Bei dem "Award" geht es darum, sich in der teilweise doch etwas unübersichtlichen Internet-Welt als Blogger untereinander und mit den Lesern zu vernetzen und die entsprechenden Blogs besser kennen zu lernen.
Anna und Michael haben mir folgende Fragen gestellt:
1. Auf welcher Reise oder in welchem Moment hast Du Dich mal ganz besonders nach zu Hause gesehnt?
Ehrlich gesagt, tatsächlich auf unserer ersten Island-Reise 2004. Ich weiß noch, ich lag in meinem Bett im Hótel Tindastóll in Sauðárkrókur (übrigens ein absoluter bezauberndes, charmantes Hotel in einem alten Holzhaus) und fühlte mich massiv überfordert von diesem Land - und hatte Angst vor Erdbeben und Vulkanausbrüchen. Am liebsten wäre ich direkt nach Hause gefahren...
Mittlerweile war ich schon ganz oft in Island, habe auch schon ein (leichtes) Erdbeben miterlebt, wenn auch noch keinen Vulkanausbruch, und weiß, dass Island kein gefährliches Land ist, wenn man sich angemessen und vernünftig verhält. Trotzdem - an diese Nacht im Hótel Tindastóll erinnere ich mich noch gut.
Hótel Tindastóll und ich (2004) |
2. Wenn Du Dich für einen Ort Deiner Reisen entscheiden solltest, für immer dort zu leben, welcher Ort wäre das und wieso?
Seit mir der Gedanke im Kopf rum spukt, dass ich so gerne ein Haus auf Island als Zweitwohnsitz kaufen würde, habe ich mir genau diese Frage schon ganz oft gestellt - bin aber bisher noch zu keiner Entscheidung gekommen. Im Moment schwanke ich zwischen Hveragerði (wir hatten einen schlechten Start miteinander und zu Anfang mochte ich den Ort überhaupt nicht, etliche Urlaube später sieht das aber ganz anders aus, ich fühle mich dort wohl in der Ecke, finde mich zurecht und außerdem ist es für einen Kurz-Aufenthalt vom Flughafen Keflavík aus gut zu erreichen), Akureyri (sehr charmante Stadt in Nordisland, landschaftlich traumhaft gelegen und sogar richtig urban), und Ísafjörður (quasi die Hauptstadt der Westfjorde, ich habe mich rettungslos verliebt und fühle mich schon fast "zu Hause" dort, weil ich so viele Geschichten und Geschichtchen von dem Ort und den Menschen dort kennen lernen durfte - aber Ísafjörður ist eben doch etwas schwieriger zu erreichen und im Winter bzw. je nach Wetter kommt man dort gar nicht hin oder von dort weg).
Aber das Projekt "Zweitwohnsitz in Island" behalte ich auf jeden Fall im Kopf, das ist ein ganz großer Traum von mir!
3. Welche Ziele oder welche Reise möchtest Du unbedingt noch machen in Deinem Leben?
In näherer Zukunft habe ich vor, erstens noch mal in die Westfjorde zu reisen und zweitens mal einen längeren Aufenthalt in den Ostfjorden zu machen, dort fehlen mir noch ein paar Ecken.
Ansonsten möchte ich unbedingt noch mal auf die Färöer-Inseln, am liebsten im Rahmen einer Schiffsreise mit der Norröna. Mal schauen, ob das noch was wird!
4. Wie ernährst Du Dich auf Reisen? Gesund oder convenient?
Ehrlich gesagt - gemischt. Da ich ja in erster Linie Food Blogger bin, lege ich natürlich viel Wert auf gutes Essen, auf typisch isländisches Essen mit regionalen Zutaten, wenn es geht. Wir gehen auch gerne gut essen - und testen auch gerne Restaurants, die uns aus irgendeinem Grund aufgefallen sind und die interessant klingen. Aber manchmal muss es auch einfach nur schnell gehen, wenn wir lange unterwegs waren und die mitreisenden Kinder hungrig sind und nach Essen schreien.
5. In welchem Land hat Dir die Mentalität der Menschen am besten gefallen und warum?
Ich glaube, bei mir ist die Antwort eh schon offensichtlich - in Island!
6. Welche drei Dinge dürfen auf Deiner Reise nicht fehlen?
Mein Reisepass, mein Foto-Apparat und mein Handy. Alles andere kann ich zur Not irgendwie nachkaufen oder improvisieren.
