Sonntag, 27. März 2022

Kjötlaus kjötsúpa

Fleischlose Fleischsuppe


Kjötsúpa, Fleischsuppe, die traditionell mit Lammfleisch zubereitet wird, ist eines der bekanntesten Gerichte der isländischen Küche. 

Hier habe ich eine vegane Version von dieser Suppe gefunden, statt Lammfleisch mit Linsen.

Aber der Geschmack - der passt wirklich! 


Zutaten

1 Zwiebel
1 Stange Lauch
2 EL Rapsöl
1 TL gemahlener Kreuzkümmel
300 g Karotten
1/2 Sellerieknolle 
150 g Kartoffeln
1/2 Kopf Weißkohl
150 g rote Linsen
6 EL Haferflocken
1 Würfel Gemüsebrühe (vegan)
2 l Wasser
2 - 3 Lorbeer-Blätter
1 TL grobes Meersalz
1 Bund Petersilie


Zubereitung

Das Öl in einem großen Topf erhitzen.

Die Zwiebel und den Lauch schälen, grob klein schneiden...


...und in dem heißen Öl anbraten. 

Mit dem Kreuzkümmel bestreuen und vorsichtig anrösten. 


Derweil die Karotten, die Sellerieknolle und die Kartoffeln schälen und kleinschneiden.


Karotten, Sellerie und Kartoffeln in den Topf geben. 


Den Weißkohl putzen, zerkleinern und in dünne Streifen schneiden, den Kohl dann ebenfalls in den Topf geben...


...ebenso die Linsen und den Würfel Gemüsebrühe. 


Noch die Haferflocken hinzugeben, mit 2 l heißem Wasser aufgießen, mit dem Salz würzen, die Lorbeer-Blätter hinzufügen und das Ganze ca. 3/4 Stunde kochen lassen. 


Anschließend die Lorbeer-Blätter entfernen.

Die Petersilie waschen, zupfen und klein schneiden und noch mit in die Suppe geben.


Die heiße Suppe dann nach Geschmack mit Roggenbrot und veganer Margarine servieren. 





Freitag, 25. März 2022

Á bakka Ölfusár

Am Ufer der Ölfusá


Draußen auf unserer Terrasse schmilzt jetzt seit Anfang der Woche endlich der Schnee! Nachdem wir über 7 Wochen wirklich durchgehend Tiefschnee hatten, waren es die letzten Tage tagsüber dann immer über 5° und rundum schaut sogar schon wieder ein bisschen Landschaft auf dem ganzen Weiß heraus! Hey, sogar die Zufahrt zu unserem Haus ist wieder befahrbar! 

Aber vor lauter aufkommenden Frühlingsgefühlen dachte ich, ich zeige Euch doch schnell noch mal ein paar Schneebilder von diesem Jahr.

Hier waren wir einen Tag (als es gerade mal zur Abwechslung nicht aktiv schneite und stürmte) vor dem Einkaufen ein bisschen in Selfoss spazieren und sind ans Ufer der Ölfusá gelaufen. 


Die Ölfusá gilt als einer der wasserreichstes Flüsse Islands. Sie entsteht aus dem Zusammenfluss von Sog und Hvítá, etwa 6 km vor Selfoss. Über rund 25 km fließt die Ölfusá dann Richtung Atlantik, wo sie westlich von Eyrarbakki eine rd. 5 km breite Lagune bildet und schließlich ins Meer fließt. 

Es gibt zwei Brücken über die Öfusá, einmal die alte, gut 80 m breite Brücke in Selfoss von 1891 (nach dem Einsturz eines Milchlasters 1944 neu gebaut) und die 360 m lange Brücke über die Lagune auf der Straße 34 westlich von Eyrarbakki, die 1988 eingeweiht wurde.

Das Foto hier von der Ölfusárbrú vor dem Kreisverkehr in Selfoss, noch schön mit Weihnachtsbeleuchtung, ist vom Januar 2021. 


An der Stelle, wo wir hier spazieren waren und ich das Foto gemacht habe, ist die Ölfusá vielleicht noch rund 300 m breit. Geschätzt 500 m weiter, bei der Brücke, sind es geschätzt nur noch knapp 70 m - und der Fluss ist ordentlich reißend. 


