Montag, 1. März 2021

Fyrsta mars er bjórdagurinn

Am 1. März ist "Bier-Tag" auf Island


Auf Island war der Verkauf von Bier tatsächlich 74 Jahre lang strikt verboten. 

Beim Volksbegehren 1908 stimmten rd. 60% für die Pohibition

Der Orden der Guttempler (I.O.G.T.) ist eine internationale Organisation, die sich für Enthaltsamkeit von Alkohol und Drogen einsetzt. Außerdem verstehen sich die Guttempler als Bildungs-, Friedens- und Kulturorganisation sowie als Anlaufstelle für Prävention und Selbsthilfe. Der Orden nahm 1884 seine Tätigkeit auch auf Island auf und gewann im Kampf gegen den Alkoholismus zunehmend an gesellschaftlichem Einfluss. 

Niederlassung der Heilsarmee in Reykjavík 

Bei einem Volksbegehren 1908 stimmten schließlich rund 60% der Stimmberechtigten für das von den Guttemplern geforderte Alkoholverbot. Ab 1909 galt dann zunächst ein Einfuhrverbot für Alkohol. Ab 1915 trat dann ein vollständiges Alkoholverbot im ganzen Land in Kraft, alkoholische Getränke durften auf Island weder hergestellt noch verkauft werden. 

Ab 1922 staatliche Wein-Läden

Ab 1922 wurde der Verkauf von Weinen allerdings wieder zugelassen - Spanien, einer der größten Abnehmer von isländischem Stockfisch, drohte mit einem Handelsembargo, wenn Island im Gegenzug für den Stockfisch nicht wieder spanischen Wein einkaufte. Im Jahr 1922 wurden dann die staatlichen Alkohol-Läden gegründet, die "vínbúð", also der "Weinladen". 

Heute gibt es auf Island rund 50 Geschäfte des Monopolunternehmens ÁTVR, da man außerhalb von Restaurants und Bars mit Ausschank-Erlaubnis nur hier alkoholische Getränke mit mehr als 2,25% Alkohol erwerben. (Leichtbier mit max. 2,25% Alkohol darf heute aber auch im Supermarkt verkauft werden.)

Vínbúðin in Ísarfjörður

Nach einem weiteren Referendum 1933 wurde dann das Alkoholverbot weiter gelockert, nunmehr durften die staatlichen Alkohol-Läden auch andere alkoholische Getränke und Spirituosen verkaufen (wie z.B. den isländischen Brennivín), nur der Verkauf von Bier mit mehr als 2,25% Alkohol blieb weiterhin verboten auf Island. 


Teilweise liest man, dass die isländische Regierung Angst gehabt habe, wenn der Import von Bier erlaubt würde, würde zu viel isländisches Geld dann nach Dänemark fließen würde. Oft wurde aber auch argumentiert, dass Bierkonsum bei Jugendlichen vermehrt zu Alkoholismus führe, dass billiges Bier (anders als teurer, hochprozentiger Wein) zu gesteigertem Alkoholkonsum in der arbeitenden Bevölkerung führen würde und der Alkoholschmuggel ausgerottet werden sollte, ebenso wie das illegale Selbstbrauen (und die damit verbundenen gesundheitlichen Gefahren).

Aufhebung des Bier-Verbots erst 1989

Erst seit dem 01. März 1989 ist der Verkauf von Bier auf Island wieder erlaubt.

Hier habe ich Euch mal ein paar Biere der nord-isländischen Brauerei präsentiert, die mein Mann zu Weihnachten geschenkt bekommen hat. 





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