an den Masten öffentlicher Einrichtungen gehisst werden müssen, darunter der erste Sommertag, der Nationalfeiertag am 17. Juni, der Tag der Seeleute, der Geburtstag von Jónas Hallgrímsson, am Geburtstag des aktuellen Präsidenten und eben auch am Weihnachtstag, am Karfreitag und am Ostersonntag

An allen Tagen wird die Flagge gehisst - nur am Karfreitag ist vorgeschrieben, dass sie nur auf Halbmast gehisst werden darf. 

Von 7 Uhr bis zum Sonnenuntergang, maximal bis Mitternacht 

Die Flagge darf übrigens nicht vor 7 Uhr morgens gehisst werden und soll grundsätzlich nur bis Sonnenuntergang wehen, auf keinen Fall darf sie länger als bis Mitternacht gehisst werden. 

Die Verwendung der Nationalflagge

Grundsätzlich ist jeder berechtigt, die Nationalflagge zu verwenden, unter Beachtung der o.g. Regelungen. Die Flagge darf bei allen festlichen Anlässen verwendet werden, auch im privaten Bereich. 

Dabei ist es wünschenswert, dass die o.g. Regelungen für die Beflaggung an den o.g. Tagen auch privat beachtet werden, d.h. auch hier soll am Karfreitag die Flagge auf Halbmast gehisst werden und die Fahne darf nur von 7 Uhr morgens bis Sonnenuntergang (bzw. maximal Mitternacht) wehen.

Es gibt übrigens auch vorgeschriebene Regelungen, wie und wo ein Fahnenmast platziert werden soll und dass der Mast einfarbig sein muss. 

Diese Regelungen gelten übrigens bei öffentlichen Sehenswürdigkeiten wie hier am Kerið genauso wie bei Privatleuten, die ihre Island-Flagge am Fahnenmast am Karfreitag auch auf Halbmast hissen.




Mittwoch, 27. März 2024

Auf der Suche nach Heißwasser - Bohrungen in Selfoss

Nanu, was fliegt denn da?!? 

Das haben wir uns zumindest die Tage gefragt, als wir zum Einkaufen nach Selfoss gefahren sind und in einer Ecke am Fluss plötzlich ganz viel Schaum sahen, der relativ kompakt war und im Wind durch die Luft flog. 

Wir haben also vor dem Einkaufen noch einen Schlenker gemacht und bei der Kirche gehalten, um uns diesen seltsamen Schaum erst einmal aus der Nähe anzuschauen.


Tatsächlich laufen in Selfoss derzeit am Ufer des Flusses Ölfusá beim Hotel Probebohrungen, auf der Suche nach heißem Wasser. 

Das starke Bevölkerungswachstum der Stadt in den letzten Jahren und die aktuelle rege Bautätigkeit vor Ort haben dazu geführt, dass das Warmwasser knapp wird, mit dem die meisten Haushalte hier versorgt werden (auch zum Heizen). 


Hier beim Hotel wird aktuell eine ca. 900 m tiefe Probebohrung durchgeführt, auf der Suche nach neuem Heißwasser für den Ort. Falls die Bohrung erfolgreich ist, soll hier dauerhaft eine Produktionsbohrung eingerichtet werden. Die Kosten für die Bohrung werden bisher auf ca. 80 bis 100 Mio. ISK veranschlagt, also ungefähr zwischen 530.000 und 670.000 Euro. 


Ich habe keine Ahnung, welche Schmierstoffe ggf. bei der Bohrung verwendet werden oder wieso hierbei dieser kompakte weiße Schaum entsteht. Aber der ganze Schaum, der hier im Wind über die Wiese und den Parkplatz flog, war schon bemerkenswert. 


Ich habe einfach mit dem Handy drauf gehalten und geknipst - und erst hinterher beim Betrachten der Fotos gemerkt, dass ich hier eine dicke kleine Wolke im Bild hatte, die - für meinen Geschmack - glatt aussieht wie ein Simpsons-Kopf mit Brille.



Ein bisschen fühlte es sich so an wie in den Western-Filmen, wenn zu dramatischer Musik diese rollenden Strohballen ("tumbleweed") durch die Gegend kullern - nur dass es hier eben mehr oder weniger kleine weiße Schaumballen waren. Und die Musik mussten wir uns natürlich auch denken... 

Aber es hatte definitiv etwas und fühlte sich leicht surreal an! 





Dienstag, 26. März 2024

Süße Rezepte für Ostern...

Ich überlege, was ich vielleicht zu Ostern backen könnte, und wühle bei mir selber im Block nach alten Rezepten... 

