Dienstag, 9. August 2022

Gleðiganga 2022

Hinsegin dagar 


Die "hinsegin dagar" (Reykjavík Pride) ist DAS queere Festival auf Island, und das bereits seit 1999. 

Die ersten queeren Feierlichkeiten fanden 1999 in Reykjavík statt, damals veranstaltete die Vereinigung '78 ein "schwules Wochenende" (hinsegin helgi) auf dem Ingólfstorg, einem großen Platz in der Innenstadt von Reykjavík. Damals kamen etwa 1.500 Besucher. 

Im Jahr darauf war es schon nicht nur ein Wochenende, sondern schon drei ganze Tage - und Höhepunkt der "hinsegin dagar" war damals schon die "Gleðiganga", die große Pride Parade durch Reykjavík. Bei den ersten Paraden 2000 und 2001 kamen nach Angaben der Veranstalter etwa 12.000 Menschen. Mittlerweile sind es über 100.000 Menschen, die anlässlich der Parade in der Reykjavíker Innenstadt auf den Beinen sind. 

Die hinsegin dagar finden immer am ersten Wochenende nach dem Kaufmannswochenende (verslunarmannahelgi) statt, das immer am ersten Montag im August gefeiert wird. Dieses Jahr waren die "hinsegin dagar" vom 02. bis 07. August 2022, mit zahlreichen kulturellen Veranstaltungen, Diskussionsrunden, Festen etc. 

Bei der Parade kommen Homosexuelle, Bi-und Pansexuelle, Transmenschen, Intersexuelle und andere queere Menschen mit ihren Familien und Freunden zusammen. Der Marsch fordert Gleichberechtigung von queeren Menschen und die Beseitigung von Diskriminierung, dient der Bewusstseinsbildung - und feiert gleichzeitig, was auf diesem Weg bereits erreicht wurde.

Der Marsch beginnt an der Hallgrímskirkja, dann geht es - wie 2019 - die Skólavörðustígur hinunter, dann Bankastræti, biegt nach links ab in die Lækjargata, am Tjörnin den Fríkirkjuvegur entlang und endet dann beim Hljómskálagarður, dem großen Park hinter der Brücke über den Tjörnin.


Am Samstag begann die Aufstellung des Zugs ab 12 Uhr bei der Hallgrímskirkja, es waren Himmel und Menschen unterwegs. Oben an der Kirche war es wirklich voll, wir sind dann ein Stück die Skólavörðurstígur hinunter gegangen - an dem unteren Stück, wo auch der Regenbogen permanent auf die Straße gemalt ist, war es dann aber schon wieder sehr voll, also haben wir uns irgendwo dazwischen aufgestellt. 


Auch die Läden zeigten überall ordentlich Flagge, wie hier z.B. im Schaufenster der Strickvereinigung Handprjónasamband. 


Oben an der Kirche nahm der Zug langsam Aufstellung an... 


...und dann ging es los, um Punkt 14 Uhr. 


Vorneweg kamen zuerst Polizisten auf dem Fahrrad und auf dem Motorrad...


...und dann kam wirklich ein Meer von bunten Regenbogenflaggen. 



Besonders schön fand ich übrigens, dass auch die meisten Zuschauer dem Anlass entsprechend gekleidet waren, viele hatten regenbogenfarbene Kränze um oder schwenkten kleine Regenbogenfahnen.


Dann trugen die Veranstalter das diesjährige Motto vor sich her: Fegurð í frelsi. Schönheit in Freiheit. Das ist ein Zitat aus dem diesjährigen isländischen ESC-Lied Með hækkandi sól von der Gruppe Systur: In der Morgendämmerung sehen wir die Schönheit in Freiheit, die näher kommt, und nach dem dunklen Winter steigt die Sonne wieder auf - so sinngemäß zumindest. 

Die Veranstalter hatten dieses Motto ausgesucht, um auf die Freiheit zu verweisen, dass man sich jetzt nach der Einsamkeit und der Isolation der letzten beiden Corona-Jahre wieder treffen kann, der Umzug wieder möglich ist - und die Schönheit, die mit einem wirklich freien Leben verbunden ist - für alle Menschen, auch für Menschen, die eben nicht heterosexuell sind und deshalb von der Gesellschaft diskriminiert oder diskreditiert werden. 

