Samstag, 24. Februar 2024

Restverwertung: Was vom Plokkfiskur übrig blieb...

 ...wanderte dann in diese Fischfrikadellen.

Bei uns gab es letztens Plokkfiskur, also diesen typisch-isländischen Stampffisch. Aber wir waren kurzfristig weniger hungrige Leute als geplant, daher blieb die Hälfte übrig. Diese Resten habe ich dann am nächsten Abend zu Fischfrikadellen weiterverarbeitet. 

Als Beilage hatten wir noch noch etwas Plokkfiskur, diesmal mit reichlich Käse überbacken. Und gebratene Zwiebeln dazu - ich liebe gebratene Zwiebeln!


Zutaten

500 g Plokkfiskur
1/2 Zwiebel
60 g Mehl 
2 EL geriebener Parmesan
1 Prise grobes Meersalz
1 Prise gemahlener Pfeffer 
1 Ei 

2 EL Semmelbrösel 

Öl zum Braten


Zubereitung

Die Zwiebel schälen und klein schneiden. 


Den Plokkfiskur in eine Schüssel geben und die Zwiebelstücke, das Mehl, den geriebenen Käse, Salz und Pfeffer und das Ei hinzugeben. Alles zu einem dicken Teig verkneten. 


Aus dem Teig dann mit den Händen kleine Kugeln formen.

Die Semmelbrösel auf einen Teller geben, die Fisch-Bällchen darin wenden.


In einer großen Pfanne das Öl erhitzen und die Fisch-Bällchen in dem heißen Fett ausbacken. 


Anschließend mit frischem Salat o.ä. servieren. 


Oder schlicht überbackenen Plokkfiskur und gebratene Zwiebeln dazu, so wie bei uns hier. Sieht zwar nicht besonders schön aus, ist aber herzhaft, deftig und schön wärmend für Körper und Seele. 



Und noch ein Strickprojekt...

Schulterwärmer "Zwei Katzen"


Letztens hatte ich Euch ein Strickprojekt gezeigt, den Schulterwärmer mit dem Turm der Hallgrímskirkja als Muster. Aus Léttlopi-Wolle, schön warm.

Ich habe in die Richtung noch ein bisschen weitergedacht - und herausgekommen ist noch ein Schulterwärmer, dieses Mal aus Plötulopi-Wolle, dünner und viel leichter. Aber auch schön warm. 


Darf ich vorstellen? Das hier sind Ágúst und Ský, die beiden Katzen einer Freundin von uns. Die beiden haben mir als Vorlage gedient für das Muster für den neuen Schulterwärmer - der ist nämlich ein Geschenk.

Mir gefällt der neue Schulterwärmer so gut, dass ich mir unbedingt auch noch einen aus Plötulopi-Wolle stricken möchte. Mal schauen, was ich mir dann als Muster aussuche... 


Also mir gefällt dieses Geburtstagsgeschenk schon mal sehr gut! 




Sinnesreise in den Norden (19. - 23.02.2024)

Diese Woche haben mehrere Nord-Blogger auf Instagram eine Themenwoche veranstaltet. 

Thema  dieser #nordicweek war es, 5 Tage lang in den Norden (bzw. in meinem Fall nach Island) zu reisen und das Land jeden Tag mit einem anderen Sinn ganz bewusst wahrzunehmen - Sehen, Riechen, Hören, Schmecken und Fühlen. 

Die Menschen hinter 66_nordisk, blickrichtungnorden, finnweh, mahtava.nordicfood, meermond, nordlandfieber, wienerbroedblog und linava haben diese Themenwoche ins Leben gerufen. Die Initiative kommt von Kerstin von 66_nordisk, die Idee für die Sinnes-Reise von Marion von meermond und das Design hier von Michaela von mahtava (Empfehlung aller Blogs und Seiten ohne Gegenleistung).



19. Februar - Sehen

Am ersten Tag der Nordic-Themenwoche geht es um das Thema Sehen.

