Mittwoch, 28. Juli 2021

Islandfan-Kochbuch

Leckeres Island - das große Koch- und Backbuch


Letztens schrieb mir jemand, er hat in dem kleinen Shop im Heimatmuseum von Árbær bei Reykjavík unser isländisches Kochbuch gesehen - und da verstanden, woher der Name "Islandfan-Kochbuch" hier bzw. bei Instagram kommt.

Da ist mir dann erst bewusst geworden, dass wir vielleicht doch öfter mal Werbung in eigener Sache machen sollten und auf unser Kochbuch hinweisen!


Unser Kochbuch in seiner natürlichen Umgebung

Letzte Woche habe ich dann die Gelegenheit genutzt und bei schönen Wetter ein paar Fotos von unserem Kochbuch bei uns im Garten hier beim Island-Haus gemacht. Vorne an der Einfahrt haben wir an einer Stelle ganz viele Lupinen, die im Juni in voller Blüte stehen. 

Jetzt im Juli ist davon schon das allermeiste verblüht, also habe ich schnell noch unser Kochbuch zwischen den letzten Lupinen fotografiert.



Auf dem einen Bild seht Ihr sogar unser Haus im Hintergrund. 



Inhalt des Kochbuchs

In unserem Kochbuch findet Ihr über 100 Rezepte, traditionelle isländische Gerichte ebenso wie moderne, Alltägliches und Ausgefallenes, Suppen, Hauptgerichte, Beilage und Desserts, aber auch Brote, Kuchen und ein eigenes Kapital über isländisches Weihnachtsgebäck. 

Ihr findet hier z.B. Rezepte für isländische Klassiker wie Kleinur, den Kuchen mit dem schönen Namen "Eheglück", das weiche, süßliche isländischen Roggenbrot, Plokkfiskur oder Lammkeule, aber auch Lakritz-Schokolade, Molkenkäse oder gesengten Schafskopf. 

Bei den Gourmand World Cookbook Awards 2016 wurde "Leckeres Island" zum nationalen Sieger in der Kategorie "Skandinavische Küche" gekürt (auch wenn es international nicht zum Sieg gereicht hat). 


Taschenbuch für 15,99 € oder Kindle-Version für 5,99 €

"Leckeres Island: Das große Koch- und Backbuch" ist ein Taschenbuch mit 180 Seiten und für 15,99 € im Buchhandel oder online erhältlich; alternativ gibt es das Buch auch als Kindle-Version für 5,99 €.





Montag, 26. Juli 2021

Brúnkaka

Museum Árbær 
Brauner Gewürzkuchen


Dieses Rezept hier für Brúnkaka stammt aus einem alten isländischen Kochbuch aus den 30er Jahren, das ich im Heimatmuseum von Árbær getroffen habe. Da konnte ich natürlich nicht widerstehen, mir ein paar Rezepte zu merken, damit ich sie dann zu Hause ausprobieren kann. Und ich finde, diese Brúnkaka ist wirklich sehr lecker geworden und herrlich fluffig!


Zutaten

125 g Margarine
180 g brauner Zucker
1 Ei
1 TL Zimt 
1 TL Nelken
1 TL Backpulver
1 geriebene Zitronenschale
100 g Korinthen
150 ml Milch
200 g Mehl
50 g Kartoffelmehl


Zubereitung

Den Backofen auf 150° Ober-Unter-Hitze vorheizen. 

In einer großen Schüssel die Margarine mit dem Zucker und dem Ei schaumig rühren. 


Anschließend die Gewürze, die Korinthen sowie Milch und Mehl hinzugeben und alles zu einem schönen glatten Teig verrühren. 


Den Teig dann in eine mit Backpapier ausgelegte Kastenkuchenform geben...


...und im vorgeheizten Backofen bei 150° Ober-Unter-Hitze ca. 1 Stunde lang backen, bis der Kuchen gut durch ist (Stäbchenprobe!). 


Anschließend etwas auskühlen lassen, vorsichtig aus der Form holen und dann servieren. Schmeckt übrigens auch gebuttert sehr lecker, gerne auch mit gesalzener Butter, wenn Ihr mich fragt!








Sonntag, 25. Juli 2021

Grænkálssalat með furuhnetum

Grünkohl-Salat mit Pinienkernen


Grünkohl ("grænkál") ist eine schnellwüchsige Blattkohlart. Der Kohl ist winterhart, verträgt aber keine Hitze und auch keine feuchten Böden. 