Dabei ist mir gerade so richtig bewusst geworden, dass mein Blog im Juli schon 10 Jahre alt wird, schon 10 Jahre, seitdem ich isländische Koch- und Backrezepte sammelte und ausprobiere und hier teile und poste... ich glaube, ich werde sentimental...

Also lieber schnell wieder zurück zur Essensplanung fürs Osterfest!

Das allererste Rezept, das ich hier gepostet habe, war übrigens Gulrótarkaka, isländischer Karottenkuchen, der erklärte Lieblingskuchen meiner Tochter. Ich glaube, mit der Aussicht auf den Karottenkuchen im Café Loki haben wir sie seinerzeit das erste Mal nach Island locken können. Karottenkuchen ist also immer eine Option, wenn ich überlege, welchen Kuchen ich für eine besondere Gelegenheit backen könnte. 


Speziell zu Ostern hatte ich vor einigen Jahres diesen Páskakaka (= Osterkuchen) gebacken, einen Rührkuchen mit zwei Böden und gelber und orangefarbener Butter-Zucker-Schoko-Creme, denn Gelb ist hier auf Island die typische Farbe für Ostern. 

Dekoriert hatte ich den Kuchen mit Ostereiern und Hasen, auch wenn man kleine Eier auf Island eher selten bekommt und kleine Osterhasen erst recht nicht. Isländische Oster-Süßigkeiten sind groß ist, im wahrsten Sinne des Wortes. 


Diesen Appelsínukaka (= Orangenkuchen) hier hatte ich vor zwei Jahren zu Ostern gebacken, zum gemütlichen Kaffeestündchen - dank gutem Wetter sogar auf der Terrasse. Ein schönes, schnelles Rezept für einen fruchtigen Rührkuchen, das man auch kurzfristig noch schnell zubereiten kann. Selbst mein Jüngster, der eigentlich kein großer Kuchen-Fan ist, wollte von dem Kuchen noch einen Nachschlag...


Vor 8 Jahren, als meine Mutter noch lebte und zu Ostern auch noch meine Schwester zu Besuch kommen konnte, hatte ich als Dessert fürs große Familien-Festessen am Ostersonntag ein kleines Pfefferminz-Eistörtchen mit Oreo-Keksen und Lakritz gemacht. War auch lecker, habe ich aber schon lange nicht mehr gemacht... 


Eine sehr leckere, aber etwas aufwendige Dessert-Torte ist auch diese Húsfreyjuterta, die "Hausfrauentorte". Ehrlich gesagt, ich habe keine Ahnung, wie die Torte zu ihrem Namen gekommen ist, aber sie schmeckt mir auf jeden Fall sehr gut und macht auch optisch etwas her, mit der Sahnefüllung und der Karamell-Glasur. Und bei der Deko auf der Torte kann man sich austoben, wenn man mag. 


Oder ich mache einfach noch mal die Himbeer-Lakritz-Torte, die ich letztens erst gebacken habe..? Mit der Mischung aus Früchten, Schokolade und Lakritz fand ich die Torte herrlich erfrischend, fruchtig und mit den Lakritz-Kugeln richtig interessant! 


Eine klassische Möglichkeit ist natürlich auch noch Kransakaka. So ein "Kränzekuchen" ist in vielen Teilen Skandinaviens eine besondere Spezialität für festliche Anlässe und auch hier auf Island findet man ihn oft auf dem Kuchenbüffet, insbesondere bei Taufen und Konfirmationen. Dabei hat so ein Kuchen eigentlich 15 bis 18 gestapelte Kuchenringen. 

Der Kuchen besteht aus viel Marzipan und Zucker und ist wirklich sehr lecker, aber große Portionen davon mag ich nicht auf einmal essen. Daher habe ich mich beim Backen nur auf 6 Kränze beschränkt - so eine große Gesellschaft sind wir dann doch nicht und, ehrlich gesagt, Marzipan ist hier auf Island schon ziemlich teuer...  


Ganz wichtig für ein isländisches Osterfest sind natürlich diese riesigen Schoko-Ostereier, gefüllt mit Süßigkeiten und einem Zettel mit einem guten Wunsch oder Rat - entweder selbstgemachte Ostereier ...


... oder eines der vielen Eier in verschiedenen Größen, die man hier überall im Supermarkt kaufen kann. So ein riesiges Osterei wie diese beiden hier, die ein lieber Freund unserem Jüngsten und unserem Enkelkind geschenkt hat, wiegt übrigens stolze 520 g! 


