Mittwoch, 30. Dezember 2020

Takk fyrir árið sem er að líða.

Danke für das vergangene Jahr 2020

Auf Island gehört es sich ja, sich immer für das zu bedanken, was gewesen ist. Wenn man jemanden trifft, den man kennt, bedankt man sich immer für das letzte Treffen - und wenn man ein frohes neues Jahr wünscht, bedankt man sich gewissermaßen auch immer bei dem Jahr, das jetzt vergangen ist. 


Takk fyrir árið sem er að líða. 

Danke für das Jahr, das jetzt vergangen ist.

Dieses Jahr 2020 war ja nun ein sehr spezielles Jahr, sagen wir es mal so. Covid19 hat unsere ganze Welt, so, wie wir sie kannten, auf den Kopf gestellt. Und wie es weitergehen wird, bleibt abzuwarten. 

Auf jeden Fall war es ein aufregendes Jahr. Für uns ganz persönlich war es ein aufregendes, eigentlich aber sogar ein ganz gutes Jahr. 

Angefangen hat es für uns beim Silvesterfeuerwerk in Reykjavík - unser Jüngster hatte doch mehr Angst vor den Raketen als erwartet, also haben wir uns einen Platz bei der Brücke am Tjörnin gesucht, mit guter Sicht, aber ohne Geböller direkt bei uns.


Anschließend waren wir noch ein paar Tage "auf dem Land", in einem Häuschen bei Hveragerði, wo wir schon öfter gewesen waren, und haben einfach noch die Seele baumeln lassen...

Im Februar waren wir dann schon wieder auf Island - diesmal auf "Besichtigungstour" und haben uns Häuser angeschaut. Und haben uns dann letztlich für "unser Haus" entschieden!


Und dann kam Corona... 


Es war noch eine sehr aufregende Zeit, mit Höhen und Tiefen - aber letztlich hat doch alles mit "unserem Haus" geklappt und mein Mann konnte am 20. Juni wieder nach Island reisen und das Haus ein paar Tage später übernehmen. 


Alles in allem hatten wir dann einen langen, ruhigen Sommer in unserem Haus auf Island (auch wenn mein Mann immer wieder im Homeoffice arbeiten musste) - wir haben einiges am Haus gewerkelt, es einigermaßen "winterfest" gemacht, ein paar Ausflüge unternommen und besonders zu Anfang das touristenleere Land genossen. 


Auf Anregung unseres netten Nachbarn Vilhelm waren wir sogar auf einem Konzert - im Rahmen des Kulturfests in Sólheimar. Ein Gefühl wie aus einer anderen Welt... 


Im Sommer haben wir übrigens auch in einem Second-Hand-Laden einen kleinen pinken Lopi gekauft, genau genommen eine Jacke mit Kapuze, für die kleine Dame unserer Familie. Noch ist die Jacke unserer 2-jährigen Enkeltochter ein bisschen groß, aber sie zieht sie gerne an und sieht sehr süß damit aus! 


Im Herbst waren wir dann wieder in Island, in unserem Haus. Dieses Mal mit Einreise-Quarantäne, aber eigentlich war das eine sehr entspannte Zeit. Wir waren ja zu Hause und konnten es uns dort in Ruhe gemütlich machen. 


Wir hatten auch Glück mit dem Wetter und hatten mehrere Nächte mit Nordlichtern, teilweise einfach nur grandiosen Nordlichtern! 


Und dann endet unser Jahr 2020 wieder dort, wo es angefangen hat - auf Island. Dieses Mal im eigenen Haus auf dem Lande. 


Wir haben also allen Grund, auch für das Jahr 2020 von ganzem Herzen "Danke" zu sagen. In diesem Sinne: Takk fyrir árið sem er að líða. 


Ostasalat

Käsesalat


Ich liebe ja Käse - und so finde ich diesen Käsesalat mit frischem Gemüse und Obst und schön pfeffrig gewürzt ausgesprochen lecker! Mit frischem Brot dazu eine nette Vor- oder Nachspeise, aber bestimmt auch eine gute Beilage zum Grillen. Tja, das wäre doch eigentlich auch was für Silvester...

Zutaten

150 g Sauerrahm
1/2 TL Currypulver
1 kleine Dose geraspelte Ananas

200 g Cheddar
200 g Pfeffer-Käse

1 rote Paprika
1 kleine Stange Lauch
200 g Weintrauben


Zubereitung

Die Ananas-Dose öffnen, den Saft abgießen und die geraspelten Ananas-Stückchen mit dem Sauerrahm und dem Currypulver in einer großen Schüssel verrühren. 


Den Käse in kleine Würfel schneiden und in die Salatsauce geben.


Die Paprika und den Lauch waschen und putzen, anschließend die Paprika in feiner Stückchen schneiden, den Lauch halbieren und in dünne Ringe schneiden. 



