Donnerstag, 20. Oktober 2022

Eierkochen in der Natur

Es gibt nicht viele Ecken, wo man sich beim Wandern in der freien Natur einfach so ein Ei kochen kann - aber in einigen Ecken auf Island geht das.

Mein Mann war am Montag wandern, in der Nähe in einem Gebiet mit heißen Schlammquellen. 

Und er hatte sich auch für kulinarische Abenteuer gerüstet - mit einem frischen Ei, einem "Egg Timer", der sich verfärbt, damit man sieht, wie durchgekocht das Ei ist, und einem Plastikbeutel (ein Netz hatten wir leider nicht).

Varúð! Hverasvæði 

Hverasvæði bedeutet "Solfatarenfeld". Von Solfataren bzw. Fumarolen spricht man, wenn aus Erdspalten oder Löchern in vulkanischen Gebieten heißer, schwefelhaltiger Wasserdampf bzw. Gas ausströmt. Ein Schlammtopf ("leirhver", auf Englisch "mud pot") ist eine heiße Quelle, die in geothermal aktiven Gebieten durch Grundwasserzufluss gespeist wird, wobei ein Teil des Wasser verdampft und das restliche Wasser, zusammen mit Wasserdampf und vulkanischen Gasen, dann blubbern an einigen Stellen an die Oberfläche aufsteigt.

Solche Schlammtöpfe können wirklich lebensgefährlich sein - es heißt z.B., die Stadt Hveragerði habe Anfang des 20. Jahrhunderts die Straßenbeleuchtung eingeführt, nachdem ein Mann im Dunkeln in einen solcher Schlammtöpfe im Ort gefallen und gestorben sei. 


Mit dem Wetter hatte mein Mann wirklich Glück - absolut goldener September hier auf Island. Und dazu die ganzen dampfenden Quellen im frühen Abendlicht, das hat schon seinen ganz besonderen Reiz!



Man muss aber wirklich extrem vorsichtig sein in so einer Landschaft, so wunderschön sie auch ist, Der Besucher wird durch zahlreiche Schilder und Absperrungen gewarnt.


Achtung, Schlammquellen!

In diesem Gebiet gibt es viele gefährliche Schlammquellen. Es entstehen ständig neue Quellen ohne klare Anzeichen an der Oberfläche. Bleiben Sie auf den Wegen, gehen Sie nicht zu nah an die Schlammquellen heran. Betreten auf eigene Gefahr!

Die Warnung auf diesen Schildern, dass sich in solchen Gebieten ständig neue Quellen bilden, ohne dass man es vorher an der Oberfläche unbedingt erkennen kann, ist übrigens absolut ernst gemeint! 


Eierkochen in der Natur 

Mein Mann hat sich bei seiner Wanderung in einer der heißen Quellen hier sein Ei gekocht:


Das Ei kam, zusammen mit dem Egg Timer, in eine Plastiktüte, das Ganze hat mein Mann dann in eine der heißen Quellen gehängt, hier in dieser surrealen Landschaft, und die Henkel der Tüte hat er noch mit einem großen Stein beschwert, um alles möglichst gut zu sichern und selbst auch genügend Abstand zu wahren.



Die Tüte hing dann 10 Minuten in der blubbernden Quelle, anschließend zeigte das "Eieruhr-Ei" an, dass es hartgekocht wäre. 


Allerdings war das frischgekochte Ei jetzt ordentlich heiß und mein Mann musste erst einmal ein bisschen warten, bevor er sein Ei überhaupt pellen konnte. Hat aber dann bestens geklappt und gut geschmeckt!


Frisch gestärkt ging es dann wieder zurück nach Hause...


Die sichere Alterative:

Wenn Ihr Euch auch mal Euer Ei in der isländischen Natur kochen wollt, empfehle ich Euch den Geothermal Park in Hveragerði - hier können Besucher sich ein Ei kaufen und eine "Angel" ausleihen und sich dann ihr Ei ganz frisch in einer der heißen Quellen kochen. Für kleine und große Kinder schon ein cooles Erlebnis!


Geothermal Park in Hveragerði, Eierkochen 2013 / 2014 





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