Na ja, zwei oder drei Tage habe ich ja noch, bis ich entscheiden muss, was ich dieses Jahr zu Ostern backen will... 

Frohe Ostern, gleðilega páska! 




Sonntag, 24. März 2024

Lakkrísterta með hindberjum

Lakritz-Torte mit Himbeeren


Das Rezept hier ist für eine kleine, aber gehaltvolle Himbeer-Lakritz-Torte. Herrlich fruchtig, wunderbar schokoladig und mit eindeutigem Lakritz-Geschmack! Ja, ich weiß, nicht jeder liebt Lakritz, auch bei uns in der Familie nicht - aber die, die Lakritz mögen, fanden diese Torte sehr lecker!


Die Tüte mit den Lakritz-Kugeln verdanke ich übrigens meinem Mann: 

Bei einem der letzten Island-Flüge ging auf dem Weg nach Deutschland etwas schief, die Maschine hatte technische Probleme oder den Verdacht auf einen Defekt, jedenfalls ging es dann erst mit reichlich Verspätung in Keflavík los. Für die Wartezeit am Flughafen gab es aber Essensgutscheine, und weil trotz reichlich Frühstück und leckerer Pizza zum Mittag immer noch reichlich Gutschein übrig war, hat mein Mann den Rest dann in Opal-Schnaps und Schoko-Lakritz umgesetzt. 

Eine der Tüten Lakritz-Kugeln (130 g) habe ich dann hier für diese Torte verwendet: Etwa 30 g kamen in die geschmolzene Schokoladen-Creme, etwa 12 Kugeln habe ich dann halbiert und für die Dekoration verwendet. Ein paar Kugeln zum Naschen sind dann noch übrig geblieben...  


Zutaten für die Böden

2 Eier
180 g Zucker 
100 g geschmolzene Butter
100 g Weizenmehl
2 EL Back-Kakao
1 Prise gemahlene Vanille
100 g Himbeeren

Zutaten für die Creme

1 EL Butter
120 g Schokolade mit Lakritz
30 g Lakritz-Kugeln 
100 g Frischkäse
3 EL Puderzucker 

Zutaten für die Verzierung

150 ml Mascarpone
200 g Frischkäse
100 ml Schlagsahne
80 g Puderzucker
25 g Himbeeren

30 g dunkle Schokolade
Lakritz-Kugeln


Zubereitung

Den Backofen auf 180° Ober-Unter-Hitze vorheizen.

In einer Schüssel die Eier und den Zucker schaumig rühren. 


Die geschmolzene Butter hinzufügen und verrühren. 

Das Mehl, den Back-Kakao und die gemahlene Vanille dazu geben und zu einem glatten Teig verarbeiten.


Noch 100 g frische Himbeeren in den Teig geben und kurz unterrühren.


Eine Springform (ca. 20 cm) mit Backpapier auslegen, den Teig hineingießen, glattstreichen und im vorgeheizten Backofen ca. 20 Minuten lang backen (Stäbchenprobe!).



Den Kuchen aus dem Ofen holen und gut auskühlen lassen.

Derweil für die Creme in einem Topf die Butter und die Schokolade schmelzen.


Den Topf vom Herd nehmen und Frischkäse und Puderzucker unterrühren, bis eine schöne glatte Creme entstanden ist. 


Die Füllung im Kühlschrank abkühlen lassen. 

Anschließend den ausgekühlten Kuchen durchschneiden, so dass zwei Böden entstehen, und die Schoko-Creme auf dem unteren Tortenborden verstreichen.


Den oberen Tortenboden darauf setzen.

Für die Verzierung noch die Sahne steifschlagen. 

In einer zweiten Schüssel die Mascarpone mit dem Frischkäse, dem Puderzucker und den restlichen frischen Himbeeren verrühren und zum Schluss die steifgeschlagene Sahne vorsichtig unterheben.

Die Torte komplett mit der Himbeer-Sahne-Creme verkleiden - wenn man mag, kann man auch vorher eine Tortenspritze mit Creme für die Verzierung füllen und beiseite legen, bevor man die Torte mit der Creme verkleidet.
 


Anschließend die dunkle Schokolade über der Torte raspeln. 

Die Creme aus der Spritze möglichst dekorativ auf dem oberen Rand verteilen. 

Noch die benötigte Anzahl Lakritz-Kugeln aufschneiden und mit der aufgeschnittenen Seite nach oben auf der Sahne-Creme auf der Torte verteilen.


Die Torte für mehrere Stunden im Kühlschrank kalt stellen...


...und dann in kleinen Stücken servieren (bei mir hat die Torte für 8 Stücke gereicht).