Spontan fand ich es ein bisschen schwer, etwas zu finden, was ich auf Island in erster Linie über das Sehen erlebe, vieles spricht doch mehrere Sinne gleichzeitig an... und dann fielen mir die Nordlichter ein, die kann ich nur anschauen, aber nicht riechen, schmecken, hören oder anfühlen. (Okay, im Freien kann sich Nordlicht-Gucken ziemlich schnell ziemlich kalt anfühlen, aber dafür können die Nordlichter ja nichts.)


Vom Nordlicht, das über unserem Haus tanzt, kam ich dann in Gedanken über strahlend schöne Wintertage mit knallblauem Himmel (und ordentlich verschneiter Straße, nie ohne Schaufel aus dem Haus gehen bei so einem Wetter!) über die fast mystische Nachmittagsstimmung am Geysir, während der Wind den Schnee durch die Gegend wirbelt, bis zum Sonnenuntergang mit leuchtend orange-rotem Himmel. 

So viel, was man auf Island sehen kann! 



20. Februar - Riechen

Am zweiten Tag geht es ums Riechen

Der erste Geruch, den ich ganz speziell mit Island verbinde, ist tatsächlich der Schwefelgeruch von den vielen heißen Quellen und Schlammtöpfen auf der Insel. Ja, ich weiß, dass viele gar nicht so begeistert sind von diesem intensiven Geruch nach faulen Eiern - aber wir lieben diesen Moment, wenn wir mit dem Flugzeug angekommen sind, mit dem Auto nach Hause fahren - und auf dem Weg über die Hellisheiði das erste Mal diesen ganz speziellen Island-Geruch riechen können. Dann wissen wir - juchhu, wir sind wirklich wieder hier! Bei dem Geruch bekomme ich Heimat-Gefühle... 



21. Februar - Hören

An Tag 3 geht es ums Hören. Auch wenn Island ein wunderbar weites Land ist, wo man manchmal stundenlang keinen anderen Menschen sieht, wenn man unterwegs ist, kann es manchmal auch ganz schön laut werden. 

Egal, ob man entlang der Südküste ein Vogelparadies an den Steilfelsen besucht, in Reykjavík am Stadtteich Tjörnin spazieren geht und bei der wohl bekanntesten Hot-Dog-Bude Islands beim alten Zollgebäude einen Hot Dog isst - der Mensch ist nicht allein und mindestens ein kleiner Vogel tut lautstark seine Meinung kund. Vor allem am Stadtteich kann es richtig. richtig laut werden, so dass man sich kaum noch unterhalten kann derweil.

Nur der Kollege auf dem Bild unten links, der sagt nichts mehr - das ist nämlich ein Riesenalk und der ist ausgestorben. Diese flugunfähigen Vögel wurden etwa 85 cm groß und wogen ausgewachsen vermutlich um die 5 kg. Es heißt, das weltweit letzte Paar dieser Vögel wurde am 3. Juni 1844 auf der isländischen Insel Eldey getötet, von drei Isländern im Auftrag eines reichen privaten Sammlers, der die Tiere ausstopfen lassen wollte. Das Ei der brütenden Vögel wurde von einem der Isländer zertreten - und anschließend aufgegessen. 



 22. Februar - Schmecken

Am 4. Tag der Reise in den Norden mit allen Sinnen geht es ums Schmecken . Genau mein Thema, oder..?!? Von daher gibt's bei mir dazu einfach mal ganz viel isländischen Geschmack, ohne weitere Worte. Guten Appetit! 



23. Februar - Fühlen

Am 5. und letzten Tag der Sinnesreise in den Norden geht es ums Fühlen. Ich habe dieses Motto mal ganz wörtlich genommen - fühlen, anfühlen. Wie fühlt sich Island für mich an..?

Tatsächlich fühlte es sich für mich nach Island-Wolle an, nach ganz dicker Wolle (álafosslopi) und mitteldicke Wolle (léttlopi) und dünnere Wolle (plötulopi). 


