Freitag, 28. Juli 2023

Unser aktueller Island-Alltag

Es ist ja nicht so, dass wir einfach nur Freizeit hätten, wenn wir auf Island sind. Aber irgendwie fällt uns das Arbeiten hier schon leichter, mit so einer Aussicht vor dem Fenster! 

Und nach Feierabend, wenn kein netter Besuch vorbeikommt, können wir auch noch kleine Ausflüge in die Umgebung machen. 

Hier waren wir einen Tag bei herrlichem Wetter am Fluss spazieren.  


Das Areal hier ist ca. 45 Hektar groß, es geht zurück auf die Landschenkung eines isländischen Unternehmers und Politikers an UMFÍ, den "Verein junger Männer Islands". Seit 1911 wird hier Wiederaufforstung betrieben und es gibt mehrere schöne Spazierwege durch die Natur (z.B. hier mit Blick auf den See Álfavatn). Der Verein betreibt auch den Campingplatz, es werden Feriencamps angeboten. 
 

Der Zeltplatz  ist schon sehr idyllisch gelegen, mitten im Wald (also - für isländische Verhältnisse) und im Moment wirklich nicht überlaufen. Es war eine Schülergruppe da und ein paar Autos parkten an der Seite, aber alles doch sehr überschaubar! 


Ein Platz auf dem Campingplatz hier kostet übrigens aktuell für Erwachsene 4.000 ISK pro Nacht, also ungefähr 27,50 €. Kinder bis 12 Jahren sind kostenlos. Dafür bekommt man hier kaltes und heißes Wasser, es gibt Toiletten und Duschen und sogar Waschmaschine und Trockner. Strom kostet extra, und zwar 1.000 ISK (knapp 8 €) pro Nacht. Und nur ein paar Schritte entfernt gibt es ein nettes Restaurant, wo man z.B. leckere Pizza und Burger essen und sich auch mit dem Notwendigsten versorgen kann.

Am anderen Tag sind wir auf einen Hügel hier spazieren gegangen, genau genommen auf einen Krater. 


Dieser Krater hier gehört zu den Kratern des postglazialen Grímsnes-Vulkanfeld, zu denen auch der bekannte Krater Kerið gehört. Anders als beim Kerið gibt es hier zwar keinen Kratersee, aber auch keinen Parkplatz, keinen gut angelegten Wanderweg und eigentlich auch keine Touristen. 

Das Vulkansystem hier gilt teilweise als jüngstes Vulkansystem Islands, die Schlackenkegel sind sind relativ niedrig, die höchsten sind nur gut 200 Meter hoch. Die Krater entstanden vermutlich bei verschiedenen Eruptionen vor etwa 8.000 bis 5.000 Jahren. Dieser ringförmige Schlackenkegel, auf dem wir hier waren, soll bei Ausbrüchen vor etwa 6.200 Jahren entstanden ein. 

Einen Wanderweg um den Kraterrand gibt es schon, der Pfad hoch ist allerdings nur mit Pflöcken gekennzeichnet und zwischendurch verliert sich der Weg phasenweise zwischen Wiese und Steinen. 




Auf dem Weg vom Kraterrand nach unten kommt man noch an einer kleinen Ruine vorbei, halb im Gras verborgen.


Hierbei handelt es sich vermutlich um die Überreste eines ehemaligen Schafstalls vom Ende des 19. Jahrhunderts, der dem hiesigen Bauern gehörte.

Foto vom Sommer 2022

Und nach so einem kleinen Ausflug können wir noch gemütlich in den Hot Pot gehen und den Tag ausklingen lassen. In letzter Zeit hatten wir echt Glück mit dem Wetter! 


Und heute ist Freitag, da steht jetzt erst einmal das Wochenende an - mal schauen, was wir da machen werden! 



