Dienstag, 26. November 2019

Die aktuelle Ausgabe von "Zauber des Nordens" 2020.1

...hat uns heute unser netter Postbote gebracht. Juchhu, ich freue mich!

Wir haben auch für diese Ausgabe wieder ein Rezept beigesteuert, für ein sehr leckeres isländisches Kryddbrauð / Gewürzbrot. Schön herbstlich-weihnachtlich, ich kann es nur sehr empfehlen!


Und ich freue mich sehr über die Ankündigung, dass der Verlag ZAUBER DES NORDENS zwei Sonderausgaben herausbringen wird - einmal eine Sonderausgabe zu den Färöern, die im 3. Quartal 2020 erscheinen soll, und die Sonderausgabe "Isländische Küche" (Erscheinung im 1. Quartal 2020). Seit fast einem Jahr arbeite ich jetzt daran, für diese Sonderausgabe ganz viele Informationen und Rezepte zu sammeln und zusammen zu stellen, auch unsere letzten beiden Reisen nach Island waren von der Arbeit an dem Magazin geprägt. Jetzt geht es auf die Zielgerade!

So, dann gehe ich jetzt aber erst einmal in Ruhe die aktuelle Ausgabe von "Zauber des Nordens" lesen - das Schwerpunktthema dieses Mal ist das isländische Hochland, eine absolut faszinierende Ecke Islands! U.a. berichten Anna und Michael vom Blog "Saltylove" über ihre Tour durch das Hochland dieses Jahr auf der "Road to Mordor", der Piste von der F208 zum See Blautulón und der F235. Und auf das Interview mit Ragnar Axelsson, dem bekannten isländischen Fotografen, über das Schmelzen der Gletscher, das kranke Eis und die Veränderungen in der Arktis freue ich mich ganz besonders. Bis später!

Montag, 25. November 2019

Ýsa í appelsínusósu

Schellfisch in Orangensauce



Schellfisch ist ein Fisch, den man typischerweise in der isländischen Küche findet. Orangen und Zitronen sind dagegen importiert und noch nicht so lange in Island erhältlich - dieses Gericht lebt also gewissermaßen aus diesem "Spannungsverhältnis" zwischen klassischer Küche und modernen Einflüssen. Es kommt übrigens völlig ohne Salz, Pfeffer oder andere Gewürze aus und schmeckt trotzdem kein bisschen fade!


Zutaten für 2 Personen

1 kg frische Orangensaft
1 Zitrone
1/4 TL frischer Ingwer
4 Schellfisch-Filets á 120 g
1 EL Kartoffelmehl
2 EL Wasser


Zubereitung 

Eine Orange schalen und die Stücke einigermaßen klein schneiden, die restlichen Orangen und die Zitronen auspressen. Den Ingwer schälen und klein reiben.


Den Orangensaft, den Zitronensaft und den geriebenen Ingwer in eine große Pfanne geben, alles gut verrühren und erhitzen, bis es kocht.


Die Fisch-Filets dann in ca. 3 Stücke schneiden...


...und in die kochende Flüssigkeit geben, ca. 5 Minuten bei etwas reduzierter Hitze köcheln lassen.


Den Fisch dann vorsichtig aus der Pfanne nehmen und warm stellen.


Das Kartoffelmehl in einem kleinen Glas mit 2 EL Wasser verrühren und die Orangensauce damit abbinden.

Den Fisch dann wieder in die Sauce legen und mit Kartoffeln oder Reis servieren - bei uns gab's hier, ganz klassisch, Bankabygg dazu, also Perlgraupen!







Sonntag, 24. November 2019

Zu Besuch beim Kölner Island-Kolloquium

der deutsch-isländischen Gesellschaft 2019


Letztes Wochenende waren wir unterwegs, zum 46. Island-Kolloquium der Deutsch-Isländischen Gesellschaft e.V. in Köln.

Die Deutsch-Isländische Gesellschaft (DIG) ist ein 1955 gegründeter Verein, sowohl für island-interessierte Deutsche als auch für in Deutschland lebende Isländer. Zweck des Vereins ist die Förderung und Wahrung gemeinsamer kultureller und wissenschaftlicher Belange zwischen Island und Deutschland und die Vertiefung der Beziehungen zwischen Isländern und Deutschen im Sinne der Völkerverständigung.

Seit 1971 veranstaltet der Verein in der Regel einmal im Jahr das "Kölner Island-Kolloquium" (KIK), bei dem jeweils vier Referenten zu einem Thema, das mit Island oder den deutsch-isländischen Beziehungen zu tun hat, vortragen.


