Dienstag, 5. Juli 2016

Birkisíróp

Birkensirup


Birkensirup wird aus Birkensaft und Zucker, ggf. noch aus Birkenblättern hergestellt. Traditionell isst man Birkensirup in Island auf Waffeln und Pfannkuchen und zu Desserts, man benutzt ihn aber auch zum Süßen von Getränken, auch für Tee und Kaffee und sogar zum Marinieren vom Fleisch und Fisch (dann allerdings zusammen mit frischen Kräutern).

Von den Zutaten über die Zubereitung zum Endprodukt



Zutaten

2 Liter Birkensaft
50 g brauner Zucker
ggf. noch Birkenblätter


Zubereitung

Den Birkensaft mit dem Zucker in einen großen Topf geben und so lange einkochen lassen, bis ein dickflüssiger Sirup entstanden ist.

Wenn man mag, kann man ein paar junge gewaschene Birkenblätter mit in den Saft geben, während man ihn kocht, und die Blätter vor dem Abfüllen in eine saubere, frisch mit kochendem Wasser ausgespülte Flasche wieder herausfischen.


Achtung - aus den 2 Litern Birkensaft bekommt man gerade mal rund 150 ml Birkensirup. Also entweder gleich eine größere Menge Birkensaft einkochen - oder eben entsprechend sparsam einsetzen, wie hier als Sauce beim Hvannarís (= Engelwurzeis).



Exkurs

Birkensaft - was ist das überhaupt?!?

Birke und Ahorn sind die einzigen Baumsorten, die in Island wachsen und die für die Sirup-Produktionen genutzt werden können. Im späten Frühling, wenn der Boden nicht mehr gefroren ist, bohrt man dazu ein Loch in den Stamm der Birke und mit einem Schlauch lässt man den Birkensaft dann in entsprechende Auffangbehälter fließen. So kann man im Schnitt an einem Tag 3 bis 4 Liter Birkenwasser "abzapfen". Das Loch wird anschließend mit einem Pfropfen wieder verschlossen. Der Baum muss dann ein paar Jahre ruhen, bevor man ihn erneut abzapfen kann - allzu oft darf man das aber nicht tun, ohne dass der Baum Schaden nimmt.

Birkensaft ist reich an Mineralien und Antioxidantien. Er wirkt auf den Flüssigkeitshaushalt des Körpers und soll Ödemen entgegenwirken, außerdem Haut, Haare und Nägel verbessern (wahrscheinlich kommt daher auch die Ansicht, Birkensaft habe verjüngende Wirkung und könne sogar aphrodisierend wirken). Bei Pollenallergikern hilft es manchmal, Birkensaft zu trinken, um die Beschwerden bei Heuschnupfen erträglicher zu machen.


Für original isländischen Birkensaft kann man sich beispielsweise an die Firma "Holt og heiðar" ("Hügel und Heide") mit Sitz in Hallormstaðir nahe Egilsstaðir in Ostisland wenden. Die Firma wurde 2010 einer Gärtnerin, einem Koch und dessen Frau gegründet (das Ehepaar betreibt auch eine Farm mit Gästehaus und Restaurant im Skagafjörður) und hat sich auf die Produktion typisch heimischer Produkte (frisch und ohne Zusatzstoffe) spezialisiert.

So verkaufen sie verschiedene Sorten Rhabarbermarmelade (auch mit Vanille oder Isländisch Moos), Wildpilze (wahlweise gefroren oder getrocknet) sowie diverse Zapfen, beispielsweise von verschiedenen Kiefernarten und Fichten-, Lärchen- oder Tannenzapfen, die auch speziell als Weihnachtsdekoration angeboten werden.


Die Birkensaft bzw. den Birkensirup stellt "Holt og heiðar" aus Birkenwasser her, das von ca. 60 Birken im Wald bei Hallormstaðir gewonnen wird. Also nichts für die Massenproduktion - eher klein, aber fein!

Die Produkte der Firma werden lt. der Homepage auf dem Hof der beteiligten Eheleute  und im Ladengeschäft in Egilsstaðir verkauft, aber auch  u.a. in diversen Besucherzentren wie im Þingvellir Nationalpark, dem Skaftafell Nationalpark oder dem Besucherzentrum am Geysir im Haukadalur sowie in den Viking Shops in Reykjavík und einem Laden für isländische Spezialitäten am internationalen Flughafen in Keflavík, man kann sie aber auch ganz profan im Supermarkt kaufen, nämlich im "Nettó" in Egilsstaðir und im "Hagkaup" im Einkaufszentrum "Kringlan" in Reykjavík.  



Birkenwald am Borgarfjörður




1 Kommentar:

  1. danke f¨t das tolle rezept...wie lange ist der Sirup ungefähr haltbar?

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