Kanilkaka

Zimt - Kuchen


Ein Rezept für "Zimt-Kuchen" habe ich schon auf dem Blog, und zwar als Blechkuchen mit einer Schicht Zuckerzimt darin und ordentlich Frischkäse-Creme oben drauf. Das hier ist eine schlichtere Variante, die man in einer halben Stunde fertig zubereiten kann, und zwar aus Zutaten, die ich meistens eh im Haus aus. 

Also der ideale Kuchen, wenn sich mal wieder kurzfristig netter Besuch ankündigt!


Zutaten

150 g geschmolzene Butter
160 g Mehl 
220 g Zucker
2 große Eier
1 TL gemahlene Vanille
1 Prise Salz
2 TL Zimt

1 TL Puderzucker zum Bestäuben


Zubereitung

Den Backofen auf 180° Ober-Unter-Hitze vorheizen. 

Die Butter langsam schmelzen lassen. 


Das Mehl, den Zucker, die Eier, die gemahlene Vanille, das Salz und den Zimt in eine große Schüssel geben, ...


...die geschmolzene Butter hinzufügen...


...und alles gründlich verrühren. 


Eine Springform mit Backpapier auslegen und den Teig in die Form gießen. 

Den Kuchen im vorgeheizten Backofen bei 180° Ober-Unter-Hitze 20 Minuten lang backen. 

Anschließend direkt den warmen Kuchen mit dem Puderzucker bestreuen. Etwas abkühlen lassen und dann vorsichtig aus der Form lösen.


Wenn man mag, kann man den Zimtkuchen noch mit Schlagsahne oder Vanilleeis servieren, hier hatte ich aber einfach ein Glas Milch dazu.  


Guten Appetit!




Mittwoch, 26. Juli 2023

Jarðeplamjöls-sandkaka

Sandkuchen mit Kartoffelmehl


Wir sind erfolgreich wieder in unserem Island-Haus angekommen. Dieses Mal gab es tatsächlich keine Zwischenfälle, bisher hat alles gut geklappt, das Wasser funktioniert, die Toilette ist dicht, der Hot Pot läuft. Perfekt! 

Direkt am Montag kam schon ein lieber Freund kurz vorbei. Wir hatten erst im Laufe des Nachmittags mit ihm gerechnet, tatsächlich kam er dann schon mittags - aber ich hatte Glück, fünf Minuten bevor er kam, hatte ich den Kuchen aus dem Ofen geholt. Das ganze Haus war noch erfüllt von dem Kuchenduft. Das war echt eine Punktlandung!

Unser isländischer Freund freute sich - so frischer Kuchen, der Geruch... dazu noch ein großes Glas kalte Milch und die Welt ist perfekt! Na gut, unser Freund hat dann doch lieber Kaffee getrunken, schwärmte aber von Kindheitserinnerungen mit solch frisch gebackenem Kuchen und kalter Milch. Und er hat auch gerne noch ein zweites Stück genommen. Der frische, noch warme Kuchen war aber auch lecker!


Zutaten

130 g Margarine
130 g weißer Zucker
130 g Kartoffelmehl
30 g Mehl
1/2 TL Backpulver
2 Eier

1 EL Back-Kakao
2 EL Milch


Zubereitung

Die Margarine mit dem Zucker gründlich verquirlen.


Die Eier trennen.

Das Eiweiß steifschlagen und zunächst beiseite stellen.



Das Eigelb mit der Zucker-Mischung verrühren.


Anschließend noch Kartoffelmehl, Mehl und Backpulver zu dem Teig hinzugeben und vermischen.


Den Eischnee vorsichtig unterheben.


Etwa 1/3 des Teigs abnehmen und mit 1 EL Back-Kakao und 2 EL Milch verrühren. 



Eine Kastenform o.ä. gut einfetten oder mit Backpapier auslegen.


Die Hälfte des weißen Teiges in die Form geben, den Kakao-Teig darüber geben und zum Schluss mit dem restlichen weißen Teig abschließen. Anschließend einmal mit einem Holzstäbchen o.ä. durch den Teig fahren, um die Schichten etwas zu vermischen.


