Die 13 isländischen Weihnachtsmänner

 12. Dezember

Heute, am 12. Dezember, kommt auf Island der erste Weihnachtsmann...


Auf Island gibt es nämlich nicht nur einen Weihnachtsmann, sondern gleich 13.



Die isländischen Weihnachtsgesellen sind eigentlich Trolle – meist grobschlächtige Gesellen, ein bisschen knurrig, ein bisschen reizbar, nicht unbedingt die Hellsten – aber oft haben sie dann doch das Herz am rechten Fleck.



Gemeinsam mit ihren Eltern, dem fiesen alten Trollweib Grýla und ihrem dritten Ehemann Leppalúði leben die Weihnachtsmänner in den Felsenhöhlen von Dimmuborgir.



Außerdem lebt hier noch ihre schwarze Katze, die "Jólakötturinn", "die Weihnachtskatze". Sie ist groß, wild und gefährlich und frisst am liebsten faule Menschen und unartige Kinder.



In den 13 Nächten vor Weihnachten kommen die Weihnachtsmänner dann, einer nach dem anderen, herunter gestiegen zu den Menschen.

Am 12. Dezember kommt der erste, der Stekkjarstaur, der "Schafspferch-Pfosten". Er heißt so, weil er Beine wie diese Pfosten hat, lang und steif. Am liebsten trinkt er die Schafsmilch direkt aus den Eutern der Mutterschafe - wenn er denn ran kommt, mit seinen langen steifen Beinen.…


Am 13. Dezember kommt der Giljagaur, der "Schluchtengeselle". Er ist der größte und stärkste der Weihnachtsmänner, aber er ist sehr menschenscheu und schleicht sich deshalb am liebsten durch dunkle, tiefe Schluchten, wo ihn keiner sieht. Am liebsten nascht er den Schaum oben auf der frisch gemolkenen Kuhmilch.



Am 14. Dezember kommt Stúfur, der "Knirps", der kleinste der 13 Weihnachtsmänner. Er liebt es, die angebrannten Reste aus den Pfannen der Menschen zu schlecken.



Am 15. Dezember kommt Þvörusleikir, der "Kochlöffel-Lecker". Er liebt es, den Menschen heimlich die Kochlöffel abzuschlecken.



Am 16. Dezember kommt der Pottaskefill, der "Topf-Schaber", der heimlich die Töpfe der Menschen ausschabt, wenn man gerade nicht aufpasst.



Am 17. Dezember kommt der Askasleikir. Früher hatten die Menschen auf Island jeder einen hölzernen Essnapf, den "askur", und man saß beim Essen in der Stube auf den Betten. Wenn dann einer seinen Essnapf kurz auf den Boden stellte, nutzte der Askasleikir die Gelegenheit und schleckte schnell den Napf aus.


 Am 18. Dezember kommt der Hurðaskellir, der "Türen-Knaller". Er liebt es, die Menschen zu erschrecken, indem er im Dunkeln durch das Haus schleicht und plötzlich, mit einem lauten Knall, eine Tür zuschlägt und alle mit seinem Krach weckt.



Am 19. Dezember kommt der Skyrgámur, der "Skyr-Container", der auf den Höfen immer im Vorrat den Skyr aus den Fässern nascht.


 Am 20. Dezember kommt der Bjúgnakrækir, der "Wurst-Angler". Er zwängte sich früher immer in die Rauchkamine der Häuser und klaute dort die geräucherten Würste.


Am 21. Dezember kommt der Gluggagægir, der "Fenster-Glupscher". Der ist furchtbar neugierig und schaut am liebsten heimlich durch die erleuchteten Fenster in die Stuben der Menschen und beobachtet sie, wenn sie es nicht merken. 


Am 22. Dezember kommt der Gáttaþefur, der "Türschlitz-Schnüffler". Mit seiner riesigen, feinen Nase erschnüffelt dieser Weihnachtsmann jedes Versteck, in dem die Menschen versuchen, ihr Essen vor ungebetenen Mitessern zu verstecken.


Am 23. Dezember kommt, als vorletzter Weihnachtsmann, der Ketkrókur. Dieser "Keulen-Klauer" versucht, mit seinem langen Haken das Fleisch aus dem Kamin zu klauen, am liebsten die großen Lammkeulen, die bei den Menschen als Festtagsessen im Rauchfang hängen.


Als letzter Weihnachtsmann kommt an Heiligabend der Kertasníkir, der "Kerzenklauer". Er liebt Kerzen - am allerliebsten richtige Talgkerzen aus Schafsfett. Die leuchten nämlich nicht nur so schön, die schmecken auch noch lecker!


Ab dem 25. Dezember gehen die Brüder dann, in derselben Reihenfolge, in der sie gekommen sind, wieder zurück in ihre Höhlen.

Der letzte Weihnachtsgeselle geht am 6. Januar – und damit endet auf Island die Weihnachtszeit.






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