Mittwoch, 8. Oktober 2025

10 Tage Island im Herbst

So, unser Besuch ist zurück in Deutschland, es wird hier bei uns wieder ruhiger. Ich kann also auch wieder aus meiner Offline-Versenkung auftauchen... 

Wir hatten jetzt für 10 Tage den Bruder meines Mannes und seine Frau zu Besuch. Mein Schwager war schon mal in Island, meine Schwägerin noch nicht. 

Also wollten wir ihnen natürlich einen möglichst guten Eindruck von unserem Herzensort vermitteln. Das Programm sollte nicht zu anstrengend werden - mehr reinpacken kann man natürlich immer, aber das muss ja nicht sein. Aber einen schönen Überblick wollten wir ihnen schon bieten!

An Tag 1 war ich noch gesundheitlich angeschlagen, also ist mein Mann alleine mit dem Besuch los und ist mit ihnen durch Hveragerði gestreift, durch rauchende Wiesen und am Fluss entlang. Anschließend dann ans Meer - ich finde, man sieht richtig, wie viel Spaß mein Mann im Meer hatte! Hinterher ging es über Eyrarbakki zurück nach Hause. Und sie haben hier noch die Mars-Landschaft in den roten Bergen erkundet. 


An Tag 2 stand bei traumhaften Wetter der Golden Circle auf dem Programm - vom Geysir im Hochtemperaturgebiet Haukadalur ging es zum Wasserfall Gullfoss, weiter zum Brúarfoss, zur Farm Efstidalur zum Eisessen und schließlich zum ehemaligen Bischofssitz Skálholt, wo ihnen unerwartet noch ein beeindruckendes Chor-Konzert geboten wurde. 


An Tag 3 war dann das Wetter nicht mehr ganz so gut, aber schließlich doch besser als angesagt, und ich war auch wieder fit genug, so dass ich mitkonnte. Wir haben dann nach dem Mittag eine Runde durch Þingvellir gedreht, waren schließlich auch auf der Toilette mit meiner Lieblings-Aussicht und haben den Tauchern in der Silfra-Spalte zugeschaut. Außerdem waren wir vorher noch bei der kleinen Kirche am Úlfljótsvatn, die hier - je nach Perspektive - so malerisch über dem See thront und haben bei Nesjavellir über das rauchende Tal geblickt. Und zum Schluss waren wir am See Laugarvatn und haben gezeigt, wie hier auf Island Roggenbrot gebacken wird - in Metalltöpfen am heißen Strand.


An Tag 4 war das Wetter dann doch eher bescheiden, also haben wir einen ruhigen Tag eingelegt. Wir waren mittags im Öko-Dorf Sólheimar, haben einen Blick in die Gewächshäuser und auf das Gemüse sowie in den Shop geworfen, wo all die Erzeugnisse aus dem Ort verkauft werden - vom Gemüse über Kuchen, Saucen, Seifen etc. bis zu den Keramik- und Wollerzeugnissen aus den Werkstätten. Erste Weihnachtsengel gab es auch schon im Laden. Hinterher waren wir dann ganz profan noch in Selfoss im Supermarkt und haben uns zum Abendessen Pizza geholt.


An Tag 5 war das Wetter immer noch einigermaßen durchwachsen, also sind wir nach Reykjavík gefahren. Unser Besuch war dort im Perlan Museum, Schwager und Schwägerin waren beide absolut angetan, von der Eishöhle, der Nordlicht-Show und ganz besonders von der Vulkan-Show. So begeistert, wie sie waren, müssen wir vielleicht doch noch mal demnächst selber mit unserem Nachwuchs dorthin... 

Während unser Besuch im Museum war, haben wir in der Zeit ein paar Second-Hand-Läden abgeklappert und sind im Wald unterhalb vom Perlan spazieren gegangen, bis uns der Regen zurück ins Auto getrieben hat. 

Am Hinweg haben wir einen kurzen Stopp oben auf der Hellisheiði bei der Skíðaskáli gemacht und sind dort durch den herrlich nach Schwefel riechenden Dampf gelaufen, der diesmal aber meinem Schwager viel weniger gestunken hat als bei seinem ersten Besuch hier. 

Und am Rückweg haben wir noch kurz auf Seltjarnarnes gehalten und Mann und Schwager haben zumindest mit den Beinen im heißen Pott hier gesessen oder genau genommen in Kvika, auch Bollasteinn genannt, einem Außenkunstwerk der isländischen Künstlerin Ólöf Nordal: Ein Stein aus massivem Dolerit, in dem sich ein kreisförmiges warmes Becken befindet. Dieses "Bad" wurde 2005 im Auftrag der Gemeinde hier errichtet.


