Sonntag, 25. Mai 2025

Íslenskar rúgbrauðstertur

Isländische Roggenbrot-Torten


Ich liebe ja rúgbrauð, also dieses schwere, süßliche, feuchte isländische Roggenbrot

Auf Island wird dieses Brot gerne in heißer Erde gebacken, dann meist in einer Blechdose, die man für 10 - 24 Stunden (je nach Temperatur vor Ort) in der Erde vergräbt. Bekannt ist dieses Brot z.B. aus Heimaey nach dem Vulkanausbruch 1973, aus der Region am Mývatn oder auch aus der geothermischen Bäckerei beim Schwimmbad "Fontana" in Laugarvatn. 

An manchen Orten gibt es aber auch gemeinschaftliche "Backöfen", wo die Einwohner in speziellen Vorrichtungen mit dem heißen Dampf der geothermischen Energie ihr Roggenbrot backen können. 


Da ich weder heiße Erde noch so einen schönen Dorfgemeinschafts-Backofen zur Verfügung habe, backe ich mein rúgbrauð meistens in sauberen, ausgewaschenen Milchtüten, ca. 11 Stunden bei 90° Umluft


Das Roggenbrot schmeckt schon so lecker - und man kann das Brot auch herrlich weiterverwenden, z.B. altes, trocken gewordenes Rúgbrauð kann man wunderbar bei klassischen, süßen Roggenbrot-Torten aufbrauchen.


Wenn Ihr auch mal eine typisch isländische Roggenbrot-Torte ausprobieren wollt, findet Ihr hier auf dem Blog verschiedene Rezepte dafür:


Dieses Rezept stammt aus einem alten isländischen Kochbuch von 1858. Der Kuchen wird mit Brot, vielen Eiern, ordentlich Zucker, geriebenen Mandeln und - ganz luxuriös - ausgepressten frischen Orangen zubereitet. Man kann sich aber auch mit Orangensaft behelfen. Mein Mann fand den Kuchen ein bisschen weihnachtlich. 

Rúgbrauðskaka 

Dieses Rezept für einen Roggenbrot-Kuchen mit Eiern, braunem Zucker, Kakao und Kartoffellmehl sowie reichlich Sahne-Füllung und geraspelter Schokolade stammt aus einer Sammlung isländischer Weihnachtsrezepte aus den 1960er Jahren. 



Das hier war die erste Roggenbrot-Torte, die ich für den Blog ausprobiert habe, schon 2015 - eine sehr leckere Torte mit gemahlenen Haselnüssen, Zucker, vielen Eiern und einer reichhaltigen Creme mit Sahne, Mascarpone, geraspelter dunkler Schokolade und Blaubeeren. 

Sehr lecker - und erinnerte mich an die Haselnuss-Torte mit Preiselbeeren und Sahne, die meine Mutter oft zu Geburtstagen gebacken hat, als ich ein Kind war - da wurde ich dann fast nostalgisch bei dieser Roggenbrot-Torte. 

Rúgbrauðsterta með jarðarberjum - Roggenbrot-Torte mit Erdbeeren

Und manchmal ist es auf Island gar nicht so einfach, ein bestimmtes Rezept umzusetzen - da wollte ich letztes Jahr das Rezept von 2015 noch einmal nachbacken, aber dann scheiterte ich im Supermarkt beim Einkauf der Zutaten. Also musste ich kreativ werden - die gemahlenen Haselnüsse habe ich durch eine Mischung aus gemahlenen Mandeln und gehackten Haselnüssen ersetzt, statt Ricotta habe ich Frischkäse verwendet, aber das Verhältnis von Käse und Sahne angepasst, und statt Blaubeeren wurden es dann Erdbeeren. 

Vom Ergebnis war ich ganz begeistert - und die gehackten Nüsse in dem weichen Teig fand ich sogar noch ganz besonders lecker!


Dieses Rezept für eine traditionelle isländische Roggenbrot-Torte("die gute alte Roggenbrot-Torte") habe ich letztens online gefunden, in einem alten Artikel der Zeitschrift Morgunblaðið vom Dezember 1967. 

Für die Torte braucht man außer dem Rúgbrauð noch vor allem Eier, Zucker, etwas Mehl und ein bisschen Kartoffelmehl und die Füllung besteht aus Sahne, Bananen, Äpfeln und geraspelter Schokolade.



Ersatzweise: Pumpernickel

In Deutschland behelfe ich mir für solche Roggenbrot-Rezepte mit Pumpernickel, das ist zwar nicht dasselbe, aber vom Ergebnis kommt es wirklich gut hin, der Geschmack und die Konsistenz kommt letztlich wirklich gut hin.



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