Dieses Jahr haben wir uns das Island-Kolloquium angeschaut:

Der erste Programmpunkt war Styrmir Gunnarsson mit einen Vortrag über "Island und Deutschland: Neue Verbindungen auf alter Grundlage". Styrmir Gunnarsson war 43 Jahre bei der Zeitung Morgunblaðið, davon 36 Jahre als verantwortlicher Redakteur. Im Juni 2008 trat er in den Ruhestand und veröffentlichte 2009 ein Buch über den Bankenkollaps in Island im Herbst 2008 und seine Folge. Seit 2009 schreibt er außerdem für das Morgunblaðið noch eine Kolumne. Er unterstützt die isländische Unabhängigkeitspartei Sjálfstæðisflokkurinn,

Vom 2. Weltkrieg über die Kabeljau-Kriege bis zur Gegenwart ein sehr spannender Vortrag, auch wenn Styrmir Gunnarsson bei vielen Punkten auf ein gemischtes Echo im Publikum stieß.

In der anschließenden Diskussion ging es dann auch immer wieder um die Rolle Islands in der Weltpolitik (man habe sich so lange auf die USA verlassen können, unter Trump sei dies jedoch nicht mehr möglich, also müsse man sich neue Verbindungen suchen, und hier biete sich auch aus historischen Gründen insbesondere Deutschland an) sowie das Thema Island und EU, wobei Styrmir Gunnarsson seinen Standpunkt sehr vehement klar stellte - die Isländer haben so lange um ihre Unabhängigkeit gekämpft, seiner Meinung nach werden sie diese Unabhängigkeit nie wieder aufgeben. Ein EU-Beitritt kommt für ihn niemals in Frage, erklärte er, u.a. weil Island sonst keinen Wahlfang mehr betreiben dürfte, es Probleme mit den Fischerei-Quoten gebe und auch die traditionelle Räuchermethode mit Schafsdung in der EU verboten ist. Kein Hangikjöt mehr? Das kommt gar nicht in Frage!

Als zweites hielt ein pensionierter Deutschlehrer, der 2016 mit 81 Jahren das erste Mal nach Island reiste und dabei zum Fan der Insel wurde, einen Vortrag über Jón Kalman Stefánsson und seine Trilogie über einen namenlosen Waisenjungen mit einer Leidenschaft für Literatur. Der zeitgenössische isländische Autor (geb. 1963), der 2005 mit dem Isländischen Literaturpreis ausgezeichnet wurde, ist mir zwar namentlich schon ein paar Mal begegnet, aber wirklich etwas von ihm gelesen habe ich bisher noch nicht. Aber der Vortrag war gut und hat mir Lust aufs Lesen gemacht, die Bücher liegen jetzt hier und werden spätestens im nächsten Island-Urlaub gelesen!


Nach der anschließenden Mittagspause folgte dann ein Gesangsvortrag und ein Interview mit den Künstlern Rannveig Sif Sigurðardóttir (Mezzosopran) und Hjálmur Sighvatsson (Klavier). Auch interessante neue Eindrücke!


Der  letzte Tagesordnungspunkt war ein Vortrag von Dr. Sverrir Schopka über Heinrich Erkes' Reisen durch Island in den Jahren. An sich ein spannendes Thema - Erkes, geboren 1864 in Elberfeld, gestorben 1932 in Köln, war Kaufmann, Islandforscher, Bibliothekar und Sozialdemokrat. Ab 1900 beschäftigt er sich ernsthaft mit Island, erlernte die isländische Sprache, schrieb sogar einen Sprachführer und reiste ab 1905 immer wieder auf die Insel, wobei er seine Reisen fotografisch dokumentierte und Berichte darüber veröffentlichte. Er sammelte alles Schriftgut über Island, das er bekam, darunter auch einen Druck der ersten isländischen Bibel von 1584 und mehrere alte Edda-Ausgaben. Seine Sammlung ging an die Universitätsbibliothek in Köln.

Die Reisebeschreibungen insbesondere aus den frühen Jahren fand ich sehr spannend, allein schon, dass er sich 1906 oder 1907 darüber beschwert, dass ein Kreuzfahrtschiff in Akureyri vor Anker liegt, 300 Passagiere ausspuckt, die den Ort überschwemmen und Postkarten kaufen, bevor sie wieder zum Schiff zurückkehren und es im Ort wieder ruhig wird. Anscheinend hat sich in über 100 Jahren da nicht viel verändert!

