Samstag, 29. Januar 2022

Kanillengja með marsípani

Zimtstange mit Marzipan


Im Prinzip ist dieses Gebäck hier, um meinen Mann zu zitieren, "einfach nur Zimtschnecke, nur ein bisschen anders". Stimmt eigentlich! 

Und außerdem genau das Richtige, um sich bei ungemütlichem Wetter draußen gemütlich mit warmen Hefegebäck mit schön viel Zimt und einem leckeren Heißgetränk daheim aufs Sofa zu kuscheln... 


Zutaten

80 g Butter
300 ml Milch
1/2 Pkg. Trockenhefe
500 g Mehl
50 g brauner Zucker
1 Prise Salz
1/2 TL Kardamom
1 TL geschmacksneutrales Öl

80 g weiche Butter
100 g brauner Zucker
2 TL Zimt
1 Prise gemahlene Vanille 
150 g Marzipan 

1 Eigelb
2 - 3 TL Puderzucker


Zubereitung

In einem Topf die Butter und die Milch langsam erwärmen und immer wieder umrühren, bis schließlich eine einigermaßen einheitliche Flüssigkeit entstanden ist. 


Die Trockenhefe hinzugeben, gründlich verrühren und ca. 5 Minuten stehen lassen. 


In einer Schüssel das Mehl mit dem Zucker, dem Salz und dem Kardamom verrühren...


...und portionsweise die Butter-Milch-Hefe-Mischung hinzufügen...



...und so lange gründlich verkneten, bis ein geschmeidiger Teig entstanden ist (ggf. etwas Mehl hinzufügen, wenn der Teig noch zu klebrig ist). Aus dem Teig eine Kugel formen.


Das Öl in die Schüssel gebe, die Teigkugel durch das Öl rollen und dann zugedeckt ca. 1 Stunde gehen lassen, bis das Volumen des Teigs sich etwa verdoppelt hat. 

Für die Füllung die Butter mit dem braunen Zucker und dem Zimt verrühren. 


Anschließend noch das Marzipan in Stücke schneiden und mit der Butter-Zucker-Zimt-Mischung verrühren. 


Den Teig anschließend ausrollen, etwa "backblech-groß". 



Das mittlere Drittel des Teigs mit der Füllung bestreichen. 



Den Teig dann rechts und links gleichmäßig in schräge Streifen schneiden und abwechselnd von beiden Seiten über die Füllung legen. 



Abgedeckt noch einmal ca. 30 Minuten ruhen lassen. 

Nach etwa 20 Minuten schon einmal den Backofen einschalten und bei 180° Ober-Unter-Hitze vorheizen.


Das Eigelb verquirlen und die Zimtstange damit bestreichen, dann noch mit dem Puderzucker bestreuen. 


Im vorgeheizten Backofen bei ca. 180° Ober-Unter-Hitze etwa 20 bis 25 Minuten lang backen, bis die Oberseite schön goldbraun geworden ist. 


Das Gebäck aus dem Ofen nehmen, kurz abkühlen lassen und dann am besten noch lauwarm genießen. 





Uppáhaldsorð: Lyftiduft

Mein isländisches Lieblingswort: Backpulver


Eines meiner absoluten Lieblingswörter auf Isländisch ist "lyftiduft". Es ist das isländische Wort für "Backpulver". Also eigentlich ganz profan - aber es klingt irgendwie direkt nach guter Laune, zumindest, wenn ich es ausspreche: Lyftiduft.

Wörtlich übersetzt bedeutet "lyftiduft" ganz schlicht "Hebepulver". Schließlich gibt man es beim Backen hinzu, um den Teig mit dem Pulver "anzuheben". Ja, passt schon... 

Auf Island wird dieses Backpulver hier in Papp-Schachteln mit einem Plastikbeutel mit 200 g Inhalt verkauft. Das habe ich mir dann immer aus Island mitgebracht, allein schon, weil es so schön isländisch auf Fotos aussieht! 

Ich habe mir das jetzt als Dose beschafft - macht sich doch hübsch in der Küche, findet Ihr nicht?! Mir gefällt es jedenfalls!




Freitag, 28. Januar 2022

Nachruf: Zum Tod von Þórður Tómasson

Þórður Tómasson (1921 - 2022)


Ich habe es heute online beim Morgunblaðið gelesen: 

Þórður Tómasson, der Gründer und langjährige Leiter des Museums in Skógar, ist gestern am 27.01.2022 im Alter von 100 Jahren in Selfoss gestorben. 

