Mittwoch, 30. August 2023

Die "Cave People" von Laugarvatnshellir

Habt Ihr auch schon mal die "Cave People" bei Laugarvatn besucht..? 

Wir waren schon mehrfach da und ich habe über die letzten Höhlenmenschen Islands auch  im Sonderheft von "Zauber des Nordens" berichtet. 

Es ist gerade einmal rund 100 Jahre her, da wohnten hier noch Menschen in dieser kleinen Höhle in der Nähe des Sees Laugarvatn. 

Laugarvatnshellir 

Die Höhlen, die hier an der Straße von Laugarvatn nach Þingvellir im weichen Tuffgestein des Berges Reyðarbarmur eingegraben sind, wurden von Menschenhand angelegt. Zunächst wurden die Höhlen nach der Landnahme Islands vermutlich vorwiegend von Hirten genutzt, als Zufluchtsort für sie und ihre Schafe. Diese Nutzung wurde später aufgegeben, nachdem wohl Geschichten über Geister hier in den Höhlen erzählt wurden.

The Cave People 

Im Sommer 1910 kam ein junges Ehepaar, das Landwirtschaft betreiben wollte. Weil es in der Gegend für sie kein Land und keinen Hof zu kaufen gab, ließen sie sich in den Höhlen nieder. Die größere Höhle baute der Mann, ein gelernter Schreiner, zur "Wohnhöhle" aus, als Wohn- und Schlafraum mit Küche. Die kleinere Höhle wurde zum Schafstall. Nach knapp einem Jahr konnte das Paar einen Hof in der weiteren Umgebung erwerben und zog um.



Im Jahr 1918 ließ sich dann ein anderes junges Ehepaar, Jón Þorvarðsson und Vigdís Helgadóttir, hier nieder, die Höhlen gehörten damals wohl einem Verwandten von Jón. Auch sie betrieben hier Landwirtschaft, hielten Schafe, ein paar Pferde und eine Kuh und verkauften an Reisende auf dem Weg von Laugarvatn nach þingvellir Skyr, Sahne und selbstgebackenen Kuchen. Vigdís hatte auch einen Garten angelegt und baute, in vergleichsweise sonniger Lage am Südhang, erfolgreich Kartoffeln an. Jón jagte Schneehühner, die er in Reykjavík verkaufte, und sie sammelten Beeren zum Verkauf. 

Ihre älteste Tochter Ragnheiður wurde im April 1919 hier in der Höhle geboren. Jón musste damals durch den Tiefschnee nach Laugarvatn laufen, um die Hebamme zu holen, als es Komplikationen gab, und brauchte für die ca. 13 km lange Strecke rund 8 Stunden, aber es ging gut aus und Mutter und Kind überlebten die Geburt. Das zweite Kind Magnús wurde 1920 geboren und die jüngste Tochter Hrafnhildur Ásta 1922. 

Ende 1922 konnten Jón und Vigdís einen eigenen Hof kaufen und zogen mit ihren Kindern um. 

Foto vom Besuch bei den Cave People im April 2019

Seit 2017 kann man die rekonstruierte Höhle der "Cave People" im Rahmen einer Führung wieder besichtigen. 

Im Sonderheft von "Zauber des Nordens" erzähle ich Euch ein bisschen, wie das Leben für den kleinen Magnús und seine Familie damals vor rund 100 Jahren gewesen sein mag, und auch, was für Gericht sie wohl gegessen haben. 


So hängt in der Wohnhöhle am Küchenbrett eine Muldenpfanne, mit der man früher z.B. Eplaskífur (Apfelpfannkuchen) gebacken hat... ein passendes Rezept dazu findet Ihr natürlich auch im Sonderheft!


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Letzte Wochen waren wir noch einmal in Laugarvatnshellir, um das fertige Sonderheft zu zeigen. Wir konnten auch noch ein paar Fotos machen, auch mit der aktuellen Führerin durch die Höhlen. Noch einmal vielen Dank an die Cave People dafür! 


Wir haben den Besuch auch dieses Mal wieder sehr genossen! 





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