Es gab übrigens (wohl von einer örtlichen Buchhandlung) auch einen Büchertisch mit lauter Island-Büchern, Fotobüchern und Kalendern. Wir haben hier sehr gerne gestöbert - und uns gefreut, dass wir auch das Isländisch-Lehrbuch von Stefan, unserem Isländisch-Lehrer, hier gefunden haben.


Insgesamt fanden wir das Island-Kolloquium der Deutsch-Isländischen Gesellschaft sehr spannend, mal so ganz andere Blickwinkel, auf die wir sonst nicht gekommen wären!


Am nächsten Tag waren wir dann noch in Köln auf den Spuren von Jón Sveinsson unterwegs, dem Autoren der Nonni-Bücher ("Nonni und Manni"), der 1944 in Köln gestorben ist und hier auf dem Melaten-Friedhof begraben liegt. Danach ging es dann für uns wieder heim.

Mal schauen, ob wir nächstes Jahr das 47. Kölner Island-Kolloquium auch besuchen können!


Jón Sveinsson - ein Isländer in Köln

Im Nonni-Viertel und auf dem Melaten-Friedhof


Der isländische Autor Jón Sveinsson, der in Europa unter dem Namen "Svensson" publizierte, war besonders in Deutschland als Autor der Nonni-Bücher um den isländischen Jungen Nonni und seinen kleinen Bruder Manni sehr bekannt und beliebt.

Die Bücher werden nicht mehr verlegt, aber die ZDF-Weihnachtsserie "Nonni und Manni" von 1988 ist vielen heute noch ein Begriff.

Die CD habe ich von meinem Onkel Rüdiger 
zu Weihnachten geschenkt bekommen

Als wir im November 2019 das Island-Kolloquium in Köln besucht haben, waren wir am nächsten Tag noch auf Nonnis Spuren unterwegs, haben in Köln-Ehrenfeld den Nonniweg gesehen...


...und den Nonni-Brunnen vor der katholischen Kirche St. Bartholomäus am Melatener Weg.


Der Brunnen wurde in den 60er Jahren von der Kirchengemeinde auf Betreiben von Josef-Herrmann Hieronymi erreichtet, der von 1957 bis 1974 dort Pastor und ein sehr großer Fan der Nonni-Bücher war. Die von ihm hier 1962 gegründete Jugendeinrichtung trägt bis heute ebenfalls den Namen "Nonni".


Die Bronze-Skulptur stammt von dem Künstler Lambert Schmitthausen und stellt den jugendlichen Nonni mit Buch in der Hand dar, vor ihm ein Betonbecken für das Brunnenwasser. Das Becken ist heute allerdings mit Kieselsteinen gefüllt, der Brunnen ist nicht mehr in Funktion.

Ich mag das Foto hier von Nonni und mir!


Aber wer war dieser "Nonni" eigentlich?

Jón Sveinsson wurde am 16. November 1857 in Möðruvellir bei Akureyri geboren. Seine Eltern hatten 8 Kinder, außerdem brachte seine Mutter noch eine Tochter mit in die Ehe. Drei ihrer Kinder starben allerdings im Herbst 1860 an Diphterie. Als Jón knapp 8 Jahre alt war, zog der Vater, der Sekretär des Amtmanns war, mit der ganzen Familie in die Stadt nach Akureyri in das sog. Pálshús, in dem sich heute das Nonnihús-Museum befindet.


Vier Jahre später starb sein Vater Sveinn im Alter von nur 48 Jahren an Bandwürmern. Nach dem Tod verlor die Witwe ihren Besitz, wie es damals oft vorkam, auch die Kinder musste sie bis auf einen Sohn alle weggeben. (Sie selbst ging dann nach Kanada, heiratete wieder und starb dort 1910 im stolzen Alter von 84 Jahren.)

Der junge Jón wurde 1870 in die Obhut eines französischen Adligen gegeben, der Jesuit war und arme Jungen aus Skandinavien zur Ausbildung nach Europa holte, wo sie in verschiedenen Familien lebten. Allerdings wurde Jón zunächst nach Dänemark gebracht, wo er zum Katholizismus konvertierte, erst nach dem Ende des Deutsch-Französischen Krieges 1871 kam er nach Frankreich, zu einer Frau, die ihren einzigen Sohn im Krieg verloren hatte. Hier besuchte Jón die Lateinschule in Amiens und machte 1878 sein Abitur. (Sein jüngerer Bruder Ármann, genannt Manni, besuchte später auch dieselbe Schule in Frankreich und ging dann zum Studium nach Belgien, er starb allerdings bereits 1885 im Alter von 23 Jahren in Leuven an Tuberkulose.)