 
Vom Bauernsohn bis zum Ehrendoktor

Seine Eltern, Tómas Þórðarson (1886 - 1976) und Kristín Magnúsdóttir (1887 - 1975) hatten einen Hof westlich des Gletschers Eyjafjallajökull. Þórður wurde am 28.04.1921 geboren, er war das zweite von vier Kindern der Familie. Er machte seine mittlere Reife 1941 in Reykjavík und kehrte dann zu verschiedenen Jobs nach Hause zurück. 


Gründung des Museums in Skógar 1949 

Schon als Kind interessierte Þórður sich für Geschichte und alte Alltagsgegenstände und sammelte begeistert alles, was er bekommen konnte. 

Im Dezember 1949 gründete er das Regionalmuseum in Skógar, das Skógasafn

Das Museum zwar zunächst in der Schule in Skógar untergebracht, bevor es in den 50er Jahren sein erstes eigenes Gebäude bekam. Seine private Sammlung überführte Þórður nach der Gründung des Museums in dessen Bestände. 




Mittlerweile besteht das Museum in Skógar aus drei Teilen: 


Das Volkskundemuseum findet man - neben alten Handschriften und Büchern - eine Vielzahl von Gegenständen aus vergangenen Zeiten aus der Region, sowohl aus der Landwirtschaft als auch vom Fischfang und ganz normale Möbel und Einrichtungsgegenstände, aber auch Alltagsdinge wie z.B. Schlittschuh-Kufen, die aus Schafsknochen geschnitzt worden waren. 

Auch das Ruderboot Pétursey kann man im Museum besichtigen - und erfährt auch etwas über die 17 Mann starke Besatzung. Das Boot wurde 1855 von südisländischen Bauern in Eigenregie erbaut und war als Fischerboot im Einsatz. Die Bauern (zunächst von den Westmännerinseln, später vom Festland) verdienten sich so in der "Nebensaison" im Winter und Frühling vor den Küsten mit dem Fang von Kabeljau einen Nebenverdienst, weil sie mit ihren Höfen nicht mehr genug für die Familie erwirtschaften konnten. Von 1910 bis 1946 war die Pétursey noch vor Vík im Einsatz. 



Im Freilichtmuseum kann man auf dem großen Außengelände des Museums viele Häuser aus verschiedenen Epochen der isländischen Geschichte besichtigen, darunter traditionelle Grassoden-Häuser, das erste Holzhaus der Region, das 1878 übrigens komplett aus Treibholz gebaut wurde, oder auch die Grundschule von Litli-Hvammur von 1901, die 1999/2000 im Museum Skógar rekonstruiert wurde. 


Die Kirche im Museum Skógar wurde 1998 geweiht - im Grunde ein "Neubau", aber die Einzelteile stammen aus den verschiedensten alten Kirchen - so sind z.B. die Kirchenfenster von 1898 und stammen aus der Grafarkirkja. Eine der Glocken von ca. 1600 stammt aus Höfðabekka, die andere Glocke ist von 1742 aus Skaftártunga. Das Altarbild von 1786 stammt aus der alten Kirche in Ásólfsskáli. Auch die Einrichtungsgegenstände sind alle aus dem 17., 18. und 19. Jahrhundert. 



Außerdem gibt es seit 2002 noch das Verkehrs- und Technik-Museum, in dem die Geschichte und Entwicklung von Verkehr, Kommunikation und Technoligien in Island im 19. und 20. Jahrhundert gezeigt wird, vom Arbeitspferd bis zur digitalen Kommunikation. 

Meine Söhne waren z.B. ganz begeistert von den alten Telefonen - sowas kannten sie überhaupt nicht mehr! Sie erinnern sich heute noch daran... 



Unser erste Begegnung mit Þórður 2004 
 
Wir haben Þórður das erste Mal auf unserer ersten Island-Reise im Juli 2004 erlebt:

Damals kamen wir um 10 vor 6 abends am Skógasafn an und mussten feststellen, dass das Museum um 18 Uhr schloss. Es lohnt sich also nicht mehr, noch Eintrittskarten zu kaufen und in das Museum zu gehen. Aber wenigstens einen kurzen Blick auf die alten Häuser wollten wir doch noch werfen! 

