Wanderung zum Vulkan (22. Juli 2024)
Seit letzter Woche Mittwoch (16.07.) bricht der Vulkan auf Reykjanes wieder aus, der 12. Vulkanausbruch mittlerweile seit März 2021 in dem Gebiet.
Am Dienstag hatten wir eine Freundin hier zum Abendessen zu Besuch, die Fotos zeigte von einer Kollegin, die am Tag vorher zum Vulkan gewandert war... oh, die Bilder waren toll! Und der Wind stand (vergleichsweise) günstig.
Letztlich kam es, wie es kommen musste, und mein Mann und Kind 4 (das eigentlich gar kein Kind mehr ist, sondern mittlerweile schon größer als ich!) sind abends gegen halb neun hier bei uns mit dem Auto los, sie wollten doch auch den Ausbruch und die Lava sehen. Ich bin nicht mitgefahren, nach meinem Terrassensturz bin ich doch noch nicht wieder so fit, dass ich mir eine Wanderung von mehr als einer Stunde über unebenes Gelände zutraue, und dann auch noch wieder zurück...
Mittlerweile kann man am kostenpflichtigen Parkplatz P1 am Fagradalsfjall parken und dann über eine mehr oder weniger gute Jeep-Piste zur Lava, zur frischen Lava wandern.
Und um 21.55 Uhr schickte er schon ganz begeistert das erste Foto: "Wir sehen ihn schon!"
Hier noch mal ein Ausschnitt von dem Bild, mit dem aktiven Vulkankrater am Ende des Weges.
Aktuell ist dieser Weg zum Vulkan nicht gesperrt, Besucher werden aber ermutigt, die Vorhersagen zur Luftqualität und zur Gasverschmutzung auf der Website der isländischen Wetterbehörde veður genau im Blick zu haben und ggf. eine Wanderung abzubrechen, wenn die Verhältnisse sich ändern. Für die Einsatzkräfte vor Ort wurden Masken ausgegeben.
Die Polizei weist auf Schildern mehrfach ausdrücklich darauf hin, dass man jetzt die hættusvæði, die Gefahrenzone, betritt. Jeder befindet sich hier auf eigenes Risiko.
Wenn man so da steht, angenehm warm, vielleicht 4 Meter von der glühenden und klirrenden Lava weg - dann ist das doch immer noch etwas ganz Besonderes, auch wenn es nicht das erste Mal ist! Aber doch immer wieder toll!
Es ist aber unbedingt Vorsicht geboten - die Lava ist wirklich glühend heiß und auch wenn sie von oben schon dunkel aussieht, innen drin ist es immer noch flüssig und es bewegt sich.
Kind 4 musste vor Mitternacht noch seine tägliche Lektion Duolingo machen, damit seine Serie nicht riss - und wo kann man das besser machen, als gemütlich im Gras sitzend mit gutem Internet irgendwo im Nirgendwo am Rande eines frischen, noch feurig glühenden Lavafeldes mit Blick auf einen spuckenden Vulkankrater..?!?
Mein Mann schwärmt - er hat ja so etwas schon ein paar Mal miterlebt. Aber es ist doch immer wieder toll. Der heiße Wind. Die klirrenden Geräusche, die die Lava macht. Die wabernde Luft über der heißen Lava. Der Geruch vom verbrannten Moos am Lava-Rand. Im Hintergrund der spuckende Vulkankegel. Und dazu die vielen Leute, die glücklich im Moos sitzen und sich fasziniert dieses Naturspektakel anschauen...
Um 23.26 Uhr meldete mein Mann, dass sie sich wieder auf den Rückweg machten, und um 0.42 schrieb er, dass sie im Auto saßen und losfahren wollten.
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