Freitag, 11. Juli 2025

Ísland er úr leik á EM

Island ist ausgeschieden


Island ist bei der Frauen-Fußball-EM ausgeschieden, das stand bereits nach der zweiten Niederlage im zweiten der drei Gruppenspiele fest - aber wir haben trotzdem unseren Außenreporter zum letzten Spiel der Isländerinnen geschickt. 

Na ja, so ähnlich zumindest - Kind 2 ist begeisterter Fußball-Fan und hatte sich Karten besorgt für das EM-Spiel Island gegen Norwegen am 10. Juli in Thun um 21 Uhr. Und ich war begeistert und hatte gesagt - oh ja, schick mir unbedingt ganz viele Bilder und einen schönen Bericht, das kommt dann auf den Blog! 

Also sind dieses Mal alle Bilder dieses Blog-Artikels, soweit nicht anders angegeben, von Kind 2

Spielort Thun

Thun ist eine Stadt in der Schweiz, im Kanton Bern, kurz vor dem Ausfluss des Flusses Aare aus dem Thunersee gelegen, mit immerhin knapp 45.000 Einwohnern. Bereits aus der Jungsteinzeit ca. 2.500 v.Chr. lässt sich eine Siedlung im Gebiet der heutigen Stadt nachweisen. Etwa 60 v.Chr. wurde Thun Teil des Römischen Reichs, später gehörte es zu Burgund und ab 1033 n.Chr. dann zum Heiligen Römischen Reich. Im Jahr 1264 erhielt Thun das Stadtrecht. Der Wohnturm des Schlosses Thun wurde bereits um 1190 von den Zähringern errichtet, man trifft also noch heute in der Stadt überall auf Spuren der Vergangenheit. 

Mit der Bahn kommt man in rund 4,5 Stunden von Frankfurt/Main nach Thun

Kurz vor 14 Uhr meldete Kind 2, er ist in Thun angekommen. Er meldete, am Bahnhof hätten sie einen Fußballkäfig und zwei kleine Stände, ansonsten war die ganze Innenstadt schön dekoriert, überall EM-Flaggen und auch beim Riesenrad sei alles sehr schön gemacht. 

Riesenrad mit dem
historischen Wohnturm im Hintergrund

Auch am Fluss entlang, an der Aare, sind einige Flaggen. 


Die Fan-Meile selbst war zwar nicht besonders groß, aber dafür sehr schön gemacht, Kind 2 war durchaus angetan.
 

Kind 2 ist also erst einmal über die Fanmeile geschlendert und hat danach seinen Rucksack in ein Schließfach gebracht. Das Nötigste konnte er trotzdem dabei haben, Lidl als Sponsor hat kleine Sportbeutel ausgegeben, die man sogar mit ins Stadion nehmen durfte. 

Anfangs waren überall Norwegen-Fans, aber nachdem er seinen Rucksack weggebracht hatte, war der Platz plötzlich voll mit Isländern. Irgendwann wurde sogar isländische Musik gespielt und einige Besucher haben getanzt. 


Gegen 18 Uhr wurde dann zum isländischen Fan-Marsch aufgerufen. Kind 2 schätzt, es waren mindestens 500 Leute, die sich dem Fan-Marsch angeschlossen haben, wenn nicht sogar noch mehr. Er sagt, die Anwohner waren "sehr süß", alle haben mitgefeiert und die Straßensperrung komplett locker genommen. 

Der Fan-Marsch ging durch die Stadt zur Stockhorn-Arena, Kind 2 schätzt, der fröhliche Marsch dauerte rund 50 Minuten. Húh! 

In der Berichterstattung vom ZDF nach dem Spiel hat die Freundin von Kind 2 sogar auf dem Video vom Fan-Marsch auch noch Kind 2 entdeckt (s. Bild unten) - hach, wie schön! Wir haben uns gefreut! 


