Island-Fan Kochbuch – Traditionelle isländische Rezepte & isländische Essenskultur  

Donnerstag, 16. Oktober 2025

Vorschau: 51. Kölner Island-Kolloquium

15. November 2025


Am Samstag, den 15. November 2025, findet im Apostelnkloster 13 - 15 in 50672 Köln (in der Frist-Thyssen-Stiftung) das 51. Kölner Island-Kolloquium statt. 

Die Deutsch-Isländische Gesellschaft (DIG) e.V. in Köln wurde 1955 gegründet als Verein für Deutsche, die sich für Island interessieren, und für Isländer, die hier in Deutschland leben. Ziel des Vereins ist die Förderung der Freundschaft beider Nationen und das gegenseitige Kennenlernen

Seit 1971 veranstaltet die Gesellschaft das Kölner Island-Kolloquium, dieses Jahr zum 51. Mal. 

Bei dem Kolloquium gibt es immer vier Vorträge von unterschiedlichen Referenten zu ganz verschiedenen Themen, die mit Island oder den deutsch-isländischen Beziehungen zu tun haben. 

In den letzten Jahren waren wir schon mehrfach beim Island-Kolloquium in Köln und haben bei den Vorträge schon viel gelernt, über das ich mir vorher oft nie Gedanken gemacht hatte - z.B. über die Spuren von Deutschen auf Island, über die Beziehungen der deutschen Hanse-Kaufleute zu Island im 15. und 16. Jahrhundert, über die Geschichte des Islandhundes, über die Geologie der Westfjorde, über Frauen in Führungspositionen in Island, oder über den deutschen Bildhauer und Künstler Wilhelm Beckmann, der vor den Nazis 1935 nach Island geflohen war und dort eine neue Heimat fand, um nur ein paar der Themen zu nennen, die mir besonders in Erinnerung geblieben sind. Dazu gehören auch die Reiseberichte des Deutschen Heinrich Erkes, der ab 1905 immer wieder Island bereiste (und sich schon 1906 oder 1907 bitter darüber beschwerte, wenn ein Kreuzfahrtschiff in Akureyri vor Anker ging und die Passagiere den Ort überschwemmten),

Bilder vom Island-Kolloquium der letzten Jahre

Warum erzähle ich Euch das jetzt?

In diesem Jahr darf mein Mann Markus auf dem Island-Kolloquium einen Vortrag halten.

Wir sind beide seit unserer ersten Island-Reise 2004 große Island-Fans und außerdem auch Weihnachtskinder. Daher haben wir uns schon lange und intensiv mit dem Thema Weihnachten in Island beschäftigt. Im November 2021 ist unser zweites Buch "Leckeres Island zur Weihnachtszeit" erschienen. Mit dem Buch wollen wir unsere Leser mitten hinein in die isländische Weihnachtszeit entführen, mit vielen isländischen Weihnachtstraditionen und typisch isländischen Rezepten zur Weihnachtszeit. 


Nachdem wir so viel über isländische Weihnachten gelernt haben, was lag da näher, als dass Markus jetzt einfach mal einen Vortrag zum Thema "Weihnachten in Island" auf dem Island-Kolloquium hält..?!?

Nein, ganz so einfach war es nicht, von der ersten vagen Idee bis zu der Zusage, dass Markus dieses Jahr beim Kolloquium in Köln tatsächlich einen Vortrag über isländische Weihnachten halten darf. Aber es ist spannend und wir sind beide schon ganz aufgeregt, was da auf uns zu kommt! 



Nähere Informationen und die Einladung zum 51. Island-Kolloquium in Köln findet Ihr auf der Homepage der Islandgesellschaft:

Hier noch mal der Flyer der Gesellschaft:



Hier auch die anderen Vorträge dieses Jahr im Überblick:

Der erste Vortrag der Schriftstellerin Steinunn Sigurðardóttir beschäftigt sich mit der Frage nach dem "Frauenreich Island" - gibt es auf Island bereits wirkliche Gleichberechtigung? Schließlich sind derzeit alle wichtigen Posten in Island mit Frauen besetzt, von der Präsidentin Halla Tómasdóttir´(geb. 1968) über die Ministerpräsidentin Kristrún Frostadóttir (geb. 1988) und die nationale Polizeichefin Sigríður Björk Guðjónsdóttir (geb. 1969) bis zu Guðrún Karls Helgudóttir (geb. 1969), der Bischöfin von Island. 
 
Im zweiten Vortrag spricht die Deutsche Dagmar Trodler, die seit 2009 in Island lebt, über ihr Leben als Einwanderin am Polarkreis.