Bei dieser dünneren, ungesponnenen Wille fühlt es sich übrigens nicht nur nach Island an, es riecht auch noch so - wenn man die Nase in den Strickzeug steckt, riecht es freundlich, aber intensiv nach Schaf! 




Sonntag, 18. Februar 2024

Gerlausir kanilsnúðar

Zimtschnecken (ohne Hefeteig)


Ich finde ja, Zimtschnecken-Rezepte kann man nie genug haben. Ich hatte schon 2019 hier im Blog eine Übersicht verschiedener Zimtschnecken-Rezepte gepostet, mit ganz verschiedenen Varianten. Und seitdem habe ich ja noch mehr Zimtschnecken ausprobiert und gebacken... 

Hier habe ich eine Variante für knusprige Zimtschnecken, ein Rezept ohne Hefe, dafür mit Backpulver und Ei. Nicht weich, so wie Hefeteig-Schnecken, eher knusprig und intensiv zimtig. Schmeckt mir definitiv auch sehr gut und kam auch bei meinem Nachwuchs gut an! 


Zutaten

125 g brauner Zucker
500 g Mehl
120 g Margarine
2 TL Backpulver
1 Ei
1 Prise Kardamom
100 ml Milch

Margarine zum Bestreichen 
Zuckerzimt 


Zubereitung

Alle Zutaten für den Teig werden in eine große Schüssel geben und verknetet. 



Den Teig in zwei Portionen aufteilen.

Jede Portion Teig dann auf einer eingemehlten Oberfläche, auf Backpapier o.ä. rechteckig ausrollen,


...mit Margarine bestreichen und mit Zuckerzimt bestreuen,,,


... und dann über die Längsseite aufrollen. 


Die Rolle dann in Scheiben schneiden, auf ein mit Backpapier ausgelegtes Bachblech legen...


...und im vorgeheizten Backofen bei 200° Ober-Unter-Hitze ca. 15 bis 20 Minuten lang backen, bis zu Zimtschnecken schön goldbraun geworden sind. 


Guten Appetit! 



Freitag, 9. Februar 2024

Winter-Wanderung im Reykjadalur

Reykjadalur í Ölfusi 

Das Tal Reykjadalur ín der Gemeinde Ölfus ist eines der Täler oberhalb des Ortes Hveragerði

Durch das Tal fließt der kleine Bach Reykjadalsá, der später in den Fluss Ölfusá mündet. In der Gegend gibt es viel geothermische Energie und heiße Quellen. Daher kommt auch der Name "Reykjadalur ", der auf Deutsch so viel wie "Rauchtal" bedeutet.

Eine Wanderung ins Reykjadalur ist zu recht sehr beliebt, es gibt schließlich nicht viele Orte, wo man in der Natur mitten im Nirgendwo in einem heißen Fluss baden kann. 

Baden im heißen Fluss

Die Wanderung startet an dem kostenpflichtigen Parkplatz, ca. 4 km außerhalb vom Stadtzentrum von Hveragerði. An dem Parkplatz mit Café und Shop ist übrigens auch der Startpunkt für die "Mega Zipline Iceland", hier mal ein Foto aus dem Sommer. 


Die Wanderstrecke ins Reykjadalur zum heißen Fluss ist, hin und zurück, ca. 6 km lang. Sie ist auch für unsportliche Wanderer wie mich gut machbar. Man sollte allerdings gut darauf achten, wo man lang geht, um nicht an einer der heißen, geothermal aktiven Stellen einzubrechen.

Die Wanderung ist sowohl im Sommer als auch im Winter definitiv reizvoll.


Es kommt aber immer sehr auf die Wetterbedingungen an. Da sollte man sich vorab Gedanken machen. Bei sehr tiefem Schnee kann es schwierig werden und beispielsweise bei Tauwetter, wenn alles komplett matschig und rutschig ist, würde ich persönlich die Strecke nicht empfehlen. 