Die Stockhorn-Arena ist seit 2011 das Zuhause des FC Thun 1898. Seit Mai 2025 spielt die Männer-Mannschaft nach 5 Jahren in der 2. Liga wieder in der Schweizer Super League. Auch die Frauenmannschaft spielt in der Women's Super League. 
 
Die Arena bietet Platz für rund 10.000 Zuschauer (Sitz- und Stehplätze). 

Quelle: ZDF

Das Stadion liegt ca. 3 km vom historischen Stadtzentrum entfernt. Auch Kind 2 fand die Umgebung von der Stockhorn-Arena sehr schön und die Berge sind einfach eine wunderschöne Kulisse

Am Stadion angekommen, teilte sich der Fan-Zug. Es gab ein paar Stände für Essen und Trinken, den offiziellen Fanshop der Europameisterschaft und zwei Stände von Sponsoren. 

Kind 2 berichtet, der isländische Block im Stadion war "gefühlt echt gut gefüllt". Das erste Selfie hier hat er relativ früh gemacht, bevor der Block sich richtig füllte, aber dafür bekommt man da einen schönen Eindruck von der Arena. 


Es gibt auch noch ein Selfie von kurz vor dem Anpfiff, aber da sieht man nicht so viel - er wollte natürlich vermeiden, die Gesichter der Leute um ihn herum auf dem Foto zu haben. 


Áfram Ísland! 

Kind 2 war ganz begeistert von der tollen Stimmung im isländischen Fan-Block, den Gesängen, den Rufen ("Áfram Ísland!", auf Deutsch: "Vorwärts, Island!"). Nach dem Spiel kamen sogar einige Ordner zu den drei Vorsprechern und den Trommlern und sagten, wie beeindruckend sie die Stimmung fanden. 

Kind 2 berichtet, die 4 Gegentore der Norwegerinnen hätten "die Laune einiger zwar runtergezogen", aber "spätestens nach dem 4:3 waren alle wieder da". 


Außerdem fand er es krass, wie viele Schweizer Fans bei dem Spiel Island-Norwegen in Thun im Stadion waren. In der Nachspielzeit brach plötzlich lauter Jubel aus, unter der Schweizer Fans, und im isländischen Block wussten sie erst gar nicht, was los war - bis sie dann mitbekommen haben, dass in der 90.+3 Minute im parallel laufenden Spiel Schweiz gegen Finnland Riola Xhemaili den 1:1-Ausgleichstreffer für die Schweiz erzielt hatte, was der Schweiz den 2. Platz in der Gruppe und damit das Weiterkommen ins Viertelfinale der Heim-EM gesichert hat. Kein Wunder, dass die Schweizer Fans da begeistert jubelten!

Das Spiel Island gegen Norwegen selbst fand Kind 2 "ein absolut packendes Spiel, anders kann man es nicht bezeichnen" (O-Ton Kind 2).


Es ging zwar eigentlich um nichts mehr bei dem Spiel - die Norwegerinnen standen nach ihren Siegen mit 2:1 gegen die Gastgeberinnen aus der Schweiz und mit 2:1 gegen die Finninnen bereits vor dem Spiel als Gruppensieger fest, während die Isländerinnen nach dem 0:1 gegen Finnland und dem 0:2 gegen die Schweiz bereits aus dem Tournier ausgeschieden waren und keine Chance auf ein Weiterkommen mehr hatten. Aber trotzdem haben sie bis zum Schluss toll gekämpft! 

Auch wenn die Isländerinnen sich nach ihrer frühen 1:0-Führung in der 6. Minuten sich schließlich doch der B-Mannschaft der Norwegerinnen mit 4:3 geschlagen geben mussten, haben sie bis zum Abpfiff tapfer durchgehalten und noch in der 3. Minute der Nachspielzeit schaffte Island nach einem Straf-Elfmeter den 3:4 Anschlusstreffer. Und auch danach rannten die Isländerinnen weiter gegen die Norwegerinnen an - auch wenn es dann leider nicht mehr zum Ausgleich reichte. 