Während in Deutschland Grünkohl ein typisches Herbst- und Wintergericht ist, bekommt man hier auf Island auch im Sommer frischen Grünkohl - kein Wunder, bei dem hiesigen Wetter und den Witterungsbedingungen!

Und während man in Deutschland Grünkohl ja eher lange kocht, wird er hier auf Island auch gerne roh als Salat zubereitet - z.B. als Grünkohl-Salat mit Blaubeer-Dressing, mit Äpfeln, getrockneten Beeren und Nüssen oder eben wie hier ganz knackig und frisch mit Blauschimmelkäse, Birne und Pinienkernen! 


Zutaten

200 g Grünkohl
3 - 4 EL Öl
120 g Blauschimmel-Käse
1 Birne
40 g geröstete Pinienkerne


Zubereitung

Den Grünkohl waschen, rupfen oder kleinschneiden und in eine große Schüssel geben 


Den Blauschimmel-Käse sorgfältig zerkleinern und zu dem Grünkohl in die Schüssel geben.


Die Birne waschen, schälen, den Strunk entfernen und die Viertel dann in kleine Stücke schneiden. 


Die Birnenstücke mit in die Schüssel geben. 


Anschließend die Pinienkerne zu dem Salat hinzugeben.


Zum Schluss noch das Öl über den Salat gießen, alles gründlich vermischen und den Salat dann direkt servieren.

Bei uns gab es hier übrigens gegrillten Lachs als Beilage - ein perfektes Sommeressen auf Island!






Næturmyrkur á sumrin

Nächtliche Dunkelheit im Sommer



Ich werde relativ oft gefragt, wie dunkel es hier im Sommer wird... 

3 Stunden "Nacht" im Juni

Das Bild hier oben hat mein Mann bei einer seiner Wanderungen im Sommer gemacht, um den 17. Juni herum, etwa gegen Mitternacht - und die Sonnen scheint oben noch gegen den Berg. 

Im Juni ist der späteste Sonnenuntergang hier etwa 5 Minuten vor Mitternacht und Sonnenaufgang dann schon wieder um kurz vor 3 Uhr. In den 3 Stunden zwischen Sonnenuntergang und Sonnenaufgang wird es aber auch nicht wirklich dunkel, gut. Man kann in der dunkelsten Nacht im Zelt vielleicht kein Buch mehr lesen, aber immer noch völlig problemlos draußen herumlaufen. 

Ende Juli - aktuell 19 Stunden Tageslicht 

Jetzt ist es ja schon wieder gut einen Monat später. Aktuell geht die Sonne hier jetzt abends gegen 23 Uhr unter und gegen 4 Uhr morgens wieder auf. 

Die Fotos hier habe ich vor ein paar Tagen gemacht, um Euch mal zu zeigen, was das konkret bedeutet.

Das Foto habe ich gegen 22.30 Uhr gemacht, es war allerdings ein grauer, verregnete, relativ dunkler Tag. Aber ich finde, dem Bild sieht man nicht an, dass es nachts um halb 11 entstanden ist. 


Und hier habe ich in der Nacht, als ich kurz mal aufgewacht war, noch ein zweites Bild gemacht. Das Bild ist nachts um 2 Uhr entstanden, es regnete allerdings immer noch. Das Foto ist nicht ideal, aber ein bisschen Eindruck sollte es eigentlich vermitteln.

Es war dunkel, aber definitiv nicht stockfinster. 

Wir haben hier draußen ja keinerlei Straßenbeleuchtung, aber die Bäume heben sich deutlich vom Himmel an und auch die Terrassenmöbel konnte ich gut genug erkennen, um nicht irgendwo gegen zu laufen. 

Es ist auch nachts um 2 Uhr nicht so dunkel, dass ich im Haus Licht machen müsste, wenn ich mal umgehe. Für den Winter haben wir ein kleines Nachtlicht, damit ich ins Bad oder in die Küche gehen kann, ohne den Rest der Familie durch "Festbeleuchtung" zu stören. Jetzt im Sommer brauchen wir das Nachtlicht aber nicht - so dunkel wird es hier im Moment nicht. 


Aber natürlich wird es jeden Tag wieder ein bisschen länger dunkel und ein bisschen dunkler... 

