Die letzten Tage ist bei uns schon viel Schnee geschmolzen, bei Temperaturen um die 6° und viel Regen. Heute wenn es heute Nacht wieder kälter war, unter 0°, und es auch noch einmal Neuschnee gegeben hat.
Aber mittlerweile taut auch die Erde immer mehr auf, es ist schon ordentlich matschig. Ich hoffe also doch langsam auf Frühling...
Denn Winter auf Island ist ja immer wieder eine Herausforderung, auch für uns, auch wenn wir nur "in Teilzeit" in unserem Haus hier leben.
Letztem Jahr gab es teilweise wirklich heftige Schneemassen und längere Episoden mit Temperaturen an die - 20°, eigentlich ungewohnt kalt für die Verhältnisse in Südisland - große Kälte und wochenlang viel Schnee. Als wir nach Weihnachten nach Hause kamen, mussten wir uns wirklich erst einmal eine 3/4 Stunde durch den meterhohen Schnee graben, bis wir an die Haustür kamen...
Diesen Winter gab es nicht ganz so große Schneemengen wie im Jahr davor. Trotzdem hatten wir immer wieder praktische Probleme.
Von zugefrorenen Türschlössern...
Als wir nach Weihnachten ankamen, war das Schloss der Schuppentür zugefroren. Und im Schuppen ist unser Wasseranschluss, d.h. wenn wir nicht in den Schippen kommen, haben wir auch kein Wasser. Also mussten wir erst einmal irgendwie das Türschloss auftauen.
Zum Glück fielen mir die Handwärmer ein, die mein Mann einmal mitgebracht hatte - eigentlich zum Händewärmen draußen bei großer Kälte, aber beim Türschloss hat uns dieser kleine Pinguin auch gute Dienste geleistet.
Also hat mein Mann einfach den warmen Handwärmer gegen das Türschloss gedrückt, praktischerweise bekam er dabei trotz der Kälte draußen auch warme Hände - und der Handwärmer hat in relativ kurzer Zeit das zugefrorene Türschloss am Schuppen draußen erfolgreich aufgetaut. Wir mussten also nicht auf dem Trockenen sitzen!
...über einen eingefrorenen Wasseranschluss....
Eigentlich war es diesen Winter gar nicht so lange so kalt, aber einige kalte Tage hatten wir schon. Und als es einmal nachts - 13° war, ist uns der Wasseranschluss eingefroren. Der Wasseranschluss ist, wie schon erwähnt, im Schuppen. Eigentlich haben wir hier zwei Frostwächter, der Heißwasserboiler ist hier und die Wasserleitung ist zwischen Boden und Anschluss mit einem Heizdraht umwickelt, damit nichts einfriert.
Wahrscheinlich ist der Heizdraht nicht mehr ganz fit, jedenfalls hat diese eine kalte Nacht gereicht, und als ich morgens auf der Toilette war, versiegte plötzlich das Wasser. Der Wasseranschluss war eingefroren!
Wir hatten das Problem schon einmal und wussten, was wir tun mussten - die Frostwächter höher stellen, die Ölheizung in den Schuppen stellen und ordentlich aufheizen und ein Heizkissen um die Wasserleitung wickeln. Mit etwas Zeit hatten wir es so auch im letzten Jahr schon geschafft, die Wasserleitung wieder aufzutauen.
Auch dieses Mal hatten wir wieder Erfolg - und nach vielleicht 6, 7 Stunden hatten wir wieder Wasser.
Die Zeit bis dahin mussten wir allerdings überbrücken, zumindest für die Toilette und zum Händewäschen. Also habe ich mal wieder "Schnee gekocht" - den größten Kochtopf draußen mit Schnee gefüllt und dann auf den Herd gestellt und erwärmt, bis der ganze Schnee geschmolzen ist. Ich finde es ja immer wieder erstaunlich, wenn ein voller Topf Schnee hinterher nur etwas 1/4 Topf voll Wasser ergibt.
Aber zumindest den grundlegenden sanitären Bedürfnisse konnten wir so nachkommen.
...bis zum zugefrorenen Abfluss in der Küche
Wir waren anschließend dann so glücklich, dass wir wieder fließend Wasser aus der Leitung hatten, dass wir leichtsinnig wurden. Unser Wasserhahn in der Küche tropft immer ein bisschen. An sich ja undramatisch - aber das Wasser fließt halt unter der Spüle dann direkt nach unten auf die Erde ab.
Normalerweise kein Problem, wenn das ganze Wasser auf einmal mit genügend Schwung durchfließt. Aber wenn es nur tröpfelt... dann bildet sich unten am Abfluss ein kleiner Eistropfen. Und dann tröpfelt es wieder ein bisschen, es bildet sich ein etwas größerer Eistropfen... und noch ein bisschen, und noch ein bisschen... und als wir nachmittags spülen wollten, stellte ich fest: Es läuft nichts mehr ab. Zugefroren. Aber gründlich!
Das Problem hatten wir schon mal, seitdem stellen wir eigentlich bei Frost immer eine Tasse oder eine kleine Schüssel o.ö. unter den tropfenden Wasserhahn, um die Tropfen aufzufangen. Tja, das hatten wir jetzt aber leider vergessen... und der Abfluss war dicht.
Alle Versuche, mit kochendem Wasser den Abfluss wieder aufzutauen, blieben erfolglos.
Auch die Versuche mit dem Frostschutzmittel für Abflüsse blieben erfolglos.
Schließlich kam mein Mann mit der Rohrreinigungsspirale an, in der Hoffnung, das Heißwasser und das Frostschutzmittel würden sich langsam bis zum Eis hindurch arbeiten und dann käme er mit der Spirale durch. Auch diese Versuche blieben erfolglos.
Irgendwann gab er auf - und ließ die Spirale im Abfluss stecken, in der Hoffnung, vielleicht tut sich noch was und am Morgen käme er dann mit der Spirale durch. Großer Fehler! Als er morgens nach der Spirale guckte - was sie auch erfolgreich festgefroren. Juchhu!
Mit dem abgeschraubten Verbindungsstück konnten wir zumindest einen Eimer unter die Spüle stellen und trotz allem spülen. Im Hintergrund seht Ihr noch die Spirale, die im Abfluss festgefroren war...
Letztlich haben wir es dann mit Streusalz geschafft, den Abfluss doch noch soweit aufzutauen, dass mein Mann zumindest die Spirale wieder herausziehen konnte. Und nach mehreren Versuchen gelang es ihm dann doch noch, mit der Spirale durchzustoßen und den Abfluss wieder frei zu bekommen.
Das sind echte Glücksmomente in unserem isländischen Winter-Alltag, wenn aus dem Wasserhahn wieder fließend Wasser kommt und es durch den Abfluss einfach wieder ablaufen kann..!
Trotzdem freue ich mich jetzt langsam auf den Frühling und auf die ersten Schneeglöckchen..!
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