Kind 2 war von dem Spiel und der ganzen Atmosphäre rundum durchaus begeistert und vor allem den Fan-Marsch vorher zum Stadion fand er ein tolles Erlebnis. 

Und Kind 2 fand es toll, wie freundlich alle Leute beim Frauenfußball waren: Bei der Aufstellung wurde auch beim Gegner applaudiert, nur selten wurden Spielerinnen oder die Schiedsrichterin ausgebuht, auch beim Fan-Marsch liefen vorneweg die Island-Fans und dahinter die Norwegen-Fans, alle waren friedlich und gut gelaunt und einträchtig. 

Nach dem Spiel waren die Island-Fans alle schnell verschwunden, aber Kind 2 musste noch durchhalten, seine Bahn zurück ging erst morgens um 5 Uhr. Er hat es aber geschafft, zum Schluss hat er noch die letzten eins, zwei Stunden mit einer Norwegerin gequatscht und seinen Ausstieg aus dem Zug in Darmstadt hat er nur dank einem norwegischen Jungen mitbekommen, da er mittlerweile doch ein bisschen müde war. 

Alles in allem war es offensichtlich tolles Erlebnis!



Wir selber waren zum Spiel beim Public Viewing in der neuen Stadtmitte in Selfoss

Sagen wir mal so - auch wenn wir diese Bilder hier am Anfang gemacht haben, so richtig voll war es nicht. Und die Stimmung, auch wenn beim ersten Tor der Isländerinnen gejubelt wurde, wäre vielleicht noch ausbaufähig gewesen... Andererseits, es war schönes Wetter, wir konnten draußen sitzen und einfach genießen - das ist doch auch okay!  


Zumindest hat Island bis zum Schluss tapfer gekämpft und muss nicht torlos nach Hause fahren. 





Sonntag, 29. Juni 2025

Ég prjónaði húfu

Ich habe eine Mütze gestrickt - eine besondere Mütze für einen besonderen Freund


Wir haben einen lieben Freund, den wir vor 5 Jahren im Hot Pot im Schwimmbad von Borg kennengelernt haben und der mittlerweile so etwas wie unser "isländischer Vater" für uns geworden ist. Jemand, auf den wir uns wirklich verlassen können, wenn wir irgendein Problem haben. Er bringt uns, wenn wir auf Island sind, auch meistens zum Flughafen. 

Als er uns im April 2024 zum Flughafen gebracht hat, waren wir relativ früh dran - und da hat er es sich nicht nehmen zu lassen, mit uns über die gerade neugebaute und gerade freigegebene Straße über die frische Lava ein Stück in Richtung Blaue Lagune zu fahren. Ich war ja nicht so ganz überzeugt, und die Schilder mit "Auf keinen Fall anhalten, die Lava ist noch heiß!" oder so ähnlich standen ja auch nicht zum Spaß an der Straße, die waren ja ernst gemeint. Und rechts und links vom Asphalt dampfte es auch noch... 


Ich war erleichtert, als er dann wieder umgedreht ist und wir zurückgefahren sind Richtung Reykjanesbraut und Flughafen - aber ein besonderes Erlebnis war es auf jeden Fall!


Und hier wollte er uns auf einer anderen Fahrt zum Flughafen im August 2024 noch einen letzten Abschiedsblick auf den damaligen Vulkanausbruch gönnen, von einem kleinen Hügel nördlich der Reykjanesbraut aus... 


Mittlerweile ist es eine Art stehender Witz zwischen uns geworden, dass er mich auf der Fahrt zum Flughafen regelmäßig fragt, ob er noch irgendwo einen kleinen Abstecher einbauen soll..?!? Aber aktuell gibt es ja keinen aktiven Vulkan auf Reykjanes, da ist das "ungefährlich".

Aber in Gedanken an unsere speziellen Vulkan-Touren mit ihm habe ich ihm jetzt diese Mütze hier gestrickt - ich hoffe, sie gefällt ihm!


Kær kveðja, liebe Grüße!



