Dienstag, 19. Dezember 2023

Eldgos er hafið (18.12.2023)

Quelle: mbl.is (Foto von der Küstenwache)
Vulkanausbruch auf Reykjanes


Seit dem 25. Oktober bebte auf Reykjanes immer wieder heftig die Erde. 

In der Nacht vom 09.11. gab es dann die schwersten Beben seit Beginn dieses Erdbebenschwarms, in der Folge wurde die Blaue Lagune geschlossen. Am späten Nachmittag des 10. November folgte ein extrem starker Erdbebenschwarm nordwestlich und ein weiterer nordöstlich von dem Fischerort Grindavík an der Südküste der Halbinsel Reykjanes. 

In der Nacht vom 10. auf den 11. November wurde Grindavík mitten in der Nacht vollständig evakuiert, nachdem es bei den heftigen Erdbeben massive Schäden gab, Infrastruktur beschädigt wurde und sich unter der Stadt ein Magmatunnel gebildet hatte. 

In der Folgezeit schien sich die Situation langsam zu beruhigen. Die Erdbeben ließen nach, die Gefahrenstufe wurde wieder herabgesetzt, Am 17. Dezember wurde das Schwimmbad in der Blauen Lagune wieder geöffnet, allerdings war der Zugang nur mit Bussen möglich. Es wurde diskutiert, ob die Einwohner von Grindavík zumindest an Weihnachten wieder nach Hause könnten, ggf. auch länger.  

Tja, und dann setzte am 18.12. gegen 21 Uhr schlagartig ein neuer Erdbebenschwarm ein - und um 22.17 Uhr öffnete sich die Erde, etwa 90 Minuten nach Beginn des Erdbebenschwarms.

Quelle: mbl.is / Árni Sæberg 

Mein Mann hatte ja gestern Abend schon die Erdbeben auf vedur.is angeschaut (wie so oft) und sich über den plötzlich einsetzenden Beginn des neuen Erdbebenschwarms gewundert. Guck mal, so fängt der nächste Ausbruch an!, meinte er - vielleicht nicht ganz ernst gemeint, aber auch nicht völlig im Scherz.

Quelle: vedur.is

Tja, und heute früh beim Aufstehen öffne ich noch im Bett die Seite von vedur.is, sehe, dass es zwei heftige Beben über 4 gegeben hatte, aber danach wieder weniger geworden ist... und dann schaue ich auf den Hinweis oben auf der Seite und da steht tatsächlich: 

Eldgos er hafið norðan Grindavíkur, á Sundhnúkagígaröðinni. 

Ein Vulkanausbruch hat begonnen nördlich von Grindavík, an der Kraterreihe Sundhnúkur. Der Spalte, der sich geöffnet hatte, war ca. 4 km lang. Der Ausbruch am 18. Dezember begann mit extremer Intensität, laut Experten betrug der Lavastrom zu Beginn der Eruption etwa 100 bis 200 Kubikmeter pro Sekunde. 

Bis zum Nachmittag des 19. Dezember hat die Stärke der Eruption wieder deutlich abgenommen, jetzt ist aktuell nur noch etwa ein Drittel der ursprünglichen Spalte ("Crack") aktiv und der Lava-Strom wird nur noch auf etwa ein Viertel des ursprünglichen Volumens geschätzt.

Aktuell ist das Gebiet für die Öffentlichkeit gesperrt, die Blaue Lagune ist erst einmal wieder geschlossen und die Bewohner von Grindavík können aktuell nicht in die Stadt. Es besteht eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass sich weitere Spalten öffnen, möglicherweise auch im Bereich des Ortes. 

Der Flugverkehr ist bisher nicht betroffen.

Der Katastrophenschutz ruft die Menschen auf, auf keinen Fall in Richtung der Ausbruchsstelle zu laufen. In der Region gilt ein absolutes Drohnenverbot. 

Abwarten, wie es weitergehen wird... 

Update vom 21.12.2023:

Aktuell scheint es keine vulkanische Aktivität in den Kratern und der Spalte mehr zu geben. 


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