Das Bild hier habe ich dann letzte Nacht um Viertel vor 3 gemacht, also etwa 1,5 Stunden vor Sonnenaufgang - ich finde, es vermittelt durchaus einen Eindruck, wie dunkel es derzeit hier "mitten in der Nacht" ist. 





Donnerstag, 22. Juli 2021

Nýr miðbær á Selfossi

Selfoss' neue Stadtmitte ist eröffnet


Im Jahr 2018 wurde beschlossen, am Kreisverkehr an der Brücke über die Ölfusá eine "neue Altstadt" zu errichten. Das Gelände war überwiegend Freifläche, aber drei Häuser auf dem Areal sollten abgerissen werden (auch eines, das beim Erdbeben 2008 nachhaltig beschädigt wurde) und der alte Stadtpark kann in der bisherigen Form nicht erhalten bleiben. Auch dieses kleine blaue Haus hier auf dem Gelände soll wohl noch abgerissen werden. Dafür werden alte Gebäude aus Selfoss, Reykjavík und anderen Teilen des Landes hier rekonstruiert und zu neuem Leben erweckt.


Die Gebäude der "neuen Stadtmitte" stehen in Selfoss direkt neben dem Rathaus der Gemeinde Árborg, gegenüber der Brücke über die Ölfusá und dem alten Gebäude der Tryggvakáli.


Nach gut 2 Jahren Bauzeit erfolgte die offizielle Eröffnung der neuen Stadtmitte mit Abschluss der ersten Bauphase jetzt im Juli 2021. Es ist zwar noch nicht alles so ganz fertig, aber etliche Geschäfte und Lokale haben bereits geöffnet, auch wenn man im Moment noch um diverse Baustellen herumlaufen muss. Auch das geplante Parkhaus gibt es noch nicht. Aber das wird schon noch!



Auf dem Areal hier sollen insgesamt 35 historische Gebäude, die entweder durch Feuer zerstört oder anderweitig verfallen waren, im Rahmen eines neuen Stadt- und Kulturzentrums rekonstruiert werden. Die Gebäude stammen dabei aus Selfoss und Reykjavík, aber auch aus anderen Ecken Islands. Im Rahmen der ersten Bauphase wurden bisher 13 Wohn- und Geschäftshäuser mit einer Fläche von rd. 5.000 m² fertiggestellt. Wenn alle 35 Gebäude fertig sind, soll die Fläche bei etwa 30.000 m² liegen.


Das neue Stadtzentrum soll sich vor allem an die Einwohner der Umgebung richten und an isländische Touristen. Ganz ohne die allgegenwärtigen Plüsch-Puffins u.ä. kommt man zwar auch hier nicht aus, aber es hält sich doch sehr in überschaubarem Rahmen. In dem kleinen Buchladen habe ich z.B. eigentlich fast nur Bücher auf Isländisch getroffen und auch ein Regal voller Schreibwaren.


Neben Restaurants und Bars habe ich bisher außer dem Buchladen einen Blumenladen gesehen, ein Geschäft mit Hauhalts- und Deko-Artikeln (hach ja, ich liebe Weihnachtsdeko, auch im Sommer!), ... 



...außerdem eine Kunstgalerie, einen "Flying Tiger"... und weitere Geschäfte z.B. mit Bekleidung, isländischem Kunsthandwerk, aber auch ein Eisladen etc. öffnen demnächst. 


Das Zentrum ist die alte "Mjólkurbú Flóamanna".

Es heißt, dass Jón Þorláksson (1877 - 1935), der 1926/27 auch Premierminister Islands war, die treibende Kraft hinter der Errichtung eines Molkereibetriebs in Selfoss gewesen sei. Ende 1927 schlossen sich 52 Bauern aus der Umgebung zwischen Ölfusá und Þjórsa (mit insgesamt 334 Kühen) zu der Molkerei im Rahmen einer Art Genossenschaft zusammen. 

Das ursprüngliche Gebäude der "Mjólkurbú", also der "Milchhof", wurde von dem isländischen Architekten Guðjón Samúelsson (1887 - 1950) errichtet, der ab 1920 als "húsameistari ríksins" (Staatsarchitekt) viele der bekanntesten Gebäude Islands entwarf, u.a. das Hotel Borg in Reykjavík, das Nationaltheater, die alte Apotheke in der Austurstræti, wo sich heute das Restaurant Apótek befindet, die Schwimmhalle in der Barónsstígur, aber auch die Kirche von Akureyri und die wohl bekannteste Kirche Islands, die Hallgrímskirja in Reykjavík. Er hat aber z.B. auch die Molkerei in Hveragerði (Skyrgerðin) oder die Héraðsskólinn, also die ehemalige Schule in Laugarvatn entworfen. 



