Freitag, 30. Juni 2017

Rabarbaramauk - Rabarbarahlaup - Rabarbarasulta

Isländische Rhabarbermarmelade


Waffel mit Rhabarbermarmelade und Sahne 
im Café Simbahöllin in Þingeyri
Hach ja, alles schwierig!

Marmelade bezeichnet einen Fruchtaufstrich, der "aus mit Zucker eingekochten Früchten" hergestellt wird, wobei im Endprodukte keine Fruchtstücke mehr sichtbar sein müssen. In der EU darf der Begriff "Marmelade" mit einigen wenigen Ausnahmen nur noch für Marmelade aus Zitrusfrüchten verwendet werden, bei anderen Fruchtsorten spricht man bei Aufstrich aus Zucker und eingekochten Früchten von Konfitüre. Gelee ist gallertartig verfestigter Fruchtsaft ohne Fruchtstücke.

Auf Isländisch gibt es auch verschiedene Begriffe: Mauk, Hlaup und Sulta. 

"Mauk" bedeutet so viel wie "Fruchtmark", "Marmelade".

"Hlaup" heißt "Lauf", das Wort wird in verschiedenem Kontext benutzt, z.B. für "Gletscherlauf" ("jökulhlaup") oder auch für Sülze oder Gelee - eben alles, was "läuft".

"Sulta" bedeutet "Konfitüre" oder "Marmelade", allerdings wird isländische "Rabarbarasulta" nicht  nur als Marmelade benutzt, so wie wir es in Deutschland kennen, sondern ist auch die klassisch-isländische Beilage zu Fleischgerichten - von der Verwendung her gewissermaßen das isländische Ketchup.

Lammfleisch, Pommes und Rabarbarasulta 

Ich wurde letztens bei Facebook auf isländische Rezepte für Rhabarber-Marmelade angesprochen - und musste feststellen, dass ich tatsächlich kein entsprechendes Rezept in meinem Blog hatte, obwohl ich verschiedene Variante schon so oft gekocht habe. Also wollte ich dieses Versäumnis unbedingt nachholen - anbei also Rezepte für Rhabarbermarmelade, Rhabarbergelee und "Rabarbarasulta"!


Rabarbaramauk


Zutaten

1 kg Rhabarber
850 g Zucker
ggf. noch gemahlene Vanille


Zubereitung

Den Rhabarber gut waschen, nicht schälen und in möglichst gleich große, ca. 2 cm dicke Stücke schneiden.

Den Rhabarber in einen Topf geben, den Zucker darauf geben und über Nacht ziehen lassen.


Am nächsten Tag alles durch ein dünnes Tuch gießen, filtern und die gewonnene Flüssigkeit...


...in einem neuen Topf zum Kochen bringen und so lange bei niedriger Hitze kochen, bis es anfängt einzudicken.


Von der Konsistenz her wäre das zwar eigentlich eher "Hlaup", es ist dickflüssig wie Honig - aber eben kein Gelee.



Rabarbarahlaup


Zutaten

1 kg Rhabarber
125 g Erdbeeren
500 g Wasser

1,2 kg Zucker
2 Blatt Gelatine


Zubereitung

Rhabarber und Erdbeeren waschen und putzen und mit dem Wasser in einen großen Topf geben, anschließend ca. 20 Minuten kochen lassen.


Anschließend alles durch eine Mullwindel abgießen, die Flüssigkeit auffangen und in einen zweiten Topf geben.

Den Zucker hinzufügen und alles ca. 15 Minuten sprudelnd kochen lassen. Anschließend den Topf vom Herd nehmen.

Die Blatt-Gelatine ca. 5 Minuten in kaltem Wasser einweichen, anschließend aus dem Wasser nehmen, mit der Hand leicht ausdrücken, direkt in die heiße, aber nicht mehr kochende Fruchtmasse geben und so lange rühren, bis die Gelatine sich aufgelöst hat.

Danach direkt in frisch gespülte, mit kochendem Wasser ausgespülte Gläser füllen und luftdicht verschließen.



Rabarbarasulta


Zutaten

1 kg Rhabarber
800 g Zucker


Zubereitung

Den Rhabarber waschen, putzen und in kleine Stücke schneiden, anschließend mit dem Zucker in einen großen Topf geben und über Nacht durchziehen lassen.

Am nächsten Tag das Ganze kurz zum Kochen bringen, dann die Hitze reduzieren und bei kleiner Hitze ca. 1,5 Stunden köcheln lassen, dabei immer wieder umrühren und den entstandenen Schaum abschöpfen.

Wenn die Masse dick wird, in heiß ausgespülte Marmeladegläser gießen und luftdicht verschließen.






2 Kommentare:

  1. Hallo,

    leider ist nun die Rhabarbersaison für dieses Jahr vorüber, aber so weiß ich, wie ich das nächstes Jahr kochen kann. Ein Rezept hab ich bislang noch nicht gefunden.
    Schmeckt deine Sulta auch so lecker karamellig wie die isländische? Reicht dazu die lange Kochzeit aus? Ich habe gerade heute morgen das letzte Brot mit der "echten" als Referenz vernichtet ;-)
    Grüße!
    Katja

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Das ist ein isländisches Sulta-Rezept... vielleicht wird es karamelliger, wenn Du (ggf. anteilig) braunen Zucker nimmst. Ideal wäre natürlich isländischer Púðursykur, da ist diese Karamell-Note auf jeden Fall mit drin! (Oder ersatzweise eben braunen Zucker und vielleicht noch einen EL Sirup, für die Feuchtigkeit...)

      Löschen