Freitag, 30. Dezember 2022

Die Weihnachtskatze und neue Wollsachen

Die Weihnachtskatze in Reykjavík
Früher konnten die Menschen auf Island die Weihnachtsstimmung nicht völlig sorglos genießen, denn schließlich trieb in dieser Zeit auch die Weihnachtskatze (Jólakötturinn) ihr Unwesen bei den Behausungen der Menschen. 

Die Weihnachtskatze ist ein riesiges, schwarzes Monster, mit feurigen, tellergroßen Augen. Normalerweise lebt sie bei dem Troll-Paar Grýla und Leppalúði, den Eltern der 13 isländischen Weihnachtsgesellenn, in den Bergen von Dimmuborgir, aber in der Weihnachtszeit kommt auch die Katze hinunter zu den Menschen. Sie lauert heimlich im Dunkeln in Schneefeldern und stürzt sich dann auf arme Reisende oder Wanderer, um sie zu töten, sie zu fressen - oder sie Grýla zu bringen für ihre Menschenfleisch-Suppe. 

Das einzige, was einen vor dieser schrecklichen Weihnachtskatze schützen kann, ist es, an Heiligabend bzw. zu Weihnachten ein neues Kleidungsstück zu tragen. 

Ich persönlich habe ja die Vermutung, auf diese Weise wurde früher der eine oder andere auf den Höfen motiviert, im Herbst bei der Wollverarbeitung auch ja fleißig mitzuarbeiten und sich von seinem Anteil ein neues Kleidungsstück zu stricken... 

Ich habe mich dieses Jahr jedenfalls auch bemüht, liebe Menschen vor der bösen Weihnachtskatze zu schützen, und habe fleißig gestrickt - einen Pullover (lopapeysa) mit Mütze für meine Schwester und noch zwei Wintermützen. Zum Warmhalten bei der Kälte und zum Schutz, damit man nicht von der Weihnachtskatze gefressen wird!




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