Nach dem Abitur trat Jón im August 1878 dem Jesuitenorden bei und studierte in Frankreich, Belgien und den Niederlanden, bevor er Lehrer an einer katholischen Schule in Dänemark wurde. Von 1888 bis 1892 studierte er in England katholische Theologie und wurde in Liverpool auch 1890 zum Priester geweiht. Er soll damit der erste Isländer gewesen sein, der nach der Reformation wieder katholischer Priester wurde.

P. Jón Sveinsson kehrte nach Dänemark und an die Schule dort zurück, wo er weiter unterrichtete - seine Fächer waren Französisch, Altnordisch, Sport und Zeichnen. Ab 1906 fing er wohl an, inspiriert von seiner eigenen Kindheit in Island auf dem Land, seine Bücher um die beiden Brüder Nonni und Manni zu schreiben - Nonni ist die Koseform von Jón, Manni die Abkürzung von Ármann. Die Helden der Bücher sind also Jón und sein vier Jahre jüngerer Bruder Ármann - die "Jungen von der Feuerinsel".

CD-Cover von "Nonni und Manni"

Insgesamt schreibt Jón Sveinsson 12 Nonni-Bücher - über seine Kindheit in Island ("Nonni - Erlebnisse eines jungen Isländers, von ihm selbst erzählt", "Nonni und Manni"), über seine Konvertierung 1870 mit nur 13 Jahren ("Wie Nonni das Glück fand") und sein späteres Leben. Die letzten beiden Bücher sind "Nonni in Amerika" und "Nonni in Japan", letzteres vollendete erst nach Nonnis Tod P. Hermann Krose anhand von Tagebuchaufzeichnungen von Nonni.

Etwa 1911/12 hörte Jón Sveinsson auf zu unterrichten, wohl wegen eines Gichtleidens, und ging, gefördert von seinem Ordern, nach Deutschland, um sich ganz dem Schreiben widmen zu können. 1913 erscheint sein erstes Nonni-Buch auf Deutsch im Herder-Verlag. Seine Bücher wurden aus dem Deutschen in über 30 Sprachen übersetzt. Er selbst reiste durch die Welt und hielt Vorträge, über Island und besonders über den Eyjafjörður, den Fjord, an dessen Südende die Stadt Akureyri liegt. Auf Einladung der isländischen Regierung kommt er 1930 noch einmal nach Island, auf dieser Reise wurde er auch zum Ehrenbürger von Akureyri ernannt.

Blick auf Akureyri (2018)

Jón ging dann 1936 auf "Welttournee" und bereiste u.a. die USA und Kanada, bevor er 1938 nach Japan weiterreiste. Bei Kriegsausbruch 1939 kehrte er von Japan zurück in die Niederlande, wo er dem Jesuitenkolleg in Valkenburg zugewiesen war. Das Kolleg wurde 1942 von der Gestapo aufgelöst, Jón kam wieder nach Deutschland. Seine letzten Lebensjahre waren wohl eine Odyssee durch katholische Krankenhäuser in Aachen, Eschweiler und Köln-Ehrenfeld, wo er zuletzt in dem von katholischen Ordensschwestern geführten St. Franziskus-Hospital lebte.

Im Alter von fast 87 Jahren kam Jón Sveinsson am 16. Oktober 1944 bei einem Bombenangriff im Luftschutzbunker unter dem Hospital ums Leben, so wird berichtet, und man beerdigte ihn auf dem nahe gelegenen Melaten-Friedhof in der Grabstätte der Kölner Jesuiten.


Hier steht sein Name (P. Jon Svensson - Nonni) zwischen Namen der anderen Kölner Jesuiten, die hier ihre letzte Ruhe gefunden haben.


Zusätzlich gibt es noch eine gesonderte Tafel auf dem Grab, die an den Autor der Nonni-Bücher erinnert.


Auf dem Grab steckten, als wir im November dort waren, noch mehrere laminierte Zettel zum 75. Todestag des Autors am 16. Oktober 2019. Zu diesem Anlass hatte es auch eine Gedenkstunde gegeben mit Kranzniederlegungen durch die Kölner Oberbürgermeisterin und die Deutsch-Isländischen Gesellschaft, eine Andacht in der Friedhofskappelle und eine Ausstellung von Ehren von "Nonni". Der "Nonni-Fanclub-Deutschland" war dabei, wie so oft, wohl auch sehr rührig.


