Samstag, 23. Dezember 2023

Skötustappa

Gestampfter Rochen als Brotaufstrich


Auf Island sind manche Dinge ein bisschen anders als anderswo. Und wo anderswo am Vorabend von Weihnachten herrlich leckere Gerüche durchs Haus ziehen.. stinkt es auf Island erbärmlich!

Traditionell bereit man am 23. Dezember, dem Jahrestag des isländischen Nationalheiligen Þorlákur Þórhallsson (1133 - 1193), vor allem in den Westfjorden, mittlerweile aber auch auf ganz Island zur Þorláksmessa nämlich eine ganz besondere Spezialität zu: Kæst skata, den berühmt-berüchtigten Gammelrochen

Selbst für isländische Verhältnisse ist das ein "Hardcore-Essen" und der Geruch ist phänomenal. Man könnte auch sagen: Es stinkt! Es stinkt erbärmlichst! (In manchen Mietverträgen ist die Zubereitung von kæst skata in der Wohnung übrigens ausdrücklich untersagt, aus olfaktorischen Gründen.) 


Aus den Reste des Kæst Skata bereitet man am 23. Dezember abends für den nächsten Tag noch das Frühstück für den Heiligen Abend zu - Skötustappa

Reste-Essen

Das Fischfleisch des gekochten "Gammelrochens" mit den gekochten Kartoffeln, dem geschmolzenen Knetfett und etwas grobem Meersalz zu einem dicken Brei zerstampfen, den Brei gut auskühlen lassen und dann über Nacht (unbedingt in einer luftdicht abgeschlossenen Dose o.ä.!) im Kühlschrank aufbewahren.

Am nächsten Morgen dann das Roggenbrot in schöne dicke Scheiben schneiden, mit Butter bestreichen und das "skötustappa" aufs Brot geben - das perfekte Frühstück für einen isländischen Heiligabend!

(Wenn Ihr mich fragt - Skötustappa ist zumindest wesentlich genießbarer als kæst skata. Den Gammelrochen mit Knetfett habe ich ausprobiert - muss es aber nicht unbedingt noch mal wieder zubereiten, um es mal so zu sagen...)


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