Den Kuchen dann im vorgeheizten Backofen bei 180° Ober-Unter-Hitze...


... ca. 30 Minuten lang backen (Stäbchenprobe!). 


Anschließend ein bisschen auskühlen lassen und vorsichtig aus der Form nehmen. 


Der Kuchen schmeckt ganz frisch und noch warm sehr gut, kalt am nächsten Tag war er aber auch noch sehr lecker und herrlich fluffig. 

Guten Appetit! 



P.S.:

Wenn Ihr heute Kartoffelmehl im isländischen Supermarkt kauft, steht "kartöflumjöl" auf der Packung. Dieses Rezept hier ist allerdings aus einem alten isländischen Kochbuch, in dem Kartoffeln noch nicht "kartöflur" hießen, sondern "Erdäpfel" (= jarðepli) und z.B. Tomaten auch noch nicht "tómatur", sondern "rauðaldin" (= "Rotfrüchte"). 


Sonntag, 23. Juli 2023

Ég var stressuð...

Tut mir leid, es war es in letzter Zeit etwas ruhig hier. 

Irgendwie war das Leben für mich doch etwas trubelig, ich war ziemlich gestresst und gerade in letzter Zeit musste ich viel arbeiten und kam - neben Familie, Isländisch-Lernen und Haushalt - kaum noch dazu, interessante Rezepte auszuprobieren und zu verbloggen. Sorry!

Aber jetzt sehe ich das Licht am Ende des Tunnels:

Für uns geht es heute für 6 Wochen nach Island, in unser Häuschen! 

Ich freue mich auf etwas ruhigere Tage, mit mehr Zeit zum Kochen, Backen, Stricken, Lesen und Schreiben. Ein paar Ausflüge auf Island haben wir auch schon im Kopf. Und Besuch hat sich auch schon wieder angekündigt, mit dem wir dann den einen oder anderen Tagesausflug machen werden. 

Hach ja - das sind doch schöne Aussichten!!! 



P.S.: Die Bilder vom Tunnel sind in der Umgebung der Kraftwerks auf der Hellisheiði entstanden. 

Sonntag, 16. Juli 2023

Ein Island-Pullover in seiner natürlichen Umgebung

Lopapeysa 


Ein Island-Pullover ("lopapeysa") ist eigentlich ein handgestrickter Pullover aus isländischer Schafwolle. Traditionelle Island-Pullover werden am Stück mit Rundpasse gestrickt, mit einem gemusterten Schulterstück. 

Gestrickte Kleidung auf Island

Gestrickte Kleidung kann auf Island zumindest seit dem 16. Jahrhundert nachgewiesen, sie kam wohl durch ausländische Seefahrer auf die Insel. Damals wurde zunächst mit fest gesponnenem Wollgarn gestrickt und die Kleidungsstücke daraus waren derb und schwer. 

Ungesponnene Wolle 

Um 1900, als es auf den Höfen zunehmend weniger Arbeitskräfte gab, die das Spinnen der Wolle übernehmen konnten, begannen wohl einige isländische Frauen, mit Deckhaar und Unterwolle des Island-Schafs zu experimentieren und diese Wolle (zum Zeit-Sparen) dann unversponnen zu verstricken. Dadurch bekamen diese Strick-Stücke ein relativ großes Volumen bei vergleichsweise wenig Gewicht, die Kleidung isolierte besser und konnte auch mehr Wasser speichern als andere Strickwaren - solche Kleidung hielt einen also auch bei isländischem Regen lange warm. 

Traditionelle Island-Pullover erst seit den 1960er Jahren 

Island-Pullover, wie wir sie heute kennen und lieben, gibt es erst seit Mitte des 20. Jahrhunderts, dabei orientierten sich die Stricker wohl an den traditionellen Strickmustern aus Schweden oder den Färöern. Traditionell wird ein Island-Pullover aber weiterhin aus dieser dünnen, ungesponnenen Wolle des Island-Schafs gestrickt, meist mit drei dieser Fäden gleichzeitig. Während früher Naturwolle in den verschiedenen Schafs-Farben verstrickt wurde, wird die Wolle heute oft gefärbt, so dass man mehr Variationsmöglichkeiten hat. 