Samstag, 28. Juni 2025

Rabarbarapæ

Rhabarber-Kuchen


Heute habe ich ein Rezept für einen ganz einfachen und sehr leckeren isländischen Rhabarber-Kuchen für Euch.

In Deutschland beginnt die Rhabarber-Ernte im April und endet traditionell Ende Juni. Eine alte Bauernregel besagt, dass nach dem Johannistag (= 24. Juni) kein Rhabarber mehr geerntet werden soll. Diese Regel hat folgenden Hintergrund: Im deutschen Sommer steigt aufgrund der hohen Temperaturen im Sommer der Gehalt an Oxalsäure im Rhabarber. Und zu viel Oxalsäure ist für Menschen ungesund. Mit der Blüte des Rhabarbers, die oft auch um diese Zeit beginnt, hat das aber nichts zu tun, es gibt wohl keinen Zusammenhang zwischen Blüte und steigendem Gehalt an Oxalsäure. Oft liest man auch, dass die Pflanze nach der Ernte ab Ende Juni eine Ruhepause braucht, um genügend Kraft für eine gute Ernte auch im nächsten Jahr zu sammeln. 

In der isländischen Küche beginnt die Rhabarber-Saison auf der Insel meist Anfang Juni und dauert eigentlich den ganzen Sommer über. Keine Ahnung, ob die Pflanzen hier keine Ruhepause brauchen oder ob die längere Ruhephase über den isländischen Winter das ausgleicht, weiß ich leider nicht. 

Die Temperaturen im isländischen Sommer sind vermutlich meist nicht so hoch, dass die Oxalsäure-Konzentration im Rhabarber zu hoch wird, aber man liest hier auf öfter den Tipp, bei Rhabarber, der Ende des Sommers geerntet wird, noch einen Esslöffel Zucker extra zu verwenden, weil der Rhabarber auch hier im Verlauf der Saison saurer wird. 


Das hier ist dann also mein letztes Rhabarber-Rezept in Deutschland für dieses Jahr - und ich freue mich darauf, dass es wieder frischen Rhabarber gibt, wenn wir nächste Woche nach Island fliegen!


Zutaten für ca. 6 Portionen

500 g Rhabarber 
1 EL Zucker
200 g geschmolzene Butter 
180 g weißer Zucker
1 TL Backpulver
120 g Weizenmehl
1 TL gemahlene Vanille
2 Eier 


Zubereitung

Den Rhabarber waschen, putzen, in ca. 1 - 2 cm dicke Scheiben schneiden und in eine Auflaufform legen. Mit 1 EL Zucker bestreuen, verrühren und kurz stehen lassen, während man den Teig zubereitet.


In einer Schüssel die geschmolzene Butter mit dem Zucker, dem Mehl, dem Backpulver und der Vanille verrühren.


Die Eier hinzugeben und gründlich verquirlen.


Den Teig über den Rhabarber gießen. 



Den Kuchen dann im vorgeheizten Backofen bei 180° Ober-Unter-Hitze ca. 30 Minuten lang backen, bis der Kuchen goldbraun geworden ist (Stäbchenprobe!).


Etwas abkühlen lassen und dann mit Schlagsahne oder Vanilleeis oder beidem servieren.


Guten Appetit! 




Mittwoch, 25. Juni 2025

Kochen mit KI - Rjúpa með snilldarsósu

Wenn die KI das Rezept schreibt - Schneehuhn mit Super-Sauce


Wie steht Ihr eigentlich zu KI? 

Mein Mann ist Informatiker. Und er beschäftigt sich nicht nur beruflich, sondern auch privat ganz begeistert mit den verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten von KI.  