Schließlich hält Thomas Gast einen Vortrag über High Tech Innovation aus Island. Der gelernte Orthopädietechniker stieg in die medizintechnische Industrie ein und arbeitet seit 2020 als Managing Director Central Europe beim isländischen Medizintechnik-Hersteller Össur. Die Firma wurde 1971 durch Össur Kristinsson (1943 - 2024) gegründet. Össur war selbst mit einer Unterschenkelfehlbildung geboren und amputiert worden, als Orthopädietechniker begann er dann mit der Fertigung von orthopädischen Produkten und entwickelte innovative Prothesen, um für die Anwender bestmögliche Ergebnisse für ein Leben ohne Einschränkungen zu erzielen. Heute produziert und vertreibt die Firma insbesondere Prothesen für Hände und Beine. Das Unternehmen engagiert sich für Inklusion, fördert den Behindertensport und ist Sponsor mehrerer Spitzensportler. 


Der Beginn der Veranstaltung ist um 9.45 Uhr, sie endet voraussichtlich gegen 16.30 Uhr. 

Der Eintritt kostet für Nicht-Mitglieder der Deutsch-Isländischen Gesellschaft (DIG) 7,50 €, für Studenten 2,50 € (Mitglieder 5,- €). 

Es wird um Anmeldung gebeten, über die Homepage der Islandgesellschaft oder per Mail; ein Besuch ist aber auch ohne Anmeldung möglich.  

Vielleicht sehen wir ja den einen oder anderen von Euch dann am 15. November in Köln..?



Montag, 13. Oktober 2025

Tunglsljós og norðurljós

Mondschein und Nordlichter


So richtig gut war das Wetter gestern den Tag über nicht. Eigentlich sollte der Regen gegen 10 Uhr am Vormittag aufhören, das wusste der Regen nur scheinbar leider nicht. Aber mittags ließ der Regen tatsächlich nach und nachmittags war es ziemlich trocken.

Und am späten Nachmittag klärte es dann tatsächlich auf und wurde nicht nur trocken, sondern auch klar.

Gegen 18.10 Uhr war gestern Sonnenuntergang, das Bild mit Blick über unsere Terrasse habe ich um 18.30 Uhr gemacht. Traumhafte Stimmung, ich liebe das Licht, und nur noch ein paar letzte Schleierwolken am Himmel. 

Das Bild hier habe ich dann gegen 20.30 Uhr aus dem Fenster nach Norden raus aufgenommen. Mondaufgang war hier gestern gegen 19.20 Uhr, das Foto ist eine gute Stunde später entstanden, als der Mond schon weiter aufgestiegen war. Klarer Himmel, noch keine Nordlichter, aber der Mond strahlte hell und geradezu warm. 


Kurz darauf fingen dann die Nordlichter an - das Bild hier habe ich gegen 21.15 Uhr aufgenommen und der Mond ist zwar überbelichtet, aber das Nordlicht am Himmel ist klar und eindeutig zu sehen, auch mit bloßem Auge gar kein Problem. 

Es heißt ja immer, wenn man Nordlichter sehen will, sollte man idealerweise die Zeit um Neumond herum nutzen, dass helles Mondlicht schwächere Nordlichter überstrahlen kann. Gestern war ungefähr Halbmond, der Mond war aber hier auf dem Land ohne viel "Lichtverschmutzung" schon hell und die Nordlichter waren auf jeden Fall trotz Mond sehr deutlich sichtbar. 


Und dann fingen die Nordlichter erst richtig an, über unserem Haus zu tanzen, in alle Richtungen am Himmel. 


Wir sind ungefähr eine halbe Stunde lang glücklich über unsere Terrassen gelaufen, haben in den Himmel geschaut, die Nordlichter bestaunt und uns einfach nur gefreut. 


Manchmal lese ich in den Sozialen Medien bei Skandi-Bloggern die Frage, was die Leser spannender fänden, Mitternachtssonne im Sommer oder Nordlichter im Winter. Ich kann für mich persönlich die Frage ganz klar beantworten - Mitternachtssonne im Sommer ist schön, klar, wenn es auch um Mitternacht nicht dunkel wird. Aber ich bin noch nie im Sommer rausgelaufen, habe über die Terrasse getanzt und einfach nur glücklich von ganzem Herzen gejauchzt, nur weil um Mitternacht die Sonne schien. Bei Nordlichtern dagegen passiert mir das auch nach über 5 Jahren hier noch regelmäßig. 

Ich finde Nordlichter einfach nur toll, immer noch!



Sonntag, 12. Oktober 2025

Unser Sommer-Projekt 2025

Neue Fenster fürs Wohnzimmer


Das war unser Projekt für diesen Sommer - neue Fenster für das Wohnzimmer in unserem Island-Häuschen. 

Als wir das Haus vor gut 5 Jahren gekauft hatten, war die eine Scheibe links neben der Tür offensichtlich nicht mehr wirklich dicht und von innen angelaufen. Der Austausch der Scheibe kam also auf die To-Do-Liste, aber nicht direkt mit ganz großer Priorität, mehr ein Fall von "müssen wir bei Gelegenheit halt mal dran". 