7. Was sind Deine wichtigsten Reise-Apps für Smartphone? Oder lässt Du die Technik lieber ganz zu Hause?
Nein, ich reise eigentlich immer mit Handy. Besondere Reise-Apps, die ich nutze, habe ich allerdings nicht. Außer meiner Wetter-App für Island. Und der App für die isländischen Straßenverhältnisse, gerade wenn man nicht im Hochsommer in Island unterwegs ist, ist es existenziell, sich kurzfristig über die aktuellen Straßenverhältnisse zu informieren und das Reiseprogramm ggf. anzupassen oder teilweise umzuplanen.
8. Was magst Du lieber? Sommer oder Winter?
Zum Glück muss ich mich da nicht entscheiden - es hat beides so wunderschöne Seiten!
9. Ein Gaskocher, eine Pfanne, zwei Töpfe. Was gibt es zu Essen?
Oje, keine Ahnung. Wenn wir vorher an einem Supermarkt vorbei gekommen sind - dann hoffentlich Plokkfiskur oder etwas ähnliches. Wenn nicht - dann vermutlich diese Trocken-Nudeln-mit-Saucenpulver, davon findet sich (gefühlt) immer etwas in der eisernen Reise-Not-Reserve meines Mannes.
10. Welche Blogs verfolgst Du immer wieder?
Das ist etwas schwierig - bei mir liegt ja der Fokus auf isländischem Essen, ich liebe sowohl das Land als auch die Küche und koche und backe leidenschaftlich gerne. Daher verfolge ich vor allem Koch-Blogs, aber auch Reise-Blogs. Möglichst mit Island-Bezug, oder zumindest Skandinavien.
Zu den Reise-Blogs, bei denen ich regelmäßig und gerne lese oder vorbei schaue, gehören z.B. "Fernwehge", "Mahtava!", "Schweden und so", die "NordNerds" oder eben auch "Saltylove", aber auch einige gewerbliche Seiten mit Island- und Skandinavien-Bezug.
11. Welcher Song passt zu Deinen Lieblingsmomenten auf Reisen?
Ich bin kein besonders musikalischer Mensch und seit die Kinder nicht mehr so klein sind, reise ich auch nicht mehr mit CD's im Gepäck, sondern höre eigentlich einfach nur Radio, wenn wir unterwegs sind. Aber eine besondere musikalische Radio-Song-Erinnerung habe ich trotzdem, und zwar verbinde ich mit Akureyri und der Brücke vor der Stadt über den Eyjafjörður automatisch "Rammstein"-Musik - und umgekehrt.
Ich bin kein "Rammstein"-Fan, und bei den Radio-Sendern, die ich so höre, wird die Band eigentlich auch nie gespielt. Aber als wir 2014 von unserem Ferienhäuschen auf der anderen Seite des Eyjafhörður nach Akureyri fuhren, mit allen Kindern im Auto, spielte der isländische Radio-Sender plötzlich "Du hast" von dem 1997 erschienenen Album "Sehnsucht", und im Laufe des Liedes und unserer Fahrt über die Brücke sangen wir dann irgendwann alle mit.
Als wir diesen Sommer wieder ein Ferienhäuschen dort am Eyjafjörður gemietet hatten und in der Stadt unterwegs waren, gerade auf dem Rückweg und kurz vor der langen Brücke über den Fjord - spielte der isländische Radio-Sender plötzlich "Amerika" von "Rammstein": "We all Living in Amerika, Amerika ist wunderbar" (erschienen 2004). Wir blieben im Auto sitzen und hörten zu und fragten uns, woher der Sender gewusst hatte, dass wir gerade unterwegs zu der Brücke waren.
Die Brücke über den Eyjaförður von ferne |
P.S.:
Ich habe jetzt, da bei mir durch private Umstände seit Mitte August Ausnahmezustand herrscht, arg lange gebraucht, um die Fragen von Anna und Michael von "Saltylove" zu beantworten. Ich möchte daher keinen mehr nominieren und bedanke mich einfach, dass ich trotzdem dabei sein durfte - und meine Liebe zu Island mit Euch teilen konnte.
Hallo aus Hamburg, wie liebevoll und toll geschrieben ...In vielen Punkten hast du uns dem Herzen gesprochen. Wir waren erst zweimal dort, aber ehrlich gesagt kann ich „Anna“, gerade die Ängste aus deiner ersten Nacht komplett nachempfinden und es ging mir genauso. Jetzt nach der zweiten Reise bin ich schon wesentlich entspannter und freue mich einfach auf das nächste Mal. So interessant und spannend was du geschrieben hast… Nicht nur die Musik, auch im Bezug auf Land und Essen. Lieben Dank fürs mitmachen, hat sehr viel Spaß gemacht. Wir drücken die Daumen dass in der nächsten Zeit bei dir alles wieder ruhiger wird. Wir freuen uns auf viele tolle weitere Gerichte in deinem Blog. Alles Liebe, Anna und Michael
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