Hætta - Gefahr! |
Aber in Island, oft als "Land zwischen Feuer und Eis" bezeichnet, sind die Gefahren durch vulkanische Aktivitäten durchaus allgegenwärtig.
Island befindet sich auf dem Mittelatlantischen Rücken, also sowohl auf der Nordamerikanischen als auch auf der Eurasischen Erdplatte. Die Plattengrenzen ziehen sich fast diagonal über die Insel - und sind auf den entsprechenden Erdbebenkarten regelmäßig sehr gut erkennbar.
Etwa 2 cm pro Jahr bewegen sich die beiden Erdplatten auseinander, mit entsprechenden Folgen, die man z.B. in Thingvellir sehr anschaulich beobachten kann, wenn der Eingang in die Spalte zwischen den Kontinenten bei jedem Besuch wieder ein Stückchen verrutscht ist.
In Island gibt es etwa 30 aktive Vulkansysteme - der letzte Ausbruch des Eyjafjallajökull, der im April 2010 zu einer tagelangen Sperrung des europäischen Luftraums führte, ist den meisten Menschen noch in Erinnerung. Beim Ausbruch des Grimsvötn 2011 gab es, obwohl es ein größerer Ausbruch war, wesentlich weniger Beeinträchtigungen im Luftverkehr.
Momentan (Stand 17.08.2014 morgens 9 Uhr in Island) ist es der Bárðarbunga, der von sich reden machen könnte.
Der Bárðarbunga ist ein Zentralvulkan mit Caldera unter dem Vatnajökull - und mit rd. 2.000 m wohl der zweithöchste Berg Islands, nach dem Hvannadalshnúkur im Vulkanmassiv des Öræfajökull (rd. 2.100 m).
Es gibt derzeit einen Erdbebenschwarm am Bárðarbunga Vulkan, vom 16.08.2014 ca. 3 h morgens gab es in den letzten rd. 30 Stunden über 750 kleinere Erdbeben, davon sechs Erdbeben mit einer Stärke von mehr als Magnitude 3.
Die aktuellen Bilder auf der Homepage von en.vedur.is sprechen für sich:
Vielleicht gab es schon einen Ausbruch oder es steht noch einer bevor - die größte Gefahr dürfte aber wohl ein Gletscherlauf sein. Das Eis des Gletschers über dem Vulkan ist an dieser Stelle rund 700 m dick.
Die Beobachtungen am Bárðarbunga wurden verschärft:
Quelle:
http://en.vedur.is/earthquakes-and-volcanism/earthquakes/
Wenn der Bárðarbunga jetzt in großem Stil loslegt, dann werden sich die Nachrichtensprecher weltweit wieder reihenweise die Zunge brechen...
AntwortenLöschenUpdate 18.08., 9.45 Uhr
AntwortenLöschen"Intense earthquake swarm continues at Bárðarbunga. Presently there are no signs of magma moving to the surface."
Die Schwarmbeben am Bárðarbunga gehen weiter, seit Samstag früh um 3 Uhr hat es in der Region über 1.500 registrierte Erdbeben gegeben, davon über 1.000 mit einer Stärke von 1,0 und mehr und 10 Beben mit Magnitude 3 und stärker. Tendenziell scheint die Intensität der Beben vielleicht langsam wieder nachzulassen, das letzte größere Beben hatte es heute Nacht um 2.37 h mit Magnitude 3,8 Nahe Kristufell gegeben.
Zwei Hochlandstraßen nördlich des Gletschers wurden wohl gesperrt, da mit einem Gletscherlauf gerechnet wird.
Also - abwarten, wie es weiter geht...
Update 18.08., 19 Uhr:
AntwortenLöschenVon offizieller Seite wurde die "Erdbeben-Warnstufe" von gelb auf orange erhöht. Die starken Erdbeben am Bárðarbung gehen weiter. Es gibt keine Anzeichen dafür, dass Magma an die Erdoberfläche gelangt, die Wahrscheinlichkeit eines Vulkanausbruchs ist jedoch erhöht.
Das Beben heute Nacht um 2.37 h wurde jetzt auf Magnitude 4,5 hochgestuft.
Also weiter abwarten...
Whoah, der machts ja spannend, der Bárðarbunga -- ist das nun eigentlich ein er oder eine sie? Du sagtest doch, Wölbung? Wie ist das grammatische Geschlecht von dem Wort auf Isländisch?
LöschenEhrlich gesagt - ich habe keine Ahnung, leider. Laut Wikipedia wäre es die Bárðarbunga - vorsichtshalber kann man aber "der Vulkan Bárðarbunga" sagen, damit geht man auf Nummer sicher! :-)
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