Wenn hier plötzlich Elsa und Olaf aus "Frozen" ankämen, würde man sich doch kaum wundern - in diesem verzauberten Winterwunderland! Ich fühlte mich ein bisschen "aus der Welt gefallen"...


Okay - am Ufer entlang konnten wir nicht spazieren gehen, aber hier an der Stelle war zumindest ein Stück Weg geräumt und man hätte sich sogar auf die Bank setzen können...


...und den wirklich stimmungsvollen Ausblick über den Fluss genießen!


Und jetzt freue ich mich erstmal auf den Frühling. Unser Außenthermometer meldet aktuell um kurz vor halb 9 schon wieder + 0,2°!





Sonntag, 20. März 2022

Plokkviskur (vegan)

Veganer Fisch-Stampf


Plokkfiskur, also Fisch-Stampf mit Kartoffeln und weißer Sauce, ist ein klassisches isländisches Gericht. Umso mehr habe ich mich gefreut, auch eine vegane Version davon zu finden - mit Bananenblüten statt Fisch. 

Ich habe allerdings statt dem normalen Salz lieber das Algen-Salz von Saltverk genommen, um ein bisschen  den Geschmack nach "Meer" einzufangen.


Zutaten

500 g Bananenblüten
300 g gekochte Kartoffeln
50 g vegane Margarine
1 Zwiebel
3 EL Mehl
350 ml Pflanzenmilch
1 EL brauner Zucker 
1 Prise grobes Meersalz
1 Prise schwarzer Pfeffer
1 TL getrockneter Dill


Zubereitung

Die Bananenblüten (Banana Blossom) aus der Dose nehmen und das gesalzene Wasser gründlich abtropfen lassen. 


Die gekochten Kartoffeln in mundgerechte Stücke schneiden.


Die Margarine in einem großen Topf zum Schmelzen bringen.

Derweil die Zwiebel schälen, kleinschneiden... 


...und dann in der Margarine glasig werden lassen. 


Die Zwiebelstücke mit Mehl bestäuben und alle gut verrühren. 


Anschließend portionsweise die Pflanzenmilch dazu gießen und immer wieder gründlich verrühren. 


Wenn die Milch aufgekocht ist, die Hitze reduzieren und die Sauce ca. 5 Minuten unter ständigem Rühren köcheln lassen. 

Anschließend die Kartoffelstücke in die Sauce geben, ...


...ebenso die Bananenblüten und diese noch mit köcheln lassen.


Mit dem Zucker, Salz (ggf. Algensalz) und Pfeffer nach Belieben abschmecken.


Noch mit dem Dilll würzen. 


Den Plokkviskur dann mit Roggenbrot und veganer Margarine servieren.




Gulrótarkaka (vegan)

Veganer Karottenkuchen


Tatsächlich ist Karottenkuchen mit Frischkäse-Creme für mich einer meiner ganz persönlichen Lieblingskuchen auf Island. Ganz egal, ob in Reykjavík im Kaffi Loki an der Hallgrímskirkja oder in der Cafeteria im Nationalpark - bisher war der gulrótarkaka einfach überall richtig lecker!

Von daher war es mir ein ganz persönliches Bedürfnis, auch von diesem Kuchen eine "veganisierte Version" auf dem Blog zu haben - so lecker, wie dieser Kuchen ist!


Zutaten

360 g Weizenmehl
150 g brauner Zucker
3 TL Backpulver
2 TL Natron
1 EL Zimt
1Prise gemahlene Vanille
400 g Mandelmilch
120 g Öl
1 EL Apfelessig
4 mittelgroße Karotten

150 g veganer Frischkäse
250 g vegane Butter
250 g Puderzucker
1 Bio-Zitrone


Zubereitung

Den Backofen auf 180° Ober-Unter-Hitze vorheizen.

In einer großen Schüssel das Weizenmehl mit dem braunen Zucker, dem Backpulver und dem Natron sowie dem Zimt und der gemahlenen Vanille vermischen.


Anschließend erst die Mandelmilch, dann das Öl und den Essig nacheinander unterrühren, bis ein schön einheitlicher Teig entstanden ist.


Die Karotten schälen, klein raspeln und dann unter den Teig ziehen. 


Den Teig in zwei runde Formen (ca. 18 cm) geben...