Und dabei liefen wir dann Þórður über den Weg, der mit einem mächtigen Schlüsselbund mit großen Schlüsseln daran seine letzte Runde für diesen Tag zog und die Häuser abschloss. Er verwickelte uns gleich ganz begeistert in ein Gespräch, fragte, wo wir her kämen und wo wir hin wollten, und ließ es sich nicht nehmen, uns wenigstens ganz kurz ein ganz klein bisschen was zu erzählen und hier, das musste er uns doch unbedingt noch zeigen..! Es war herrlich, diese kleine spontane Privatführung. 

Seine Begeisterung war einfach ansteckend und mitreißend! Eine absolut beeindruckende Persönlichkeit. Und er konnte vielen Menschen ganz persönliche Momente vermitteln, an die sie sich ein Leben lang erinnerten - eine ganz besondere Gabe.

Wenn ich an Þórður denke, sehe ich ihn immer noch an der geöffneten Kirchentür stehen und uns nachschauen, während wir - mittlerweile war es bestimmt schon Viertel nach 6 - zu unserem Auto zurückgingen. 


Þórður Tómasson leitete das Museum in Skógar als Kurator bis er im Jahr 2013 im Alter von 92 Jahren in Pension ging.

Neben seine Arbeit als Leiter des Museums in Skógar forschte er auch zur isländischen Geschichte und Überlieferung, setzte sich für die Bewahrung von historischen Funden ein und veröffentlichte seine Forschungsergebnisse aus der isländischen Geschichte und dem Alltagsleben und den Überlieferungen der Menschen. Bereits 1997 wurde Þórður für seine Verdienste zum Ehrendoktor der Universität von Island ernannt. 

Þórður blieb dem Museum auch nach seiner Pensionierung weiterhin eng verbunden und führte immer noch gelegentlich Besuchergruppen durch sein Museum, oder man traf ihn an einem der Musikinstrumente im Museum, wo er interessierten Zuhörern eine Kostprobe gab. So spielte er hier einer Gruppe von Deutschen "Stille Nacht, Heilige Nacht" vor. 



Am Donnerstag, den 27. Januar 2022, ist Þórður Tómasson im Alter von 100 Jahren in der Gesundheitseinrichtung Heilbrigisstofnun Suðurlands in Selfoss verstorben. 

Die Beerdigung findet auf Þórðurs ausdrücklichen Wunsch in aller Stille statt, er wird ca. 18 km von Skógar entfernt auf dem Friedhof in Ásólfsskáli begraben, wo er auch viele Jahre als Organist tätig war. 


Vielen Dank für viele ganz besondere Island-Momente!





Freitag, 21. Januar 2022

Þrastaskógur

Der Drosselwald 


Weil ich letztens mal wieder auf das Thema "Bäume auf Island" angesprochen wurde - kennt Ihr den alten Witz über isländische Wälder..? 

"Was macht man, wen man sich auf Island im Wald verläuft? Man steht auf." 

Hier auf den "Drosselwald" trifft dieser Witz jedenfalls nicht (mehr) zu. Hier stehen neben kleinen, etwas windschiefen Birken auch richtig hohe Tannenbäume, die schon über 100 Jahre alt sind.


45 Hektar Wald

Der "Drosselwald" hier an der Brücke über den Fluss Sog in der Nähe von Selfoss geht auf eine Landschenkung mit nachfolgender Wiederaufforstung von 1911 zurück. 


Das Areal mit einer Fläche von 45 Hektar schenkte der isländische Unternehmer und Politiker Tryggvi Gunnarsson (1835 - 1917) am 18.10.1911 anlässlich seines 77. Geburtstags dem Verein UMFÍ (Ungmennafélag Íslands).

Dieses Denkmal hier für Tryggvi Gunnarsson 
steht im Garten des Parlaments in Reykjavík.

Tryggvi stammte aus Nordisland und arbeitete sich vom Zimmermann zum Parlamentsabgeordnete und Direktor der Landesbank hoch. Dem Engagement dieses Geschäftsmannes war es auch zu verdanken, dass 1891 bei Selfoss die erste Brücke über die Ölfusá gebaut wurde, so dass hier das wirtschaftliches Zentrum Südislands entstehen konnte. 



UMFÍ - der Verein junger Männer Islands

UMFÍ, der Verein junger Männer Islands, wurde 1907 gegründet. Die Organisation engagierte sich von Anfang an für die gesellschaftliche Situation junger Menschen auf Island, dabei ging es sowohl um körperliche und geistige Gesundheit, gesellschaftliche Teilhabe - und auch um die politische Unabhängigkeit. 

