Immer wieder treffen wir auf unseren Reisen in Island Menschen, deren Herzen mindestens genauso begeistert für die isländische Küche schlagen wie unsere.
Bei unserem letzten Aufenthalt in Reykjavík hatten wir uns ein Zimmer in einem kleinen Gästehaus in Reykjavík gesucht und sind dort mit Edda, der Dame des Hauses, ins Gespräch gekommen. Eddas Leidenschaft gilt nämlich auch gutem Essen und spannenden Rezepten.
Eddas besondere Leidenschaft ist das Kochen und Backen.
Edda erzählt uns, dass ihre Mutter eine großartige Köchin war, die mit wenig Geld Edda und ihre Geschwister aufziehen musste. So gab es z.B. oft schwarze Seevögel, damals eine Art Arme-Leute-Essen. Die Vögel legte ihre Mutter in Milch ein, um den Fischgeschmack zu neutralisieren, und kochte sie anschließend. Edda schwärmt uns von den butterweichen Seevögel-Gerichten ihrer Mutter vor. Heute sind diese Gerichte auch in Island praktisch nicht mehr zu bekommen.
Als Kind konnte Edda die gute Küche ihrer Mutter nicht wirklich würdigen, erzählt sie uns. Ihre Leidenschaft für das Kochen und Backen erwachte erst, als sie als Austausch-Schülerin für ein Jahr in die USA ging. Hier gab es so viele Lebensmittel, die sie aus Island damals noch gar nicht kannte, und sie liebte die Kochrezepte ihrer Gastmutter.
Edda ist keine gelernte Köchin, aber sie hat mehrfach im Sommer als Köchin in einer Angler-Hütte in Nordisland gearbeitet und schrieb Rezepte für isländische Zeitschriften und für das Radio.
Gästehaus „Eric the Red“
Heute bewirtschaftet sie zusammen mit ihrem Mann Rúnar ein Gästehaus mitten im Herzen von Reykjavík, schräg gegenüber der Hallgrímskirkja.
Das Haus wurde 1934 von einem Reykjavíker Architekten gebaut. Rúnar kaufte es 1996 und verwandelte es in ein Gästehäus mit 12 Gästezimmern. Von dem Küchenfenster aus schaut man praktisch direkt auf die Hallgrímskirkja.
Hinter der Küche befindet sich das Frühstückszimmer. Hier bekommen die Gäste morgens warmen Haferbrei serviert, Müsli, Aufschnitt und Marmelade. Es ist gemütlich, hier in großer Runde zu frühstücken, sich mit den anderen Gästen aus aller Herren Länder austauschen zu können oder einfach nur in Ruhe eines der vielen Bücher über Island, die isländische Vogelwelt oder die isländische Küche anzuschauen.
Die Frühstückseier stammen übrigens von den Landnahme-Hühnern, die Edda und Rúnar im Garten halten. Nur Hühner, kein Hahn, erzählt uns Edda, mitten in der Stadt geht das nicht anders.
Frühstück mit selbstgebackenem Brot
Selbstgebackene Brote sind die besten, finde Edda. Und so backt sie für ihre Gäste für das Frühstück auch immer noch selbst. Jeden Morgen gibt es frisches, noch warmes Brot mit Kümmel, den Teig hat sie über Nacht im Kühlschrank gehen lassen. Noch warm schmeckt das Brot am allesbesten, findet Edda.
Außerdem serviert sie oft noch selbstgebackenes Knäckebrot, natürlich auch mit reichlich Kümmel.
Es gibt auch immer ein süßes Gebäck auf dem Frühstücksbüffet, manchmal einen Zitronen- oder Sandkuchen, manchmal aber auch ein absolut leckeres Dattelbrot.
Knäckebrot, frisch gebackenes Kümmelbrot zum Frühstück
und lecker gebuttertes Dattelbrot
Ihre Rezepte für diese drei Brote hat Edda mir übrigens verraten. Ich freue mich schon darauf, Euch die Rezepte in den nächsten beiden Wochen vorstellen zu können!
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