Winterwanderung

Mein Mann war zuletzt Ende Dezember da, da war es kalt und schneereich und das Tauwetter hatte noch nicht eingesetzt, er musste teilweise durch den Tiefschnee stapfen, es ging aber relativ gut, weil schon genug andere Besucher den Weg festgetrampelt hatten. Ein paar Tage später taute es dann, das gibt dann doch eine ziemliche Rutschpartie. Aktuell (Anfang Februar) ist es wieder kalt und klar, da sollte es eigentlich ganz gut gehen. 


Vom Parkplatz bei der Zipline aus führt der ausgeschilderte Wanderweg ins Tal hinein, vorbei an heißen Quellen, kleinen Bächen ... 


... und dampfenden Stellen. 



Es waren auch noch andere Wanderer hier unterwegs, aber alles in allem ruhig und überschaubar.



Und am Ende der Wanderung wartet dann die Badestelle. 


Immer wieder ein Genuss, hier im heißen Fluss zu liegen, während rundum der Schnee liegt.... 


Danach ist man dann ordentlich durchgewärmt und jedes Temperaturempfinden erst einmal vergangen - da kann man dann auch noch ein Bad im Schnee nehmen... 




...bevor man sich wieder im Fluss aufwärmt. 


Anschließend ging es dann wieder denselben Weg zurück zum Parkplatz.



Jarðarberja ostamús

Erdbeer-Käse-Mousse


Frische isländische Erdbeeren in frischer isländischer Landschaft... 

Auf Island wachsen Erdbeeren das ganze Jahr über im Gewächshaus. Die Gewächshäuser hier werden mit geothermaler Energie betrieben, sonst gäbe es gar keine Erdbeeren auf Island oder sie müssten sehr teuer aufwendig importiert werden. 


Zutaten für 6 Portionen 

Zutaten für den Boden 

120 g Kekse
30 g geschmolzene Butter

Zutaten für die Mousse 

200 g Erdbeeren
250 g Frischkäse
80 g Puderzucker 
200 ml Schlagsahne

Zutaten für das Topping

100 g dunkle Schokolade
50 ml Schlagsahne
2 EL hellen Sirup
ggf. Gewürze (z.B. Vanille, Kaffeegewürz o.ä.)

Schlagsahne und frische Erdbeeren zur Dekoration


Zubereitung

Für den Boden die Kekse zerbröseln, z.B. in eine kleine Plastiktüte, Frühstücksbeutel o.ä. geben und darin mit dem Nudelholz vorsichtig zerkleinern.


Die Kekskrümel mit der geschmolzenen Butter vermischen und die Masse auf dem Boden der Dessertgläser verteilen. 


Für die Mousse die Erdbeeren putzen und pürieren. 

Die Schlagsahne mit 2 EL Puderzucker steifschlagen.


Die Erdbeer-Masse mit dem Frischkäse und dem restlichen Puderzucker für die Mousse verrühren. 


Anschließend vorsichtig die geschlagene Sahne unterheben. 


Die Mousse in die Gläser geben und im Kühlschrank kalt stellen. 


Die Sahne für das Topping in einem kleinen Topf erwärmen, die Schokolade in Stücke brechen und in der Sahne langsam schmelzen lassen. 


Noch den Sirup und nach Geschmack gemahlene Vanille, Kaffeegewürz o.ä. hinzugeben und gründlich verrühren, bis eine glatte, einigermaßen flüssig Masse entstanden ist (ggf. noch etwas Sirup oder Sahne hinzufügen, falls die Masse zu fest ist).


Die Schoko-Creme in den Gläsern über die Erdbeer-Käse-Mousse geben. 

Nach Geschmack noch frische Erdbeeren putzen...


...und die Erdbeer-Mousse noch mit Schlagsahne, frischen Erdbeeren und Schokoraspeln nach Geschmack dekorieren. 



Das Dessert gut gekühlt servieren. 


Guten Appetit!