Sonntag, 27. August 2017

Fiskisúpa með kókos og karrí

Fischsuppe mit Kokos und Curry


In den letzten Jahrzehnten hat Curry in vielfältiger Weise Einzug in die isländische Küche gefunden, z.B. Lamm-Curry, Fleisch-CurryFischauflauf mit Curry, Kabeljau mit Kokos-Curry. Hier mal ein Rezept für Fischsuppe mit Curry und Kokosmilch.

Für das Rezept hier benutzt man eigentlich Seeteufel, da ich den hier aber leider nicht bekommen habe, habe ich mir mit 300 g Heilbutt und 200 g Kabeljau beholfen. Ist auch sehr lecker!


Zutaten für 4 Personen

1 EL Kokosöl
2 TL Currypulver
1 TL körnige Gemüsebrühe
2 cm frischer Ingwer
1 Stange Lauch
1 gelbe Paprika
1 rote Paprika
1 kleiner Kopf Blumenkohl
400 ml Kokosmilch
600 ml Wasser
300 g Heilbutt
200 g Kabeljau


Zubereitung

In einem großen Topf das Kokosöl erhitzen. Das Currypulver und die Gemüsebrühe hinzufügen, verrühren und kurz anrösten.

Das Gemüse waschen, putzen und klein schneiden.


Das kleingeschnittene Gemüse dann kurz in dem Kokosöl anbraten...


...und mit der Kokosmilch und dem Wasser ablöschen.


Das Ganze dann etwa 15 Minuten kochen lassen.


Die Suppe gründlich pürieren.


Den Fisch waschen, säubern und in mundgerechte Stücke schneiden.


Mit dem Salz würzen, den kleingeschnittenen Fisch in die Suppe geben und noch ca. 3 Minuten kochen lassen.


Anschließend nach Geschmack noch mit frischem Pfeffer würzen und direkt servieren, traditionell mit frischem Brot und Butter. Bei uns gab es hier frisch gebackenes Sveitabrauð dazu.

Ich habe hier roten und schwarzen Pfeffer und etwas Dill verwendet, um den Geschmack zu unterstreichen und noch ein bisschen Farbe ins Essen zu bringen.


Guten Appetit!


Sveitabrauð

Landbrot


Von diesem Brot hier bin ich tatsächlich völlig begeistert - so einfach zuzubereiten, so wenig Zutaten, keine langen Zeiten zum Gehen... und hinterher eine wunderbar knackige Kruste und ein herrlich fluffiges Innenleben.

Hach ja, ich liebe dieses Sveitabrauð wirklich!


Zutaten

300 g Mehl
300 g Vollkornmehl
2 TL Backpulver
1 TL Salz
400 ml Buttermilch


Zubereitung

In einer großen Schüssel das Mehl mit dem Backpulver und dem Salz vermischen.


Die Buttermilch hinzugeben und alles zu einem geschmeidigen Teig verkneten.


Aus dem Teig mit bemehlten Händen ein schönes Brot formen.


Auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech...


...im vorgeheizten Backofen bei 180° Ober-Unter-Hitze ca. 1 Stunde lang backen.

Anschließend etwas auskühlen lassen und dann in Scheiben schneiden und genießen.


Guten Appetit!




Hvalreki - Wal gehabt!

Gestrandeter Wal = gefundenes Fressen


"Hval" bedeutet aus Isländisch "Wal", und "reki" bedeutet "Strandgut".

Das Wort "hvalreki" bedeutet also "gestrandeter Wal". Gleichzeitig bedeutet "hvalreki" aber auch im übertragenen Sinne so viel wie "gefundenes Fressen".

Der Bauer, dem der Strandabschnitt gehörte, auf dem ein Wal strandete, war ein gemachter Mann und hatte für die nächsten Jahre ausgesorgt...


...und konnte seine Vorratskammern ordentlich füllen. Das Fleisch wurde luftgetrocknet, geräuchert, fermentiert oder in Molke eingelegt, wie hier bei diesem modernen "súr hvalur" (= Saurer Wal).


Aber nicht nur als Nahrungsquelle waren die Wale jahrhundertelang von Bedeutung - praktisch alle Teile der Tiere konnten verwendet werden:

Aus der Haut eines Wales wurden z.B. Seile gedreht. Die Knochen wurden zu Schaufeln, Schalen, Nadeln, Spielzeug und anderem verarbeitet, aus dem Fischbein wurden Körbe geflochten, Zähne wurden als Griffe für Messer oder Klingen oder teilweise auch als Schmuck benutzt und aus der dicken Speckschicht der Wale gewann man Tran, der als Lampenöl genutzt wurde. Aus dem sog. Blubber eines großen Wals konnte man bis zu 5 Tonnen Tran herstellen, was im brennstoffarmen Island einen beträchtlichen Reichtum darstellte.

Walknochen als (Trink-)Gefäß im Museum Skógar 

Wenn einem also ganz unerwartet ein großes Glück in den Schoß fällt... Wal gehabt!


Heutzutage werden angeschwemmte Walkadaver allerdings auch in Island nicht mehr verwertet, man lässt sie am Strand liegen und verrotten.



Dieser Wal hier hat schon eine gewisse Zeit am Strand gelegen...


Der Weg am Strand entlang zu dem Walkadaver war allerdings recht gefährlich - gegen die Angriffe der Vögel halfen nur handfeste Bretter, die ebenfalls an dieser Stelle angeschwemmt worden waren.