Die Weintrauben waschen und halbieren.


Paprika, Lauch und Weintrauben in die Schüssel geben, ...


...alles gründlich verrühren, ggf. nach Geschmack noch mit Salz und Pfeffer würzen... 


...und mind. 2 Stunden im Kühlschrank durchziehen lassen.

Dann guten Appetit!







Montag, 28. Dezember 2020

Við erum heima

Island, halb 12 am Morgen...

Wir sind wieder in unserem Island-Haus


Juchhu, wir sind wieder "zu Hause" in unserem Island-Haus! 

Am Sonntag sind wir mit unseren beiden Jüngsten nach Island gereist. Island ist ja schon seit 20. November vom RKI nicht mehr als Corona-Risikogebiet eingestuft. Ganz aktuell liegt die Inzidenz im Inland bei 27,8 - für 14 Tage. Insoweit sieht es also (vergleichsweise) gut aus, und auch vom Arbeitgeber aus durfte ich reisen (Reisen in Risikogebiete sind bei uns untersagt).  

Ich war überrascht, wie viel Betrieb in Frankfurt am Flughafen war - irgendwo hatte ich die Tage gelesen, das Passagieraufkommen am Flughafen läge aktuell bei 40% vom Vorjahr, das kann schon hinkommen. Als wir im Juni/Juli bzw. Sept./Okt. geflogen sind, war definitiv sehr viel weniger los als jetzt. 

Am Gate fühlten wir uns allerdings relativ sicher - vor uns ging ein Flug nach Las Palmas, da durfte nur reisen, wer einen aktuellen negativen PCR-Test vorweisen konnte, der bei Einreise nicht älter als 72 Stunden sein darf. 

Unser Flieger war ganz gut besetzt, aber auch jetzt saßen nur die Leute zusammen, die auch zusammen reisten, und hinter uns waren die letzten drei Reihen komplett frei. 

Eigentlich sollten wir um 14.00 Uhr hier auf Island ankommen, tatsächlich sind wir aber schon kurz nach halb 2 gelandet. Auch auf dem Weg zur Teststation ging es flott, bei der Probenentnahme wurden wir als Familie mit Kindern schnell vorgezogen, der Test ging fix und routiniert - und um 14.10 Uhr standen wir schon komplett getestet und mit unserem Gepäck am Schalter der Autovermietung. 

Der Wetterdienst hatte eine "gelbe Wetterwarnung" für das ganze Land ausgegeben. Wir sind über die Hochebene Hellisheiði gefahren - auf der Anzeigentafel war die Windgeschwindigkeit mit 22 m/s angegeben, also knapp 80 km/h. In Böen wurden bis zu 29 m/s angezeigt, also etwa 105 km/h. Wir kamen an einem Auto vorbei, das es offensichtlich von der Straße geweht hatte. Hilfe war aber schon im Einsatz. 

Blick hinunter nach Hveragerði
(Foto vom 1. Januar 2020)

Den Rest der Strecke legten wir ohne Zwischenfall zurück, auch wenn es stellenweise noch ordentlich windig war und es teilweise auch noch mal einige Böen gab. Angenehm zu fahren war es definitiv nicht, die Wetterwarnung war schon ernst gemeint. 

Und hier im Haus wurde es dann noch etwas sehr aufregend:

Offensichtlich hatten wir die Heizungen zu niedrig eingestellt, es war sehr kalt im Haus. Als mein Mann dann das Wasser anstellte, floss es los, sowohl im Bad als auch auf der Toilette und in der Küche. Ich glaube, ich habe sehr laut aufgekreischt. 

Letztlich ließ sich dann klären, dass im Bad lediglich die Dusche nicht richtig zugedreht war. Unter der Spüle und unterm Waschbecken neben der Toilette hatte sich dagegen jeweils etwas gelöscht (wieso kann sich bei Kälte einfach so eine Muffe lösen..?!?). Nach mehreren Versuchen haben wir jetzt aber wieder kaltes und heißes Wasser. Bei der Toilette tropft es nur noch ein ganz klein bisschen unter dem Siphon (und wird aufgefangen) und unter der Spüle steht jetzt aus Gründen noch eine Schüssel bzw. mein Mann hat über Nacht nochmal das Kaltwasser dort zugedreht.

Außerdem hatte mein Mann noch seinen "Durchbruch" auf der Terrasse - ein Brett hat sich offenbar einseitig etwas gelöst und ist dann vor der nächsten Befestigung glatt abgebrochen. Immerhin - mein Mann hat offenbar nur eine kräftige Schürfwunde am Schienbein und seinen Schuh konnte er auch wieder bergen.   