Letztens hat er sich einen Spaß daraus gemacht, der KI eine Aufgabe zu stellen:

Er hatte in den Kühlschrank geschaut und überlegt, was wir noch für Rest übrig hatten - einen Rest Sahne, geriebenen Käse (den habe ich eigentlich immer vorrätig) und ein angefangenes Glas saure Gurken, das von den Pylsur (Hot Dogs) übrig geblieben war. Außerdem noch Rhabarber-Marmelade. Auf dem Tisch lag noch eine angefangene Packung Toast. Und als dann noch ein Schneehuhn draußen vor dem Fenster vorbei lief... 


.... stellte er der KI folgende Aufgabe:


Und die KI hat ein Rezept für Schneehuhn in Super-Sauce kreiert - klar, alles komplett erfunden,  aber im Brustton der Überzeugung! 

Allein die Zutaten zusammen klang ja schon fies, aber ausprobiert habe ich dieses reine KI-Rezept natürlich trotzdem - und falls sich jemand Sorgen macht, selbstverständlich habe ich NICHT das Schneehuhn draußen gejagt, sondern auf ein tiefgefrorenes schottisches Schneehuhn aus dem Tiefkühlschrank geholt.


Zutaten für 2 Portionen

1 Schneehuhn
150 ml Kochsahne
100 g geriebener Käse
2 EL Rhabarber-Marmelade
2 kleine saure Gurken (in feine Würfel geschnitten)
Salz und Pfeffer

2 Scheiben Toast 


Zubereitung

Das Schneehuhn in Stücke schneiden, gründlich waschen und trocken tupfen. Mit Salz und Pfeffer würzen.

In einer heißen Pfanne etwas Butter oder Öl erhitzen. Die Schneehuhn-Stücke von allen Seiten scharf anbraten, bis sie goldbraun und durchgegart sind (ca. 8 - 10 Minuten, je nach Größe).

Die Kochsahne in einem kleinen Topf erhitzen. Den geriebenen Käse hinzufügen und unter Rühren schmelzen lassen. Sobald die Sauce glatt ist, Rhabarber-Marmelade und die gewürfelten sauren Gurken einrühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. 

Die beiden Toastscheiben in der Pfanne goldbraun rösten. 

Die Toastscheiben auf Teller legen. Das Schneehuhn darauf anrichten und großzügig mit der Sauce übergießen. 

Mit einem Kleck Rhabarber-Marmelade als Dekoration servieren. 


Und, was ist raus gekommen..?

Die KI hat einen sehr schönen Vorspann geschrieben. 


Dazu dann das Rezept und noch ein möglichst blumig klingendes Fazit:


Und dazu noch eine Aufgabenstellung: 
"Erzeuge ein appetitliches Foto von dem Gericht!" 

KI-Bild vom Rezept

Na gut, beim der Foto ist der KI dann endgültig die Fantasie durchgegangen, ein Schneehuhn auf Toast mit Sauce und Rhabarber-Marmelade ist nun mal KEIN gebratenes Hähnchen auf Käse mit Johannisbeeren. Und wie, um alles in der Welt, hat sich der Granatapfel auf das Bild geschlichen?!?

Aber mein eigenes Ergebnis des KI-Rezepts sah eigentlich gar nicht so schlecht aus. 


Und tatsächlich war es sogar durchaus gut essbar, mit den Saure-Gurken-Stücken in der Sahne-Käse-Sauce bekam die Sauce eine sehr interessante, leicht körnige Konsistenz. Dazu die süßliche Note der Marmelade, das gebratene Schneehuhn, der knusprig-geröstete Toast... geschmacklich war es wirklich eine gute Erfahrung. Aber das nächste Rezept schreiben wir doch wieder selbst und überlassen das nicht irgendeiner KI, versprochen!


In diesem Sinne: Góð matarlyst! 
Oder eher: Verði þér að góðu! 

KI-Bild und Realität


Sonntag, 22. Juni 2025

Sérstök afmælisgjöf: Matreiðsla með Sabrínu

Ein besonderes Geburtstagsgeschenk: Kochen mit Sabrina


Ich hatte dieses Jahr einen runden Geburtstag, auf Isländisch einen "stórafmæli" - ich bin im März 50 Jahre geworden. Mein Mann wollte mir zu diesem besonderen Anlass auch ein ganz besonderes Geschenk machen. Und so kam er schließlich auf die Idee, Sabrina von Bitesized Iceland zu fragen, ob sie auch Koch-Events anbietet..? 