Queere Menschen sind immer noch nicht wirklich gleichberechtigt, in vielen Bereichen, auch in Island. Auch hier gibt es leider zunehmend wieder Anfeindungen und Übergriffe auf diese Bevölkerungsgruppe. Gerade die Tage war erst ein Bericht in der Zeitung, dass homosexuelle Männer (obwohl im Schnitt besser gebildet) weniger verdienen als heterosexuelle Männer. Das liegt zum Teil sicher auch daran, dass homosexuelle Männer teilweise verstärkt im Dienstleistungsbereich arbeiten und dieser durch Corona besonders betroffen war / ist, das Thema ist wohl "multikausal", wie man es so nennt. Der Mordanschlag im Vorfeld der Pride Parade in Oslo mit zwei Toten und über 20 Verletzten hat Spuren im Bewusstsein hinterlassen. 

Die Menschen auf dem Umzug forderten weltweite Gleichberechtigung und Freiheit. (Nur mal als Anmerkung: In rund 70 Staaten weltweit wird Homosexualität immer noch strafrechtlich verfolgt, in 11 Ländern droht sogar noch die Todesstrafe.) 


Als nächstes kamen die offiziellen Vertreter der Stadt Reykjavík - die Stadt hat dieses Jahr unter dem Motto "Reykjavík er stolt - Reykjavík ist stolz" an dem Marsch teilgenommen. 

Den derzeitigen Bürgermeister Dagur B. Eggertsson habe ich selbst am Samstag nicht gesehen, aber ich glaube, der Mann links am Banner ist Einar Þorsteinsson, ein bekannter Fernsehjournalist, Politikwissenschaftler und Politiker. Einar ist bei den Kommunalwahlen im Mai 2022 als Bürgermeisterkandidat angetreten, für die Fortschrittspartei ("Framsóknarflokkurinn"). Die Partei gilt als bäuerliche Partei der politischen Mitte - teilweise spricht sie sich gegen die NATO-Mitgliedschaft Islands aus und ist gegen einen eventuellen EU-Beitritt des Landes. Es gab von einzelnen Mitgliedern auch islamfeindliche Äußerungen und die globale Erwärmung wurde "begrüßt", weil der Klimawandel neue Möglichkeiten für die isländische Landwirtschaft mit sich bringe. Die Fortschrittspartei war einer  der großen Gewinner der Kommunalwahlen im Mai 2022. In den Koalitionsverhandlungen wurde festgelegt, dass Einar Anfang 2024, nach der Hälfte der Wahlperiode, das Amt des Bürgermeisters von Dagur B. Eggertsson übernehmen wird. Neben Einar ging seine Frau Milla Ösk Magnúsdóttir, früher ebenfalls Journalist beim Sender RÚV und heute Assistentin des Gesundheitsministers. Ihr gemeinsamer Sohn müsste jetzt etwa vier Monate alt sein und nahm offenbar im Kinderwagen an der Parade teil. 

Reykjavík er stolt

Die Stadt Reykjavík ist stolz - stolz z.B. auf ihre queeren Mitarbeiter oder auf den Jugendtreff für queere Jugendliche. Es waren übrigens auch Plakate auf Polnisch dabei - schließlich sind Polen die größte Einwanderergruppe auf Island. 

Die Stadt ist stolz darauf, Regenbogen-zertifiziert zu sein - das bedeutet, dass in den Richtlinien eines Unternehmens oder einer Institution queere Menschen ausdrücklich erwähnt werden, das Arbeitsumfeld durch zahlreiche Maßnahmen sensibilisiert und verbessert wird und gleiche Rechte für queere Mitarbeiter garantiert werden.

Ich habe auch ein Plakat gesehen, dass der Kampf der queeren Menschen noch lange nicht vorbei ist ("baráttunni er hvergi nærri lokið") und die Stadt stolz weitermacht. 

Auf einem anderen Plakat wurde ausdrücklich Bezug genommen auf die Schießerei in Oslo in der Nacht zum 25. Juni 2022, im Vorfeld der dortigen Pride Parade. So war auch der Botschafter Norwegens von der Stadt als Ehrengast zum Umzug eingeladen - wir hatten uns vorher schon gewundert, als wir jemanden mit einer großen norwegischen Flagge vor dem Umzug gesehen hatten, aber soweit hatten wir da leider nicht gedacht. 
 

