Wir lernen ja jetzt seit gut 3,5 Jahren "ernsthaft" Isländisch. Vorher hatten wir es immer mal wieder im "Selbstversuch" mit verschiedenen CD's und Lehrbüchern probiert, aber irgendwie fehlte doch die Rückmeldung und vor allem an der Aussprache bin ich immer wieder verzweifelt.
Im September 2017 haben wir dann angefangen, "richtig" die Sprache zu lernen, erst mit ein paar Tagen zum Intensiv-Einsteigen vor Ort in Dresden. Seitdem haben wir eigentlich einmal die Woche per Skype bei unserem Lehrer Stefan Drabek.
Es ist ja schon zäh - ich bin eh kein "Sprach-Talent", schon in der Schule habe ich mich durch die verschiedenen Fremdsprachen gequält, und gerade Isländisch ist wirklich keine ganz einfache Sprache. Auch wenn es eine V2-Sprache ist, d.h. das Verb steht grundsätzlich an zweiter Stelle im Satz - teilweise ist die sprachliche Struktur dann doch sehr ähnlich wie im Deutschen. Und auch viele Worte sind immer wieder erkennbar verwandt (wie z.B. kartöflur - Kartoffeln, gaffall - Gabel oder armbandsúr - Armbanduhr), während andere (wie z.B. hnífur - Messer) sich für mich eher aus dem Englisch (knife) herleiten lassen.
Die ersten Siedler Islands kamen überwiegend aus Norwegen, daher geht das heutige Isländisch auf das Altnordisch zurück. Durch die isolierte Lage des Landes hat sich die Sprache aber verhältnismäßig wenig verändert. Insbesondere die Grammatik hat sich, im Vergleich zu anderen Sprachen, über die letzten gut 1.000 Jahre relativ wenig verändert oder "abgeschliffen", während sich die Aussprache im Laufe der Zeit wohl vergleichsweise mehr geändert hat.
Aber es tut so gut, wenn man dann doch wieder einen Fortschritt merkt! Man das Gefühl hat - langsam geht es doch ein bisschen besser, ich verstehe ein bisschen mehr, wenn ich isländische Zeitungen lese oder man im Restaurant komplett auf Isländisch bestellen kann, man beim Einkaufen sogar auf Isländisch über verschiedene Kochbücher oder Bücher über isländische Küche sprechen kann... Klar, es fehlen oft immer noch Worte - aber was ist es für ein Erfolgserlebnis, wenn der Gesprächspartner, nach ein paar Worten auf Englisch, dann doch wieder ins Isländische wechselt!
Unser isländischer Nachbar hat uns letztens auch gelobt, dass unser Isländisch im letzten Jahr für ihn deutlich spürbar besser geworden sei - mittlerweile können wir uns schon einen ganzen Abend mit ihm überwiegend auf Isländisch unterhalten und das, was wir sagen wollen, im Zweifelsfall dann immerhin umschreiben - und zwar so, dass er uns versteht!
Unser aktueller Meilenstein - wir sind jetzt mit Band 1 unseres Lehrbuchs fertig und können mit dem 2. Band beginnen!
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