Guten Appetit! 





Freitag, 22. März 2024

Góða nótt - Schäfchen-Zählen

Ich wünsche allerseits einen schönen Abend und eine gute Nacht! Góða nótt! 

Falls Ihr aktuell Einschlaf-Problem haben sollte, könnte ich mich übrigens mit meinem neuen Schulterwärmer zum Schäfchen-Zählen zur Verfügung stellen. 

Die Tage bin ich nämlich mit einem neuen Strick-Projekt fertig geworden - dieses Mal ist es wieder ein Schulterwärmer geworden, natürlich mit Rundpasse, ganz isländisch, und natürlich auch aus Island-Wolle, dieses Mal wieder aus der dünnen, ungesponnenen Wolle (plötulopi). 

So ist mein Schulterwärmer ganz leicht und trotzdem schön wärmend. Gerade abends, wenn ich langsam müde werde, finde ich es sehr gemütlich, mir etwas überzuziehen und mich einzukuscheln, bevor ich anfange zu frösteln... 

Der Schulterwärmer aus Plötulopi-Wolle riecht allerdings auch noch ein bisschen nach Schaf - aber bei Schaf-Wolle und Schaf-Motiv passt das ja auch wieder! 


Im Muster sind übrigens 18 kleine und 18 große Schafe, also ich komme jetzt beim Schäfchen-Zählen auf 36..! 




 

Dienstag, 19. März 2024

Winter auf Island

Am 20. März ist astronomischer Frühlingsanfang - und so langsam wird es auch auf Island Frühling.

Die letzten Tage ist bei uns schon viel Schnee geschmolzen, bei Temperaturen um die 6° und viel Regen. Heute wenn es heute Nacht wieder kälter war, unter 0°, und es auch noch einmal Neuschnee gegeben hat.

Aber mittlerweile taut auch die Erde immer mehr auf, es ist schon ordentlich matschig. Ich hoffe also doch langsam auf Frühling... 

Denn Winter auf Island ist ja immer wieder eine Herausforderung, auch für uns, auch wenn wir nur "in Teilzeit" in unserem Haus hier leben.


Letztem Jahr gab es teilweise wirklich heftige Schneemassen und längere Episoden mit Temperaturen an die - 20°, eigentlich ungewohnt kalt für die Verhältnisse in Südisland - große Kälte und wochenlang viel Schnee. Als wir nach Weihnachten nach Hause kamen, mussten wir uns wirklich erst einmal eine 3/4 Stunde durch den meterhohen Schnee graben, bis wir an die Haustür kamen... 


Diesen Winter gab es nicht ganz so große Schneemengen wie im Jahr davor. Trotzdem hatten wir immer wieder praktische Probleme. 

Von zugefrorenen Türschlössern... 

Als wir nach Weihnachten ankamen, war das Schloss der Schuppentür zugefroren. Und im Schuppen ist unser Wasseranschluss, d.h. wenn wir nicht in den Schippen kommen, haben wir auch kein Wasser. Also mussten wir erst einmal irgendwie das Türschloss auftauen. 

Zum Glück fielen mir die Handwärmer ein, die mein Mann einmal mitgebracht hatte - eigentlich zum Händewärmen draußen bei großer Kälte, aber beim Türschloss hat uns dieser kleine Pinguin auch gute Dienste geleistet.


Einmal das Metallstück in dem Handwärmer geknickt und schon startet der Aufwärmprozess, der wirklich effektiv Wärme erzeugt. Nach der Benutzung schmeißt man den Handwärmer dann einfach für 5 bis 10 Minuten in kochendes Wasser und kann ihn danach dann erneut verwenden. 

Also hat mein Mann einfach den warmen Handwärmer gegen das Türschloss gedrückt, praktischerweise bekam er dabei trotz der Kälte draußen auch warme Hände - und der Handwärmer hat in relativ kurzer Zeit das zugefrorene Türschloss am Schuppen draußen erfolgreich aufgetaut. Wir mussten also nicht auf dem Trockenen sitzen! 

...über einen eingefrorenen Wasseranschluss.... 

Eigentlich war es diesen Winter gar nicht so lange so kalt, aber einige kalte Tage hatten wir schon. Und als es einmal nachts - 13° war, ist uns der Wasseranschluss eingefroren. Der Wasseranschluss ist, wie schon erwähnt, im Schuppen. Eigentlich haben wir hier zwei Frostwächter, der Heißwasserboiler ist hier und die Wasserleitung ist zwischen Boden und Anschluss mit einem Heizdraht umwickelt, damit nichts einfriert. 

