Thorlaksmesse - Rezept für Stampfrochen aus den Westfjorden
Am 23. Dezember, dem Todestag des Heiligen Þorlákur, wird in Island die Þorláksmessa gefeiert.
Traditionell bereitet man an diesem Abend vor allem in den Westfjorden eine ganz besondere Spezialität zu: Kæst skata, den bekannten "Gammelrochen". Selbst für isländische Verhältnisse ist das allerdings ein "Hardcore-Essen", und der Geruch ist phänomenal! Man könnte auch sagen: Es stinkt erbärmlichst.
Ich habe selber leider noch nie kæst skata oder auch skötustappa, also Stampfrochen, zubereitet - ehrlich gesagt, ich habe mich, als ich einmal beim Einkaufen die Gelegenheit gehabt hätte, nicht getraut, unser schönes Holz-Ferienhaus so gnadenlos "zuzustinken". Aber der fermentierte Fisch steht unbedingt noch auf meiner To-do-Liste!
Für kæst skata verwendet man übrigens in der Regel Sternrochen. Da der Rochen keine Harnblase besitzt, sondern - wie alle Plattenkiemer - seinen Harnstoff im Blut anreichert, ist auch der Sternrochen nur für den menschlichen Verzehr geeignet, wenn er mindestens 4 Wochen fermentiert wurde. Der Geruch ist aber auch dann noch - überwältigend.
Zutaten
800 g Gammelrochen (kæst skata)
1 TL Salz
400 g gekochte, geschälte Kartoffeln
300 g Knetfett (hnoðmör)
Rúgbrauð - frisches Roggenbrot
Zubereitung
In einem großen Topf Wasser zum Kochen bringen und den Gammelrochen darin köcheln lassen, bis sich Knorpel und Haut sauber vom Fischfleisch lösen lassen.
Bei der Þorláksmessa isst man dann den gekochten Gammelrochen mit zerlassenem Knetfett, gekochten Kartoffeln und frischem Roggenbrot.
Aus den Resten bereitet man dann für den nächsten Tag Skötustappa zu:
Das Fischfleisch mit den gekochten Kartoffeln und dem Salz zu einem dicken Brei zerstampfen, mit der geschmolzenen Knetfett vermischen und gut auskühlen lassen, über Nacht im Kühlschrank aufbewahren.
Am nächsten Morgen das Roggenbrot in schöne dicke Scheiben schneiden, mit Butter bestreichen und das Skötustappa aufs Brot schmieren - das perfekte Frühstück für isländische Weihnachten!
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