Dienstag, 31. Januar 2017

Þorrablót in Island

Schlachtfest im Wintermonat Þorri


Im altisländischen Kalender gab es sechs Sommer- und sechs Wintermonate. Der vierte der Wintermonate, der heutzutage am ersten Freitag zwischen dem 19. und dem 26. Januar beginnt, heißt "Þorri".

Woher der Name "Þorri" kommt, ist wohl nicht ganz klar - manche sagen, der Monat ist nach einem der Hrímþursar, der Reifriesen benannt, und zwar nach dem Reifriesen Þorri, was früher wörtlich übersetzt wohl soviel wie "Dürre" bedeutete. Andere sagen, der Monat sei nach einem legendären nordischen König namens Þorri benannt.


Das Þorrablót ist ein altes, nordisches Opferfest. Wörtlich übersetzt heißt Þorrablot „Blut(opfer) im Monat Þorri“. Hier wurden die letzten Tiere geschlachtet, die man nicht mehr über den Winter bringen konnte - und früher auch wirklich Blutopfer dargebracht, ob nun den Göttern oder dem jeweiligen König, ist wohl nicht abschließend geklärt.

Die vorchristliche Tradition des Þorrablot wurde in Island im 19. Jahrhundert wieder belebt und ist heute Teil der isländischen Volkskultur, das Fest wird mit vielen Bräuchen sehr festlich und mit reichlich deftigem Essen sehr üppig begangen. Auch in Restaurants werden jetzt viele Þorrablót-Essen angeboten, und in Island bietet selbst Ikea spezielle Þorrablót-Gerichte an, aktuell für umgerechnet knapp 13 Euro:

https://www.ikea.is/matsedill


Typische Gerichte beim  Þorrablot  sind Spezialitäten wie beispielsweise Blut- und Leberwurst (blóðmör und lifrarpylsa), Hangikjöt (über Schafsdung geräuchertes Lammfleisch), eingelegte Widderhoden (súrsaðir hrútspungar), angesengte Schafsköpfe (svið), Trockenfisch (harðfiskur) und Hákarl, der bekannte fermenierte Eishai.








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