Dienstag, 27. Dezember 2022

Wenn einer eine Reise tut...

...dann kann er was erzählen


Es wird definitiv nicht langweilig, ein Haus auf Island zu haben! 

Für uns ging es gestern wieder hier her. Aus Kostengründen hatten wir einen Flug über Oslo. Um kurz vor fünf morgens hatte unser ältester Sohn uns zum Flughafen gebracht. Wir mussten ein bisschen warten, bis die Lufthansa-Schalter um 5 Uhr öffneten, damit wir unsere Koffer aufgeben konnten, aber das war schon die längste Wartezeit. An der Sicherheitskontrolle kamen wir direkt dran, alles sehr schnell und ohne Probleme. Der Duty-Free-Bereich hatte noch geschlossen, aber die Bäckerei hatte auf, so dass wir uns ein Frühstück für den ersten Flug holen konnten. 


In Oslo sind wir dann umgestiegen, wunderbar, ohne Probleme. Wir sind an Gate D8 angekommen und von D11 ging es weiter, das war praktisch direkt gegenüber und lt. Anzeigentafel am Flughafen "Fußweg 1 Minute". 


In Oslo schneite es allerdings gerade ordentlich, bei etwa 0°, und alles war voll mit nassem, matschigen Schnee. Wir mussten eine ganze Weile warten, bis erst das Flugfeld von den vielen fleißigen Schneeräumern geräumt worden war und wir dann an die Plattform fahren konnten, um enteist zu werden. Wir sind erst mit rund einer Stunde Verspätung in Oslo losgekommen.


Über Island war dann schönes Wetter und wir hatten vom Flugzeug aus einen herrlichen Blick. Und um kurz nach 13 Uhr Ortszeit sind wir hier gelandet.


Ein Freund von einem Freund hat uns ein Auto geliehen und ein anderer Freund hat uns am Flughafen abgeholt und wir haben ihn dann bei sich zu Hause wieder abgesetzt. So konnten wir auf dem Weg auch noch die Kitesurfer beim Wintersport auf dem gefrorenen Elliðavatn bewundern. 


Für uns ging es dann über die Hellisheiði nach Hause... Die Strecke war soweit frei und man kam eigentlich gut durch, auch wenn der Schnee teilweise ordentlich über die Straße fegte und wir auch an mindestens einem Auto vorbeikamen, das gerade aus einer Schneewehe am Straßenrand gezogen werden musste.


Wir waren erst noch in Selfoss einkaufen. Hier war schon deutlich mehr Schnee als in Keflavík bei der Ankunft. Die Parkplätze beim Krónan, der auch am zweiten Weihnachtstag geöffnet hatte, waren geräumt, aber die zusammengeschobenen Schneeberge waren ordentlich hoch. Auch hier bei der Tankstelle am Ortseingang war der Schnee rechts und links vom Eingang schon ziemlich hoch.



Wir haben einen wunderbaren Freund, der vor unserer Ankunft rumtelefoniert hatte und dafür gesorgt, dass der Bauer vom Nachbarhof, der in unserem Ferienhausgebiet für das Schneeräumen am Wochenende zuständig ist, sogar das Stück bis zu unserem Haus geräumt hatte, so dass wir wirklich problemlos bis vor das Haus fahren konnten. So ein Freund ist absolut Gold wert! 


Die Schwierigkeiten fingen dann allerdings nach dem Aussteigen kann. Der Weg bis zur Haustür war tief verschneit, mein Mann ist erst einmal zum Eingang gestapft und hat eine Schaufel und Besen geholt. 


Und während der Nachwuchs und ich den "Fußweg" vom Auto zur Haustür einigermaßen gangbar gemacht haben, hat Markus den Hauseingang freigelegt - auf der Terrasse vor der Haustür lag der Schnee nämlich gut 90 cm hoch, als massive, dicke Schneeschicht. 


Hier mal zum Verdeutlichen ein Vergleichsfoto - so sieht unsere Haustür im Sommer aus (links) und so sah es gestern aus, als wir hier ankamen (rechts). 


Schon ein ordentliches Stück Arbeit! Laut der Webcam fürs Haus dauerte es 40 Minuten von unserer Ankunft beim Haus bis wir dann alle mit allem Gepäck auch im Haus drin waren. Gefühlt war es allerdings definitiv länger - und ordentlich kalt war es auch! 

Allerdings hatten wir dann auch noch ein ganz anderes Problem: Wir hatten kein Wasser. Offensichtlich war die Wasserleitung vom Haus bis in den Boden bei den dauerhaften Tiefstemperaturen der letzten Wochen komplett gefroren. Wir haben zwar einen Heizdraht an der Leitung, wir haben zwei Frostwächter im Schuppen, wo der Wasseranschluss ist... aber trotzdem ging rein gar nichts.

Also haben wir erst einmal mit dem Eimer immer wieder Schnee reingeholt (davon gibt es ja gerade genug) und den Schnee dann im Kochtopf geschmolzen, damit wir wenigstens Wasser für die Toilettenspülung hatten. Es war übrigens sehr, sehr leichter Pulverschnee und ungefähr 5 Mal der weiße Eimer hier voll Schnee ergab dann einen Kochtopf voll Wasser. 


Aber wir konnten auf die Toilette gehen! 


Um die Leitung aufzutauen, hat Markus die Heizung im Schuppen hochgestellt, ein elektrisches Heizkissen ums Rohr gewickelt, schließlich auch noch den mobilen Gasofen aus dem Wohnzimmer in den Schuppen gestellt und auf voller Kraft angestellt. Irgendwann kam dann Wasser aus dem Wasserhahn im Schuppen, aber leider sonst nirgends im Haus - und etwas später kam dann im Schuppen leider auch nichts mehr. 

Das Heizkissen hat Markus dann wieder eingesammelt, als wir ins Bett gegangen sind, das Ölöfchen hat aber ordentlich weiter gebullert - und heute morgen um 4.47 Uhr wurde mein Mann wach, weil er die Toilettenspülung nachlaufen hörte. Wir haben jetzt auch wieder fließend Wasser, juchhu! 

Ihr glaubt gar nicht, was für ein Glücksmoment das ist, wenn man sich nach dem Toilettengang die Hände einfach unter fließend Wasser waschen kann, statt sie in einen Eimer voll Schneewasser zu stecken! 

Heute hatten wir dann einen ruhigen Tag, es hat viel geschneit und Mann und Kind waren fleißig und haben den Weg auf der Terrasse zur Haustür und rund ums Haus bis zum Auto immer wieder freigeschaufelt. 


Hier noch mal der Blick aus dem Wohnzimmer über die Terrasse - das Bild links stammt vom Juni, da konnten wir bei strahlendem Sonnenschein am ersten Morgen sogar auf der Terrasse frühstücken. Und das Bild rechts ist von heute, so zum Vergleich. Der Schneehügel in der Mitte, das ist der Holztisch, an dem wir im Sommer gefrühstückt haben. Also schon ordentlich Schnee!


Später hat Markus noch den Weg zur Terrassentür draußen freigeschippt - hier habt Ihr mal einen Eindruck, wie hoch der Schnee gerade auf unserer Terrasse liegt. Und das Foto ist von heute Vormittag - es hat seitdem noch mal ordentlich geschneit!


Viele liebe Grüße aus diesem Winterwunderland!




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