Samstag, 10. Oktober 2020

Hauskauf - die Abwicklung zieht sich

Wir hatten die Tage eine Mail von unserer Maklerin, wir sollten noch mal bei ihr vorbei kommen, wenn möglich. Für die endgültige Eintragung unseres Hauskaufs vom Juni müssten wir noch ein Formular unterschreiben, dass ihr der sýslumaður, also der Bezirksamtmann, jetzt noch zugeschickt hätte...

Es war ein bisschen schwierig, einen Termin zu finden, aber gestern klappte es dann spontan und wir konnten nach dem Einkaufen in Selfoss noch bei der Maklerin vorbei fahren, um die fehlende Unterschrift zu leisten. 

Als wir ankamen, stellte sich allerdings heraus, dass weder die Maklerin noch der Rechtsanwalt des Büros so genau wussten, was wir denn nun unterschreiben sollten. Also waren noch ein paar längere Telefonate mit dem Büro des sýslumaður erforderlich, aber jetzt wissen wir immerhin, worum es geht.

Der Kaufvertrag kann noch nicht endgültig "abgestempelt" werden, weil noch zwei Unterlagen fehlen - einmal eine Urkunde der Vorbesitzer, die diese schon in Kopie vorgezeigt hatten, die aber noch im Original benötigt wird (oder so ähnlich). Das muss jedenfalls noch nachgereicht werden. Und von uns brauchten sie im Prinzip noch eine förmliche Versicherung nach isländischem Recht, dass wir Staatsbürger eines Staates im Schengen-Raum sind (und somit berechtigt, hier Grundbesitz zu erwerben und uns hier aufzuhalten) und die erworbene Immobilie als Urlaubsdomizil selbst nutzen wollen. Letztlich haben wir eine entsprechende Erklärung, die die Maklerin in Absprache mit dem zuständigen Bearbeiter beim sýslumaður aufgesetzt hat, dann gestern schließlich doch noch unterschrieben. 

Ich hoffe, die Abwicklung unseres Kaufvertrages geht jetzt weiter seinen Weg! 

Und wieder - Corona auf Island 

Thema im Gespräch mit unserer Maklerin war natürlich auch die aktuelle Corona-Situation hier auf Island. Sie erzählte, dass ihre Hauptniederlassung in Reykjavík letzten Freitag einen Treffen hatte, eigentlich hätte sie auch hingemusst, sie hätte sich dann aber drücken können. Am Sonntag wäre dann der Anruf einer Kollegin aus Reykjavík gekommen - bei ihr wurde Covid 19 diagnostiziert. Alle Mitarbeiter, die am Freitag bei dem Treffen waren, mussten daraufhin erst einmal in Quarantäne. Die paar Kollegen, die nicht dabei waren, müssen jetzt einsam das Büro festhalten... 

600 Person in Selfoss in Quarantäne 

Großes Thema war auch die Covid-19-Infektion an der Schule hier in Selfoss, die auch Enkelkinder unserer Maklerin besuchen - Ende letzter Woche war dort eine Infektion festgestellt worden, daraufhin mussten 7 Jahrgangsstufen mit rund 550 Schülern sowie 50 Lehrer und Mitarbeiter der Schule in Quarantäne geschickt werden. 

Am Donnertag fanden dann in der Schule die Massentestungen der betroffenen Schüler und Lehrer statt, soweit sie keine Symptome hatten. Eigentlich sollten 619 Personen getestet werden, einige, die Symptome zeigten, gingen jedoch ins Test-Zentrum nach Reykjavík. Insgesamt 594 Proben wurden in der Schule in Selfoss genommen, gestern Nachmittag kam dann das Ergebnis: Engin smit í 600 manna skimun - keine Ansteckung beim Screening von 600 Personen hier in Selfoss. 

Beim Test von mehreren Personen, die Symptome entwickelt hatten, im Test-Zentrum in der Hauptstadt wurde jedoch wohl eine Corona-Infektion festgestellt. 


Die reguläre Corona-Teststelle am Gesundheitszentrum in Selfoss


Landesweit steigen die Zahlen weiter

Bei den landesweiten Tests gestern wurden insgesamt 87 neue Corona-Infektionen festgestellt. Die 14-Tage-Inzidienz pro 100.000 Einwohner stieg damit weiter auf aktuell 226,3. Insgesamt wurden gestern 4.064 Tests durchgeführt. 

Aktuell sind jetzt 25 Personen wegen Covid-19 im Krankenhaus, 3 davon liegen auf der Intensivstation. Zur Erinnerung - insgesamt gibt es nur 18 Intensiv-Betten. 

Das Krankenhaus macht sich Sorgen, wie es mit der Situation umgehen kann, und die Zahl der Einsatzfahrten der Krankenwagen wegen Corona-Infektionen steigen und steigen.   

Gleichzeitig gibt es aber auch hier vermehrt Personen, die die Notwendigkeit der strikten Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie insbesondere in der Hauptstadtregion zunehmend in Frage stellen. Wer gesund ist, sollte doch bitte ohne Einschränkungen sein Leben leben können... tja, wenn das so einfach wäre. 

Oder wie unsere Maklerin sagte - wir können uns nur nach bestem Wissen und Gewissen an die Vorgaben halten und hoffen, dass möglichst bald wieder bessere Zeiten kommen werden. 


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