Unserem neuen Hot Pot war scheinbar auch zu kalt, der produzierte erst einmal nur kryptische Fehlermeldungen, die in der Bedienungsanleitung im Internet gar nicht vorgesehen waren. Um halb zehn meldete mein Mann sich dann bei unserem guten Klempner, der versprach, am nächsten Tag zu kommen. Nach einigen weiteren Versuchen sprangen die Pumpen dann aber doch an. Mittlerweile war es auch soweit "windstill", dass man hören konnte, dass die Pumpen sich in Betrieb setzten. Die Wassertemperatur war zwar bei üppigen 2,5°, aber es kamen keine weiteren Fehlermeldungen und so konnten wir dann etwas beruhigter ins Bett gehen. 

Heute morgen war die Wassertemperatur im Hot Pot dann schon bei 21° angekommen, heute Mittag sogar schon bei 27°. Wir sind optimistisch, vielleicht doch noch morgen baden gehen zu können.

Die negativen Ergebnisse vom Corona-Test kamen auch noch gestern Abend. (Am 02. Januar haben wir Termin für den zweiten Test, am Neujahrstag ist das Test-Center wegen Feiertag - verständlicherweise - geschlossen.)


Wir hatten gestern noch ein warmes Abendbrot (Nudeln mit Tomatensauce), wir konnten uns auf dem Sofa in die Decken kuscheln, fernsehen und uns langsam wieder auftauen. Und nachher kommt noch unser netter Nachbar vorbei, der angeboten hat, für uns ein bisschen frische Milch vor die Tür zu stellen. 

Also eigentlich geht es uns ganz gut! 



Freitag, 25. Dezember 2020

2. Jóladagur - Annar í jólum

2. Weihnachtsfeiertag


Auf Island wird der 2. Weihnachtsfeiertag, der 2. Jóladagur, auch "annar í jólum" genannt, also "zweiter Weihnachtstag" oder eben der "andere Weihnachtstag".

Bis ins 18. Jahrhundert hinein gab es auf Island noch drei Weihnachtsfeiertage, bis der damals zuständige dänische König Christian VII. befand, es gäbe auf Island zu viele Feiertage, und kurzerhand den 3. Weihnachtsfeiertag, den 3. Osterfeiertag und den 3. Pfingsfeiertag abschaffte.

Die Tagen zwischen Weihnachten und Silvester, bei uns auf Deutsch oft als Zeit "zwischen den Jahren" bezeichnet wird, nennt man in Island übrigens oft "rest", was tatsächlich "Rest" bedeutet, allerdings nur in der Umgangssprache, normalerweise spricht man meist von "afgangar" oder "leifar". Diesen "Rest" verbringen die Isländer auch gerne in Ruhe zu Hause mit der Familie, Freunden, leckerem Essen und ihren neuen Weihnachtsbüchern.

In diesem Sinne: Gleðilega rest!











Freitag, 18. Dezember 2020

Gleðilegt jól 2020!

Frohe Weihnachten 2020!


Auch dieses Jahr wollen wir, mein Mann Markus und ich, Euch von ganzem Herzen frohe Weihnachten wünschen. 

In diesem Jahr hat sich sehr viel getan und vieles so verändert, wie wir es uns niemals hätten vorstellen können. 

Trotzdem oder gerade deswegen wünschen wir Euch allen einen wunderschönes, besinnliches und friedliches Weihnachtsfest. 

Liebe Grüße,
Eure Ursula 


Bestu óskir um gleðileg jól og farsælt kommandi ár! 
Beste Wünsche für ein frohes Weihnachtsfest und ein erfolgreiches neues Jahr!



Jólagrautur

Weihnachtsgrütze


Ris á l'amande, Risalamande - wie auch immer man es nennt, es ist seit etwa 1900 ein typisches Weihnachtsdessert in vielen nordischen Ländern, auch in Island ist die "jólagrautur", also die "Weihnachtsgrütze", bei vielen Familien Bestandteil der Weihnachtstradition geworden. 

Beim Dessert an Weihnachten wird dann noch eine ganze Mandel in dem Milchreis versteckt - ein "Mandelgeschenk", von dem weiß, bei wem es landet. Denn derjenige, der die Mandel findet, bekommt ein kleines Geschenk. 


Zutaten für 4 Portionen

1 l frische Milch
140 g Reis
1/2 TL Salz
1 Prise gemahlene Vanille
2 Bananen
50 g geraspelte dunkle Schokolade
125 ml Schlagsahne


Zubereitung 

Die Milch mit etwa Salz und der gemahlenen Vanille in einen großen Topf geben, den Reis hinzufügen und ... xx nach Packungsanleitung kochen.


Den Milchreis dann im Kochtopf etwas auskühlen lassen und dann mind. eine Stunde in den Kühlschrank stellen, bis er schön kalt geworden ist. 


Die Sahne steifschlagen.