Neben Norwegen erklärten auch andere Botschafter und Diplomaten in Island ausdrücklich ihre Unterstützung für die Pride Parade.


Auch die Stadtbücherei nahm mit ihrem Bücher-Bus an der Parade teil - der Bus ist als mobile Bücherei immer von Mitte August bis Ende Juni im Hauptstadtgebiet unterwegs, beim Umzug ging es dann um das Thema "queere Bücher". 


Hier kamen zwei große pinke Flamingos... 


... begleitet von ganz vielen Seifenblasen. 



Ein Thema war auch "Sport für alle", dabei wurden auch die speziellen Schwierigkeiten für Transgender-Personen thematisiert.


So nahm an dem Marsch am Samstag z.B. auch Íþróttafélagið Styrmir, der Styrmir Sports Club teil, ein queerer Sportverein für alle Menschen, der 2006 gegründet wurde und ein wesentlicher Bestandteil der LGBT-Basisbewegung auf Island ist. 



Er skortur á hommum á Íslandi?

Mehrfach habe ich auch das T-Shirt mit der Aufschrift "Er skortur á hommum á Íslandi" gesehen, wie es hier z.B. der Flaggenträger der Vereinigung isländischer Studenten trägt: "Gibt es einen Mangel an Schwulen auf Island?" 


Dabei geht es um den Tweet des stellvertretenden Leiters der Generalstaatsanwaltschaft vom Juli 2022, in dem dieser privat ein aktuelles Urteil des Bezirksgerichts Reykjavík kommentiert hat: 

Das Gericht hatte aktuell eine Entscheidung der Einwanderungsbehörde von 2019 aufgehoben, da diese bei ihrer Entscheidungsfindung laut Urteil des Gerichts nicht ausreichend berücksichtigt habe, dass der Asylsuchende ausdrücklich unter Berufung auf seine sexuellen Orientierung hier Asyl beantragt hatte. Dieses Gerichtsurteil kommentierte der Staatsanwalt dann mit der Behauptung, die meisten Asylbewerber kämen doch nur in der Hoffnung auf mehr Geld und ein besseres Leben, dafür würde ja wohl jeder lügen. Und selbst wenn der Mann wirklich homosexuell sei - gibt es einen Mangel an Schwulen auf Island? Er skortur á hommum á Íslandi?

Der Jurist war schon öfter aufgefallen, mit sexistischen und frauenfeindlichen Kommentaren oder mit Beiträgen, in denen er vor offeneren Grenzen warnte, weil es durch muslimische Männer verstärkt zu Sexualstraftaten komme. Mittlerweile wird geprüft, ob der stellvertretende Generalstaatsanwalt mit dieser Äußerung gegen den Verhaltenskodex für Staatsanwälte verstoßen hat, wonach diese bei ihrer Arbeit unparteiisch sein müssen und keine Zweifel daran aufkommen lassen dürfen, dass sie jede Diskriminierung aufgrund von Rasse, Geschlecht, Nationalität und Religion ablehnen.

Als Protest gegen die Äußerung des stellvertretenden Staatsanwalts, der immerhin einer der hochrangigsten Beamten der isländischen Justiz ist, haben die Veranstalter der "hinsegin dagar" ein T-Shirt drucken lassen, dass für 3.500 ISK verkauft wurde. Mir ist das T-Shirt bei der Parade am Samstag mehrfach aufgefallen. 
 

Samtökin '78 

Der 1978 gegründete Verein ist die älteste und größte Selbsthilfevereinigung von Lesben und Schwulen auf Island, setzt sich für die Menschenrechte queerer Menschen ein und kämpft für ihre Gleichstellung in allen Lebensbereichen. Zudem geht es auch darum, dass queere Menschen in der Gesellschaft sichtbarer werden, um so einen nachhaltigen gesellschaftlichen Wandel zu erreichen. 


Der gemeinnützige Verein fordert mehr Kapital für seine Arbeit vom Staat. Die Aufgaben des Vereins nehmen immer mehr zu, allein die Anfragen von Betroffenen und ihren Angehörigen seien mittlerweile 6 Mal so hoch wie noch vor 5 Jahren, und die Betreuung von Asylsuchenden und Flüchtlingen hat sich vervielfacht. Für diese Arbeit bekommt der Verein zwar Geld vom Staat, die finanziellen Mittel seien aber nicht entsprechend den wachsenden Anforderungen angepasst worden. 

