Donnerstag, 10. November 2022

Für mehr Realität...

Letztens hatten uns die Nordlichter wirklich verwöhnt, fast jede Nacht tanzten sie über uns und ich konnte auf Facebook und Instagram Fotos posten, badend im Hot Pot oder beim Grillen unter den Nordlichtern. Schon schön! Da kamen dann auch Kommentare wie "Mensch, habt Ihr's gut!", "Ihr macht einen ja ganz neidisch".... 

Von daher wollte ich doch mal ein bisschen "mehr Realität" posten - und zeigen, dass auch unser Leben im Island-Haus nicht nur Seiten zum Angeben hat, nicht nur aus tollen Nordlicht-Fotos besteht... wobei - mit einem Nordlicht-Foto (oder zumindest dem Wunsch danach, das Nordlicht vor dem Fenster zu fotografieren) beginnt diese Geschichte auch... 

Die Geschichte vom Fenstersturz

Mein Mann guckte abends noch mal aus seinem Arbeitszimmer-Fenster, sah noch schwache grau-grüne Schlieren am Himmel und wollte noch ein Foto machen, mal schauen, ob das Licht wohl auf dem Foto richtig grün aussieht..?


(Dieses Foto ist tatsächlich NICHT an diesem besagten Abend entstanden, sondern ein paar Tage später. An diesem Abend hatte auch mein Mann dann keinen Sinn mehr für Nordlicht-Bilder.)

Jedenfalls wollte er ein Foto machen, öffnete das Fenster, das nach außen aufgeht, das Fenster schwang auf - und verschwand kopfüber in der Dunkelheit. Weg war es! Still und leise, nichts mehr zu hören.

Mein Mann war erst verwirrt, er sah im Dunkeln ja nichts, konnte es nicht fassen, beugte sich aus dem Fensterrahmen, tastete zunehmend hektisch nach dem Fenster und der Scheibe - aber da war nichts. Einfach nichts! Er kam dann rüber gestürmt - ihm wäre gerade was ganz Blödes passiert... 

Unsere große Taschenlampe (immer griffbereit, ganz wichtig, in einer Gegend ohne Straßenbeleuchtung und teilweise mit Stromausfällen, wenn auch sehr selten mittlerweile) brachte dann - wortwörtlich - Licht ins Dunkel:

Das Fenster (also die Scheibe mit Rahmen) war aufgeschwungen, obwohl es ausgerechnet an dem Abend eigentlich windstill war, dann hatte sich das Scharnier oben verabschiedet, weil das Holz an dieser Stelle offenbar morsch geworden war, das Fenster kippt oben weg, überschlug sich, hing noch kurz unten am Scharnier, das verbog sich komplett und durch das Gewicht riss es auch hier die Schrauben aus dem Rahmen. Und das Fenster kippte leise kopfüber nach draußen in die Dunkelheit... 

Wir fanden es dann, verkehrt herum an die Hauswand gelehnt, als ob es da einer hingestellt hätte. 

Die Scheibe hatte den Sturz zum Glück überlebt - sonst hätten wir ein richtiges Problem gehabt, nachts im Dunkeln bei Nachtfrost noch irgendwie das Fenster provisorisch abdichten zu müssen - puh. Wir sind immer noch dankbar!

In der Nacht hat mein Mann erstmal das Fenster geborgen, das da an der Hauswand lehnte, und wir haben es gemeinsam provisorisch wieder eingesetzt und "festgeeklemmt" - es war zum Glück alles windstill und das Fenster hatte nicht viel Spiel, es klemmte also wirklich erst einmal wieder fest. Und wir konnten - erschreckt, aber dann doch erleichtert - wieder ins Bett gehen. Gute Nacht!

Hier mal im Detail (und am Tage) das morsche Holz, wo das Scharnier rausgegangen ist... 


...und das komplett verbogene Scharnier unten. 


Damit war wirklich nichts mehr anzufangen, egal, wie sehr mein Mann versucht hat, noch daran herumzubieten!


Wir haben im Baumarkt neue Scharniere gekauft, vorsichtshalber auch noch zwei weitere Scharniere für die Seite, damit nicht zu viel Gewicht an einer Stelle hängt, und mein Mann hat die neuen Scharniere angebracht und wir haben das Fenster dann wieder eingesetzt und er hat alles fest verschraubt. 

Und für noch mehr Realität: Wir haben uns dabei übrigens beide jeweils einen Finger eingeklemmt, bei dem ganzen Ruckeln und Drücken und Ziehen, damit alles wieder richtig sitzt - mein Mann hat einen fiesen dunklen Fleck an der Fingerkuppe vom Mittelfinger und ich habe noch eine verschorfte Stelle außen am Zeigefinger... autsch!


Ganz perfekt ist es noch nicht, im Moment lässt sich das Fenster zwar prima öffnen, aber zum Schließen muss man ihm einen kleinen Schubs von außen geben... aber es hält dicht und warm und es ist winterfest. Die weiteren Feinarbeiten kommen im Frühjahr, wenn es draußen wieder wärmer wird... Hauptsache, es hält!


Wir sind auf jeden Fall froh und dankbar ud sehr erleichtert, dass unser Fenster seinen Sturz in die Dunkelheit soweit heil überstanden hat und die Scheibe ganz geblieben ist! 

 


1 Kommentar:

  1. 🤣 jeden Tag was Neues…. Ist das die Wetterseite?
    Liebe Grüsse Oscar

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