Wir haben Sabrina letzten Sommer kennen gelernt, als wir an ihrer Food Tour am Alten Hafen von Reykjavík teilgenommen haben - und total begeistert waren. Sowohl von der Tour an sich als auch von der Begeisterung von Sabrina für die isländische Esskultur. 

Quelle: Bitesized Iceland

Sabrina ist Amerikanerin und seit über 20 Jahren mit einem Isländer verheiratet. Zuerst hatten sie mit ihren Kindern lange in Dänemark gelebt, jetzt wohnen sie seit einigen Jahren in Island. 

Da sie selbst Einwanderin ist, hat Sabrina einen anderen Blick auf das Leben und das Essen in Island als Menschen, die mit Gammelhai, Schafskopf und Lakritzschokolade aufgewachsen sind. Aber durch ihre isländische Familie, insbesondere durch ihre Schwiegermutter, hat sie auch einen besonderen Zugang zur traditionellen isländischen Esskultur. Man merkt Sabrina die Begeisterung und das Interesse für isländisches Essen wirklich an und sie ist einfach die ideale Besetzung, um mit ihrer Firma Bitesized Iceland Touristen die isländische Küche nahe zu bringen!

Und sie bietet tatsächlich auf Anfrage auch Koch-Events an, juchhu! 

Mein Mann hatte mit Sabrina vereinbart, dass sie einen Tag nachmittags zu uns in unser Häuschen käme und wir gemeinsam kochten. Sie hatte uns vorab ein paar Essens-Vorschläge geschickt, für unsere gemeinsame Cooking Session, und wir haben uns dann für folgende Speisefolge entschieden:

Appetithappen: Eine kleine Brauðterta ("Brottorte") mit Räucherlachs und Ei

Hauptgericht: Fohlenfilet von der Kjötkompaní mit Pilzsauce, gerösteten Kartoffeln und Karotten und Rotkohlsalat mit Blaubeeren und Feta

Dessert: Skyr-Mousse mit Ingwer-Keksen und Blaubeer-Sauce

Sabrina kam wie vereinbart gegen 16 Uhr zu uns - voll bepackt mit all den eingekauften Lebensmitteln, die für das Essen benötigt werden. Und noch mit einer großen Tasche voller Kochutensilien, schließlich kann sie ja nicht wissen, was vor Ort jeweils an Kochausrüstung vorhanden ist oder nicht. 

Und sie hatte noch ein ganz besonderes Highlight dabei: 

Da wir ja schließlich gemeinsam zu meinem 50. Geburtstag gekocht haben, hatte sie extra das gute Geschirr mitgebracht, damit sie es uns richtig schön und festlichen machen konnte. So toll, ich habe mich so sehr darüber gefreut!


Und sie hatte sogar noch eine Auswahl an Weihnachtslöffeln von ihrer Schwiegermutter dabei - für mich extra den Löffel von 1975, meinem Geburtsjahr. Wie knuffig und wie liebevoll ist das denn?!? 


Sabrina hat dann erst einmal alle Lebensmittel ausgepackt und die Kochbücher, die sie mitgebracht hatte, und die Zutatenliste für unsere Cooking Session - und dann hat sie sich ihre Schürze umgebunden und ich habe mir meine Schürze umgebunden und dann haben wir zusammen gekocht! 

Es hat so Spaß gemacht!


Zuerst haben wir mit der Brot-Torte angefangen, damit die noch ein bisschen im Kühlschrank durchziehen konnte. 


