Donnerstag, 25. Februar 2021

Aktuell Erdbeben auf Island

Erdbeben der Stärke 5,7 auf Reykjanes 


Seit gestern bebt aus Island wieder kräftig die Erde. Das Zentrum der Beben war auf Reykjanes, in der Nähe vom Berg Þorbjörn und dem Keilir. (Das Foto hier vom Keilir habe ich im Januar gemacht, als wir in der Ecke unterwegs waren.)

Das heftigste Erdbeben um 10.05 Uhr am 24.02.2021 hatte eine Stärke von 5,7, das Zentrum des Bebens war 3,3 km süd-südwestlich vom Keilir. 




Quelle: vedur.is

Aufgrund der Erdbeben wird auf der Halbinsel Reykjanes aktuell vor Steinschlägen, Erdrutschen und Lawinen gewarnt. Es gab bereits mehrere Erdrutsche, so musste der alte Suðurstrandavegur geschlossen werden, und es gibt Berichte über Steinschläge beim Þorbjörn, vom Keilir, vom Djúpavatnsleið und vom Kleifarvatn. Auch das Skigebiet Bláfjöll bei Reykjavík ist aus Sicherheitsgründen geschlossen. 

In Reykjavík wurden aufgrund der Erdbeben Augen-Operationen verschoben. 

Mittlerweile ist die Aktivität erst einmal wieder etwas zurückgegangen. Über Nacht gab es nur 2 Erdbeben über 3, melden die Nachrichtenagenturen, und es gibt bisher keine Anzeichen für Magmaeinbrüche. Die Dampfschwaden, die in der Nähe vom Keilir gesichtet wurden, werden mittlerweile auf ein beschädigtes Heizwasserrohr zurückgeführt. 


Quelle: vedur.is


Verhaltensmaßnahmen während der Erdbeben-Aktivität

Nicht nur auf Reykjanes und im Hauptstadtgebiet, auch im Bezirk Árnessýsla (wo Þorlákshöfn, Hveragerði und Selfoss sowie Þingvellir, Geysir und Gullfoss liegen) gilt mittlerweile die Gefahrenwarnstufe. Man muss mit weiteren Beben rechnen, auch mit Beben der Stärke 6. In der jüngeren Vergangenheit hat es hier in der Region Beben bis zur Stärke 6,5 gegeben.

Die Bevölkerung ist aufgerufen, Ruhe zu bewahren und die Meldungen im Radio, Fernsehen und in den sozialen Medien zu verfolgen.

Außerdem soll man darauf achten, dass Schränke und Regale am Boden und an der Wand befestigt sind, auch Bilder u.ä., und keine schweren Gegenständen oben auf Regalen stehen. Schweres Geschirr soll möglichst in unteren Schränken aufbewahrt werden und an Schranktüren sollen nach Möglichkeit Sicherheitsschlösser / Kindersicherungen befestigt werden, um zu verhindern, dass der Inhalt herausfällt. Bei Wasseranschlüssen, auch bei mit Heißwasser betriebenen Heizungen soll man darauf achten, dass durch Erdbeben Undichtigkeiten entstehen können, die schnell zu erheblichen Schäden führen können, wenn das Wasser nicht sofort abgestellt wird. 

Bei Erdbeben wird empfohlen, nicht unter Fenstern, Glasscheiben oder schweren Gegenständen, Regalen, Bildern etc. zu schlafen, um Personenschäden zu vermeiden.

Wenn es zu längeren Stromausfällen kommen könnte, wird dazu aufgerufen, das Mobiltelefon mit einer Powerbank oder einem Ladegerät im Auto zu betreiben und nicht zu telefonieren, sondern SMS zu verschicken, um de Netzwerklast nach einem schweren Erdbeben zu verringern.


Unsere ersten Erdbeben auf Island / Oktober 2017 

Unsere erste persönliche Erdbeben-Erfahrung auf Island haben wir im Oktober 2017 gemacht: Am letzten Abend haben wir einen Erdbeben-Schwarm gespürt. Richtig deutlich!

Ein paar Tage vorher waren wir mit unseren Kindern noch im Lava Center in Hvolsvöllur gewesen und hatten uns dort auf zwei "Bodenplatten" vom Erdbeben-Simulator durchschütteln lassen.


Etwas später waren wir im Einkaufscenter von Hveragerði. Dort ist eine kleine Ecke als "Museum" eingerichtet und erinnert an die letzten große Beben in dieser Region, als die Erde zwischen Selfoss und Hveragerði am 29.05.2008 von mehreren Beben erschüttert wurde: Das erste Beben war um 14.41 h mit Stärke 3,1, das zweite Beben um 15.45 h dann mit Stärke 6,2. Dieses Beben sorgte für einige Schäden, es gab auch rund 30 Verletzte.


In dem Einkaufscenter gibt es auch einen Erdbeben-Simulator, in dem man sich kostenpflichtig einmal kurz und kräftig durchrütteln lassen kann.

Bild von 2017 - so wie im Hintergrund 
sieht eine Küche nach einem Erdbeben der Störke 6,2 aus

Kind3 wollte unbedingt wieder in den Simulator, bekam aber keine Mehrheit. Schließlich waren wir schon vor ein paar Jahren mit den Kindern im Simulator und, ganz ehrlich, so aufregend fand ich es jetzt doch nicht, dafür aber ziemlich laut. Dafür wollte ich nicht noch mal Geld ausgeben...

Und als wir dann abends auf dem Sofa saßen, etwa gegen 20 vor 9, Kind4 hopste im Wohnzimmer herum - tat es plötzlich einen Rums. Mein Mann dachte erst, unser Sohn sei gegen den Tisch gehüpft, aber er war ein Stück weg vom Tisch. Wir haben dann ganz aufgeregt gleich die Erdbeben-Seite von vedur aufgerufen, erst hat es ewig gedauert, bis die Anzeige aktualisiert wurde - aber kurz vor neun wussten wir ganz sicher, wir hatten unser erstes Erdbeben bewusst miterlebt! Es war ganz deutlich ein (gefühlt) seitlicher Ruck zu spüren. Auch wenn sich dieser Ruck eindeutig anders angefühlt hatte als das Rütteln im Erdbeben-Simulator. deutlich gespürt.

Aber etwas später kam dann noch das "Rütteln" - mal mehr, mal weniger deutlich spürbar. Das stärkste Beben war dann gegen 10 Uhr abends, mit etwas über 4. Und dann lagen wir im Bett und immer wieder "rumste" es und wir wurden kurz durchgeschüttelt und dann lagen wir wieder still und warteten - aufs Einschlafen und auf das nächste Erdbeben. 

Schäden gab es bei uns keine, kein Geschirr flog aus dem Schrank und kein Bild von der Wand - die Bilder in unserem Ferienhaus waren allerdings auch festgeschraubt, aus Gründen. 





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