Fetter Dienstag
Der Karnevalsdienstag heißt auf Isländisch "sprengidagur", also der "Tag der Sprengung" - im Grunde geht es dabei um "Essen bis zum Platzen".
Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung des sprengidagur auf Island findet sich in einem Wörterbuch von 1735, dort wird über die "Nacht des großen Schlemmens" berichtet.
Auch in einem Reisebericht aus der Mitte des 18. Jahrhunderts wird der sprengidagur erwähnt: Hiernach war es üblich, am Abend des Karnevalsdienstags noch einmal ein großes Essen zu veranstalten, bei dem alle so viel hangikjöt, also geräuchertes Lammfleisch, essen mussten, wie sie nur konnten - denn danach durfte bis Ostern kein Fleisch mehr gegessen werden. Und es wäre doch schade, das gute Fleisch verkommen zu lassen!
Während man früher offenbar vorwiegend geräuchertes Lammfleisch aß, ging man wohl spätestens ab Ende des 19. Jahrhunderts zu Salzfleisch über, das vor der Fastenzeit noch aufgegessen werden musste.
Als klassisches Essen für den sprengidagur gilt auf Island seitdem saltkjöt og baunir, also Erbensuppe mit Salzfleisch.
Und nach dem großen Essen am Rosenmontag (bolludagur) mit den bolludagsbollur (= Krapfen mit Marmelade, Sahne und Zuckerguss) und dem Salzfleisch mit Erbsen am Faschingsdienstag fängt dann die Fastenzeit an...
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