Heute betreibt der Verein u.a. ein Feriencamp und Campingplätze, organisiert Sport- und Familienfeste, veranstaltet Wettbewerbe für alle Altersgruppen von Laufveranstaltungen über Schach bis zum Pfannkuchenbacken und kümmert sich auch um die politische Bildung Heranwachsender und um ältere Mitbürger ab 50 Jahren. 


Wiederaufforstung in Þrastaskógur 

Der Verein UMFÍ begann direkt nach der Schenkung von Tryggvi noch im Herbst 1911 mit der Anpflanzung von Bäumen auf dem Areal neben dem Fluss Sog. 


Der Name Þrastaskógur wurde wohl 1914 geprägt, weil es in der Gegend hier so viele Rotdrosseln gibt, die auf Isländisch "Walddrosseln" (skógarþröstur) heißen. 


Später wurde auch ein Sport- und Zeltplatz hier angelegt. 




Ausgangspunkt der Wanderungen am Parkplatz von Þrastalundur 

Auf dem Weg zu unserem Island-Haus kommen wir hier regelmäßig an Þrastalundur vorbei, einem Restaurant, das an der Straße 35 (Biskupstungnavegur) liegt, direkt hinter der Brücke über den Sog am Beginn der Waldes Þrostakógur.
 
Der erste Kiosk hier wurde 1967 gebaut, 2004 wurde dann das neue Gebäude errichtet, mit einem großem Restaurant- und einem kleineren Verkaufsbereich. 

Vom Parkplatz des Restaurants, wo die Wanderwege durch den Wald starten, hat man einen schönen Blick über die Brücke auf den Ingólfsfjall. 



Die Wege im Þrastaskógur sind längst ein beliebtes Naherholungsgebiet, und so ein kleiner Wald vor der Haustür hat schon etwas. Auch mein Mann war ganz begeistert - er hat hier sogar Walderdbeeren gefunden!





Gleðilegan bóndadag!

Alles Gute zum Männer-Tag! 


Der "Männer-Tag" wird auf Island immer im Januar gefeiert, am ersten Tag des Wintermonats Þorri. Gerne mit leckerem Essen, gutem isländischen Bier, süßer Schokolade und vielleicht ein bisschen Romantik...

Der alt-isländische Kalender

Der alt-isländische Kalender kannte genau zwei Jahreszeiten - Sommer und Winter. 

Dabei ist Winteranfang am ersten Samstag zwischen dem 21. und dem 27. Oktober. Der erste Sommertag (sumardagurinn fyrsti) ist der erste Donnerstag nach dem 18. April. 

Der Wintermonat Þorri, der "Dürremonat", beginnt am ersten Freitag zwischen dem 18. und dem 24. Januar - wahrscheinlich, weil zu dieser Zeit sich die Vorräte aus dem letzten Jahr langsam dem Ende zu neigen. Dafür wurde der erste Tag dieses Monats noch einmal mit einem besonderen Fest gewürdigt - es wurde das Opferfest Þorrablót gefeiert. Traditionelle Gerichte beim Þorrablót sind Hangikjöt, mit Schafsdung geräuchertes Lammfleisch, sauer eingelegte Widderhoden, gesengte Schafsköpfe, Blut- und Leberwurst, fermentierter Eishai (hakárl) oder auch Seehundflossen. 


Quellen belegen, dass es zumindest ab dem 17. Jahrhundert auf Island Brauch war, dass die Hausfrau am Vorabend des Wintermonats Þorri auf dem Hof ein großes Fest vorbereitete - und ihren Bauern besonders verwöhnte. Aus dieser Tradition entstand der bóndadagur, also quasi der "Tag des Hausherren". 

Heute ist der bóndadagur auf Island zum "Ehemänner-Tag" geworden, die Frauen schenken ihren Männern Blumen, verwöhnen sie mit besonders leckerem Essen oder auf andere Weise... (Und die Männer können sich dann am "Frauentag", dem konudagur, revanchieren - am ersten Sonntag zwischen dem 18. und dem 24. Februar, dem ersten Tag des alt-isländischen Wintermonats Góa.) 

In diesem Sinne: 

Alles Gute für unseren besten Ehemann, Vater und Großvater! 
Ég elska þig - ich liebe Dich!



Mittwoch, 19. Januar 2022

Hrunalaug

Hrunalaug, Januar 2022
Baden in der heißen Quelle


Mitten im Nirgendwo steht hier an einer heißen Quelle ein kleines altes Badehaus, das sich mit seinem Grassoden-Dach unauffällig in die Landschaft fügt. Tatsächlich ist das Häuschen so gut "getarnt", dass ich es erst gesehen habe, als wir schon praktisch direkt davor standen.  

