Freitag, 6. Januar 2023

Friedhofsbeleuchtung in der Weihnachtszeit

Isländische Friedhöfe in der Weihnachtszeit haben immer eine ganz besondere Stimmung - denn in der Weihnachtszeit verwandeln sich die Friedhöfe hier oft in ein wahres Lichtermeer und elektrischer Strom und Kerzen bringen Licht in die Dunkelheit, auch auf den Gräbern. 

Man schmückt hier in der Weihnachtszeit auch die Gräber seiner Verstorbenen mit beleuchteten Kreuzen, Lichtern oder sogar kleinen Weihnachtsbäumen mit Lichterketten. Die Stromkabel liegen dann kreuz und quer über den ganzen Friedhof, von den Stromkästen bis zu den Gräbern (also Vorsicht vor eventuellen Stolperfallen beim Friedhofsbesuch!) 

Am Tag fällt die Weihnachtsbeleuchtung nicht so sehr auf, aber ab Einbruch der Dämmerung leuchten die Friedhöfe dann weiterhin sichtbar - bunt und stimmungsvoll zugleich. 

Am 6. Januar (Þrettándi) endet dann hier die Weihnachtszeit auf Island, da werden dann auch die Kreuze auf dem Friedhof langsam wieder abgebaut oder zumindest der Strom wird abgeschaltet - schließlich ist Weihnachten dann vorbei. Auch auf den Friedhöfen. 


Der Friedhof der Kotstrandarkirkja bei Licht

Wir waren hier tagsüber auf dem Friedhof der Kotstrandarkirkja bei Hveragerði. Die Kirche wurde 1909 erbaut, seit 1940 gehört sie zur Pfarrei in Hveragerði. Der Friedhof wird auch für die Anwohner von Hveragerði genutzt. 


Die kleine Kirche hier, etwa 5 km von Hveragerði entfernt an der Ringstraße, bietet bei Gottesdiensten Platz für rund 200 Menschen. 


Ich finde den Friedhof hier wunderschön, vor allem an Tagen wie diesem - voller Licht und Luft und Weite. Dazu noch die weihnachtliche Beleuchtung der Gräber (die man allerdings am frühen Nachmittag noch nicht so deutlich erkennen konnte). Ein bisschen später wäre besser gewesen - aber es war bitter kalt (gefühlt gefroren uns die Nasenhaare beim Atmen bei unter -15°) und wir wollten dann doch nach Hause. Aber wunderschön war es doch hier! 



Der Friedhof der Selfosskirkja bei Nacht 

Im Bereich der heutigen Stadt Selfoss gab es früher nur ein paar Bauernhöfe, bis Tryggvi Gunnarsson (ursprünglich Zimmermann aus Nordisland, später Politiker und Direktor der Landesbank) sich für den Bau einer Brücke hier über die Ölfusá einsetzte. Geschäftstüchtig, wie er war, errichtete Tryggvi 1890 ein Gästehaus und Restaurant direkt neben der Brücken-Baustelle, und im Sommer 1891 folgte dann der Bau der ersten Hängebrücke hier über den Fluss. Der Ort wuchs zunächst nur sehr langsam und bestand zuerst eigentlich nur aus der Brücke, dem Gasthaus und später noch einem Einkaufsladen. 

Ende 1929 eröffnete dann bei der Brücke in Selfoss die neue Molkerei, später kam noch die Schlachterei auf der anderen Seite der Brücke hinzu, der gab immer mehr Arbeitsplätze - und immer mehr Menschen siedelten sich hier an, der Ort wuchs. Lebten 1940 bereits gut 200 Menschen hier, waren es 10 Jahre später schon fast 1.000 (und heute sind es knapp 9.500 Menschen, die in Selfoss leben). Die Menschen brauchten auch eine Kirche in erreichbarer Nähe - so wurde 1942 das Land am Fluss gekauft, wo heute die Selfosskirkja steht, 1945 wurde der Friedhof geweiht und 1952 - 56 wurde die Kirche erbaut.  


Das Bild hier ist vom Eingang des Friedhofs aufgenommen - der erste Blick über den tiefverschneiten Friedhof mit seiner Weihnachtsbeleuchtung... 


Teilweise waren die Lichter auch schon völlig vom Schnee bedeckt und der Schnee leuchtete in gelb und rot. 


Insgesamt eine wirklich sehr besondere, schöne und friedvoller Atmosphäre. 


Hier noch ein letzter Blick vom Friedhofseingang hinüber zur Stadt und zu der beleuchteten Brücke über die Ölfusá... 





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