Eine Banane mit der Gabel zerquetschen...


...und mit der geschlagenen Sahne und 2/3 der Raspelschokolade verrühren. 



Die Sahnemischung dann mit dem kalten Milchreis verrühren.


Die zweite Banane in dünne Scheiben schneiden und die Weihnachtsgrütze dann mit den Bananenscheiben und der restlichen Raspelschokolade garnieren. 


Na, wer findet wohl die Mandel..?


Montag, 14. Dezember 2020

Stóra-Sara

Riesen-Sara


Diese Kekse mit gemahlenen Mandeln / Marzipan, Buttercreme und Schoko-Überzug findet man in Skandinavien oft, in ganz verschiedenen Versionen. Das Original-Rezept ist übrigens eine dänische Erfindung, und zwar zu Ehren der französischen Schauspielerin Sarah Bernhardt (1844 - 1923): Schon bei ihrem ersten Besuch in Kopenhagen 1880 jubelten ihr die Massen zu. Als sie 1911 erneut Dänemark besuchte, um dort ihre Biographie vorzustellen, soll eine der führendenden Patisserien von Kopenhagen ihr zu Ehren dieses Gebäck kreiert haben.

In Dänemark gibt es dann "Sarah Bernhardt Kager", in Schweden gibt es "biskvier" - und in Island heißt ein Stück "Sara" und im Plural sind es dann eben "Sörur". Typisch bei den isländischen Rezepten ist übrigens immer noch ein bisschen Kaffee-Geschmack in der Creme. 

Ich habe schon mehrere Rezepte für "Sörur" hier auf dem Blog, neben der klassischen Version mit Marzipan auch eine Version mit Lakritz

Als ich jetzt in einer isländischen Zeitschrift mit Weihnachtsrezepten ein Rezept für einen Riesen-Sara als "Torte" getroffen habe, war mir sofort klar - das muss ausprobiert werden! 


Zutaten

100 g Rosinen
3 EL Himbeeressig
warmes Wasser

4 Eiweiß
1 Prise Salz
200 g Puderzucker
200 g gemahlene Mandeln

4 EL Ahornsirup
4 Eigelb
250 g weiche Butter
2 TL Kakaopulver
2 EL Instant-Cappuccino-Pulver
1 Prise gemahlene Vanille

80 g dunkle Schokolade
1 EL Mandelplättchen o.ä. zur Dekoration


Zubereitung

Am Abend vorher die Rosinen mit dem Himbeer-Essig in ein geeignetes Gefäß geben, warmes Wasser hinzugeben, bis die Rosinen bedeckt sind, und dann über Nacht einweichen.

Am nächsten Tag dann den Kuchen zubereiten:

Den Backofen auf 180° Ober-Unter-Hitze vorheizen.

Die Eier trennen. 

Das Eiweiß mit dem Salz gut steifschlagen. 


Den Puderzucker und die gemahlenen Mandeln unterziehen. 


Drei Kreise mit ca. 16 cm Durchmesser auf Backpapier zeichnen, den Teig auf den Kreisen verstreichen...


...und im vorgeheizten Backofen bei 180° Ober-Unter-Hitze ca. 20 Minuten lang backen, bis die Böden leicht gebräunt sind.


Die Böden aus dem Ofen holen und auskühlen lassen. 

In einem Topf den Ahornsirup erhitzen.

Das Eigelb in den Topf mit dem warmen Ahornsirup geben und gründlich schlagen. 


Anschließend die Butter in kleinen Stücken hinzufügen und langsam unterrühren.


Bei den Rosinen das überschüssige Wasser abgießen und dann pürieren.


Jetzt noch das Kakao-Pulver, das Instant-Cappuccino-Pulver...


...und die pürierten Rosinen hinzugeben und alles zu einer glatten Creme verrühren.


Die Creme dann mind. 2 Stunden im Kühlschrank fest werden lassen. 

Wenn die Creme eine gute Konsistenz hat und nicht mehr zu flüssig ist, schichtet man den Kuchen auf:
 
Den ersten Boden auf einen Kuchenteller legen, mit einem Drittel der Creme bestreichen.

Den zweiten Boden auflegen und mit dem zweiten Drittel der Creme bestreichen.


Den dritten Boden auflegen und mit dem letzten Drittel der Creme bestreichen.

Den Kuchen dann für gut eine Stunde in den Gefrierschrank stellen.

Die dunkle Schokolade im Wasserbad schmelzen und auf die oberste Creme-Schicht geben.


Nach Geschmack noch mit gerösteten Mandelblättchen, gehackten Mandeln o.ä. verzieren. 


Anschließend den Kuchen wieder in den Gefrierschrank stellen. 

Etwa eine halbe Stunde vor dem Servieren aus dem Gefrierschrank holen und antauen lassen. Na dann - guten Appetit!