Mittwoch, 17. Juli 2024

Lúpínur

Lupinen auf Snæfelssnes
bei der Ingjaldshólskirkja 
Alaska-Lupinen auf Island


Irgendwie habe ich ambivalente Gefühle für die  Lupinen hier auf Island.

An sich finde ich diese Pflanzen wirklich schön, mit ihren üppigen, lila wogenden Blütenmeer. Wunderschön!

Auf der anderen Seite ist mir bewusst, dass Lupinen auf Island keine einheimischen Pflanzen sind, sondern sogenannte "Neophyten", d.h. Pflanzen, die hier eigentlich nicht heimisch sind. Die Alaska-Lupinen wurden ab 1945 auf Island ausgesät, um der fortschreitenden Bodenerosion hier entgegen zu wirken und die Fruchtbarkeit der Böden wieder zu verbessern, insbesondere entlang von Straßen an Sanderflächen, wo die Sandstürme ein erhebliches Sicherheitsrisiko für den Verkehr darstellten. 

Heute haben sich die Lupinen an vielen Orten auf Island massiv verbreitet. 

Auch wenn Lupinen hier keine einheimischen Pflanzen sind, finde ich es eigentlich ja schon sehr schön anzuschauen, solche Hänge voll wogender lila Lupinen. Das Foto hier habe ich im Juni in Keflavík aufgenommen, oberhalb der Küste. 

Lupinen in Keflavík 

Der Plan, dass die Lupinen mit ihren langen, tiefen Wurzeln die Erde festhalten sollen und so der Bodenerosion entgegen wirken, hat soweit auch funktioniert - nur hatte man nicht ausreichend beachtet, dass Lupinen eine invasive Art sind, die sich stark ausbreitet und an vielen Orten die einheimischen Pflanzen verdrängt. Teilweise hat man daher schon begonnen, die Lupinen wieder auszureißen, was allerdings gar nicht so einfach ist, dass Lupinen sich sehr erfolgreich selbst aussäen und mit dem Wind weiterverbreiten.


Wir haben auch Lupinen, zu Beginn unserer Einfahrt rechts und links des Weges. An sich freue ich mich immer über die üppigen, leuchtend lila Pflanzen im Juni / Juli. 


Aber so schön ich Lupinen an sich finde, so finde ich es doch gar nicht mehr schön, wenn die Pflanzen versuchen, einfach unseren Zufahrtsweg zuzuwuchern. Ja, es ist definitiv eine invasive Art! 

Also habe ich am Montag das schöne Wetter genutzt und angefangen, auf dem Weg und direkt am Rand die kleinen, grünen Lupinen-Pflanzen auszurupfen, die da so fleißig über unsere Einfahrt wucherten. Kein Wunder, dass die Pflanzen gegen Bodenerosion eingesetzt werden - bei den langen Wurzeln, die selbst die kleine Pflänzchen schon haben! 

Nach einer halben Stunde hatte ich einen Eimer voll ausgerupfter Lupinen, die wir dann als Restmüll bei den Müllcontainern entsorgt haben. Vorsichtshalber nicht im Bio-Müll - sie sollen sich ja gerade nicht mehr irgendwo weiterverbreiten können! 


Und ein paar letzte Lupinen, die nach den Regengüssen vom Wochenende noch nicht komplett gerupft aussahen, habe ich dann auch noch abgeschnitten und in die Vase gestellt. 

Wie gesagt - eigentlich mag ich Lupinen, es sieht schön aus und was abgeschnittenen in der Stube steht, kann auch keinen Samen mehr auf unserer Auffahrt verteilen. 


Wenn das Wetter wieder einigermaßen trocken ist, kann ich auch noch weiter zupfen, auf der einen Seite an unserer Einfahrt wächst noch einiges, was ich noch eindämmen muss... 
 


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