Die Scheiben, die wir hier im Haus haben, sind doppeltverglast, mit Gummi abgedichtet und mit Holzleisten verschraubt. 

Im Laufe der letzten 5 Jahre wurden immer mehr Scheiben langsam undicht. Sie liefen dann von innen an, zogen Feuchtigkeit - und der Ausblick war zunehmend eingeschränkt.

So sahen die Fenster hier dann aus:


Also sind wir dieses Projekt diesen Sommer angegangen. 

Unsere Nachbarn hatten letzten Sommer ihre Fenster ausgetauscht, also ist mein Mann mal bei ihnen vorbei gegangen und hat sich Tipps geholt. Es gibt wohl grundsätzlich drei Firmen, die solche Glasfenster / -scheiben hier in Island anbieten. Die eine davon (Íspan) sitzt in Kópavogur, da hatten unsere Nachbarn bestellt und die Preise waren günstiger, als wir befürchtet hatten. 

Zuerst haben wir uns dann intensiv mit Begriffen wie "ljósmál", "falsmál" und "glermál" beschäftigt, um überhaupt erst einmal zu wissen, wie wir unsere Fenster vermessen müssen, um dann die neuen Scheiben bestellen zu können: 

Wir haben gelernt, dass "ljósmál", also das "Lichtmaß", sich auf den sichtbaren Teil des Fensters bezieht, zwischen Pfosten und Rahmen. Zum Lichtmaß rechnet man dann bei Fenstern, die nicht geöffnet werden können, noch 26 mm hinzu bzw. bei Fenstern, die man öffnen kann, 24 mm, um so das "glermál" (= "Fenstermaß") zu ermitteln. 

Alternativ kann man auch das "falsmál" (= "Rahmenmaß") vermessen, also den Hohlraum, in den man dann das Fenster einsetzt. Von diesem Maß muss man aber noch 8 mm bei nicht zu öffnenden Fenstern bzw. 6 mm bei Fenstern, die man öffnen kann, nach oben/unten bzw. rechts/links abrechnen, um das "glermál" zu erhalten, also die Größe der Fensterscheibe, die man dann tatsächlich bei der Bestellung angibt.

Also haben wir sorgfältig und mehrfach und dann noch einmal alle 9 Fenster vermessen, die wir austauschen wollten. Teilweise hat mein Mann probehalber schon mal Leisten abgeschraubt, um einen Eindruck vom Hohlraum zu bekommen, in das dann das Fenster eingesetzt werden muss, überwiegend haben wir das "Lichtmaß" bei den vorhandenen Fenstern vermessen. Und dann hatten wir die Maße für alle 9 Fenster - zwei kleinere, vier größere, ein breiteres und zwei ganz breite. Neun Fenster, aber vier verschiedene Scheibengrößen.

Mein Mann hat die Bestellung dann online am Montag aufgegeben, die Rückmeldung war: Die neuen Fenster kommen in 14 Tagen. Fanden wir optimistisch, schließlich war Sommer und viele Arbeitnehmer hier sind im Urlaub, da dauert es potentiell eigentlich eher etwas länger... Tatsächlich kam aber schon nach 10 Tagen die Rückmeldung: Die Fenster sind da und können abgeholt werden.

Also haben wir der Speditionsfirma angeschrieben, die wir vorher kontaktiert hatten und die gemeint hatte, klar, alles kein Problem, einfach Bescheid sagen, spätestens zwei Tage später liefern wir von Kópavogur bis zum Sommer-Haus. Am Donnerstagnachmittag dann direkt angeschrieben, kam erst einmal keine Antwort. Dann kam auf Nachfrage die Rückmeldung, na ja, Sommer- und Ferienzeit, dazu noch krankheitsbedingte Ausfälle in der Firma, sie melden sich kurzfristig. Auf erneute Nachfrage dann am Montag die Rückmeldung: Nein, tut uns leid, wir schaffen es gerade nicht. Probieren Sie es mal bei einer anderen Firma... Es wurde dann kurzfristig noch mal aufregend, aber Dienstagabend hatten wir dann die Zusage einer anderen Spedition, unsere 9 Fensterscheiben am Mittwoch zu uns zu liefern. 

Mein Mann widmete sich auch schon den Vorbereitungshandlungen

Alle Leisten durchgehen und die Schrauben schon einmal soweit lösen, dass es beim Fenster-Austausch dann schnell gehen kann. Gar nicht so einfach, ganz im Gegenteil - manche Schrauben waren doch schon alt und sehr verwittert und verrostet und bröselten ihm beim Versuch, sie loszuschrauben, einfach entgegen. Tatsächlich war es ein ziemlicher Akt, teilweise konnte er die Schrauben schließlich nach mehrfachem besprühen mit WD-40 lösen, bei ein paar sehr sturen Schrauben half letztlich dann nur die Bohrmaschine. Es hat gedauert, aber letztlich war mein Mann doch erfolgreich!


