Samstag, 30. Dezember 2023

Zelte vor dem Parlament

Gestern hatten wir das gute Wetter genossen (kein Schneefall, praktisch kein Wind, gute Bedingungen zum Autofahren) und sind nach Reykjavík gefahren. Ein bisschen durch die weihnachtlich geschmückte Stadt bummeln, ein bisschen einkaufen, einfach gemütlich genießen... schon schön!

Vor dem Parlament, dem Alþingi, sind uns dann die Zelte aufgefallen, drei kleine Zelte, die direkt gegenüber dem Eingang vom Parlament aufgestellt sind, und ein weiteres großes Zelt, gegenüber der Domkirche. 

Okay, die große palästinensische Flagge am Zelt habe ich erkannt, auch das aufgeklebte Schild mit "Free Palestine", aber worum genau es ging, das habe ich nicht verstanden.


Heute hat mir dann eine Freundin den Link zu einem Zeitungsartikel von Vísir geschickt, über die Zelte vor dem Parlament:

Danach haben sich am 27.12. mehrere Palästinenser vor dem Parlament mit ihren Zelten niedergelassen. Es geht um rund 30 bis 40 Menschen, deren Asylanträge bewilligt wurden und die legal hier auf Island leben und arbeiten. Auch ihre Anträge auf Familienzusammenführung wurden mittlerweile genehmigt, die Genehmigungen wurden allerdings erst nach Kriegsbruch erteilt. Somit haben die etwa 100 Familienmitglieder ein Aufenthaltsrecht auf Island, befinden sich aber noch in Gaza und können das Land derzeit nicht verlassen. 


Die Demonstranten werfen der isländischen Regierung vor, dass sie nicht genug für die Evakuierung der Familien aus Gaza tue. 

Mit ihren Zelten vor dem Parlament wollen die Vertreter der Gruppe auf die Situation ihrer Familienangehörigen in Gaza aufmerksam machen, die dort obdachlos sind, in Zelten kampieren, offenbar ohne Wasser, Nahrung und Strom. Ein Demonstrant berichtete in den isländischen Medien von Familienangehörigen, die bei Angriffen verletzt und getötet wurden. 


Nach Angaben der isländischen Regierung besteht die Möglichkeit, Familienangehörige von auf Island lebenden Palästinensern mit gültiger Aufenthaltsgenehmigung von Kairo aus nach Island auszufliegen. Hierfür gebe es eine konstruktive Zusammenarbeit der Regierung mit der Niederlassung der IOM in Kairo, der Internationalen Organisation für Migration, einer Organisation der Vereinten Nationen. Allerdings müssten die Menschen es aus eigener Kraft aus Gaza nach Ägypten schaffen. Die Regierung bemühe sich, in Absprache mit anderen Ländern, um eine Lösung, um die Menschen auszufliegen und in Sicherheit nach Island zu bringen, derzeit bleibe die Situation aber schwierig. 



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