Ófelía - eine der Katzen von Reykjavík
Für viele Leute ist Reykjavík DIE Katzenhauptstadt überhaupt - wenn man durch die nördlichste Hauptstadt der Welt läuft, kann man überall die Katzen der Stadt treffen, vor allem in der Innenstadt, im Stadtzentrum von Reykjavík (Downtown) rund um die Hallgrímskirkja, auf dem Skólavörðustígur oder auf dem Laugavegur, der Haupteinkaufsstraße der Stadt.
Keine Sorge - die legendären Cats of Reykjavík, die Katzen von Reykjavík, sind im Regelfall keine armen, verwahrlosten Tiere, die kein Zuhause haben - ganz im Gegenteil.
Katzenhaltung in Reykjavík ist genau geregelt:
Freigänger-Katzen brauchen hier grundsätzlich ein Halsband, auf dem Name, Adresse und Telefonnummer des Besitzers angegeben sind. Außerdem sind Katzenbesitzer in Reykjavík verpflichtet, ihre Katzen vom Tierarzt mit einem Mikrochip versehen zu lassen, die Nummer muss beim Amt registriert sein. Alle freilaufenden Katzen müssen spätestens mit 6 Monaten kastriert werden.
Die meisten Katzen hier sind Freigänger, sie haben einen festen Wohnsitz bei Menschen, die sie lieben, sich um sie kümmern und sie gut versorgen. Die Katzen durchstreifen den Tag über die Stadt, bevor sie abends wieder nach Hause gehen.
In dem Souvenirladen Icemart in der Skólavörðustígur 38 kann man tagsüber oft eine der bekanntesten Katzen von Reykjavík treffen.
Hier bekommt man viele typisch-isländische Souvenir-Artikel, von Puffin-Geschirrhandtüchern, Schürzen und Topflappen über Ísland-Gläser, Schnapsgläsern aus Metall mit Wikinger-Motiven und Iceland-Tassen bis zu Gummi-Puffins zum Baden, Socken, T-Shirts und Pullovern - also fast alles, was das Touristen-Herzen erfreuen könnte.
Sie ist wahrscheinlich eine Ragdoll-Katze, das sagen zumindest Leute, die mehr von Katzen verstehen als ich.
Sie ist ein wunderschönes Tier, mit seidig-glattem, langem Fell, einer kleinen weiße Stelle auf der Nase und leuchtend himmelblaue Augen.
Sie isst z.B. gerne getrockneten Fisch und hat zwei eigene Instagram-Accounts, die allerdings beide nicht aktuell sind.
Ófelía ist nicht zu verkaufen.
Sie kommt in der Regel täglich in den Souvenir-Laden und macht es sich hier auf ihrer Lieblings-Wolldecke auf dem großen Tisch an der Tür gemütlich.
Der Laden hat sogar ein Schild aufgestellt, damit die Besucher wissen, mit wem sie es hier zu tun haben.
Ófelía hatte übrigens auch schon eine tragende Rolle in einem Film, und zwar in dem isländischen Film Undir Trénu (Under the Tree) von 2016.
Ich habe Ófelía bei unseren Begegnungen im Laden bisher als unglaublich langmütige, tiefenentspannte Katze erlebt, die geduldig alle Streicheleinheiten über sich ergehen ließ.
Als wir im April mit unserem Besuch im Laden waren und das erste Mal Ófelía auf ihrer Wolldecke geknipst haben, kam sogar ein Tour Guide mit einer kleinen Reisegruppe dazu, der seiner Gruppe - und uns gleich mit - viel Wissenswertes rund um diese besondere Katze erzählte.
Ich habe dann im Internet gesehen, dass es private Touren zu den "Katzen von Reykjavík" gibt, sozusagen spezielle CatWalks. Die Tour, die ich jetzt gesehen habe, war ein 2-stündiger Spaziergang für Kleingruppen bis max. 6 Personen durch die Innenstadt auf den Spuren der Katzen von Reykjavík. Die Tour kostet ab 56 Euro pro Person, im Preis ist aber auch ein Stopp im Katzen-Café mit Kaffee, Kakao und Gebäck enthalten. Außerdem geht lt. Website ein Teil des Erlöses als Spende an das Katzenheim Kattholt in Reykjavík.
Der Führer der Reisegruppe fragte uns auch, ob wir denn schon im Katzen-Café von Reykjavík gewesen wären, gerade um die Ecke, vielleicht 500 m von der Hallgrímskirkja entfernt..? Im "Kattakaffihús"..? Doch, ja, klar, da waren wir schon, konnten wir bestätigen - auf Einladung der Besitzerinnen waren wir als Food Blogger schon im Juni 2018 in diesem knuffigen Café für Katzenfans, das es seit März 2018 in der Innenstadt von Reykjavík gibt (Bergstaðastræti 10a).
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Fotos vom Kattakaffihús von 2018 |
Mit einem letzten Blick auf die tiefenentspannte Ófelía auf ihrer Wolldecke verabschiedeten wir uns von der Reisegruppe und ihrem netten Führer und gingen weiter.
P.S.: Winter- und Sommerfell
Wir hatten Ófelía zuerst nach Ostern getroffen, als wir mit Besuch in Reykjavík waren, und letztes Wochenende, als wir zum Schlampenmarsch (Druslugangan) in der Stadt waren, haben wir ihr extra noch einmal einen kurzen Besuch abgestattet - und waren entzückt, sie wieder an derselben Stelle auf derselben Wolldecke im Laden anzutreffen.
Im ersten Moment war ich allerdings verwirrt, die Katze an Ostern wirkte irgendwie viel größer und haariger und wilder als das kleine schlafende Bündel hier, das so zierlich und weich und flauschig aussah... Aber an sich, im Vergleich, die Ohren, der kleine weiße Fleck auf der Nase, das war schon genau so... Also wirklich dieselbe Katze!
Katzenmenschen, die ich kenne, haben mir mittlerweile erklärt, das müsste der Unterschied zwischen Winter- und Sommerfell sein.
Jetzt weiß ich, dass viele Katzen zwei Mal im Jahr ihr Fell wechseln - das Winterfell ist deutlich länger und dichter, mit einer dickeren Schicht Unterwolle, hierdurch kann sich zwischen den Haaren gewissermaßen eine isolierende Luftschicht bilden und die Katze warm halten.
Das Sommerfell ist dagegen leichter und meist dünner, kürzer und weniger dicht. So ist die Katze immer noch vor zu viel UV-Licht geschützt, kann aber überschüssige Körperwärme besser abgegeben und überhitzt nicht.
Schon deutlich, der Unterschied, wenn ich diese beiden Bilder von Ófelía vergleiche, einmal im Winter (Anfang April aufgenommen) und einmal im Sommer (Ende Juli). Aber knuffig ist sie so oder so!
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