... und ca. 25 bis 30 Minuten im vorgeheizten Backofen bei 180° Ober-Unter-Hitze backen (Stäbchenprobe!).



Die beiden Tortenböden anschließend gut auskühlen lassen. 

Dann die Creme zubereiten: 

Die vegane Butter in einem geeigneten Gefäß schaumig rühren. 

Anschließend erst den veganen Frischkäse mit der Butter verrühren, dann noch den Puderzucker, die geriebene Zitronenschale der Bio-Zitrone und den ausgepressten Zitronensaft.


Den ersten Boden auf eine Tortenplatte o.ä. setzen und mit der ersten Hälfte der Creme bestreichen.

Ich hatte dabei, aus rein optischen Gründen, erst etwas Creme in die Garnierspritze gefüllt und am Rand die Creme aufgespritzt, bevor ich die restliche Portion der ersten Hilfe dann in der Mitte zwischen den aufgespritzten "Häufchen" verstreichen habe. 


Dann den zweiten Boden darauf setzen und mit der zweiten Hälfte der Creme bestreichen...


...und nach Belieben dekorieren.


Bei mir sind gehackte Haselnuss-Kerne auf die obere Schicht Creme gewandert, und ich hatte vorher von der Creme wieder eine Spritze voll abgefüllt und die Creme damit rundum aufgespritzt, damit der Rand ein bisschen dekorativer aussieht. 


Den Kuchen dann gut gekühlt servieren.


Guten Appetit!




Samstag, 19. März 2022

Snjóþungur vetur

Ein schneereicher Winter


Irgendwie ist dieser Winter besonders lang - und besonders schneereich, zumindest bei uns in der Ecke. 

Vor allem im Februar gab es ungewöhnlich viel Schnee. In der Hauptstadtregion meldete der Wetterdienst den schneereichsten Februar seit dem Jahr 2000. Vielfach kamen die Schneeräumfahrzeuge gar nicht mehr nach. Und z.B. auch die Straßen über die Hellisheiði oder Þrengsli mussten immer wieder (teilweise auch über mehrere Tage) gesperrt werden, weil absolut kein Durchkommen zu schaffen war. 

Zu kalt und zu viel Schnee im Februar

Zudem war es landesweit der kälteste Februar seit 2002. Die Durchschnittstemperatur in der Hauptstadt lag im Februar 2022 bei - 1,3° - das liegt knapp 2° unter dem Durchschnitt der letzten 30 Jahre bzw. knapp 3° unter dem Durchschnitt der letzten 10 Jahre. 

Nach dem sehr kalten Februar waren die ersten Märztage dann wieder ungewöhnlich warm - die Durchschnittstemperatur betrug über Tage rund 1,5° - gut 1° wärmer als im Mittel der letzten 20 Jahre. Und der Schnee ist ja auch geschmolzen - aber nur langsam, und bevor er wirklich weg war, kam schon der nächste Schneesturm wieder. 

Den ersten Schnee diesen Winter hatten wir Mitte Oktober 

Mit diesem Ausblick aus dem Schlafzimmerfenster sind wir am 17. Oktober 2021 aufgewacht - alles war weiß. Wie herrlich! Aufrengend! Kommt, los - raus in den Schnee!


Anschließend war der Schnee ja wieder geschmolzen... Zwischenzeitlich war es dann wieder ungewöhnlich trocken. Zu Silvester bekamen wir eine SMS der örtlichen Feuerwehr: Wegen der massiven Trockenheit wurde zu ganz besonderer Vorsicht beim Abbrennen des Feuerwerks aufgerufen, dazu die Empfehlung, bitte immer einen Eimer Wasser, einen angeschlossenen Wasserschlauch o.ä. griffbereit zu haben, wenn man sein Feuerwerk zündete. Durch die große Trockenheit Ende des Jahres kam auch tatsächlich zu vielen Flächenbränden durch Feuerwerkskörper. 

Seit dem 30. Januar haben wir jetzt durchgehend Schnee. Aktuell sind es zwar 5°, meldet unser Thermometer, es regnet und der Schnee taut mal wieder, aber noch ist alles ziemlich weiß. Aber schauen wir mal...


So langsam wäre ich jedenfalls mal bereit für erste Frühlingsgefühle!