Im letzten Urlaub in Island bin ich auf meinem
Weg von Drangsness über die ehemalige Heringsfabrik Djúpavík ...
...und zurück bis nach Hólmavík durch
die Region Strandir im Nordosten der Westfjorde gefahren und habe das
Treibholz gesehen, das hier regelmäßig angeschwemmt wird.
Das Treibholz hier stammt aus Sibiren.
Das Holz, vorwiegend Lärchen, Kiefern und Fichten, wird in Sibirien geschlagen und
auf den Flüssen geflößt zum nächsten Sägewerk, dabei gehen
regelmäßig Stämme verloren. Diese werden dann über die Flüsse
zum Nordpolarmeer transportiert, frieren hier im Eis fest und werden
mit den Eisschollen von der Drift über rund 4.500 km Richtung Island
und Grönland befördert. Schließlich taut das Eis – und die
Stämme werden in Nordisland, insbesondere in der Region Strandir
wieder an die Strände gespült. Für den Weg von Sibirien bis Island
brauchen die Hölzer mindestens 5 Jahre, teilweise sind sie wohl auch
10 bis 12 Jahre unterwegs.
Heutzutage findet man weniger
Treibholz als früher, wahrscheinlich, weil in Sibirien weniger Holz
geflößt wird als früher, sondern mittlerweile vielfach direkt vor
Ort weiterverarbeitet wird. Auch nutzen nicht mehr alle Bauern das
Treibholz, das auf ihrem Land angeschwemmt wird, da das oft nicht
mehr wirklich rentabel ist.
Viele sammeln aber immer noch das Holz
ein, teilweise wird es sogar direkt vor Ort im kleinen
Familienbetrieb, oft nicht größer als eine normale Garage, gesägt
und dann regional weiterverkauft. In der Region hier sieht man viel
Treibholz, sowohl ganz zweckmäßig als Zaunpfähle, Wäschespinnen
u.ä., als auch sehr liebevoll geschnitzt als Kunstobjekte in den
Gärten.
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