Dienstag, 3. September 2019

Am Borgarfjörður eystri

Ausflug nach Bakkagerði


Ich wollte Euch doch noch zeigen, wohin wir (vorbei an Kiddis Coke - Sjálfsali - Automaten) gefahren sind: Wir waren auf dem Borgarfjarðarvegur unterwegs zum Fjord Borgarfjörður eystri und nach Bakkagerði, definitiv eine der abgelegensten Regionen des Landes.

Bakkagerði hat aktuell (Stand Anfang 2019) gerade mal 77 Einwohner - 2015 waren es noch 88 Einwohner. Der letzte Supermarkt des Ortes wurde vor zwei Jahren geschlossen. Mittlerweile gibt es allerdings wieder einen kleinen Laden, die "búð", in Bakkagerði - im Sommer (Juli und August) hatte das Lädchen täglich auf, im Winter wohl nur montags, dienstags und freitags für 2 bzw. 4 Stunden. Wenn man hier lebt und einkaufen will, muss man also nicht immer zwingend die 70 km Entfernung zum nächsten Supermarkt in Egilsstaðir über die teilweise nicht asphaltierte und ziemlich steile Straße bewältigen.


Als wir jetzt im Juli 2019 in Bakkagerði waren, herrschte allerdings Hochbetrieb - am Tag davor fand hier das Musikfestival "Bræðslan" statt, eine absolutes Highlight, zu dem die Leute aus dem ganzen Land anreisen und bei schon dem Stars wie Emiliana Torrini, Svavar Knútur, Pollapönk oder Prins Póló aufgetreten sind. Das Festival wird auch im Fernsehen übertragen.

Auf jeden Fall war der Ort komplett voll, überall parkten Autos, praktisch in jedem Garten waren Zelte aufgestellt und die Großfamilien saßen draußen und genossen das fantastische heiße Wetter an diesem Tag.


Ich habe selten so viele Isländer außerhalb eines Schwimmbades halbnackt rumlaufen sehen!


Auch der Campingplatz war noch völlig überfüllt, …


...auch wenn die Leute Sonntag Mittag so langsam wieder so weiter waren, das sie anfangen konnten zu packen und wieder aufzubrechen.



Die kleine, 1901 geweihte Kirche des Ortes war leider (wenn auch wahrscheinlich aus guten Gründen während des Festivals) abgeschlossen. Sonst hätten wir hier das berühmte Altarbild des isländischen Malers Jóhannes Sveinsson Kjarval (1885 - 1972) von 1914 bewundern können, das Christus bei der Bergpredigt zeigt und im Hintergrund den Álfaborg, einen der Hügel in Bakkargerði - die "Elfenstadt", wo der Überlieferung nach die Elfenkönigin Borghildur mit ihrem Gefolge lebt.


Zu Ehren dieses Elfenhügels heißt das Café hier im Ort auch Álfa Café, Elfencafé. Wir haben hier eine verspätete Mittagspause eingelegt, um die Fischsuppe zu probieren.


Natürlich konnten wir auch nicht widerstehen, die Trockengestelle für Fisch hinter dem Álfa Café zu besichtigen.


Mein Mann hat ein Selfie mit einem besonders schönen Fischkopf gemacht...


...und ich habe geknipst, wie er den Fisch "umarmt" hat. (Man stelle sich jetzt bitte noch den entsprechenden Geruch dazu vor! Und der Geruch ist beachtlich!)


An diesem Tag war einfach alles perfekt an diesem kleinen Ort am Ende der Welt in den isländischen Ostfjorden!



Wenn man von Bakkagerði noch ein bisschen weiter zum Hafen Hafnarhólmi fährt, kann man übrigens während der Saison aus nächster Nähe einen Vogelfelsen mit eine beachtlichen Population von Seevögeln bestaunen, darunter Eissturmvögel, Eiderenten und wirklich jede Menge Papageitaucher.


Einfach schön hier, so am Ende der Welt!




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