Ein junger dänischer Molkereiwissenschaftler übernahm den Aufbau und die Leitung der Molkerei und im Dezember 1929 nahm die Firma ihren Betrieb auf. Am ersten Tag wurden 1.284 Liter Milch von den angeschlossenen Bauernhöfen der Umgebung verarbeitet. Im ersten Jahr lag die Produktion bei 1,2 Millionen Litern. Später verarbeitete der Betrieb als industrielle Molkerei über 40 Millionen Liter Milch im Jahr.

Aufgrund der Expansion des Betriebs wurde die alte "Mjólkurbú" schon bald zu klein und wurde nach gerade einmal 25 Jahren wieder abgerissen, der Neubau von Skarphéðinn Jóhannesson wurde 1955 eingeweiht. 




Mathöll - Food Hall in der alten Molkerei 

In der nachgebauten "Mjólkurbú" von 1929 ist jetzt eine Mathöll untergebracht, also eine "Food Hall". 

Im Erdgeschoss befinden sich diverse Restaurants, von Pizza über Burger, einen China-Imbiss, eine Bar etc., und man kann sich sein Essen holen und dann gemeinsam an den großen Tisch in der Halle oder auch draußen auf dem Platz sitzen und essen. 

Im Untergeschoss befindet sich eine "Ísey Skyr Bar", hier gibt es verschiedene Skyr-Schalen mit frischem Obst und anderen Toppings. 


Das Museum im Untergeschoss über die Geschichte der Mjólkurbú Flóamanna" und über die Herstellung von Skyr ist allerdings noch nicht ganz fertig. 


Auch das Obergeschoss der Mathöll ist derzeit noch nicht eröffnet. 


Die Preise in der Gastronomie sind natürlich ordentlich, wie eigentlich überall in Island: 

So kostet ein großer Burger mit Pommes hier in der Mathöll beispielsweise umgerechnet knapp 20 €, ein "Kinder-Burger" fast 7,40 €, ein Taco 11,40 € oder ein Glas Einstök-Bier gut 7 € und ein Softdrink etwa 2,40 € (Stand Juli 2021). 

Aber alles in allem sieht es bisher hier schon sehr vielversprechend aus!


Weitere historische Nachbauten 

An den Repliken der alten Häuser aus ganz Island, deren Originale zwischen 1750 und 1930 gebaut worden waren, hängen für den interessierten Besucher auch immer Informationstafeln, die die Geschichte des jeweiligen Hauses erzählen - sehr ausführlich und mit vielen Details auf Isländisch und dann, kurz in einem Satz zusammengefasst, auch auf Englisch.

Zu Gebäude, die hier in Selfoss nachgebaut wurden, gehört z.B. auch das alte Butterhaus (Smjörhúsið), das große gelbe Gebäude hier im Hintergrund. Das Original-Haus war ein Wohn- und Geschäftshaus, das 1797 von einem Kaufmann in Reykjavík erbaut wurde und in dem sich ab 1909 die isländische Filiale einer dänischen Handelskette ("smjörhúsið") befand, was dem Haus dann seinen Namen gab. Das Haus in der Hafnarstræti in Reykjavík war 1977 abgerissen worden. (Das kleine Haus daneben mit dem auffälligen Fries oben ist einer alten Apotheke von Reykavík von 1881 nachempfunden, die 1960 abgerissen wurde.) 


Das kleine Haus hier mit den schönen Verzierungen über den Fenstern und der Tür ist nach dem Vorbild des sogenannten Konungshús gebaut - das "Königshaus" wurde 1907 für den Besuch des dänischen Königs Friedrich VIII. (1843 - 1912) in Þingvellir gebaut. Später wurde es als Sommerresidenz der isländischen Regierung genutzt. Als das alte Holzhaus am 10. Juli 1970 niederbrannte, kamen bei dem Feuer der damalige isländische Premierminister Bjarni Benediktsson mit seiner Frau und ihrem 2-jähriger Enkel ums Leben. 