Am Mittwochnachmittag war es soweit: 

Der Fahrer von der Spedition rief an, er wäre jetzt beim Kunden vorher fertig und kommt jetzt zu uns. (Die Kommunikation lief komplett auf Isländisch - ich bewundere ja meinen Mann, der das so tapfer hinbekommen hat, ich telefoniere so schon nicht so gerne und auf Isländisch ist es wirklich schwierig, finde ich!) Gegen halb vier rief der Fahrer an, dass er vor der Schranke zu unserer Straße stand, bitte einmal aufmachen. Und dann kam der große LKW unsere kleine Straße entlang und fuhr rückwärts unsere Auffahrt hinunter. Ehrlich gesagt, mir hat es imponiert, wie souverän der Fahrer mit seinem großen Laster rückwärts unsere doch relativ schmale Auffahrt entlang gefahren ist!


Der Mitarbeiter der Speditionsfirma hat dann den Ständer mit unseren Glasscheiben heruntergeladen und Mann und Sohn haben alle 9 Scheiben ins Haus getragen und aufrecht an verschiedene Wände gestellt.


Anschließend stellte sich heraus, dass der Speditionsfahrer nur die Fenster übergeben bekommen hatte, aber nicht die beiden Packungen mit Dichtungsband, die wir auch mit bestellt hatten und die wir für den Einbau der neuen Scheiben brauchten. Der Fahrer bot dann an, sie könnten die Dichtungen am nächsten Tag aus Kópavogur mitbringen und nachmittags bei uns vorbei bringen..?

Leider drängte die Zeit, weil wir nur noch bis Freitagabend Zeit hatten, die Fenster einzubauen - dann fuhr unser Sohn nach Deutschland zurück und ich konnte wegen meiner Schulterverletzung beim meinem Terrassensturz im Juli nicht wirklich helfen. 

Nachdem wir bei der Fenster-Firma telefonisch niemanden erreichen konnten, sind wir dann hektisch um 16 Uhr ins Auto gesprungen und losgefahren. Bis 17 Uhr hatte die Firma geöffnet, stand im Internet. Wir haben unterwegs noch mehrfach versucht, dort anzurufen, leider ohne Erfolg. Ich habe noch eine Mail geschickt, aber auch keine Antwort auf die Schnelle. Um 16.57 Uhr fuhren wir dann auf den Parkplatz der Fenster-Firma in Kópavogur. Und es hat dann alles gut geklappt, wir bekamen von einem Mitarbeiter zwei Beutel mit Dichtungsband. 

Kurz vor 18 Uhr waren wir dann wieder zu Hause - und Mann und Sohn konnten loslegen. Vorsichtshalber fingen sie mit einem der kleinen Fenster an.

Um 18.20 Uhr hatte mein Mann die Außenleisten entfernt, mit Hilfe vom Sohn lockerte er die alte Scheibe und konnte sie dann heraus nehmen. Dann die richtige neue Scheibe einsetzen, mit dem Dichtungsband den Holzrahmen auskleiden, feste andrücken, bis nichts mehr wackelt, und dann die Leisten wieder fest verschrauben. Und eine Viertelstunde später war das erste Fenster erfolgreich geschafft! Es klappte viel besser als erhofft!


Bis kurz vor 10 Uhr abends waren meine beiden Männer fleißig und haben an dem Abend 5 von 9 Fenstern ausgetauscht und eingebaut. 


Ganz verletzungsfrei waren die Arbeiten nicht, hier hatte sich mein Mann trotz seiner Handschuhe an einer Glasscheibe in den Finge geschnitten. Weitere Schäden gab es aber zum Glück nicht!


Am Donnerstag haben sie dann mit den letzten 4 Fenstern weitergemacht. Das hier war die letzte Scheibe, die sie getauscht haben. Gegen 12.30 Uhr war es geschafft. 


Hier sieht man noch mal den Unterschied - links noch die alte, von innen beschlagene Scheibe, und rechts ist tatsächlich schon die neue Scheibe eingesetzt. Die Scheibe, die hinten an der Wand lehnt, ist die alte Scheibe. Ich finde, es ist schon ein krasser Unterschied und so eine tolle Verbesserung!

Vorher-Nachher-Foto

Es ist wieder ein ganz neues Wohngefühl, wenn wir jetzt im Wohnzimmer sitzen und alles ist hell und klar und lichtdurchflutet, fast als ob man mitten in der Natur säße. Ich liebe es und freue mich immer noch jeden Tag an unseren neuen Fenstern!