Sjónvarpskaka

Fernseh-Kuchen


Wenn man Isländer fragt, was für sie ein "typisch isländischer Kuchen" ist, fällt immer wieder ein Name: Sjónvarpskaka.

Wörtlich übersetzt heißt das "Fernsehkuchen". Warum dieser Kuchen Fernsehkuchen heißt, konnte mir allerdings keiner wirklich beantworten. Vielleicht, weil er sich gut ohne große Sauerei beim gemütlichen Fernsehen auf der Couch essen lässt.

Eine Theorie besagt aber auch, der Kuchen heiße Fernsehkuchen, weil die Oberfläche des Kuchens aussehe wie früher das Fernsehbild in Island - krisselig und verrauscht. Da könnte natürlich auch etwas dran sein!

In Island ist der Kuchen übrigens nicht nur als Sjónvarpskaka (= Fernsehkuchen) bekannt, sondern auch noch als "Skólakaka" (= Schulkuchen) und als "Gullkaka" (= Goldkuchen).



Zutaten

4 Eier
300 g Zucker
250 g Mehl
2 TL Backpulver
1 Prise gemahlene Vanille
200 g Milch
50 g Margarine

Für den Kokoskaramell-Belag

125 g Margarine
100 g Kokosflocken
125 g Puderzucker
4 EL Milch


Zubereitung

Den Backofen auf 180 Ober-Unter-Hitze vorheizen.

In einer großen Schüssel die Eier mit dem Zucker schaumig rühren.


Mehl, Backpulver und die gemahlene Vanille hinzufügen.


Die Milch und die Margarine hinzugeben...


...und alles zu einem glatten Teig verarbeiten.


In eine mit Backpapier ausgelegte Springform (ca. 24 cm) geben und im vorgeheizten Backofen im unteren Drittel bei 180° ca. 35 Minuten lang backen.


Den Kuchen kurz aus dem Ofen nehmen und den Belag vorbereiten:

Alle Zutaten für den Belag in einen kleinen Topf geben und langsam erwärmen, dabei immer wieder umrühren. Die Mischung etwa 5 Minuten köcheln lassen.


Die Kokosmischung auf die Mitte des Kuchens geben und ganz vorsichtig verstreichen, dabei aber einen kleinen Rand lassen, damit beim Backen nichts runterfließt.


Anschließend noch ca. 25 Minuten bei 180° Ober-Unter-Hitze im unteren Drittel des Backofens backen.

Den Kuchen dann aus dem Ofen nehmen und auskühlen lassen.


Der "klassische Fernsehkuchen" wird in Island meist mit Schlagsahne und kalter Milch genossen.


Viel Spaß bei einem gemütlichen Fernsehnachmittag!



Dienstag, 22. August 2017

Steikt klausturbleikja með möndlusmjör

Gebratener Saibling mit Mandelbutter 


Saibling heißt auf Isländisch "bleikja" (auf Englisch "Artic Char"). Saiblinge sind aus der Familie der Lachsfische.

Eine besonders große Vielfalt an unterschiedlichen Saibling-Arten findet man in Island im See Þingvallavatn - der See soll der einzige Ort der Welt sein, wo gleichzeitig vier verschiedene Arten Saibling leben, die sich alle so in den letzten 10.000 Jahren hier entwickelt haben.


Zutaten für 2 Personen

2 Saiblinge
4 EL Mehl
1/2 TL grobes Meersalz
1/2 TL schwarzer Pfeffer
1 EL Butter

150 g Butter
1 Bund Petersilie
100 g Champignons
50 g gehobelte Mandeln
50 g Scampi
1 TL Zitronensaft
1 Prise schwarzer Pfeffer


Zubereitung

Die Fische waschen, möglichst sorgfältig filetieren und trocken tupfen.


Das Mehl auf einem Teller mit dem Salz und dem Pfeffer verrühren und den Fisch von beiden Seiten hineinlegen.


In einer großen Pfanne den Esslöffel Butter schmelzen lassen.

Den Fisch in der heißen Pfanne ein paar Minuten von jeder Seite braten.


Anschließend den Fisch in einer feuerfesten Form im Backofen warmhalten.


Die übrige Butter in die Pfanne geben.

Die Champignons und die Petersilie waschen, putzen und kleinschneiden.


Anschließend zusammen mit den gehobelten Mandeln und den Scampi ebenfalls in die Pfanne geben und gründlich verrühren und mit etwas Pfeffer und einem EL Zitronensaft würzen.


Den Fisch anrichten, mit der Mandelbutter übergießen und direkt servieren. Meistens isst man dieses Fischgericht mit gekochten Kartoffeln und frischem Salat - bei uns gab es hier Gulrótasalat, also Karottensalat mit Rosinen dazu.


Guten Appetit! 





Gulrótasalat

Karottensalat


Zutaten

300 g Karotten
2 EL Rosinen

2 EL Rapsöl
2 EL Zitronensaft
1 TL Zucker
1 Prise grobes Salz
1 Prise schwarzer Pfeffer
1 EL gehackte Petersilie


Zubereitung

Die Karotten waschen, schälen und in kleine Stücke raspeln.


Zusammen mit den Rosinen in eine große Salatschüssel geben.


Das Öl mit dem Zitronensaft, Zucker, Salz und Pfeffer verrühren, ...


....über die geraspelten Karotten gießen und alles gründlich vermischen und mit der gehackten Petersilie bestreuen.


Für 1 - 2 Stunden im Kühlschrank durchziehen lassen und dann servieren.
Je nach Geschmack noch mit etwas Salz und Pfeffer würzen.