Danach haben wir die Skyr-Mousse für das Dessert zubereitet. Mit reinem Skyr, Zucker, geriebener Zitronenschale, einer guten Prise gemahlenem Kardamom, Schlagsahne und weißer Schokolade. Und anschließend dann noch im Kühlschrank etwas fester werden lassen. Es war wirklich einfach nur total lecker und ich bereite Skyr-Mousse seitdem regelmäßig mit frischer Zitronenschale und Kardamom zu, weil mir das so gut geschmeckt hat! 


Zum Schluss haben wir dann für das Hauptgericht die Beilagen zubereitet, wie hier die im Backofen gerösteten Kartoffeln. 



Zum Schluss hat Sabrina das Fohlenfleisch scharf in der Pfanne angebraten. Das marinierte Fleisch stammte von der Kjötkompaní. In deren Filiale in Grandi, im Alten Hafen von Reykjavík, war Sabrina mit uns schon letztes Jahr bei ihrer Food Tour - dort gibt es absolut superleckeres Fleisch, aber der Preis ist hoch. Sabrina erzählte, da geht man hin und kauft besonderes Fleisch für besondere Anlässe. Für uns hatte sie in Trüffel- und Bärlauchmarinade eingelegte Fohlen-Filets gekauft. Das Filet kostet im Online-Angebot der Kjötkompaní aktuell knapp 80 € pro Kilo. Es ist definitiv sein Geld wert - aber definitiv auch nichts, was man sich im Alltag gönnen würde.


Sabrina hat das Fleisch scharf angebraten und dann mit dem Fleischthermometer kontrolliert, bis es auch die richtige Kerntemperatur erreicht hatte. Es war perfekt auf den Punkt!

Als das Essen fertig war, hat Sabrina unglaublich liebevoll mit ihrem schönen Geschirr für uns gedeckt und wir haben uns gemeinsam an den Tisch gesetzt. 


Hier ein Foto unserer Vorspeise:

Es gab eine kleine Brauðterta (Brottorte), mit einer Füllung mit Räucherlachs, hartgekochten Eier, frischen Kräutern und einer Mischung aus Mayonnaise, Miracle Whip und Sauerrahm, für die perfekte Konsistenz und den perfekten Geschmack. 

Die Brottorte musste ein bisschen im Kühlschrank durchziehen, dann haben Sabrina und ich uns beim Verzieren der Brottorte ausgetobt und nach Herzenslust dekoriert - mit hartgekochten Eiern, grünem Spargel, frischem Schnittlauch und Kaviar. Wie ein kleiner Weg ins Hobbit-Haus, findet Ihr nicht..?!?


Ich finde. auf dem Foto hier sieht man so richtig, wie toll das Kochen-Event mit Sabrina für mich war und dass ich wirklich, wirklich glücklich war - ich hatte einen traumhaften Abend! 


So fing das Essen an! 


Weiter ging es dann mit dem Hauptgericht - eine große Platte mit den gerösteten Kartoffeln und Karotten, darauf das herrliche Fohlenfleisch. In der Sauciere, passend zu dem guten Geschirr, dann die Pilzsauce und schließlich in der Schüssel noch der Salat. 


Es hat einfach nur großartig geschmeckt!!! 


Zum Abschluss des absolut gelungenen Essens gab es dann als Dessert noch dieses Skyr-Mousse hier, mit den schönen Weihnachtslöffeln haben wir die cremige Mousse gelöffelt, mit knusprigen Ingwer-Keks-Krümeln und süßer Blaubeer-Sauce mit frischen Blaubeeren! Einfach perfekt - ich liebe es!


Nach dem Essen haben wir dann mit Sabrina noch ganz gemütlich bei uns auf dem Sofa gesessen und bis halb 10 geredet - wir hatten mit ihr einfach unglaublich viele gemeinsame Themen, rund um isländische Küche, Isländisch-Lernen und Island. 

Es war einfach ein rundum perfekter Abend! Wir hatten so viel Spaß beim gemeinsamen Kochen, Essen und Reden - wirklich ein perfektes Geburtstagsgeschenk! Und vielen lieben Dank, Sabrina, 
Takk kærlega! Sjáumst!