Der Begriff "peysa" 

Es wird übrigens überliefert, dass der Begriff "peysa" (= Pullover) ebenfalls auf Seeleute zurückgehen soll, genau genommen auf französische Fischer. Diese sollen, heißt es, die isländischen Bauern "paysan, paysan" gerufen haben (= "Bauer, Bauer!") und die Isländer hätten das Wort missverstanden, auf ihre dicken Strickpullover bezogen und angefangen, ihren Pullover dann "peysa" zu nennen. Ich mag die Geschichte, aber viele Sprachwissenschaftler zweifeln sie an. Der Begriff "peysa" im Isländischen sei mindestens seit dem 16. Jahrhundert als Ausdruck lange Oberteile aus Strick oder Pelz nachweisbar.  

Eine Theorie zu den Mustern der Rundpasse

Ich habe übrigens mal gelesen, dass die Muster der Pullover auf den Färöern darauf zurückgehen sollen, dass man ertrunkene Seeleute anhand ihrer Kleidung identifizieren konnte, deshalb verwendete jede Familie ihr eigenes, spezielles Muster. Ein sehr praktischer Grund für eine optisch schöne Tradition... 



Mein aktuelles Lieblingsmuster

Mein aktuelles Lieblingsmuster stammt tatsächlich aus einem finnischen Strickbuch für isländische Muster, an dem auch eine auf Island lebende Deutsche mitgewirkt hat (irgendwie ist die Island-Welt manchmal doch ziemlich klein!). Im Buch ist angegeben, dass sich das Muster "leicht strickt", und tatsächlich finde ich es herrlich einfach und es entwickelt sich so aus sich selbst heraus, dass es wirklich reicht, einmal zum Anfang jeder Reihe auf das Muster im Buch zu schauen und der Rest der Reihe ergibt sich dann quasi von selbst. Es lässt sich herrlich schnell stricken, finde ich - deshalb habe ich es jetzt tatsächlich schon mehrfach verstrickt und bin immer noch ganz begeistert.


Erster Versuch - eine Strickjacke mit Kapuze in Lila und Grün

Nach dem langen Winter letztes Jahr war mir im Frühjahr jetzt massiv nach Farbe, also habe ich das Muster für mich als Strickjacke mit Kapuze gestricken, weil ich das erfahrungsgemäß ein öfter anziehe als einen warmen Pullover, und ich liebe sowieso Kapuzen. 

Als Grundfarbe habe ich hier ein schönes, helles Grün verwendet, als zweite Hauptfarbe dann Lila - und das Muster ist in grün, rot, gelb und lila gestrickt. Eine Farbe mehr als eigentlich vorgesehen, aber ich wollte einfach etwas mehr bunt und mehr Kontrast. 

Das Foto hier ist noch vom Ausprobieren beim Stricken, da musste mein Mann als Modell herhalten. Mittlerweile hat die Jacke noch bunte Knöpfe bekommen und ist erfolgreich bei mir auf Island im Einsatz.


Zweite Version - ein Pullover in Lila und Grau

Für eine Freundin, die auf Island lebt und schon von einem früheren Pullover von mir ganz begeistert war und die Farben (lila und grau) so toll fand, habe ich anschließend (wie gesagt, das Muster strickt sich herrlich schnell!) dasselbe Muster als klassischen Pullover gestrickt, dieses Mal allerdings in drei Farben. Als Hauptfarbe habe ich Lila verwendet und für das Muster Hellgrau und Dunkelgrau.