Vor dem Grab steht seit 2011 eine Bank, die zur Erinnerung an den isländischen Autoren von Nonni-Freunden, der Deutsch-Isländischen Gesellschaft und dem Herder-Verlag gestiftet wurde.


Schon ein bemerkenswerter Lebenweg, von dem kleinen Weiler Möðruvellir í Hörgárdal im Norden Island über so viele Stationen in Europa, Amerika und Asien bis zum Schluss auf den Melaten-Friedhof in Köln...


Donnerstag, 21. November 2019

Bygotto með gulrótum og skyri

Graupen-Risotto mit Karotten und Skyr 


Jetzt im Herbst, wenn es draußen kalt und triste und grau ist, liebe ich es einfach, mir ordentlich Farbe auf den Teller zu holen, wie hier mit diesem Gerstengraupen-Risotto mit Karotten und Skyr. Herrlich weich und "schlotzig" und lecker - für mich das perfekte Seelenfutter an so einem nass-kalten Novembertag!


Zutaten

300 g Karotten
1 TL Wasser
2 TL brauner Zucker
1 Bio-Orange

1 EL Rapsöl
1 kleine Zwiebel
100 g Gerstengraupen
400 ml Gemüsebrühe
120 g würziger Käse
2 EL Vanille-Skyr
Salz und Pfeffer

1 Bund frische Petersilie


Zubereitung

Die Karotten waschen, schälen, in Stücke schneiden und in heißem Wasser ca. 15 Minuten lang weich kochen.


Derweil in einer großen Pfanne das Öl erhitzen.

Die Zwiebel schälen, klein schneiden und in dem Öl glasig dünsten.

Die Gerstengraupen mit in die Pfanne geben und kurz anbraten.


Dann die Hälfte der Gemüsebrühe hinzugeben und die Gerstengraupen ca. 20 Minuten darin kochen. Ggf. noch mehr Gemüsebrühe hinzufügen, damit die Graupen immer gut mit Flüssigkeit bedeckt sind.


In einer zweiten Pfanne dann etwas Wasser mit dem braunen Zucker erwärmen.

Die Bio-Orange waschen und Schale über die Wasser-Zucker-Mischung reiben.


Den Saft auspressen und beiseite stellen.


Die weichgekochten Karotten aus dem Kochtopf nehmen und in die Pfanne geben, ein paar Minuten rundum bräunen.


Anschließend die Karotten in den Mixer geben, vorsichtig pürieren und dann mit dem Vanille-Skyr und dem gepressten Orangensaft verrühren.


Den Käse reiben.


Wenn die Graupen fast weich sind, jetzt noch die restliche Gemüsebrühe und den Käse (Vorsicht: 2 EL geriebenen Käse für das Anrichten beiseite stellen!) hinzugeben und verrühren.


Jetzt die Karotten-Skyr-Orangensaft-Mischung zu den Graupen geben, ...


...unterrühren und noch ca. 5 bis 10 Minuten köcheln lassen, bis die Graupen wirklich schön weich sind.


Jetzt noch mit Salz und Pfeffer nach Geschmack würzen.

Zum Schluss das Bygotto auf die Teller geben, mit dem restlichen geriebenen Käse und der frischen Petersilie bestreuen und dann direkt servieren.



Nährwertangaben pro Portion:

ca. 670 kcal
ca. 27 g Fett
ca. 67g Kohlenhydrate
ca. 30 g Eiweiß



Sonntag, 17. November 2019

Íslensk súkkulaðikaka

Isländischer Schokoladenkuchen


Das hier ist ein sehr isländisches Rezept - bei meiner Familie ist es allerdings auf ein gemischtes, um nicht zu sagen ziemlich verhaltenes Echo gestoßen. Mein mittlerer Sohn fand die relativ weiche Konsistenz "merkwürdig", mein Mann fand ihn "na ja, geht schon" - und ich bin verzweifelt, weil der Kuchen beim Schneiden doch sehr bröselig war. (Gut gekühlt war der Kuchen dann leichter zu schneiden und schmeckte meinem Sohn auch besser - meinem Mann allerdings nicht.)

Andererseits - es ist nun mal ein sehr isländisches Rezept, von daher will ich es nicht kommentarlos unter den Tisch fallen lassen, das hat dieses Gericht nun auch wieder nicht verdient. Nun ja - ein bisserl schwierig dieses Mal...