Am nächsten Tag war das Wetter wieder besser, also sind wir an Tag 6 wieder nach Reykjavík gefahren und sind durch die Stadt gelaufen. In der Hallgrímskirkja waren wir nur kurz, da an dem Tag dort eine Beerdigung stattfand (schließlich ist es eine arbeitende Gemeindekirche), auf den Turm konnten wir daher nicht. 

Dann sind wir die Skólavörðustígur, die "Regenbogen-Straße", entlang gelaufen, haben in die Shops geschaut und die Katze Ófelía auf ihrer karierten Decke im Souvenir-Laden besucht. Zum Mittagessen gab es für mich eine Vanille-Schnecke von meinem Lieblings-Bäcker Brauð & Co, die es aber nicht auf ein Foto geschafft hat. Schließlich waren wir noch im Rathaus am Tjörnin, beim Konzerthaus Harpa und bei dem Denkmal Sólfar

Bei Þúfa waren wir zum Schluss auch noch: Das ist ein künstlich angelegter, 8 Meter hoher Hügel, der 2013 im Auftrag einer Fischfabrik am alten Hafen Grandi von der isländischen Künstlerin Ólöf Nordal (geb. 1961) entworfen wurde. Der Hügel ist mit Gras belegt, ein schmaler Weg windet sich um den Hügel herum nach oben. Hier steht ein kleines, luftiges Holz-Häuschen, in dem Fisch getrocknet wird.



An dem Abend hatte es dann leider meinen Mann erwischt und mit einer ordentlichen Erkältung ausgeknockt. An Tag 7 haben wir unseren Besuch daher nur nach Hveragerði gefahren und sie waren alleine im Reykjadalur wandern, am heißen Fluss, anschließend noch bei Kaffee und Kuchen im Café dort. Der Besuch war begeistert und mein Mann konnte sich wieder bekrabbeln. Und nachts hatten wir dann noch richtig schöne Nordlichter!


An Tag 8 stand dann bei traumhaft sonnigem, aber doch ziemlich windigen Wetter die große Südküsten-Tour an. Wir fuhren morgens um 9 Uhr los, um möglichst viel vom Tag zu haben. 

Wir haben mit unserem Besuch einen Blick in die verfallenden Kuhställe am Felsen Drangurinn in Drangshlíð geworfen. 

Wir waren am Wasserfall Skógafoss und sind alle 466 Stufen zur Aussichtsplattform hochgelaufen (die Stufen hat mein Mann gezählt, falls er sich verzählt hat, beschwert Euch bei ihm!). 

Anschließend waren wir an der Lagune beim Gletscher Sólheimajökull. Der Sólheimajökull ist eine ca. 8 - 10 km lange und 1 - 2 km breite Gletscherzunge, ein Ausläufer vom Mýrdalsjökull, unter dem der Vulkan Katla liegt und der mit knapp 600 km² immerhin der viertgrößte Gletscher Islands ist. 

Wir waren in Reynisfjara, am schwarzen Strand, und in Vík, haben dort Burger gegessen und sind anschließend noch nach Dýrhólaey gefahren, um von hier auf die Küste zu schauen.

Zum Schluss waren wir gegen 17.30 Uhr gerade noch rechtzeitig vor Sonnenuntergang am Wasserfall Seljalandsfoss, konnten den Ausblick durch das Wasser im letzten Licht der Sonne genießen. Mein Mann hat mit dem Besuch noch einen Blick auf den Gljúfrabúi geworfen, den kleinen Wasserfall rund 560 m weiter in einer Spalte. Der Wasserstand war aber zu hoch, sie sind deshalb nicht in die Spalte gegangen. 

Das Wetter hatte sich den Tag über wunderbar gehalten, am späten Nachmittag zog es sich aber zu und als wir gegen 19 Uhr zu Hause ankamen, fielen die ersten Regentropfen... 


An Tag 9 waren wir dann doch alle noch recht k.o. von der Tour am Vortrag, außerdem war das Wetter teilweise schon etwas bescheiden. Schließlich war unser Besuch dann hier noch ein bisschen zu Fuß unterwegs, hinterher waren wir noch in Selfoss einkaufen. Anschließend musste der Besuch packen - schließlich ging es am nächsten Morgen früh zum Flughafen nach Keflavík.


Ich glaube, es war für alle Beteiligten eine schöne Zeit und ich denke, wir konnten unserem Besuch viele schöne Eindrücke von Island vermitteln. Auch wenn es teilweise schon etwas stürmisch war, wie man sieht!


Aber jetzt freuen wir uns auch auf ein paar ruhigere Tage hier... 



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