Die Fotos von dem Island-Pullover ist seiner natürlichen Umgebung hat unsere Freundin mir von einer Tour auf Snæfellssnes geschickt. Die Kirche im Hintergrund müsste die Ingjaldshólskirkja sein, der heutige Kirchenbau von 1903 ist die älteste noch erhaltene Steinkirche Islands. Die Kirche liegt etwa 1 km von Hellissandur entfernt.


Das Foto links ist so ziemlich mit Mitternachtssonne entstanden, ich liebe dieses Licht! Alles bekommt einen rötlich-goldenen Schimmer, vom Pullover über die Lupinen bis hin zur Kirche und den Bergen im Hintergrund. 

Das zweite Foto ist dann am nächsten Tag bei Tageslicht aufgenommen, da erkennt man die tatsächlichen Farben besser. Passt der Lopapeysa nicht wirklich perfekt in diese Umgebung, mitten in den blühenden Lupinen! Hach ja - ich liebe beide Bilder, jedes auf seine Weise!


Dritte Version für meinen Mann - in Island-Farben

Und weil sich das Muster so schön schnell strickt, habe ich direkt noch eine dritte Version gestrickt, dieses Mal für meinen Mann - mit extra langen Ärmeln. Die Ärmel, die mir passen und gemütlich sind, sind ihm immer zu kurz und dann sieht er aus wie rausgewachsen - oder als wäre der Pullover beim Waschen eingelaufen. Beides nicht optimal. 

Dieses Mal also als klassischer Pullover in männlicher Version, mit langen Ärmeln. Grundfarbe Blau und Musterfarben Wollweiß und Rot - mir war einfach danach, einmal einen Island-Pullover in Island-Farben zu stricken. 

Auf dem Foto hier habe ich mir allerdings den Pullover von meinem Mann ausgeborgt, für ein Bild von dem Sonderheft von "Zauber des Nordens" über die isländische Küche. Ich fand, da macht sich so ein Island-Pullover in Island-Farben einfach richtig gut! 


Foto von meinem Mann mit diesem Island-Pullover in isländischer Umgebung gibt es dann das nächste Mal... 



P.S.: 

Meine Schwester hat sich übrigens auch schon angemeldet, sie findet meine Kapuzen-Jacke mit dem bunten Muster so schön. Die Farben für ihre Jacke hat sie sich schon ausgesucht, die Wolle habe ich hier schon liegen, die wird dann vor dem nächsten Winter verstrickt! 


Kvöldverðarboð

Einladung zum Abendessen


Wir hatten letztes Wochenende Besuch und hatten zum "Isländischen Abend" eingeladen. 

Unser Besuch ist sonst eher im Süden Europas unterwegs, aber sie haben sich bereitwillig auf das Abenteuer "isländische Küche" eingelassen und tapfer sogar den Hákarl probiert, den berühmten (berüchtigten?) isländischen "Gammelhai". 



Als Vorspeise habe ich grünen Gerstengraupensalat gemacht. 

Zum einen liebt mein jüngster Nachwuchs diesen Salat sehr, zum anderen sind Gerstengraupen wirklich ein großes Thema in der isländischen Küche: Früher waren Gerstengraupen wesentlicher Bestandteil der isländischen Alltagsküche, als Beilagen, zum Andicken von Eintöpfen, zur Wurstherstellung, in Grützen, aber auch in Süßspeisen. Seit den 1940-er Jahren wurden Graupen in der isländische Küche allerdings immer mehr von "modernen" Importprodukten wie Reis und Nudeln verdrängt. Heute gibt es eine Bewegung, die sich ganz bewusst wieder dafür einsetzt, traditionelle isländische Produkte in der isländischen Küche zu verwenden, wie z.B. Gerstengraupen. Die "Mission Gerstengraupen" von Móðir Jörð hat mich bei unserem Besuch dort 2019 sehr beeindruckt.

Also - mehrere gute Gründe, warum ich genau diesen grünen Gerstengraupensalat als Vorspeise ausgewählt habe!



Für ein bisschen authentisch-isländisches Feeling hatten wir extra Hákarl besorgt, also fermentierten Eishai. 