Hruni ist ein alter Pfarrhof, an der Straße 344 (Hrunavegur) in der Nähe von Flúðir gelegen, in der Gemeinde Hrunamannahreppur (auch Ytri-Hreppur genannt). In der Gemeinde leben heute gut 800 Menschen, davon mehr als die Hälfte in Flúðir.

Hier auf dem Pfarrhof Hruni lebte Ende des 12. und Anfang des 13. Jahrhunderts der Gode Þorvaldur Gissurarson mit seiner Familie, der später zum Priester geweiht wurde und 1225 das Augustiner-Kloster auf der Insel Viðey (vor der Küste Reykjavíks) gründete - wahrscheinlich auf Anraten von Snorri Sturluson, dem berühmtes isländischen Politiker und Dichter dieser Zeit. 

Snorri Sturluson
im Saga Museum, Reykjavík
In Hruni wurde 1208 Porvaldurs Sohn Gissur Þorvaldsson geboren, der sehr jung mit Ingibjörg, einer Tochter von Snorri Sturluson, verheiratet wurde. Nach dem frühen Tod des gemeinsamen Sohnes ließen sich Gissur und Ingibjörg scheiden und Gissur heiratete anschließend seine Geliebte. 

Im Jahr 1241 ermordete Gissur mit mehreren Mitstreitern seinen früheren Schwiegervater Snorri und mehrere von dessen Söhnen und wurde dafür vom norwegischen König zum Jarl ernannt. Gissur ist eine sehr umstrittene Persönlichkeit der isländischen Geschichte, da er erheblichen Anteil daran hatte, dass Island schließlich 1262 von Norwegen unterworfen wurde.

Die heutige Kirche in Hruni (Hrunakirkja) wurde 1865 erbaut - eine Holzkirche mit Wellblech-Verkleidung, die rund 200 Menschen Platz bietet. 


Der Sage nach wurde die frühere Kirche von Hruni völlig zerstört: Nachdem ein Weihnachtsgottesdienst allzu fröhlich ausartete, erschien der Teufel höchstpersönlich und zerschmetterte die alte Kirche mit allen Menschen darin in einem Abgrund, so sagt man.

Ein Stückchen hinter dem Pfarrhof zweigt die Straße zur Quelle Hrunalaug ab. 

Das Gelände hier ist in Privatbesitz. 

Früher war die Quelle ein "Geheimtipp", bis sie vor gut 10 Jahren erstmals in einem Reiseführer erwähnt wurde. Teilweise wurde die Badestelle dann sogar von Reiseveranstalter mit Bustouren angefahren und von rund 200 Leuten pro Tag besucht - viele zu viele für diesen besonderen Ort. Die Besucher hinterließen nicht nur ihren Müll hier, sondern beschädigten auch das alte Badehaus und die Heißwasserbecken. Zwischenzeitlich wurde die Stelle sogar trockengelegt. 

Mittlerweile ist die Badestelle wieder in Betrieb. Die Landbesitzer haben eine Box aufgestellt, in die ehrliche Besucher ihren Obolus für die Benutzung der Badestelle entrichten - 1.000 Kronen, wahlweise auch 10 € oder 10 $ (bei den Preisen empfehle ich, lieber in Kronen zu zahlen, das ist umgerechnet deutlich günstiger als die 10 €!). 


Von dem kleinen Parkplatz an der Straße führt ein sehr gut gepflegter Trampelpfad über eine hübsche kleine Holzbrücke zur Hrunalaug. 


Sieht das hier nicht einfach nur wunderschön aus, mit dem eingebrochenen Eis, dem Fluss und der Landschaft in der herrlichen roten Wintersonne..?


Hier noch der Blick in die andere Richtung - und wieder geborstenes Eis.



Das Badehaus wurde vor etwa 100 Jahren an der Quelle Hrunalaug errichtet.



Das kleine Grassoden-Häuschen kann man als Umkleide und zum Verwahren seiner Sachen nutzen - und an der offenen Seite schließt sich dann gleich ein kleines steinernes Becken an. 


Außerdem gibt es noch zwei gemauerte Becken voller Wasser. 


Ach doch - nicht zu heiß, aber angenehm warm!


Wir waren nachmittags hier, als es schon wieder dunkel wurde...



Schon ein sehr isländischer Ort, mit diesem alten Badehäuschen mitten im Nirgendwo! Aber zum Zauber des Ortes gehört es auch, dass es einsam ist hier...