Freitag, 21. April 2023

Ein Tag am Meer

Auch wenn wir hier auf Island rund 30 km vom Meer entfernt wohnen, liebe ich es doch, mal ans Meer zu fahren und mir so richtig die Meeresluft um die Nase wehen zu lassen. 

Letzte Woche haben wir einen freien Tag mit gutem Wetter genutzt, um mit unserem Nachwuchs einen kleinen Ausflug zum Meer zu machen.

Eine sehr schöne Stelle mit Zugang zum Meer ist bei einem derzeit leerstehenden Restaurant an der Flussmündung der Ölfusá, zwischen Eyrarbakki und Þorlákshöfn. 


Das Restaurant "Hafið Bláa" ist wohl schon länger geschlossen, seit März 2022 wird es bereits über einen Immobilienmakler angeboten mit einem Mietvertrag für die Dauer von fünf Jahren. Das Restaurant wäre betriebsbereit und könnte praktisch direkt übernommen werden. 

Der große, helle Speisesaal bietet Platz für etwa 100 Personen und eine herrliche Aussicht rundum auf die Flussmündung und das Meer mit dem tiefschwarzen Sand. Das Restaurant war beliebt, auch für seine leckeren Fisch- und Meeresfrüchte-Gerichte.  


Hinter dem Restaurant führt eine Holztreppe ans Meer. 


Wir haben es genossen, auch der Nachwuchs war glücklich und hatte seinen Spaß dabei, an der Küste herumzutoben, barfuß durch den Strand zu laufen und die Füße von den eiskalten Wellen überfluten zu lassen. 

Feðgar - Vater und Sohn

Und ich habe meinen neuen Lopapeysa das erste Mal ausgeführt, nachdem ich am Tag vorher endlich die Knopflöcher versäumt hatte und die letzten Fäden vernäht. Ist die Strickjacke mit Kapuze aus Léttlopi-Wolle nicht schön geworden..? Mir war mal so richtig nach Farbe! Und frisch war es ja doch noch, trotz des strahlenden Sonnenscheins. 


Nicht nur der Nachwuchs hatte seinen Spaß, durch den schwarzen Sand zu laufen und Muster in den Sand zu machen. 


Die Tage haben wir 20. Hochzeitstag - und noch tut es mir immer noch kein bisschen leid! 


Wir waren übrigens nicht alleine am Meer - außer einigen anderen menschlichen Besuchern waren auch noch zwei Seehunde hier im Wasser. Sie waren immer wieder gut zu sehen, aber nicht so dicht, dass ich sie vernünftig hätte fotografieren können. Hier, auf dem Foto habe ich Euch extra mal eingezeichnet, wo Ihr den Seehund suchen könnt! 


Und noch ein Blick nach unten, auf den schönen dunklen Strand. 


Nach dem Stopp bei dem Restaurant haben wir auch noch in Stokkseyri angehalten, einem kleinen Fischerort mit ca. 500 Einwohnern etwa 6 km östlich von Eyrarbakki. 



Hier noch vom Pier aus ein Blick direkt auf das große rote Gebäude im Ort, wo u.a. die Orgelwerkstatt und das Geistermuseum von Stokkseyri untergebracht sind. Die Orgelwerkstatt befindet sich seit 2005 hier in Stokkseyri, gundsätzlich kann sie werktags auch besichtigt werden und es gibt wohl eine kleine Lehrausstellung. "Draugaetrið", das Gespenster-Museum, ist derzeit geschlossen, kann aber wohl auf Antrag für Gruppen geöffnet werden. 

Das kleine Gebäude hier links vom Pier ist das Restaurant Fjöuborðið, da war mein Mann mit einem Freund 2017 schon einmal sehr lecker essen. 


Und von der anderen Seite - der Blick raus aufs Meer... 




Next Stopp: Südpol 

Dieses Schild hier am Hafen von Eyrarbakki erzählt einem, dass es von diesem Punkt aus genau 17.111 km sind bis zum Südpol:

Wenn man von hier aus direkt nach Süden ginge, käme man zwischen den Kapverdischen Inseln hindurch und würde erst nach nach gut 15.300 km wieder auf Land stoßen - auf die Lyddan-Insel, eine Insel rund 35 km vor der Prinzessin-Martha-Küste des Königin-Maud-Landes im östlichen Weddell-Meer. Die Lyddan-Insel ist eisbedeckt, die Bodenoberfläche unter dem Eis liegt aber laut neueren Feststellungen von Forschern unter dem Meeresspiegel. Die Insel wurde erst 1967 von einem Piloten der U.S. Navy beim Überflug entdeckt und kartiert, sie ist nach Robert Henry Lyddan (1910 - 1990) benannt, einem Mitarbeiter des US-Innenministeriums, der seit den 1950er Jahren für die Planung und Leitung der Antarktis-Kartierung zuständig war. 

Wenn man sich von der Lyddan-Insel dann weiter direkt nach Süden halten würde, stünde man nach 1.782 km auf dem eigentlichen Südpol.



Wir haben unseren Tag am Meer auf jeden Fall alle sehr genossen - auch wenn wir uns plötzlich beeilen mussten, weil es sich doch wieder ordentlich zuzog und wir auf der Heimfahrt noch in einen ordentlichen Regenschauer geraten sind. 



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