Wahrscheinlich ist der Heizdraht nicht mehr ganz fit, jedenfalls hat diese eine kalte Nacht gereicht, und als ich morgens auf der Toilette war, versiegte plötzlich das Wasser. Der Wasseranschluss war eingefroren! 

Wir hatten das Problem schon einmal und wussten, was wir tun mussten - die Frostwächter höher stellen, die Ölheizung in den Schuppen stellen und ordentlich aufheizen und ein Heizkissen um die Wasserleitung wickeln. Mit etwas Zeit hatten wir es so auch im letzten Jahr schon geschafft, die Wasserleitung wieder aufzutauen. 

Auch dieses Mal hatten wir wieder Erfolg - und nach vielleicht 6, 7 Stunden hatten wir wieder Wasser.

Die Zeit bis dahin mussten wir allerdings überbrücken, zumindest für die Toilette und zum Händewäschen. Also habe ich mal wieder "Schnee gekocht" - den größten Kochtopf draußen mit Schnee gefüllt und dann auf den Herd gestellt und erwärmt, bis der ganze Schnee geschmolzen ist. Ich finde es ja immer wieder erstaunlich, wenn ein voller Topf Schnee hinterher nur etwas 1/4 Topf voll Wasser ergibt. 

Aber zumindest den grundlegenden sanitären Bedürfnisse konnten wir so nachkommen.


...bis zum zugefrorenen Abfluss in der Küche

Wir waren anschließend dann so glücklich, dass wir wieder fließend Wasser aus der Leitung hatten, dass wir leichtsinnig wurden. Unser Wasserhahn in der Küche tropft immer ein bisschen. An sich ja undramatisch - aber das Wasser fließt halt unter der Spüle dann direkt nach unten auf die Erde ab.

Normalerweise kein Problem, wenn das ganze Wasser auf einmal mit genügend Schwung durchfließt. Aber wenn es nur tröpfelt... dann bildet sich unten am Abfluss ein kleiner Eistropfen. Und dann tröpfelt es wieder ein bisschen, es bildet sich ein etwas größerer Eistropfen... und noch ein bisschen, und noch ein bisschen... und als wir nachmittags spülen wollten, stellte ich fest: Es läuft nichts mehr ab. Zugefroren. Aber gründlich! 

Das Problem hatten wir schon mal, seitdem stellen wir eigentlich bei Frost immer eine Tasse oder eine kleine Schüssel o.ö. unter den tropfenden Wasserhahn, um die Tropfen aufzufangen. Tja, das hatten wir jetzt aber leider vergessen... und der Abfluss war dicht. 

Alle Versuche, mit kochendem Wasser den Abfluss wieder aufzutauen, blieben erfolglos. 

Auch die Versuche mit dem Frostschutzmittel für Abflüsse blieben erfolglos. 

Schließlich kam mein Mann mit der Rohrreinigungsspirale an, in der Hoffnung, das Heißwasser und das Frostschutzmittel würden sich langsam bis zum Eis hindurch arbeiten und dann käme er mit der Spirale durch. Auch diese Versuche blieben erfolglos.

Irgendwann gab er auf - und ließ die Spirale im Abfluss stecken, in der Hoffnung, vielleicht tut sich noch was und am Morgen käme er dann mit der Spirale durch. Großer Fehler! Als er morgens nach der Spirale guckte - was sie auch erfolgreich festgefroren. Juchhu! 

Mit dem abgeschraubten Verbindungsstück konnten wir zumindest einen Eimer unter die Spüle stellen und trotz allem spülen. Im Hintergrund seht Ihr noch die Spirale, die im Abfluss festgefroren war... 


Letztlich haben wir es dann mit Streusalz geschafft, den Abfluss doch noch soweit aufzutauen, dass mein Mann zumindest die Spirale wieder herausziehen konnte. Und nach mehreren Versuchen gelang es ihm dann doch noch, mit der Spirale durchzustoßen und den Abfluss wieder frei zu bekommen. 

Das sind echte Glücksmomente in unserem isländischen Winter-Alltag, wenn aus dem Wasserhahn wieder fließend Wasser kommt und es durch den Abfluss einfach wieder ablaufen kann..! 

Trotzdem freue ich mich jetzt langsam auf den Frühling und auf die ersten Schneeglöckchen..! 


Diese Schneeglöckchen hier auf dem Bild habe ich vor ein paar Jahren Mitte April in Reykjavík fotografiert - und mich über diese ersten schüchternen Vorboten der wärmeren Jahreszeit gefreut.