Donnerstag, 29. September 2022

Nachruf: Zum Tod von Svavar Pétur / Prins Póló

Svavar Pétur Eysteinsson (1977 - 2022)


Im Alter von nur 45 Jahren ist jetzt der isländische Künstler Svavar Pétur Eysteinsson, auch bekannt unter seinem Künstlernamen "Prins Pólo", gestorben. 

Der Mann mit der goldenen Krone als "Markenzeichen"... 


Bekannter Musiker und Künstler

Svavar Pétur stammte aus Breiðhólt, einem Stadtviertel von Reykavík. Er hatte Grafikdesign studiert und trat, neben seiner Arbeit als experimenteller Künstler, sehr erfolgreich als Singer-Songwriter, Bandmusiker und Solo-Künstler auf. Auch seine Werke mit Referenzen aus seinen Songtexten sind auf Island sehr beliebt und bekannt.

Ist es zu spät, um noch einen Kaffee zu bekommen?

Bereits 2018 war bei Svavar Pétur Speiseröhrenkrebs im Endstadium diagnostiziert worden. Er kämpfte bis zum Schluss gegen die Krankheit an und war weiter kreativ als Maler und Musiker tätig, hatte noch eine Ausstellung im Sommer 2022 und brachte ein neues Album heraus. 


Ein Pionier der veganen isländischen Küche

Außerdem war Svavar Pétur ein Pionier der veganen isländischen Küche und entwickelte und vermarktete vegane Würstchen ("bulsur") aus regionalen isländischen Zutaten (Gerstengraupen, Bohnen, Tomatenpüree etc.) und die Gerstengraupen-Chips "Bopp". 

Wir hatten vor ein paar Jahren Svavar Pétur und seine Frau Berglind auf ihrem Hof Havarí im Berufjörður besucht, wo die Familie bis 2020 ökologische Landwirtschaft und ein Kultur- und Tourismus-Zentrum mit Café betrieb, und hatten die beiden über ihre "bulsur" interviewt. 


Die Eheleute waren selbst Flexitarier, lebten aber hauptsächlich "pflanzenbasiert". Ihnen war wichtig, dass das Essen aus frischen Zutaten bestand, nach Möglichkeit aus biologischer Herstellung oder aus hochwertigem regionalen Anbau, frisch zubereitet und ohne Konservierungsstoffe und andere Zusätze. Diesen Ansatz verfolgten sie auch mit ihren veganen Würstchen. 

Berglind erzählte uns dabei sehr anschaulich von den ersten Anfängen der veganen Würstchen in ihrer häuslichen Küche ("teilweise roch es gar nicht gut!") und den praktischen Schwierigkeiten im weiteren Entwicklungs- und Herstellungsprozess. 

Wir durften die veganen Würstchen damals auch vor Ort in Havarí probieren - mit Kartoffelbrei, sauer eingelegten Radieschen, Johannisbeeren, frischem Grünkohl und eingelegter roter Bete. Definitiv sehr lecker - wir haben auch das Essen in sehr guter Erinnerung behalten!



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