Probiert haben es alle am Tisch, richtig lecker gefunden ... nun ja. Manche haben tatsächlich noch ein zweites oder drittes Stückchen genommen, anderen reichte ein kleines Stück und der überwältigende Geruch. Wobei ich wirklich finde - es riecht schlimmer als es schmeckt! 

Dazu gab es dann noch ein bisschen Brennivín gegen den Nachgeschmack... 



Als Hauptspeise gab es für unseren Besuch dann Plokkfiskur mit Rúgbrauð und Salat. 

Für den traditionellen isländischen Plokkfiskur ("Stampffisch") habe ich dieses Rezept hier verwendet, das tatsächlich zu den ersten Rezepten hier auf dem Blog gehört. 

Allerdings habe ich das ursprüngliche Rezept ein klein bisschen variiert: 

So habe ich beim Anbraten der Zwiebeln in der Butter noch gemahlenen Kreuzkümmel hinzugegeben, der z.B. auf der Insel Viðey vor Reykjavík wächst und dank dem Landvogt Skúli Magnússon im 18. Jahrhundert Eingang in die isländische Alltagsküche gefunden hat. Ein wunderbares Gewürz, das ich mittlerweile auch beim Brotbacken gerne verwende!

Außerdem habe ich sehr würzigen Käse verwendet und in die Sauce auch ein bisschen von dem Käse hinzugegeben, außerdem noch eine Handvoll gewürfelten Blauschimmelkäse, für ein intensivere Note. Mit dem Käse bestreut, noch etwas frische Petersilie dazu - und dann ab in den Backofen!


Als Beilage zum Plokkfiskur gab es ganz klassisch rúgbrauð, also isländisches Roggenbrot. In Milchtüten im Backofen gebacken, am liebsten verwende ich dafür mittlerweile dieses Rezept mit Dickmilch, Natron und Zuckerrübensirup (als Ersatz für den isländischen braunen, klebrigen Zucker). Das Ganze dann über Nacht im Backofen bei 90° Umluft ca. 11 bis 12 Stunden lang gebacken...

Muss man halt rechtzeitig anfangen, wenn man weiß, dass Besuch kommt - schmeckt aber wirklich sehr lecker und kam auch dieses Mal wieder sehr gut an! (Und - nein, es ist wirklich kein Schokoladenkuchen!)


Dazu gab es dann noch frischen Spinat-Salat mit Blaubeeren und demselben Blauschimmelkäse, den ich auch beim Plokkfiskur verwendet habe. (Allerdings habe ich letzte Woche leider vergessen, noch ein Foto vom Salat zu machen, also gibt es davon jetzt ein älteres Foto von dem Rezept hier auf dem Blog.)



Als Nachtisch gab es Skyr mit Früchten - einfach, schön vorzubereiten und sieht auch nett aus, finde ich! 

Einfach Vanille-Skyr mit etwas Kakao-Pulver, etwas Cappuccino-Pulver und ein bisschen Sirup verrühren, dann mit Beeren im Glas aufschichten und noch Schoko-Raspeln oben drauf. Herrlich unkompliziert, definitiv lecker und leicht zu variieren. Immer wieder gut, finde ich!


Außerdem hatte ich noch diese Skyr-Erdbeer-Schnitten vorbereitet, einfach Erdbeeren und Skyr gefroren und dann mit Schokolade überzogen. 

(Das genau Rezept muss ich die Tage noch nachreichen, aber vorher sollte ich es noch ein bisschen optimieren... oder zumindest den optimalen Servier-Zeitpunkt herausfinden, zwischen "zu hart" und "fließt leider weg"...)



Der Besuch hat sich mit einem sehr schönen Blumenstrauß bedankt und es war ein rundum gelungener isländischer Abend, der nach einer Wiederholung schreit.



Ich koche einfach gerne und freue mich wirklich, wenn ich Besuch bekomme, den ich so bekochen kann!