"Regenbogenwäsche"

In einem Interview mit der Zeitung Morgunblaðið bemängelte aktuell der Geschäftsführer von Samtökin '78, dass viele Firmen  zwar gerne öffentlichkeitswirksam die Regenbogenfahnen schwenken, dies aber intern nicht entsprechend umsetzen würden. 

Viele große Firmen würden einerseits mit der Regenbogenflagge Werbung machen, andererseits aber nicht einmal antworten, wenn Samtökin '78 wegen konkreter wirtschaflicher Unterstützung für die Vereinsarbeit anfrage. Tatsächlich gäbe es nur vier Firmen, die den Verein finanziell sponsern würden. 

Sætir, sexí, stórir strákar - süße, sexi, große Jungs

Hier kam dann der Umzugswagen der Bangsafélagið, dem Verband der Teddybären und ihrer Fans. Bei der Gemeinschaft der "Bear Community" geht es um homo- und bisexuelle Männer mit behaarten Körpern und Bärten, oft auch um entsprechende korpulente Männer - und eben um Männer, die genau solche Männer bevorzugen.


Ich musste übrigens lachen, als ein kleines Kind, das neben uns stand, sich begeistert über diesen Umzugswagen freute - "Traktor, traktor!", jubelte das Kind, als der Wagen hier auftauchte, und der Vater bestätigte fröhlich, ja, das ist ein toller Traktor! Ähnlich begeistert war das Kind auch über den Bus der Stadtbücherei oder die Autos, die ab und zu bei dem Umzug mitgefahren sind. 


Das hier war die Gruppe des "Hinsegin korinn", also des queeren Chors Reykjavík. Der Chor wurde 2011 gegründet und bietet eine vorurteilsfreie Plattform für Menschen, um sich zu treffen und gemeinsam zu singen, dabei geht es um Teilhabe queerer Menschen am kulturellen Leben und die Sichtbarkeit queerer Menschen. Der Chor steht allen Menschen offen, unabhängig von ihrer Sexualität oder Geschlechtsidentität, und legt Wert auf eine vielfältige Liedauswahl. Er tritt regelmäßig im Rahmen der "Hinsegin dagar" in Reykjavík auf, aber auch schon beim Faroe Pride in Tórshavn auf den Färöern oder in Konzerten in London oder Helsinki. Der Chor kann auch für Firmenfeste, Geburtstagsfeiern u.ä, engagiert werden. 


Auch die Katzen der Stadt waren beim Umzug vertreten.

Hier ging es dann um queere Politik (tatsächlich auch in Parteien rechts der politischen Mitte).


Die Drag Queen hier mit ihren blauen Haaren und blauen Lippen war uns vor der Parade schon begegnet, als sie (allerdings noch in Turnschuhen) mit einem E-Scooter zur Hallgrímskirkja rollerte.



Insgesamt gab es viele Fahnen, Seifenblasen und Berge von Konfetti, das abgeschossen wurde. 


Hier kam dann die die Gruppe von Trans-Ísland. Der Verein wurde 2007 gegründet als Plattform für Transmenschen und ihre Familien, als Anwalt für ihre Rechte, für die praktische Unterstützung im Alltag und für entsprechende Kampagnen zur Sichtbarkeit von Transmenschen in der Gesellschaft. Transmenschen sind Menschen, die sich nicht / nicht vollständig mit ihrem ursprünglichen biologischen Geschlecht identifizieren, völlig unabhängig von der persönlichen sexuellen Orientierung.




Wir sind auf alles vorbereitet - auch auf Dich! 

Unter diesem Motto nahm auch eine Abordnung des isländischen Pfadfinderverbands an de Pride Parade in Reykjavik teil. 


Hier kam noch die Gruppe von "BDSM á Íslandi". 


Bei dem Verband geht es auch um Aufklärung - um externe Aufklärung anderer Menschen über BDSM und um Aufklärung von Menschen mit BDSM-Neigungen, insbesondere auch über den verantwortungsbewussten, sicheren Umgang beim Ausleben entsprechender Neigungen. 