Zutaten 

260 g Zucker
160 g Wasser
250 g Butter
400 g dunkle Schokolade
4 Eier
40 g Mehl
50 g gehackte Nüsse


Zubereitung

In einem großen Topf das Wasser und den Zucker erhitzen.

Die Butter hinzufügen und langsam schmelzen lassen.


Anschließend noch die Schokolade zerkleinern, mit in den Topf geben und schmelzen lassen.


Den Topf dann vom Herd nehmen und die Masse mit einem Handrührgerät o.ä. schön schaumig aufschlagen.

Noch die Eier, das Mehl und die gehackten Nüsse hinzufügen und kräftig verrühren.


Den Teig dann in eine mit Backpapier ausgelegte Springform geben (ca. 26 cm) und im vorgeheizten Backofen bei 180° Ober-Unter-Hitze ca. 35 Minuten lang backen.

Anschließend ein bisschen auskühlen lassen und dann noch warm servieren



Donnerstag, 14. November 2019

Hjónabandssæla - sem gerir alla sæla

Eheglück - das alle glücklich macht


Einer der ganz typisch isländischen Kuchen ist Hjónabandssæla, übersetzt "Happy Marriage Cake" oder "Eheglück". Trockener Teig mit Haferflocken, dann Rhabarbermarmelade und Streusel oben drauf, fertig. Den Kuchen bekommt man in Island wirklich in fast jedem Supermarkt, jeder Bäckerei oder jedem Café auf der Insel.

Als ich mitbekommen habe, dass Anna und Michael vom Blog Salty Love auf Island geheiratet haben, habe ich beim Gratulieren natürlich nachgefragt, ob sie ihr Eheglück auch mit Hjónabandssæla gefeiert haben. Schließlich stellte sich dann heraus, dass das Guesthouse, in dem sie übernachtet hatten, ihnen genau diesen Kuchen als Hochzeitsüberraschung hingestellt hatte - perfekt!

Na ja, eine Hochzeit in Island schreit ja auch geradezu nach einem Stück Eheglück!

Ich habe zwar schon ein paar Eheglück-Rezepte am Blog, z.B. das Eheglück aus Litlibær, Eheglück ganz klassisch in einer Springform gebacken, als kleine Törtchen oder auch mal Eheglück mit Nuss-Schoko-Creme, und ich habe auch noch ein paar andere Rezepte hier liegen, die ich unbedingt noch ausprobieren will (mit Tomatenmarmelade bzw. mit Gerstengraupen). Trotzdem habe ich jetzt noch mal eine andere, klassische Version gebacken, diesmal als Kastenkuchen und mit gemahlenen Mandeln im Teig, um den Geschmack noch ein bisschen abzurunden. Ich hoffe, ich bin dem Eheglück von Anna und Michael damit auch optisch ein bisschen nahe gekommen!


Zutaten

200 g Mehl
180 g Haferflocken
2 EL gemahlene Mandeln
120 g brauner Zucker
1 TL Hirschhornsalz
1 Prise gemahlene Vanille
200 g geschmolzene Butter
1 Ei

Rhabarbermarmelade


Zubereitung 

Den Backofen auf 180° Ober-Unter-Hitze vorheizen.

In einer großen Schüssel das Mehl mit den Haferflocken, den gemahlenen Mandeln, dem Zucker, dem Hirschhornsalz und der Vanille mit einem Löffel gründlich verrühren.


Die geschmolzene Butter und das Ei hinzufügen und mit dem Löffel unterrühren.


Die Hälfte des Teiges in eine rechteckige, mit Backpapier ausgelegte Backform (ca. 20 x 30 cm) geben und andrücken.


Die Marmelade schön dick auf dem Teig verstreichen.


Dann den restlichen Teig als Streusel über der Marmelade verteilen.


Im vorgeheizten Backofen bei 180° Ober-Unter-Hitze ca. 25 Minuten lang backen. Den Kuchen aus dem Backofen holen, etwas auskühlen lassen und in Stücke schneiden.

Guten Appetit - verði ykkur að góðu, möge es Euch wohl bekommen!
Genau wie Eure Ehe!


P.S.: Die Ringe hier auf dem Foto sind die Eheringe meiner Eltern,
die bis zum Tod meines Vaters immerhin 42 Jahre glücklich verheiratet waren.
Seit auch meine Mutter Anfang 2019 gestorben ist, liegen die Ringe jetzt hier bei mir...