Island ist ein karges Land, mit einer rauen Natur und Wetterbedingungen, die nicht immer einfach sind. Entsprechend wächst nicht so viel auf Island, auch der Anbau von Obst und Gemüse ist schwierig. Von alleine wächst hier nicht viel...
Umso mehr war es eine Chance, als man damit begann, die natürliche Energie aus der Erde zu nutzen, um Pflanzen auf dieser Insel anzubauen.
Das erste Gewächshaus auf Island wurde 1896 errichtet, von einem Kaufmann aus Sauðárkrókur. Das erste Haus war klein und wurde im Frühjahr beheizt, indem die Beete mit Pferdemist bedeckt wurden. Hier wurden damals Zierblumen und Gemüse angebaut.
Im Jahr 1924 wurden dann weitere Gewächshäuser erbaut, ein großes Gewächshaus mit ca. 120 m², das mit natürlichem Heißwasser beheizt wurde, und zwei kleine, von denen eines ebenfalls mit Heißwasser und das andere mit Kohlen beheizt wurde.
Die ersten Tomaten auf Island wurden 1913/14 geerntet. Die ersten Nachrichten über den großflächigen Tomatenanbau in einem Gewächshaus im Gebiet von Mósfellsbær stammen aus dem Jahr 1925. Innerhalb von gut 10 Jahren konnte die Tomatenernte auf Island bis 1938 auf rund 40 Tonnen pro Jahr gesteigert werden. Bis 1955 wurden auf Island dann jährlich ca. 200 Tonnen Tomaten und rund 50 Tonnen Gurken geerntet.
Heute werden allein in den Gewächshäusern von Friðheimar in Reykholt pro Tag rund 2 Tonnen reife Tomaten geerntet.
Tomaten in Friðheimar |
Erdbeeren auf Island
Walderdbeeren (Fragaria vesca) wachsen wild auf Island, wir haben auch schon welche gefunden, als wir im Wald bei Þrastalundur spazieren gegangen sind. Die Walderdbeeren sind aber viel kleiner als die Kultur-Erdbeeren, die in den Gewächshäusern angebaut werden und in den Verkauf gehen.
Der Anbau von Erdbeeren auf Island hat keine lange Geschichte - die Berichte über erste Versuche, Erdbeeren auf der Insel anzubauen, stammen aus dem Ende des 19. Jahrhunderts. Diese Versuche waren zunächst nicht besonders erfolgreich, für den Anbau von Erdbeeren im Freiland ist das isländische Klima nicht ideal.
Durch die Nutzung der geothermalen Energie in den isländischen Gewächshäusern änderte sich die Situation, und andere Erdbeersorten eigneten sich besser für den Anbau auf Island. Heute expandiert der kommerzielle Erdbeer-Anbau auf der Insel, man kann praktisch das ganze Jahr über isländische Erdbeeren im Handel kaufen. Die isländischen Erzeuger produzieren über 100 Tonnen pro Jahr.
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