Das Haus hier im Hintergrund mit dem Türmchen und den Zinnen ist ein Nachbau des Edinborgarhús, das in der Hafnarstræti 10 - 12 in Reykjavík stand. Von dem Kaufmann und britischen Konsul Ásgeir Sigurðsson 1895 auf dem Grundstück eines alten Holzhauses errichtet, hatte das Haus seinen Namen nach dem Geschäft, das sich damals in dem Haus befand: Edinborg. Das ursprüngliche Gebäude wurde im Laufe der Zeit mehrfach umgebaut und schließlich bei dem Großen Brand von Reykjavík im April 1915 vollständig zerstört.


Das Gebäude hier, in dem man heute im "Mistelzweig" Weihnachtsdekoration kaufen kann, wurde den alten Plänen der "Fjalakötturinn" nachempfunden. Dieses Haus wurde ursprünglich 1751 in der Aðalstræti in Reykjavík errichtet. Ab 1906 befand sich in der "Bretterkatze" das erste Kino Islands, später betrieb die Universität von Island ab 1975 bis in die 80er Jahren in dem Gebäude ihren Film-Club. Das alte Haus in Reykjavík wurde trotz Protesten 1983 abgerissen. 


Das große grüne Haus, in dem sich hier eine Kunstgalerie und der schöne Blumenladen befindet, entstand nach Plänen des alten Gullfosshús in Akureyri. Dieses Haus war 1905 von zwei Schreinermeistern erbaut und kurz darauf von einem deutschen Kaufmann erworben, der dort seine fünfte Filiale in Island betrieb. Mitte 1927 kaufte dann Rannveig Bjarnadóttir das Haus und eröffnete das Hótel Gullfoss, mit mehr als 20 Gästezimmern und einem Speisesaal für 100 Personen. Das Hotel wurde zum Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens von Akureyri. Es brannte in der Nacht vom 14. März 1945 nieder. Von der Einrichtung konnte fast nichts gerettet werden, aber alle 40 Personen, die sich im Haus befanden, konnten sich in Sicherheit bringen, vielen von ihnen nur mit ihren Nachtgewändern bekleidet. Rannveig selbst starb 1956 im Alter von 77 Jahren nach einem sehr arbeitsreichen Leben im Krankenhaus von Akureyri. 


Das Haus hier mit dem hübschen Türmchen ist ein Nachbau vom Hótel Björninn aus Hafnarfjörður.


Das Haus wurde 1906 von einem Ehepaar errichtet, der Vorbau mit dem Türmchen war damals das Markenzeichen des Hauses. Im oberen Stockwerk lebte die Familie, im Erdgeschoss befand sich das Geschäft. Damals hieß das Haus nach dem ersten Besitzer, Ágúst Flygenring, noch das Flygenringshús. Hier habe ich online ein alte Zeitung gefunden, Dagblaðið vom 05.12.1978, mit einem Bild, wie das Haus ursprünglich einmal aussah:

Quelle: Tímarit.is

1930 wurde das Haus verkauft und in dem Gebäude das Hótel Björninn eröffnet. Im Krieg war das Hotel besonders bei den britischen und dann auch den amerikanischen Soldaten sehr beliebt. Im Jahr 1950 endete der Hotelbetrieb. Es wurden verschiedene Läden im Erdgeschoss eingerichtet und Büros im Obergeschoss. Der Vorbau mit dem Türmchen wurde abgerissen. Zuletzt gehörte das Haus der Kaupfélag Hafnarfjarðar, der Genossenschaft des Ortes. Das Foto hier stammt etwa von 1960, ich hätte das Haus beinahe nicht erkannt, ohne das schöne Türmchen. 

Quelle: Fjardarfrettir.is

Für die Verbreiterung der Straße von Hafnarfjörður nach Reykjavík wurde 1966 das östliche Drittel des Hauses abgerissen, der Rest wurde dann abgetragen und das Haus im Herbst 1970 endgültig abgerissen.


Noch etliche Baustellen

An vielen Ecken sind sie noch nicht so ganz fertig, hier ist z.B. das Geländer am Treppenaufgang bzw. an der Rampe noch aus Holzlatten improvisiert.


Und auf der Baustelle hier legen sie gerade noch die Leitungen für die "Fußbodenheizung". Der nächste Winter kommt bestimmt...



Alles in allem finde ich die "neue Stadtmitte" hier in Selfoss wirklich sehr schön - ich werde bestimmt da noch oft in der neuen Fußgängerzone unterwegs sein und auch noch die Mathöll ausprobieren!