Während es aktuell auf der Halbinsel Reykjanes ordentlich rumort und heftige Erdbeben schon seit Tagen kräftig das Land erschüttern, wollte ich Euch doch noch ein paar Bilder nachreichen, die wir im Januar dort in der Gegend gemacht hatten.
Wir hatten unseren mittleren Sohn nach Keflavík zum Flughafen gebracht. Von der Fluggesellschaft bekamen wir die Ansagen, wir sollten bis zum Abflug in der näheren Umgebung bleiben, wenn etwas wäre, da Kind3 noch minderjährig ist. Also haben wir ihn an den Flughafen gebracht, mit ihm sein Gepäck aufgegeben und dann gewartet, bis er uns per Handy Bescheid gesagt hat, dass er gut durch die Sicherheitskontrolle gekommen ist. Und während er dann am Gate gewartet hat, sind wir bei strahlendem Wetter und herrlichen Sonnenschein ein bisschen über die Halbinsel gefahren.
Zuerst haben wir an einem Kurzzeit-Parkplatz hinter dem Flughafen noch einmal gehalten. Einerseits finde ich es eigentlich witzig, dieses Schild mit Bild, dass man dort nicht seine Notdurft verrichten darf, andererseits steht das Schild ja vermutlich auch nicht aus Jux und Dollerei dort...
Vom Flughafen sind wir zunächst zum Leuchtturm nach Garður gefahren, ca. 10 km vom Flughafen entfernt. Der alte Leuchtturm hier wurde 1897 erbaut.
Das Wetter war wunderschön - aber ordentlich windig, so dass wir doch wieder zurück ins Auto geflüchtet sind.
An der Kirche von Garður haben wir an einem großen Parkplatz (gefühlt am Rande der Welt) noch einen kurzen Stopp eingelegt. Die Kirche stammt in ihrer heutigen Form im wesentlichen von 1863, der Kirchturm ist jedoch eine moderne Holzkonstruktion eines lokalen Künstlers.
Das Haus gegenüber der Kirche, auf einem kleinen Hügel gelegen, war offenbar leer, das Licht leuchtet hindurch und vor dem Haus war noch ein Weihnachtsbaum angebunden.
Eigentlich waren wir ja, ehrlich gesagt, auf den Spuren von "Forsthaus Falkenau" unterwegs - auf der Suche nach dem kleinen Ort und der Kirche, die in einer Folge von 2009 (zusammen mit einem Stein und einem Troll) eine tragende Rolle spielte. Mein Mann hatte die Folge irgendwie in den Tiefen des Internets ausgegraben - ehrlich gesagt, ich fand sie wirklich richtig schlecht, aber den Ehrgeiz, diese "Kirche am Ende der Welt" zu finden, hatten wir natürlich trotzdem.
Die Hvalsneskirkja ist eine Steinkirche aus gehauenem grauen Stein von der Miðnesheiði, sie wurde Weihnachten 1887 geweiht. Allerdings war sie nicht die Kirche aus "Forsthaus Falkenau"...
Wir mussten also weiter suchen...
Schließlich haben wir doch noch das richtige Kirchlein gefunden, in dem 100-Einwohner-Ort Hafnir. Hier auf der linken Seite steht die kleine schwarze Kirche und das Haus gegenüber war im "Forsthaus Falkenau" die Pension, in der die beiden deutschen Touristen Wolfgang und Josef gestrandet sind, nachdem sie den örtlichen Troll verärgert hatten und ihr Auto deshalb den Dienst verweigerte.
Ein bisschen einsam ist es hier allerdings schon, wenn man es nicht gewohnt ist - hier mal ein Eindruck von der Bushaltestelle "mitten im Ort".
Ein bisschen Zeit mussten wir noch verbringen, bis das Flugzeug von Kind3 startete - also sind wir noch einmal nach Gunnuhver gefahren.
Hier, westlich von Grindavík, liegt das zentrale Hochtemperaturgebiet auf Reykjanes. Hier gibt es beachtliche Schlammquellen und Fumarolen, gleich unter der Erdoberfläche werden hier Temperaturen bis 300° gemessen - es ist damit eine der heißesten Stellen der Gegend. Und eine meiner ganz persönlichen Lieblingsstelle hier auf Reykjanes!
Irgendwann war das Flugzeug mit Kind3 an Bord erfolgreich gestartet, wir konnten also wieder nach Hause fahren.
Schönen Abend noch!
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