Ein Plakat der Gruppe fiel uns noch auf: Wann endet die Maskenpflicht für uns?


Intersex Ísland

Der Verein Intersex Ísland wurde 2014 gegründet und richtet sich an Menschen, die von Intersexualität betroffen sind, sowie deren Familienangehörige, insbesondere an Eltern von intersexuellen Kindern. 


Bei Intersexualität geht es um Menschen, deren angeborene körperliche Merkmale Variationen umfassen, die zwischen den Standardvorstellungen von "männlich" und "weiblich" liegen. Mediziner sprechen von Varianten / Störungen bei der Geschlechtsentwicklung. Nach Schätzungen sind zwischen 0,02 % und 1,7 % aller Menschen weltweit davon betroffen. Manchmal sind die Variationen bereits bei der Geburt erkennbar, andere zeigen sich während der Pubertät oder ggf. erst beim Versuch, selbst Nachwuchs zu bekommen. 

Auch der Verein HIV - Ísland nahm an der Parade teil, auch wenn ich davon leider kein Foto habe. Der Verein wurde 1988 gegründet, mit dem Ziel, das Wissen und das Verständnis für HIV und AIDS in der Gesellschaft zu fördern und HIV-Positive, ihre Angehörigen und Freunde auch ganz praktisch im Alltag zu unterstützen. Die Ziele sind heute noch dieselben wie vor gut 30 Jahren - die Arbeit des Vereins dreht sich immer noch um die Punkte Bildung, Prävention, Einstellung und Lebensqualität.

Laut Homepage des Vereins gab es auf Island bisher 496 Menschen, die positiv auf HIV getestet wurden,  davon sind 73 Menschen an AIDS erkrankt und 39 sind bisher an der Krankheit verstorben.

Die Plakate "jákvæð og ósmitandi" ("positiv und nicht ansteckend") und "jákvæð og gordjöss" waren mir bei der Parade schon aufgefallen, vor allem, weil ich mit dem Wort "gordjöss" nichts anfangen könnte. Mittlerweile habe ich gelernt, dass "gordjöss" ein Lied des bekannten isländischen Popsängers Páll Oskar ist - und eigentlich ein Anglizismus - nämlich die islandisierte Schreibweise des englischen Wortes "gorgeous" (= großartig, hinreißend, traumhaft, prächtig). Das Schild "jákvæð og gordjöss" bedeutet demnach "positiv und großartig". Wieder etwas gelernt!


Nachdem der offizielle Teil der Parade vorbeigezogen war, haben sich die Zuschauer dem Zug angeschlossen und strömten entlang der Strecke durch die Innenstadt. Das kenne ich genau so auch von anderen Umzügen hier - ob das nun der Festzug am 17. Juni ist oder die Pferdeparade oder eine andere Gelegenheit. 


Für uns war der Umzug auf jeden Fall ein beeindruckendes Erlebnis! Und mein Mann hat sich besonders gefreut, dass er mehrfach auf seinen blauen Bart angesprochen wurde - aber die Leute können ja auch nicht wissen, dass er immer mit buntem Bart herumläuft und sich nicht extra für de Umzug herausgeputzt hat. Die gelbe Blume hat er geschenkt bekommen. 


Der Umzug endete dann im Hljómskálagarður, dem Park beim Musikpavillon, der an der Brücke über den Tjörnin steht. Der Umzug sollte auf dem Bildschirm hier live übertragen werden, dazu gab es noch zahlreiche Essensbuden, von süßen Waffeln bis zu deftigen Burgern und veganem Essen. Nach dem Umzug gab es dann von 15 bis 17 Uhr Livemusik auf der großen Bühne.

Allerdings ließ das Wetter dann nach und unser Sohn zeigte Ermüdungserscheinungen, also sind wir dann nach Hause gefahren. 




2 Kommentare:

  1. Danke für diesen schönen Beitrag und die Sichtbarkeit!

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    1. Vielen Dank! Ja, ich glaube, Sichtbarkeit ist wichtig - gerade aktuell, wenn ich mir die Berichte über abgeschnittene Regenbogenfahnen, beschmierte Regenbögen vor Kirchen und die offenbar mit Nazi-Symbolen verunzierten Schilder von den Hingesin Dagar in Reykjavík anschaue... Damit hätte ich hier und heute nicht mehr gerechnet. :(

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